Diesel-Nachrüstung: CDU fordert mehr Engagement von Autobauern

Kramp-Karrenbauer: Brief an Parteikollegen

MOTOR-TALK

verfasst am Thu Mar 08 14:18:59 CET 2018

Die erst kürzlich gewählte Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer fordert mehr Engagement von der Autoindustrie im Kampf gegen Stickoxide.

Unter anderem fordert die Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer höhere Umtauschprämien für alte Dieselfahrzeuge
Quelle: Picture Alliance

Berlin - Angesichts drohender Dieselfahrverbote in Städten erhöht auch die CDU den Druck auf die Autobauer. Die neue Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer pocht unter anderem auf höhere Umtauschprämien für alte Dieselfahrzeuge. Die Hersteller müssten mit eigenen Mitteln "den Umstieg der Autofahrer auf emissionsärmere Fahrzeuge in Form von höheren Prämien fördern", heißt es in einem am Mittwoch bekanntgewordenen Brief von Kramp-Karrenbauer an Funktions- und Mandatsträger der CDU, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.

In dem Schreiben werden Autohersteller zudem aufgefordert, "schnell die vereinbarte Softwarenachrüstung" umzusetzen. Nachgekommen ist dieser Vereinbarung bislang nur VW. Die Premiumhersteller Audi und BMW warten auf die Freigabe ihres Updates durch das KBA und Daimlers Software-Update befindet sich derzeit noch in der Entwicklung. Der Stuttgarter Konzern rechnet damit, das Update erst zum Jahresende bereitstellen zu können.

Hardwarelösungen müssen kostenfrei sein

Auch zu möglichen Hardwarenachrüstungen äußert sich die Generalsekretärin in dem Schreiben: Dort, wo eine Nachrüstung der Hardware technisch möglich und für den Kunden die bessere Lösung sei, "soll sie kostenfrei angeboten werden", heißt es.

"Alle Anstrengungen müssen kurzfristig auf die Vermeidung von Fahrverboten und darüber hinaus auf den Ausbau emissionsärmerer Alternativen gerichtet sein", schreibt die CDU-Generalsekretärin.

Eine "blaue Plakette" lehnt die CDU nach wie vor ab. Diese sei nur eine scheinbare Lösung. "Ihre Einführung ist nichts anderes als die Einführung eines Durchführungsinstrumentes für Fahrverbote", heißt es. Denn mit einer solchen Plakette werde letztlich der Druck für differenzierte Maßnahmen genommen.

Die Generalsekretärin wirbt für einen "Zukunftspakt", an dem sich Kommunen und die Autoindustrie beteiligen sollen: "Wir werden für die öffentliche Hand die Flottenstrategie und den Umstieg auf emissionsärmere Alternativen weiter vorantreiben." Der Auf- und Ausbau von Infrastruktur für E-Mobilität werde unterstützt, Möglichkeiten der Digitalisierung sollten schneller genutzt werden.

Quelle: dpa