Toyota Auris Hybrid Touring Sports: Erste Fahrt
Kopfentscheidung für ein gutes Bauchgefühl
Toyota und Hybrid – das gehört zusammen wie Reifen und Felgen. Mit dem Auris Touring Sports stellen die Japaner jetzt den ersten Kompaktkombi mit Hybridantrieb vor. Die Fahreigenschaften: Gewohnt solide. Der Preis: Überraschend erschwinglich.
Palma – Es gibt Autos, die kauft man nach Bauchgefühl. Diese Autos sind meist unvernünftig, protzig, wunderschön. Dann gibt es Autos, die sind reine Kopfsache: Sparsam. Praktisch. Bieder. Dazwischen ist jede Menge Platz - und genau dorthin will Toyota jetzt den neuen Kompaktkombi Auris Touring Sports stellen. Solide. Sparsam. Sportlich schick.
Das Auto ist Toyotas ganzer Stolz: Denn er ist der erste Kompaktkombi mit Vollhybridantrieb. Damit gehen die Japaner einen weiteren Schritt in Richtung des selbstgesetzten Ziels, bis 2020 in jedem Fahrzeugsegment ein Hybrid-Modell anzubieten. Und es ist eine klare Kampfansage an Wettbewerber wie den Skoda Octavia Combi, den Peugeot 308 SW oder den vor wenigen Tagen vorgestellten Golf VII Variant.
Einladung zum Einladen
Die Besonderheit des Auris Touring Sports ist, man entschuldige meine Direktheit, sein Allerwertester. Vielmehr das, was sich in den Gepäckteil des Kombis einladen lässt. Und das ist viel. Während sowohl Radstand (2,60 Meter) als auch Wendekreis (10,40 Meter) mit dem Schrägheck-Auris identisch sind, wächst der Touring Sports in der Länge um 28,5 cm.
Das verschafft ihm ein Gepäckraumvolumen, mit dem er sich in seiner Klasse auf die vorderen Plätze katapultiert. Bei einer hochgestellten Rückenlehne können 530 Liter eingeladen werden - der Peugeot 308 SW bietet 573 Liter, der Golf VII Variant 605 Liter, der Skoda Octavia Combi 610 Liter. Doch die Wettbewerbsfähigkeit ändert sich mit einem Handgriff, mit dem die 40:60 teilbare Lehne umgeklappt wird: Dann vergrößert sich der Gepäckraum auf bis zu 1.658 Liter.
Bemerkenswert: Diese Ladekapazität bleibt auch bei der Hybridvariante erhalten, da die Batterie ohne Platzverlust unter den Rücksitzen verbaut ist. Damit reicht der Auris bei der Ladekapazität fast an den Skoda Octavia Combi (max. 1.740 Liter) und den Peugeot 308 SW (max. 1.736 Liter) heran. Der 4 cm breitere Golf bringt es übrigens bei gleicher Länge und Höhe wie der Touring Sports nur auf 1.620 Liter Ladevolumen.
Und auch im Innenraum gibt es im Auris Kombi jede Menge Verstaumöglichkeiten, in der Mittelkonsole, in der Armaturentafel, in den Türinnenseiten. Bei Letzteren ist der Zugriff jedoch teilweise etwas eng, denn der Türgriff wölbt sich sperrig über das Ablagefach.
Voll sparsam, Vollhybrid
Ich schaue nun tiefer ins Innere – und treffe alte Bekannte. Die Motorenpallette des Touring Sports ist identisch mit der des Schräghecks. Der Vollhybrid ist natürlich, da erstmals in der Kompaktkombiklasse vertreten, der Star unter den angebotenen Motoren. Sein 1,8-Liter-VVT-i-Benzinmotor leistet zusammen mit dem Elektromotor bis zu 136 PS. Mit einer C02-Emmission von 85 g/km gehört er zum effizientesten Antrieb des Segments.
Wer sich (noch) nicht für einen Hybriden begeistern kann, hat die Auswahl zwischen einem 1,33-Liter-Dual-VVT-i mit 99 PS und einem 1,6-Liter-Valvematic mit 132 PS. Bei den Selbstzündern stehen ein 1,4-Liter (90 PS) und ein 2,0-Liter D-4D (124 PS) Turbodiesel zur Wahl.
