Österreich hebt Maut-Sonderregelungen auf
Korridor-Vignette wird nicht mehr verkauft
Nach jahrelangen Bauarbeiten am Pfändertunnel zwischen Bayern und Vorarlberg (Österreich) soll der Verkehr von Donnerstag (4. Juli) an vierspurig durch zwei Röhren rollen. Der neue Verkehrsfluss soll aber kosten.
Lindau - Durch den vierspurgien Tunnel zwischen Bayern und Voralberg verschwindet ein Flaschenhals, der häufig lange Staus verursacht hat. Doch neues Chaos kündigt sich an. Mit der Freigabe des Tunnels verschärft Österreich die Vignettenpflicht. Das sorgt für Unmut auf deutscher Seite und Experten befürchten ein Verkehrschaos.
Die österreichische Autobahngesellschaft Asfinag stellt in der Nacht zum Donnerstag den Verkauf der sogenannten Korridorvignette ein. Das Tages-Pickerl für zwei Euro war eine Maut-Sonderlösung bei Bregenz. Vor allem Urlauber auf der Durchreise in die Schweiz nutzten es.
Knapp über fünf Millionen dieser Vignetten wurden laut Asfinag seit 2008 verkauft. Auch die bisherige Sonderregelung für einen etwa sechs Kilometer langen Abschnitt der Inntalautobahn nach dem oberbayerischen Grenzübergang Kiefersfelden wird aufgehoben.
Nebenstraßen statt Maut
"Wenn das so kommt, haben wir hier im Winter Dauerstau", sagt Erwin Rinner (CSU), Bürgermeister von Kiefersfelden. Auch der Lindauer Landrat Elmar Stegmann (CSU) warnt: Ohne Korridorvignette würden viele Urlauber, die sich die Maut sparen wollen, auf die Nebenstraßen am Bodensee entlang ausweichen.
Ansonsten müssen die Autofahrer auf der Durchfahrt in die Schweiz mindestens die 10-Tages-Vignette für 8,30 Euro kaufen. Zwar könnten sie damit das gesamte österreichische Autobahnnetz nutzen, doch viele Verkehrsteilnehmer wollten das gar nicht, sagt Stegmann: "Das kommt mir vor, als wenn man ein Glas Milch trinken möchte und statt einem
Beutel Milch gleich die ganze Kuh kaufen muss."
Ich kann mir kaum vorstellen, daß sich viele Durchreisende finden werden, die sich ein solches Stau-Chaos antun wollen, um 8,30 (!) EUR zu sparen.
Ich wohne in der Gegend ,zur zeit geht es langsamer durch denn Tunnel
als durch Bregenz.Das mit dem Pickerl in Österreich ist etwas gewöhnungsbedürftig,
da finde ich die Schweizer Lösung besser.
Letztes Jahr im Kroatien-Urlaub; ich fragte den Kassierer an einem Tunnel wieso ich trotz Vignette für Teilabschnitte extra bezahlen müßte. Antwort: Wir sind ein Transitland.. Ach sag ich, und Deutschland ist so gar kein Transitland, nicht wahr ?
Tja, die Österreich sein halt ned so dumm wie wir 😉
Hierzulande wird die Maut eben totdiskutiert. Von daher brauchen wir uns über die Praktiken anderer Länder nicht beschweren.
Naja, das Problem in Deutschland ist halt, dass der Inländer damit ebenfalls wieder zusätzlich zur Kasse gebeten wird.
Könnte man sicherlich lösen, wird man aber nicht, wenn eine KFZ Maut für Autobahnen in Deutschland eingeführt wird.
er spart gegenüber vorher ja sogar nur 6,30€...
6,30€ sind 6,30€.
Haben oder nicht haben.
Was soll also dieses künstliche Echauffieren darüber, ob jemand eben dafür den Umweg in Kauf nimmt oder nicht? 🙄
Viel schlimmer als das "künstliche Echauffieren" ist die Tatsache, daß nun, nachdem Österreich erhebliche finanzielle Mittel aufgewendet hat, um die Situation für den Transitverkehr in Richtung Schweiz zu verbessern, eine Aufregung über die Preisgestaltung für die Nutzung dieses Transitweges inititiert wird.
Logisch. Die Eröffnung der zusätzlichen Spuren soll ja auch erst am 4. Juli 2013 erfolgen, wie man dem Eröffnungsbeitrag entnehmen kann.
Sie glauben doch nicht wirklich, dass die Vignettenpflicht in Tschechien, in Slowenien, in der Schweiz, in Österreich etc... nur für ausländische Verkehrsteilnehmer gilt 🙄 ?
Waren sie schon in besagten Ländern? Allem Anschein nach nicht, ansonsten hätten Sie nämlich festgestellt, dass auch an inländischen Fahrzeugen eine Autobahnvignette angebracht ist und diese nicht kostenlos an jeden Staatsbürger abgegeben wird.
Auch die Schweizer müssen für die Vignette Geld bezahlen, derzeit kostet die Vignette 40 SFr, eine Anhebung auf 100 SFr ist ab dem Jahr 2015 geplant...
Gruß,
SUV-Fahrer
wenn es so weiter geht wie bisher(Unfälle etc.) wage ich es zu bezweifeln 😉
Das mit dem Termin war mir bekannt,ich wollte auf die aktuelle Verkehrssituation hinweisen.
5 Mio Vignetten in 5 Jahren? Das macht 2 Mio € Umsatz im Jahr.
Damit sollte dann der komplette Korridor, den eigentlich nur Deutsche auf dem Weg in die Schweiz nutzen, bezahlt werden? Logisch, dass sich das nicht rechnet.
Noch eine Frage: Die 2 € musste man dann hin und zurück bezahlen?
Macht also schon 4 €. Wenn man also innerhalb von 10 Tagen zurückfährt ist der Aufschlag sogar nur 4,30 €.
Immerhin bieten die Österreicher eine 10-Tages-Vignette und eine 2-Monats Vignette für Urlauber, die länger weg sind. Ist das schon nicht selbstverständlich, wenn man sich die Schweiz anschaut.
Das halte ich für blabla, sind in diesen Ländern die Kraftstoffsteuern niedriger. Auch werden die Einnahmen direkt für den Straßenbau verwendet.
Dass in diesem Forum immer davon ausgegangen wird, dass die Teilnehmer noch nie aus ihrem kleinen Dorf rauskamen...