VCD: Bus und Bahn sind die besseren Verkehrsmittel
Kosten, Geschwindigkeit und Gewohnheit
Im Vergleich mit Bus und Bahn verliert das Auto: Die Öffis sind laut VCD günstiger, schneller und umweltfreundlicher. Trotzdem fahren wir lieber Auto.
Berlin – Die Deutschen lieben ihr Auto: Etwa 80 Prozent fahren auf langen Strecken selbst. Das ist bequem, bewährt und war vor 60 Jahren das Ideal. Mittlerweile ist das aber überholt: Eine Quotas-Studie im Auftrag des Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat ergeben, dass Busse und Bahnen stets besser sind als das Auto.
VCD: Bus, Bahn und Auto im Vergleich
Für den Vergleich haben die Forscher auf zehn Langstrecken innerhalb Deutschlands die Preise verglichen. Bei 94,4 Prozent von 540 Verbindungen war der Fernbus günstiger als die Bahn. Auf der Schiene fährt man hingegen schneller und umweltfreundlicher. In der Gesamtbetrachtung sei die Bahn in 60 Prozent der Fälle die „optimale Wahl“. In allen anderen Szenarien gewinnt der Bus.
Unter der Berücksichtigung aller Pkw-Kosten verliert das Auto in jedem Fall. Der VCD hat für diese Rechnung den günstigsten VW Golf als Basis genommen, der als Neuwagen gekauft wurde und nach zwei Jahren und 30.000 Kilometern wieder verkauft wurde. Daraus ergaben sich jährliche Kosten von 6.336 Euro. Umgerechnet sind das 0,42 Euro je Kilometer.
Der Preisvorteil der Buslinien gegenüber der Bahn steckt in den Abgaben. VCD-Bundesvorsitzender Michael Ziesak fordert Gleichberechtigung: „Es kann nicht sein, dass Fernbusse komplett von einer Gebühr für die Abnutzung der Straße befreit sind, während die Bahn und deren Kunden für immer höhere Trassenpreise aufkommen müssen.“
Busse sind günstig, Bahnen bequem
Eine repräsentative Umfrage unter 2.178 Personen ergab, dass Reisende die Bahn wegen ihrer Bequemlichkeit und den Bus wegen des Preises schätzen. Größter Kritikpunkt an Bus und Bahn ist die Unpünktlichkeit. Daran hat sich seit 50 Jahren wenig geändert:
..eine Studie im Auftrag von diesem Club ist in etwa so wertvoll wie die Beiträge von einem allseits bekannten "Automobilexperten" 🙄🙄
Und inwiefern soll diese Rechnung die Realität wiederspiegeln? Privatpersonen halten Fahrzeuge, gemessen am Durchschnittsalter der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge, weitaus länger als drei Jahre. Im Schnitt liegen die Fahrzeuge bei 8,8 Jahren (http://de.statista.com/.../). Und diejenigen, die Fahrzeuge nur zwei bis drei Jahre halten, sind in der Regel Firmen - die werden nun wahrlich mehr als lächerliche 10.000km p.a. fahren. So oder so, entweder durch die Zeit oder durch die gefahrenen Kilometer, wird der Anteil des Wertverlusts geringer ausfallen als in der doch etwas abwegigen Rechnung des VCD. Würde mich nicht wundern, wenn die auch noch mit dem Listenpreis gerechnet haben...
Wenn ich nur mal an meine Pendelstrecke Köln-München denke:
Unterm Strich sind also Flugzeug/Bahn auf dieser Relation annähernd gleich, das Auto ist teurer. Von der Zeit inkl. Vor-/Nachlauf tun sich alle drei nicht viel. Den Fernbus lasse ich mal außen vor - das tut sich doch keiner wirklich freiwillig an...
Hinzu kommt aber, dass viele ohnehin ein Auto brauchen/haben (rein mit ÖPNV komme ich nicht aus) - dann relativieren sich die Kosten wieder (der km-unabhängige Wertverlust, Versicherung zu großen Teilen, Steuer fallen dann ohnehin an). Ein "das Auto verliert immer" kann ich dann jedenfalls beim besten Willen nicht mehr erkennen (außer an Wert - aber das ist ja nicht neu). Ist man dann noch zu zweit unterwegs...
Ergänzung: Hier gibt es noch Details zur Studie: http://www.heise.de/.../...en-bei-Fernreisen-vor-dem-Auto-2473324.html
edit: kleinere Fehler korrigiert.
In der Meldung heißt es:
"Unter der Berücksichtigung aller Pkw-Kosten verliert das Auto in jedem Fall. Der VCD hat für diese Rechnung den günstigsten VW Golf als Basis genommen, der als Neuwagen gekauft wurde und nach zwei Jahren und 30.000 Kilometern wieder verkauft wurde. Daraus ergaben sich jährliche Kosten von 6.336 Euro. Umgerechnet sind das 0,42 Euro je Kilometer."
