Dobrindt: E-Auto-Prämien könnten verpuffen
Kritik an Subventionsprogramm für E-Autos
Können direkte Finanzhilfen für Käufer von Elektroautos die neue Technik in Deutschland besser anschieben? Gabriels Vorschlag sorgt für Diskussionen.
Berlin - Die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vorgeschlagenen Kaufprämien für Elektroautos stoßen bei Verkehrsminister Alexander Dobrindt weiter auf Ablehnung. In der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag) warnte der CSU-Politiker, eine solche direkte Förderung könnte am Ende verpuffen. Das Ergebnis seien vielmehr „große Mitnahmeeffekte und kleine Wirkung“, sagte Dobrindt.
Die Bundesregierung wolle der Elektromobilität einen Schub verleihen und mehr Dynamik erzeugen. Dobrindt betonte in der Zeitung jedoch: „Direkte Kaufprämien tragen als Teil einer Lösung dazu kaum bei.“ Er sprach sich damit erneut gegen staatliche Zuschüsse aus, die sein Kabinettskollege Gabriel nun durchsetzen will.
Kritik an Kaufprämien für Elektroautos
Auch das Finanzministerium hält Kaufprämien wegen erheblicher Mitnahmeeffekte - also der Befürchtung, dass Hersteller dies zum Beispiel zum Anlass für Preisanhebungen nehmen könnten - für problematisch. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hatte kritisiert, eine Prämie helfe letztlich nur den Herstellern, ihre Fahrzeugflotten mit weniger Eigenanstrengung effizienter darstellen zu können.
Dobrindt setzt dagegen auf einen weiteren Ausbau des Ladesäulennetzes, um die schwächelnde Nachfrage anzukurbeln. „Außerdem muss zum Erfolg der E-Mobilität sich ein Gebrauchtwagenmarkt kontinuierlich entwickeln, dazu sollte man einen Umstieg bei den Fahrzeugflotten anreizen“, sagte er der Zeitung. Die Bundesregierung hat das Ziel, dass bis 2020 eine Million E-Fahrzeuge unterwegs sind. Viele Experten zweifeln daran.
SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil schlug vor, die deutschen Autobauer im Gegenzug für eine Kaufprämie zu Investitionen in den Ausbau der Batterieforschung und -produktion zu verpflichten. „Das ist ein Deal auf Gegenseitigkeit, um die Wertschöpfungsketten in Deutschland aufzubauen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Der Branchenverband VDA hat bisher offiziell allerdings keine direkten Kaufzuschüsse verlangt, er setzt eher auf indirekte Fördermaßnahmen wie bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Firmenfahrzeuge.
Die Linksfraktion im Bundestag äußerte sich ebenfalls kritisch zu unmittelbaren Subventionen für die schleppende Elektromobilität. „Solange die Automobilkonzerne Elektroautos dazu nutzen können, die CO2-Durchschnittswerte ihrer Benziner- und Dieselflotte schön zu rechnen, darf kein Euro fließen“, meinte Verkehrsexperte Herbert Behrens. „Ökologisch wäre eine Kaufprämie daher überhaupt nicht.“
Kein sehr vorteilhaftes Bild für den Gabriel 😆
Obacht, wäre nicht der erste birnenförmige, den wir unterschätzt hätten.
Wenn die mal auf ihrem Stuhl sitzen, dann sitzen se 😆
Das ist für mich das allererste Zitat von Mr. Mautmare, dass endlich vermuten lässt, dass er doch nicht völlig inkompetent ist. Bin gespannt ob der Trend weiter aufwärtsgeht. Go Dobi Go 😜
Ladenetz aufbauen ist vernünftig, dann können sich zumindest diejenigen ein Elek.-Auto kaufen, die eine eigene Garage haben. Nur mit öffentlichen Ladestationen kann doch kein Elekt.-Auto Besitzer die Fuhre am laufen halten.
Kaufanreize sollten wie bei der Abwrackprämie daran geknüpft werden, dafür ein altes Auto abzugeben. Dann macht es ökologisch mehr Sinn, und die Subvention geht nicht vorrangig an Gutverdiener, die es auch aus eigener Tasche zahlen könnten, wenn sie denn wollten.
Yup, das hat mich auch schwer überrascht 😉. Kaufpreissubvention macht IMO auch überhaupt keinen Sinn. Die Autoindustrie hat genug Cash und braucht keine weiteren Subventionen. Die Zielgruppe die jetzt ein E-Mobil sinnvoll verwenden kann hat auch genug Geld. Irrsinn da noch auf den Haufen was drauf zu werfen, vor allem von einem "Sozialdemokraten"...
Grösstes Problem ist IMO die Infrastruktur. Für Städter gibt's keine Lösung. Und an den paar vorhandenen Säulen herrscht Chaos aus Steckern, Abrechnungsverfahren, schlechter Wartung und katastrophalem Support.
Das könnte man mit Plan und politischem Willen prima lösen. Technik und Abrechnung normieren, Qualität überprüfen und Flächen zur Verfügung stellen. Irgendwie scheint da aber der Gestaltungswille (oder die Fähigkeit?) zu fehlen.
Stimmt, aber von dem anderen hab ich zumindest kein Bild im Kopf, wo man den nackten Bauch sehen kann. Urgh, jetz iss mir endgültig schlecht...
Mir fehlt da ein wenig die Fantasie. Warum nicht? Man könnte ja Parkraum mit Ladeanschluss zur Verfügung stellen/vermieten. Oder einen Teil der Laternen mit Lademöglichkeit ausstatten. Oder P&R Plätze elektrifizieren...
...interessant nur, dass Vergünstigungen für das Gewerbe immer ganz effektiv und notwendig und an Privatleute absolut ineffektiv sind und Habgier und Neid erzeugen...
Alles sehr glaubhaft... 🙄
Jub das Zitat sagt doch alles.
Anstatt die Firmenwagen Subventionierung abzuschaffen soll sie noch weiter ausgebaut werden.
er setzt eher auf indirekte Fördermaßnahmen wie bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Firmenfahrzeuge.
das grösste problem ist, dass der strom nicht sauber ist...........
Lol, Welle 😆😆
Der Vorteil wäre, dass dadurch ein E-Auto-Gebrauchtwagenmarkt entstünde. Nicht sofort, aber in wenigen Jahren. Aber statt die Abschreibungsmöglichkeiten für E-Autos zu verbessern, wäre es sinnvoller die Abschreibungsmöglichkeiten für Verbrenner zu verschlechtern (Arbeitsfahrzeuge mal ausgenommen).
Das ist beim Sprit nicht anders.
Welcher Strom? 😕
Und warum kein Neuwagenmarkt bei Privatpersonen.