Stockholm stattet Krankenwagen mit IT-System aus
Krankenwagen funken in Echtzeit Patientendaten ins Krankenhaus
In Stockholm sollen künftig 100 Krankenwagen mit einem neuen IT-System ausgestattet werden. Das funkt in Echtzeit die Patientendaten ins Krankenhaus.
Wiesbaden – Im Krankenwagen entscheiden oft Sekunden und Minuten über Leben und Tod. Um die Überlebenschancen von Schwerstverletzten zu erhöhen, funken in Stockholm künftig 100 Krankenwagen in Echtzeit die Vitalparameter ihrer Patienten ins Krankenhaus. Dadurch können sich die Ärzte im Krankenhaus auf den kommenden Patienten einstellen – und sie können die Kollegen im Fahrzeug unterstützen.
„Im Noteinsatz werden die Daten über das Mobilfunknetz vom Rettungswagen zur Rettungsstelle im Krankenhaus bis in die kardiologische Abteilung übertragen“, sagt Claus Schünemann, Geschäftsführer von CSC in Deutschland, dem Anbieter des Systems. „Anschließend sind die Patientendaten im EPJ-System der Klinik zugänglich. Dadurch ist eine schnellere Diagnostik und in der Folge eine raschere und effektivere Behandlung möglich.“
Die Technik ist nicht ganz neu. In Dänemark wurde sie bereits bei mehr als 400.000 Einsätzen verwendet. Die Kosten für die Integration in die 100 schwedischen Krankenwagen liegen bei 10,5 Millionen Euro – einschließlich der Wartung für die nächsten acht Jahre.
Naja, ob das so ein großer Vorteil ist ?!
Ein RTW funkt meist vor Ankunft schon kurz den Zustand des Patienten an die Leitstelle durch.
Meist wurde bis dahin auch bereits das Protokoll incl. Medi-Gabe und Unfallhergang nebst Vitalparametern angefertigt. In meiner Zivi-Zeit war das noch ein Blatt mit Vordruck, wo man teils ausfüllen und teils ankreuzen muß. Das lässt sich auch schnell ausfüllen, da ja meist Abkürzungen verwendet werden. Das Ergebnis des Monitoring (EKG) lässt sich schon seit langer Zeit ausdrucken und zudem macht man ja meist bei Ankunft im Schockraum eine kurze Übergabe.
Vielleicht bringt diese neue Technik ein wenig was, aber weltbewegend kann es nicht sein. Zudem muß dieses System ja auch entsprechend mit den Daten gefüttert werden. Wenn der Arzt im Krankenhaus erfahren soll, ob der Patient während des RTW-Einsatz Medikamente wie z.B Midazolam oder Fentanyl bekommen hat, dann muß ich das beim Übergabe- bzw. Rettungsprotokoll genauso eintragen wie beim Computer. Oder wie soll der Computer sonst wissen, ob der Patient eine bestimmte Spritze/Medikation bekommen hat ?
Sinn wird wohl sein, daß die "Zettelübergabe" schon unterwegs stattfindet und der Arzt komplett informiert den Patienten übernehmen kann.
Sicher 'ne super sache wenn alles funktioniert.
Gruß Metalhead
Mal sehen, wann der erste mit "Datenschutz" anfängt 😉
Klar, es ist schon eine Vorinformation, aber als weltbewegend sehe ich es nicht an.
In DEUTSCHLAND ist ja auch bis zur Übergabe schon ein NOTARZT beim Patienten dabei, zumindest wenn ein richtiger Unfall/Notfall vorliegt
In anderen Ländern ist es dagegen OFT so, daß nur die Rettungswagenfahrer den Patienten bergen/holen/erstversorgen.
Naja, Datenschutz ist schon wichtig, aber wenns hart kommt ist das ja eher egal, zudem muß eigentlich nur Zustand/Anamnese/Vitalparameter/Medi-Gabe übermittelt werden, der Pat.-Name sollte da nicht die Hauptrolle spielen
Die Hauptprobleme werden sowieso öfter sein : "welches Krankenhaus nimmt den Pat. auf" und nicht "welches Krankenhaus weiß im Voraus bis ins Detail Bescheid"
Sowieso sind es oft nur 5-10 Min, bis der RTW eintrifft. Eine umfassende Vorbereitung ist in dieser Zeit oft gar nicht möglich. Wenn z.B schnell ein CT gebraucht wird, z.b bei Schlag, dann kann man das auch über Funk machen
Neue Technik? 😕
Artverwandt werden in den U, S und A schon seit Anfang der 70'ger EKG-Daten per Funk von den Rettungswagen an das aufnehmende Krankenhaus gefunkt...allerdings ist dort der Rettungsdienst auch etwas anders aufgebaut wie, Notärzte gibts dort nur wenige...der Arzt im Krankenhaus erteilt dann per Funk die Anweisung welche/wieviel Medikamente vor Ort durch die Paramedic's gegeben werden sollen.
Ja gut, bezogen auf die ganze Welt ist es dann sicher keine "neue" Technik, aber andererseits auch nicht nötig, da unsere RA bereits vor Ort adäquate Unterstützung kriegen, und zwar ohne vorher eine Antwort aus dem Computer abwarten zu müssen. Wir haben ja das Rendezvous-System, und das find ich eigentlich auch ganz gut, egal ob mit oder ohne Funk-Vormeldung. Also ich hab vielfach erlebt wie es klappt : das NEF ist meist vor dem RTW da und kann mit Hilfe beginnen, und letztendlich hat man dann immer genug Hände zur Verfügung, selbst wenn der Patient das Schlimmste hat. Der Patient kann meist gleich stabilisiert werden.