Wer bislang einen Hybrid aus Kostengründen ablehnte, wird nun neue Argumente finden müssen. Denn das Hybridmodell ist mit 24.400 Euro um 150 Euro günstiger als der vergleichbar ausgestattete 124-PS-Diesel.
Anschnallen, Anfahren
Nun aber los. Mit dem Hybrid-Antrieb natürlich. Einsteigen. Anlassen. Und: Nichts. Kein Motorengeräusch. Lediglich die Armaturentafel signalisiert schüchtern: Ich wäre dann soweit. Ich auch! Tritt auf Gaspedal, er rollt lautlos an. Fahre ich die ersten Meter moderat, schaltet sich der Verbrenner noch nicht dazu.
Der Elektromotor ermöglicht das rein elektrische Anfahren und Fahren bei niedrigen Geschwindigkeiten bis maximal zwei Kilometer Strecke. Bei stärkerer Beschleunigung springt der Verbrenner an. Wird er nicht benötigt, pausiert er wieder. In der City, so sagt Toyota, soll möglichst selten der Benzinmotor dazu geschaltet werden müssen.
Durch seinen niedrigeren Schwerpunkt fährt sich der Touring Sports - bislang untypisch für viele Toyota-Modelle – erstaunlich dynamisch. Der Einsatz weicher Federn sorgt dafür, dass mein Rücken dennoch geschont wird. Die direkt ausgelegte Lenkübersetzung sorgt für eine gute Rückmeldung und macht auf meiner kurvenreichen Teststrecke besonders Spaß.
Pünktlichkeit und Preise
Am 15. Juli 2013 kommt der Toyota Auris Touring Sports in allen fünf Motorvarianten zum Händler. Günstigster im Bunde ist der 1,33-Liter-Benziner (99 PS) ab 17.150 Euro. Der vergleichbar motorisierte Benziner des Skoda Octavia Combi (100 PS) kostet 1.190 Euro mehr.
Den kleinen 1,4-Liter-Diesel (90 PS) des Touring Sports gibt es ab 22.950 Euro in der mittleren Ausstattungsvariante „Sports Live“. Der 105-PS-starke 1,6-Liter-Diesel des Golf VII Variant kostet in mittlerer Ausstattungslinie 1.725 Euro mehr.
Der topausgestattete 1,6-Liter-Benziner (132 PS) des Touring Sports mit Multidrive S Getriebe kostet 25.500 Euro. Für einen topausgestatteten 1,4-Liter-Benziner des Golf VII Variant (122 PS) sind 3.450 Euro mehr zu berappen. Der 1,4-Liter-Benziner des Skoda Octavia Combi (140 PS) der höchsten Ausstattungslinie ist 690 Euro günstiger als dieser Auris Touring Sports. Preislich ordnet sich der Touring Sports damit im unteren Mittelfeld der Konkurrenz ein. Unangefochten, weil einzigartig im Segment, bleibt die Hybridvariante mit 24.400 Euro.
Technische Daten
Der Gefahrene: Toyota Auris Hybrid Touring Sports
• Motor: 1,8 VVT-i Hybrid
• Getriebe: Stufenloses Automatikgetriebe
• Systemleistung: 136 PS (Verbrennungsmotor 99 PS / Elektromotor 82 PS)
• Drehmoment (Verbrennungsmotor): 142 Nm
• Verbrauch: 3,7 l/100 km (NEFZ)
• CO2: 85 g/km
• 0 – 100 km/h: 11,2 s
• Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
• Länge x Breite x Höhe in m: 4,56 x 1,76 x 1,48
• Leergewicht ohne Fahrer: 1.335 kg
• Kofferraum: 530 – 1.658 l
• Grundpreis: 24.400 Euro
• Marktstart: 15. Juli 2013
Der Günstigste: Toyota Auris Touring Sports
• Motor: 1,33-l-Dual-VVT-i
• Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
• Leistung: 99 PS
• Drehmoment: 128 Nm
• Verbrauch: 5,4 l/100 km (NEFZ)
• CO2: 127 g/km
• 0 – 100 km/h: 13,2 s
• Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
• Länge x Breite x Höhe in m: 4,56 x 1,76 x 1,48
• Leergewicht ohne Fahrer: 1.175 kg
• Kofferraum: 530 – 1.658 l
• Grundpreis: 17.150 Euro
• Marktstart: 15. Juli 2013
Quelle: MOTOR-TALK
Gefallen tut er mir ja sowieso nicht, aber die Kombi-Version sieht ja noch schlimmer aus. Gut, ist Geschmackssache. Den Antrieb dagegen finde ich ziemlich innovativ und gelungen, auch wenn es nix Neues ist, sondern eigentlich nur in den Kombi kam.
