Motorrad News
KTM zieht sich aus der 125-Klasse zurück
Die Finanzkrise erreicht den Österreicher KTM nun im Motorradrennsport.
Nachdem sich KTM Power Sports im vergangenen Jahr bereits aus der 250cc-WM-Klasse zurückgezogen hatte, steigt das Unternehmen nun auch aus der 125cc-Klasse aus und setzt im kommenden Jahr sein Werksteam Red Bull KTM Racing nicht mehr ein. Grund ist die Finanzkrise. So berichtet Motorsport aktuell, dass der Aktienkurs von KTM bereits in 2008 um 32 Euro auf 18 Euro gesunken war. Vorübergehend wurde im Werk sogar Kurzarbeit angeordnet. Im ersten Halbjahr 2009 erlitt das Unternehmen einen Verlust von 44 Millionen Euro. Stefan Pierer, KTM-Vorstandsvorsitzender, sieht auch für 2010 keinen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Krise fiel schon das Projekt Rallye Dakar zum Opfer. 2010 wird auch dort kein KTM-Werksteam mehr antreten.Künftig will KTM sein Engagement auf den Motocross- und Superbikebereich konzentrieren und die Aktivitäten im Nachwuchsförderprogramm "Red Bull Rookies Cup" ausbauen, in welchem junge Rennpiloten in ihrer internationalen Karriere gefördert werden. Des Weiteren will man in Deutschland und Österreich ausgewählte Teams auch zukünftig unterstützen und jungen Rennpiloten die 125er-Maschinen zur Verfügung stellen.
Die beiden Piloten Marc Marquez und Cameron Beaubier werden noch bis zum Abschluss der Saison von KTM unterstützt, bestätigte das Mattighofener Unternehmen. Das sind noch drei Rennen. Anfang November ist dann Schluss und die Rennfahrer müssen sich nach einem neuen Job umsehen. Möglicherweise könnte Marc Marquez zu Ajo Interwetten wechseln und damit Teamkollege von Sandro Cortese werden. Teamchef Harald Bartol soll dem Unternehmen als technischer Kopf im Bereich der 125er-Maschinen erhalten bleiben und sowohl die nationalen als auch die internationalen Aktivitäten unterstützen.
Von Bert Schulzki
Quelle: MOTOR-TALK