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Kraftstoffpreise: Die Politik bemüht sich um Empörung
Wie das Bundeskartellamt festgestellt hat, herrscht auf dem Kraftstoffmarkt eine Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der Verbraucher vor: Sobald eines der fünf marktbeherrschenden Unternehmen die Preise erhöht, ziehe die Konkurrenz nach. Möglich sei dies durch ein ausgefeiltes Beobachtungssystem.
Mit Preissenkungen sind die Ölmultis dagegen sehr viel vorsichtiger, denn diese führen generell zu Einnahmeverlusten bei allen Anbietern. Auch der regelmäßige Preisanstieg vor Wochenenden und Feiertagen habe nichts mit dem Ölpreis zu tun.Das alles kann nun niemanden, der hin und wieder tanken fährt, wirklich überraschen. Vor dem Hintergrund der jüngsten Wahlergebnisse greift die Politik das Thema aber dankbar auf. Eine sozial-liberale Koalition aus dem SPD-Parteivize Ulrich Kelber und dem F.D.P.-Abgeordneten Martin Lindner fordert nun eine Entflechtung der Mineralölkonzerne. Ein kerniges „Konzerne zerschlagen“ von den Liberalen? Die Angst vor der Bedeutungslosigkeit scheint einiges möglich zu machen.
CDU diskutiert kontrovers
In der CDU wird das Thema dagegen kontrovers diskutiert. Die Verbraucherschutzbeauftragte der Unions-Fraktion, Mechthild Heil, kann sich gut vorstellen, nach österreichischem Vorbild Preiserhöhungen zu reglementieren: Dort dürfen alle Tankstellenbetreiber nur ein Mal am Tag, zur gleichen Uhrzeit, die Preise erhöhen. Voneinander abzuschreiben wird so deutlich schwieriger. Preissenkungen unterliegen dagegen keiner Regulierung. Heils Kollege Pfeiffer aus dem Wirtschaftsausschuss ist dagegen „aus ordnungspolitischen Gründen“ gegen so eine Regelung, wie die Berliner Morgenpost meldet.
Ministerin schiebt Verantwortung auf Autofahrer
Etwas zahnlos wirkt auch der Vorschlag der Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner: Autofahrer sollten möglichst bei freien Tankstellen tanken, um so für mehr Wettbewerb zu sorgen. Die Ministerin findet es ebenfalls nicht gut, „dass die Autofahrer verstärkt zur Kasse gebeten werden, nur weil einige wenige den Markt beherrschen“. Man darf gespannt sein, ob dieser empörten Feststellung bei Gelegenheit ein entschlossenes Handeln folgt. Die Verbraucher allein werden eine diagnostizierte Wettbewerbsverzerrung sicher nicht in die Balance bringen können - das ist auch nicht ihre Aufgabe.
Nach Ansicht des Automobilclubs ACE sind die Verlautbarungen der Politik derzeit noch nicht wirklich vielversprechend. Zur Erinnerung: Bereits vor einem Jahr wollte die Regierung das neue, schärfere Wettbewerbsrecht nutzen, um die Ölkonzerne in die Schranken zu weisen. Konsequenzen hatte die Absichtserklärung für die Marktführer Shell, Aral, Jet, Esso und Total aber bisher nicht. Auch die jetzt diskutierte Tankstellenverordnung ist noch weit von der Umsetzung entfernt. Da kann sich die Politik durchaus mal fragen lassen, ob man nicht schon längst, zumindest vorbereitend, auf die "neuen" Erkenntnisse des Kartellamts hätte reagieren können.(sb)
Quelle: MOTOR-TALK
wird sich doch so oder so nichts ändern. Dem Staat kommt es doch gelegen, die verdienen doch kräftig daran mit, wenn der Preis hoch ist.
Nur wenn man den Staat um ein paar Euros bescheißt, kommt man länger hinter Gittern, als wenn ich jemanden zusammenschlage....