@Nicola, welcher Octavia-1,4-Liter hat bitteschön 134PS? Ich kenne da bloß die 140PS-Version im Aktuellen... Aber zeige mir Neues (was ich mir nicht vorstellen kann...), vielleicht gibt´s den Motor ja sogar!
Womit wieder die Theorie bestätigt würde, in jedem MT-Bericht ist etwas schlecht recherchiert...
Der Innenraum gefällt mir nicht besonders (Lüftungsöffnungen rechts und links, Schalthebel), hätte man anders lösen können.
viele wird freuen das der Auris Hybrid Kombi der erste Hybrid von Toyota (Lexus ausgenommen) ist der einen Anhänger ziehen darf! Allerdings nur ernüchternde 345 kg.
Krass, wie Ledersitze bei einem neuen Modell schon aussehen können, voller Falten (Bild 14 & 15)
Da kann man sich dann mal überlegen, wie die in 100.000km ausschauen.
Was mich mal wieder in der Meinung bestärkt, dass man in günstigen Autos mit Stoffsitzen stets besser beraten ist.
Also mir gefällt er ganz gut. Auch wenn ich ihn wahrscheinlich nicht als Hybrid nehmen würde.
Sind das Ledersitze? M.E. Stoff... 😕
Anhänger ohne Auflaumbremse sehe ich eher als Spielzeug an, da geht ja nichts drauf (Siehe 345kg).
Generell halte ich Anhänger (Außer Wohnwagen und 2 achsige Anhänger) an Autos nicht besonders sinnvoll.
Also erste Sahne an dem Auto ist die Zuverlässigkeit. Das hat der Prius ja schon bewiesen.
Nachteil: Auch wenn er vielleicht der sparsamste Benziner seiner Klasse ist, Benzin ist Benzin und dieses muss bezahlt werden.
So gibt es derzeit Autos mit günstigeren Kraftstoffkosten auf 100km. Ökostrom und CNG.
Wie sind bei Toyota die Werkstattpreise, gegenüber VW? Also die Wartungsintervalle und Ersatzteile von den Kosten her?
In der Stadt soll möglichst selten der Verbrenner mit anspringen?!?
Wie sieht es auf langen Strecken aus, läuft dort immer der Verbrenner mit?
Lohnt sich ein großer Kombi nur für die Stadt?
Wenn ich die Anschaffungskosten begutachte zwischen den Hybriden und dem "Günstigsten" der nur einen Mehrverbrauch (laut NEFZ) von 1,7 Liter hat, dafür aber über 7000€ günstiger ist wäre bei mir die Endscheidung schon gefallen, denn wenn sich das rentieren soll darf der Verbrenner nur selten zuschalten und nicht nur in der Stadt pausieren.
Davon ausgehend das nicht viele Info´s über die rein elektrische Reichweite vorhanden sind, habe ich erstmal ein Sparpotenzial von 1,7 Liter auf 100km. Bei einem Benzinpreis von 1,60 und einer Jahresfahrleistung von 30.000km/Jahr spare ich erstmal 816€ pro Jahr.
Ich fahre überwiegend über Land, und das recht zügig, schaltet sich der Verbrenner hier auch aus?
Was für eine Lebenserwartung gibt der Akku her?
Muss man dort schon wieder investieren bevor ich den Mehrpreis rausgefahren habe?
Und was würde so ein Akkuwechsel den Kunden kosten?
Was kosten die Wartungs-/Inspektionsarbeiten, wie sind die Intervalle?