In USA schmeissen sie dich dagegen gleich in den Kasten und rasen Richtung KH, ein Arzt ist nicht dabei. Es ist alles auf Durchführung eines raschen Transport ausgelegt, was natürlich billiger ist. Und wenn ein Kranker schon mindestens 10 Min ohne Arzt rücktransportiert werden muß, dann kann es natürlich schnell immens wichtig werden, daß man im KH schon Bescheid weiß
Ich war mir mal so frei, deinen Text entsprechend zu ergänzen...
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir hier ein ähnliches System haben werden!
Der Trend geht ja dahin Rettungswachen zu schließen - die längeren Anfahrtswege werden dann über verlängerte Hilfsfristen abgefangen...
...und sobald sich 'Notfallsanitäter' flächendeckend durchsetzen, wird auch an den Notärtzten gespart werden!
Selbst heute ist ja schon so, dass wegen dieser Probleme örtliche Hausärzte und 'freiwillige' First-Responder immer mehr in die Rettungskette eingebunden werden - spart halt kosten...
Das weiß ich auch !
Als ich damals in Kehl am Rhein Zivi war, hatten wir einen 24/7 RTW (Ducato) und noch einen Oldtimer Mercedes, dessen Baureihe ich nicht mehr weiß, aber er war groß und war tagsüber (8-18) immer besetzt und war voll ausgestattet.
Und jetzt haben sie dort nur noch einen 24/7-RTW
Was aber wenn dann zwischenzeitig ein Arbeitsunfall passiert ?
Als ich beim Zivi war, mußten wir oft mit dem zweiten RTW losfahren, weil sich parallel mehrere Sachen ereigneten.
Wenn man ganz stark sparen muß, können natürlich zwei RTW statt einem RTW+NEF praktischer sein, aber dafür müßte man die Rechtslage ändern und alles stark umstrukturieren.
Und dann ist eben auch nirgens ein Arzt dabei
Meiner Erfahrung nach ist ein anwesender Arzt bei Bergung aus einem PKW, bei Vorbereitung des Pat. auf einen Heli-Transport usw. ganz klar von Vorteil
In dem einen Jahr, in dem ich Zivi war, hatten wir quasi alles an schweren Notällen außer Gyn, daher hab ich da einen recht guten Einblick
Kurz: Der Notarzt wird weggespart (einfach mal in die Gedankenwelt eines BWLs hineinversetzen - sparen um jeden Preis).
Fehlt nur noch:
- Der im Krankenwagen mitgenommene Telepräsenzroboter, der vom Notarzt im Krankenhaus ferngesteuert wird.
- Die autonome Krankentragen, die den irgendwie auf den Boden zusammengefalteten Patienten ordentlich auf die Trage und in den Krankenwagen befördert (spart Rettungssanitäter).
- Und natürlich ein autonom fahrender Krankenwagen oder alternativ wenn das gerade nicht klapp darf nach dem Uber-Prinzip jeder freiwillige stundenweise Krankenwagen fahren.
Ich würde wetten, dass diese Satire spätestens in den nächsten 10-20 Jahren weitestgehend von der Realität eingeholt wurde.
notting
Wenn das nur so witzig wäre...
In der Altenpflege scheint man ja schon ERNSTHAFT darüber nachzudenken, ob nicht Roboter einen Teil der Aufgaben (Zeitvertrieb für die Pat. usw.) übernehmen könnten
Bei dem Gedanken wird es mir eigentlich eher schwindlich statt wohl.....
Edit : daß es inzwischen auch NotfallSANITÄTER gibt, wußte ich übrigens gar nicht, da ich schon seit langem nicht mehr mit einer Rettungswache zu tun hab. Die haben aber ne kurze Medikamentenliste, wir hatten damals über 50 Medis incl. 3-4 BTM im Wagen.
Sicherlich sinnvoll, aber in der heutigen Zeit auch nichts, wovon man behaupten müsste, dass das jetzt der Wahnsinn ist.
Muss man doch nur eine Schnittstelle zu einem Smartphone schaffen... 😉
Bis das natürlich alle haben... wenn man sich ansieht, dass W-LAN jetzt gerade neu in öffentliche Verkehrsmittel kommt, W-LAN im Hotel noch immer 5 € die Nacht kostet... in der Medizintechnik wird das Geld aber da sein und da ist´s zur Abwechslung mal sinnvoll aufgehoben.
Soll jeder froh sein, der´s zwar indirekt über die Krankenkassenbeiträge bezahlt, aber nicht darauf angewiesen ist. 😊
Die Frage ist doch im Endeffekt, was die Kassen bereit sind zu zahlen. Man arbeitet gefühlt mehr gegen die KK als für den Patienten. Und da kommen dann auch absurde "Neuerungen und Sparmaßnahmen " bei raus.
Das ganze kann bereits heute in (Teilen) von Deutschland genutzt werden.
Dabei ist es möglich über das sogenannte "Nida Pad" Patientendaten sowie Daten vom EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung etc. zu einer Klinik zu Übertragen. Voraussetzung ist natürlich, die Kliniken haben die entsprechende Infrastruktur dafür.
Das einfache EKG mit Herzfrequenz lässt sich bereits seit langer Zeit übertragen.
Echtzeit, woah woah!
😉