Bericht: Beurlaubter VW-Vorstand soll entlassen werden

Kündigung für Ex-VW-Entwicklungsvorstand

MOTOR-TALK

verfasst am Sun Aug 19 13:25:18 CEST 2018

Neue Entwicklung im Abgasskandal: Laut eines Zeitungsberichts soll Ex-Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neußer fristlos gekündigt werden.

Ex VW-Entwicklungsschef Heinz-Jakob Neußer soll laut eines Zeitungsberichts seine fristlose Kündigung erhalten
Quelle: dpa/picture alliance

Wolfsburg - Im Abgas-Skandal trennt sich Volkswagen nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ vom früheren Entwicklungschef der Marke VW. Dem beurlaubten Vorstand Heinz-Jakob Neußer werde in diesen Tagen die fristlose Kündigung zugestellt, schreibt das Blatt. Nach dpa-Informationen vom Sonntag ist unklar, ob er bereits seine Entlassungspapiere hat. Eine Stellungnahme des Autokonzerns sowie von Neußer waren zunächst nicht zu erhalten. Nach Darstellung der Zeitung will Neußer gegen die fristlose Kündigung juristisch vorgehen.

Neußer war 2015 im Zuge des Abgasskandals als Entwicklungsvorstand der Marke VW beurlaubt worden. Er gehört zu der Gruppe von VW-Mitarbeitern, die in den USA angeklagt wurden. Neben Neußer will sich Volkswagen auch von weiteren Mitarbeitern trennen, die in die Abgas-Affäre verwickelt sind. Kurz nach Bekanntwerden des Skandals hatte Volkswagen seine Mitarbeiter aufgefordert, die Hintergründe zum systematischen Betrug offenzulegen. Allerdings kritisierte der US-Aufseher Larry Thompson laut „Bild am Sonntag“ fehlende personelle Folgen.

Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hat 39 Beschuldigte im Fall der Software-Manipulationen beim Stickstoffdioxid-Ausstoß im Visier, in 3 weiteren Fällen geht es um Marktmanipulation. Insgesamt gibt es 49 Beschuldigte. Zusätzlich zu Vorwürfen der Software- und Marktmanipulation geht es um falsche CO2- und Verbrauchsangaben sowie um einen Mitarbeiter, der zur Datenlöschung aufgerufen haben soll.

Die Anklagebehörde ermittelt unter anderem auch gegen Ex-VW-Konzernchef Martin Winterkorn sowie gegen den neuen Konzernchef Herbert Diess und den Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch wegen möglicher Marktmanipulation.

 

Quelle: dpa