Die Akkus im Toyota halten "ewig und drei Tage".
Wer einfach nur einen günstigen Kombi sucht, ist mit dem Hybrid schlecht beraten.
Aber ich denke, dass dieser echt gute Karten hat:
- außer Heck nicht wirklich hässlich
- dürfte preislich ähnlich wie ähnlich starker GVII-Variant liegen
- Hybrid fahren kann echt Spaß machen (Aha/Wow-Effekt)
- höherer Wiederverkauf als reine Benziner
- geringere Steuer als Benziner
- geringerer Verbrauch als Benziner
- mehr Ruhe in der Stadt und im Stop'n'Go als Benziner
- (gewöhnungsbedürftiges, aber) zuverlässiges Automatikgetriebe
Da kommt schon was auf der Habenseite zusammen.
Zuverlässig ist der Auris auch: http://www.toyota.de/about/news/2013/details_2013_52.tmex 😉
Die Wartungskosten sind bei Toyota recht human. Je nach Händler liegt der Fitnesscheck alle 15.000 km/1 Jahr etwa bei 150-200 € und der Servicecheck alle 30.000 km/2 Jahre bei 250-300 €. Wegen der Hybridbatterie muss man sich übrigens keine Sorgen machen. Da sind selbst bei alten Prius aus 1997 praktisch keine Defekte bekannt.
Ab 70km/h läuft der Verbrenner grundsätzlich mit.
Sorry, aber die Rechnung mit 7.000€ ist totaler Blödsinn. Der Hybrid hat deutlich mehr Leistung, hat eine Automatik und ist zwei Austattungslinien höher angesiedelt als der 1.33, der ab Basisausstattung zu haben ist. Allein der Aufpreis durch die Mehrausstattung liegt bei 3.600 €!
Ein fairer Preisvergleich mit dem Hybrid wäre durch den 1.6l Benziner mit Automatik gegeben - der kostet mindestens 22.950 € und somit nur 1.450 € weniger als der Hybrid.
Der tatsächliche Mehrverbrauch vom 99PS Motor liegt übrigens bei 1,5l, der 132PS Motor genehmigt sich fast 2,3l mehr als der Hybrid (laut Spritmonitor)
Selten, ja. Wie gesagt, ab Tempo 70 läuft der Benziner grundsätztlich, bergab wird er aber oft nur "mitgeschleppt". ABER: Ein Hybridauto ist kein Elektroauto. Der SOLL gar nicht dauernd elektrisch fahren, das spart nicht annähernd so viel wie viele meinen. Der Großteil der Spritersparnis kommt durch den Atkinson-Zyklus und dadurch das die Motoren immer am perfekten Lastpunkt arbeiten können. Auf Deutsch: Der Benziner des Auris Hybrid hat einen Wirkungsgrad von 41%, das liegt näher an vielen Dieselmotoren als den meisten Benzinern.
So abgedroschen das klingt: der Akku hält ein Autoleben lang, um den muss man sich keine Sorgen machen, genauso wie um den Rest der (Hybrid-)Technik. Der Benziner ist simpel aufgebaut, aufwändige Abgasreinigung gibts nicht und die Kraftweiche (welche oft fälschlich als CVT-Getriebe bezeichnet wird) ist unkaputtbar.
Grob geschätzt 120€ - 300€, bei Toyota wechseln sich Fitnesscheck (Ölwechsel und durchgucken) und Kundendienst alle 15.000km ab.
Naja, wir haben einen kleinen Hänger ohne Auflaufbremse und unser Corolla Verso darf (glaub ich) 500kg ungebremst ziehen - das klingt wenig aber für unser Holz und so alltägliches wie Gartenabfälle oder Rasenmäher, Tischkreissäge etc. reichts.
Allerdings sind 345kg wirklich zu wenig, sehr halbherzig von Toyota. Da wären Gartenabfälle noch machbar, aber beim Holz würden wir jedes mal überladen.
ganz deiner meinung! meiner hat leer schon weit mehr ggg da staune ich immer über die pensionisten vorm baumarkt.......schicker wagen und hinten dran ein hänger mit gefühlten 0,5 x 0,5 m ladefläche......platz für eine kiste bier eben^^