Neuwagen zum Listenpreis kaufen, nach zwei Jahren und 30.000 Kilometern wieder verkaufen - sehr realistische Annahme.
Aber so ist es, wenn man seine eigene (ideologische) Sicht auf die Welt mit Rechenbeispielen untermauern will: Man dreht so lange an den Parametern, bis das erwünschte Ergebnis herauskommt.
P.S.: Sehe gerade, auf diesen Punkt hat auch mein Vorredner gerade hingewiesen. Was zeigt, dass der VCD nicht davon ausgehen sollte, dass die Schwachpunkte ihrer Argumentation niemandem auffallen ... so sind doch recht offensichtlich ...
Als Vergleichs-Pkw einen Neuwagen mit insgesamt 3 Jahren Nutzungsdauer zu nehmen, ist nicht professionell. Jeder weiß, dass der Wertverlust im Verhältnis zur Nutzungsdauer degressiv ist.
Sehr komische Rechnung, die an der Realität völlig vorbei geht.
Außerdem: Welcher Bus holt mich direkt vor der Tür ab, verstaut mindestens 350 Liter Gepäck und setzt mich dann noch genau vor der Tür meines Zielpunktes ab?
Dass man mit seinem Gepäck zu Bahn und Fernbus erst mal gelangen muss und dafür in der Regel auch noch Kosten anfallen, wird völlig vernachlässigt.
Bitte solche Milchmädchenrechnungen nicht hier auf einem Fachportal verbreiten.
Wow! Bus fahren ist tatsächlich günstiger als ein neuer Golf? Ich storniere sofort die Bestellung meines GTI und kaufe mir einen Bus! 😆 😜
Selten sowas Nichtssagendes gelesen! Wer keinen Neuwagen kauft, spart schon mal erheblich. Dazu kommen Sparmöglichkeiten die wie Mitfahrgelegenheit, die auf längeren Reisen die Spritkosten ungefähr auf null senkt.
Und was ist, wenn man eine Strecke fahren muss, die die Öffentlichen (zu benötigten Zeiten) nicht bedienen? Rechnet man Fahrkarte + Auto gegen "nur" Auto, dann sieht die Rechnung auch wieder anders aus...
Danke für diesen Beitrag, kann ich nur unterschreiben!
Dazu kann man noch sagen: Geld ist auch nicht alles im Leben. Und wer wirklich sparen will bleibt am besten daheim😆
Ja, auf Langstrecken kann man sich das super schönrechnen. Das kommt a) drauf an, wie oft man diese Strecken nun fährt, denn Bus/Bahn verursachen beim Verbraucher keine monatlichen Kosten (es sei denn, man fährt so oft, dass Monatskarten/Dauerkarten günstiger werden als Einzelkarten), und nur die wenigsten haben ihr Auto nur für Langstrecken. Manche müssen auch im Ort und der Umgebung vorankommen. Großeinkauf mit Fernbus? Glaub ich nicht dran.
Ohne irgendwelche Details zu der Studie ist der Artikel also bestenfalls nichtssagend.
So sieht es aus.
Gerade wenn man sich nicht gerade einen Neuwagen nimmt, dann sieht das Auto in der Rechnung gar nicht mehr so schlecht aus. Und wenn man dann auch noch zu mehreren fährt, dann geht das Auto als Kostensieger aus dem Vergleich. Das hat vor über 20 Jahren schon die Auto-Bild festgestellt: Sie haben damals mit einem damals noch neuen Opel Omega A und 50 Pfennig pro km gerechnet und von Hamburg damals zur IAA. Ergebnis war, daß das Auto für einen allein das teuerste war und sobald man zu zweit oder mit noch mehreren war, was das Auto das Günstigste.
Ein anderes Problem ist, daß Zug oder Bus oder Flugzeug gar nicht flexibel genug sind. Wenn ich z.B. längere Strecken fahre, dann a) meist zu untypischen Uhrzeiten und b) befindet sich auf der Straße vor meinem Haus weder ein Bahnhof noch ein Flughafen. Nicht einmal eine Bushaltestelle ist in 5 km Umkreis zu finden. An meinen Zielorten sieht es ähnlich aus. Mit Bus oder Zug oder Flugzeug käme bei mir immer noch ne ordentliche Menge Taxi dazu.
Ich habe ein Daihatsu und den fahre ich jetzt schon fast 11 Jahre und 90.000km. So günstig fährt nicht die Bahn und auch kein Bus...
Ich brauche zwar länger als Bahn oder Flugzeug, aber ich komme Entspannter am Ziel an. Ich muss nicht mehrmals mit Gepäck Umsteigen und mich Abschleppen. Diese Rechnungen sind wohl der Grund warum die Firma wo ich Arbeite nur ungern die Leute mit dem Auto auf Reisen schickt. Angeblich ist das Auto zu teuer 🙄
Ich habe meine Masterarbeit inkl. umfassenden Berechnungsmodell über genau diese Thematik verfasst. Dabei habe ich Kosten, CO2-Ausstoss inkl. Energiemix, Abschreibung, Reisezeit, Anzahl Personen, Subventionen und allem drum und dran verwendet. Das Auto ist in keinem Fall schlechter/besser. Es kommt immer sehr auf die Betrachtungsweise an und vor allem welches Ziel man mit solchen Thesen verfolgt. Man kann sich das zurechtlegen, wie man will. Ich habe ein Jahr Arbeit darin investiert und es war wirklich sehr interessant.