In den Supermärkten läuft doch das gleiche Spiel, irgendwo ist das bei freier Marktwirtschaft auch logisch.
Der Ausdruck "bemüht sich um Empörung" ist da genau richtig.
Übrigens, was sollte der Staat am höheren Spritpreis verdienen, die Mineralölsteuer, Ökosteuer bleibt gleich, da ja nicht mehr Sprit bei höheren Preisen verkauft wird. MwSt. ist zwar dann höher, aber das Geld, was für Sprit ausgeben wird, kann dann an anderer Stelle nicht mehr ausgegeben werden und da fehlt es dann an MwSt.
Im Zweifel sinkt sogar die Nachfrage, weil die Leute sparsamere Auto´s kaufen, vielleicht auch langsamer fahren und manche Fahrten einfach nicht mehr oder mit alternativen Verkehrsmitteln erledigt werden, also im Endeffekt ist auch wegen der dadurch lahmenden Wirtschaft der hohe Spritpreis garantiert ein Dorn im Auge der Regierung!
Vollkommen richtig. Wie die Überschrift schon so schön sagt: sie "bemühen sich um Empörung".... Denen ist doch scheissegal, was der Sprit kostet. Wärs mir auch bei einem vergleichbaren Einkommen und nem vom Staat bezahlten A8 W12 + Tankkarte vor der Tür.
Und ner Pension von 15.000 Euro nach 8 Jahren "arbeiten" 😆
Was soll es bringen, wenn die nur noch einmal am Tag den Preis erhöhen?
Dann erhöhen sie halt täglich um 1ct...Ist doch egal. Ob nun 3x am Tag um insgesamt 1ct oder direkt um 1ct...🙄
Das Kartellamt ist ein Witz!
Außer heißer Luft kommt bei denen eh nichts rum. Seit Jahren hört man "das Kartellamt will nun prüfen...". Beim Prüfen bleibts, die Ölmultis lachen sich doch kaputt.
Am besten auflösen, spart Steuergelder.
Absolut richtig.
und wo bekommen die ihren sprit her?! 😕
als ob es ein problem für die ölmultis wäre, die einkaufspreise der freien tankstellen (die im übrigen sehr oft veträge mit den ölmultis haben, das sie nur 2-3cent unter den preisen der markentankstellen sein dürfen - aber darüber spricht ja keiner) kräftig zu erhöhen...
und wie war das mit der polizei mittlerweile?
die fahren weniger streife und viele autos bleiben stehen, weil die ja auch nur gewisse kontigente haben zum tanken...
letztes jahr im januar kostete mich der diesel 1.05€ bis 1.10€ pro Liter, zur Zeit zwischen 1.35€ und 1.45€.
ich würde mich sehr über eine tankkarte freuen, die ich nicht selbst zahlen muß!
Wie gesagt: Eine Senkung der Spritpreise ist nicht im Sinne der Regierung, weil Steuergelder verloren gehen. Somit ist das Thema schon am Ende. Außerdem spüren die Politiker die hohen Benzinpreise auch nicht. Haben ja alle Firmenkisten mit Tankkarten auf unsere Steuergelder. Demnach alles tutti im Kanzleramt und Bundestag.
Aus dem selben Grund wird nicht aktiver gegen Tabak und Spielotheken vorgegangen...
Ich habe das doch widerlegt, bitte um weitere Argumente!
Nur mal einen kurzen Hinweis zu den Beiträgen worin immer der Staat genannt wird.
Meine Meinung ist, der Staat sind wir Bürger und nicht die Regierung.
Jeder weiß aber wer gemeint ist
Richtig, deswegen muss ich eh immer lachen, bei solchen Aussagen wie der Staat zockt uns ab und die jammerei wegen den höheren Schulden, im Endeffekt sind es unsere schulden, natürlich läuft in der Regierung auch einiges nicht rund, aber ich sag dann immer, dann geht doch selber in die Politik, mal sehen ob ihr es besser könnt!! Jammern können in Deutschland alle gut!