Diese Wahrheit will aber absolut nicht jeder hören, was ich dann leider feststellen musste, obwohl alles schwarz auf weiss vorhanden war und keine Gegenargumente gebracht werden konnten.
Aber wer an soetwas glauben möchte, der möge dies gerne tun. Die erwähnte Studie ist Augenwischerei und fernab der Realität.
Natürlich ist alles sehr theoretisch und trifft nicht auf jeden zu. Das gilt für alle Betrachtungsweisen.
Abschliessend noch ein wichtiges Stichwort: Nachhaltigkeit. Wer sich wirklich Gedanken machen möchte, der sollte die genaue Definition lesen und alle Seiten betrachten.
die "studie" stimmt für leute die im umkreis von max 50m zum bahnhof wohnen und gut zu fuß sind, und jemanden besuchen der neben dem bahnhof wohnt. das trifft ca auf 0,0001% der bevölkerung zu. und "dafür" wird geld verbraten ?
statt diesem sch.... hätte man mit dem geld was gutes tun können .
an sich ist die sache viel zu dämlich um überhaupt gelesen zu werden, auch mt hätte es besser in den reißwolf getan(und anschließend in die papiertonne um das gewissen zu beruhigen)
mfg.
Ja, ne ist klar. Die Betrachtungsweise ist hier sehr komisch gewählt.
Wohne ich in der Nähe von Bahnknoten hat die Bahn eindeutig Vorteile. Lebe ich davon weit weg, ist das Auto die erste Wahl. Das Busangebot außerhalb von Ballungszentren, reden wir nicht drüber. Gerade am Wochenenden sieht es da düster aus. Und großartig dunkel darf es auch nicht sein, fährt nix mehr.
Man sollte sich immer vor Augen halten, dass in jeden öffentlichen Verkehrsmittel Steuergelder stecken, also dein mein unser Geld. Wird auch gerne vergessen, um den Anschaffungspreis eines Kfz mehr zu verteufeln.
Wieder mal eine dieser saukomischen Studien.
Schon im Jahre 1924 haben die Brüder Fageol erkannt, dass die Leute das Auto Bahn und Bus vorziehen, weil‘s einfach bequemer ist.
Deren Schlussfolgerung daraus war, dass man einen Bus als großen PKW bauen muss und so entwickelten sie den Safety Coach und damit so nebenbei den Urvater des modernen Omnibusses.
Worauf ich hinaus will, schon 1924 haben ein paar Bauernbuschen erkannt, dass es bei dem Thema auf alles ankommt, aber so gar nicht auf die Kosten.
Darüber ist der Vergleich sinnlos. Wenn schon, dann hätte man den PKW als Mietwagen oder Carsharing ins Rennen schicken müssen. Denn steht der eigene PKW erst einmal vor der Tür, verursacht er Kosten. Und die fallen auch an wenn ich Bahn oder Bus fahre. Von daher sind die fixen Kosten für einen PKW, so man denn einen hat, immer auch auf Bahn und Bus draufzuschlagen.
Kurz gesagt, steht der eigene PKW erst einmal vor der Tür, rechnet es sich nicht mehr, zusätzlich eine andere Fortbewegungsform zu finanzieren. Dass man die aus anderen Gründen wählt mag ja sein. Aber der Artikel stellte ja auf die Kosten ab.
Also das Auto verliert nur, wenn man die Bequemlichkeit und Umweltaspekte dazu nimmt.
Ansonsten kann ich das Ergebnis des VCD definitiv nicht teilen
Ich fahre öfter die Strecke Heidelberg-Bremen und kann das nur 2-3 Wochen vorher entscheiden. Die Sparpreise sind zu dem Zeitpunkt bereits seit Wochen vergriffen.
Normalpreis Bahn: 104,00 bis 122,00 EUR
Gehe ich zu Europcar, krieg ich für 55,00 EUR einen Golf 7 Diesel mit unbegrenzt km.
Damit fahre ich dann von HD nach HB und geb den dort ab. Spritgeld sind ca. 40,00 EUR, momentan sogar weniger.
Kostenpunkt Bahn: im besten Fall 104 €
Kostenpunkt Auto: 95 € - im schlimmsten Fall gleich teuer.
Nun nehme ich allerdings gerne noch Mitfahrer mit, da bin ich teilweise schon fast umsonst gefahren.
Aber selbst ohne Mitfahrer finde ich es einfach nur peinlich und grottenschlecht von der Bahn, dass die mich als Massenverkehrsmittel für mehr Euro befördern will, als ich alleine in einem Neuwagen + Benzin.