Bericht: Beurlaubter VW-Vorstand soll entlassen werden
Kündigung für Ex-VW-Entwicklungsvorstand
Neue Entwicklung im Abgasskandal: Laut eines Zeitungsberichts soll Ex-Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neußer fristlos gekündigt werden.
Wolfsburg - Im Abgas-Skandal trennt sich Volkswagen nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ vom früheren Entwicklungschef der Marke VW. Dem beurlaubten Vorstand Heinz-Jakob Neußer werde in diesen Tagen die fristlose Kündigung zugestellt, schreibt das Blatt. Nach dpa-Informationen vom Sonntag ist unklar, ob er bereits seine Entlassungspapiere hat. Eine Stellungnahme des Autokonzerns sowie von Neußer waren zunächst nicht zu erhalten. Nach Darstellung der Zeitung will Neußer gegen die fristlose Kündigung juristisch vorgehen.
Neußer war 2015 im Zuge des Abgasskandals als Entwicklungsvorstand der Marke VW beurlaubt worden. Er gehört zu der Gruppe von VW-Mitarbeitern, die in den USA angeklagt wurden. Neben Neußer will sich Volkswagen auch von weiteren Mitarbeitern trennen, die in die Abgas-Affäre verwickelt sind. Kurz nach Bekanntwerden des Skandals hatte Volkswagen seine Mitarbeiter aufgefordert, die Hintergründe zum systematischen Betrug offenzulegen. Allerdings kritisierte der US-Aufseher Larry Thompson laut „Bild am Sonntag“ fehlende personelle Folgen.
Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hat 39 Beschuldigte im Fall der Software-Manipulationen beim Stickstoffdioxid-Ausstoß im Visier, in 3 weiteren Fällen geht es um Marktmanipulation. Insgesamt gibt es 49 Beschuldigte. Zusätzlich zu Vorwürfen der Software- und Marktmanipulation geht es um falsche CO2- und Verbrauchsangaben sowie um einen Mitarbeiter, der zur Datenlöschung aufgerufen haben soll.
Die Anklagebehörde ermittelt unter anderem auch gegen Ex-VW-Konzernchef Martin Winterkorn sowie gegen den neuen Konzernchef Herbert Diess und den Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch wegen möglicher Marktmanipulation.
Quelle: dpa
Sagt mal, wie ist denn das, wenn man beurlaubt ist? Da bekommt man doch Geld.
Urlaub seit 2015...nice! 😆
Und dabei hat er noch VW verklagt weil VW die 1,4 Millionen Bonus nicht zahlen wollte.
Naja jetzt müssen seine Ururururururenkel in 300 Jahren wieder arbeiten gehen.
In seiner Position blieb ihm im Oktober 2011 nichts anderes übrig, als seinen Vorgesetzten dienstbar zu sein oder auf seine Beförderung zum Leiter der Aggregateentwicklung zu verzichten.
Was willst Du damit sagen? Wenn ich einem meiner Mitarbeiter eine Anweisung geben würde etwas illegales zu machen, dann würde er mit Sicherheit (und zu recht) darauf bestehen, dass ich das schriftlich betätige. Entlassen könnte ich ihn dann deswegen auch nicht, er würde doch sofort zur Staatsanwaltschaft rennen.
Sehr gute Frage. Theoretisch alles richtig. Aber es ist auch immer die Frage, wer angesichts der bei VW üblichen Personalrotationen nach ein paar Jahren wo arbeitet. Der Abgasbetrug bei VAG wurde vielfach vor über zehn Jahren auf den Weg gebracht und seitdem hat sich viel geändert.
Und es scheint ein System gegeben zu haben, bei dem vieles nicht schriftlich dokumentiert wurde. Hier ist zu lesen:
"Bei dem Treffen soll im Kreis von etwa einem Dutzend Managern ungefähr eine halbe Stunde lang über wesentliche Aspekte der später als illegal eingestuften Umschaltsoftware, über drohende Schäden, Strafen und Handlungsoptionen in den USA gesprochen worden sein. Es wurden auch Folien präsentiert, aus denen das Ausmaß des US-Betruges sichtbar geworden sein soll. Ausgeteilte Kopien habe man aus Sicherheitsgründen später wieder eingesammelt."
Auch vom Alten ist bekannt, dass vieles nicht schriftlich dokumentiert wurde.
das will ich wohl meinen. nach leitender tätigkeit und mehreren jahren im vorstand sollte auch nach abzug aller steuern soviel kohle übrig geblieben sein, daß man sich bis ans lebensende darüber keine gedanken mehr machen braucht.
So ist es. Ich kannte jemanden, der war bei VW zwar in einem anderen Bereich (Fertigung) tätig, bekam aber viel Einblick in die Umsetzungen von Vorstandsentscheidungen. Er meinte, das alles (...ich war's nicht, sondern der Gärtner ...) sei völliger Humbug. VW sei der mit Abstand meist autoritär geführte Hersteller gewesen (Vergangenheit, weil er vor einigen Jahren dort gekündigt hat, er konnte die Typen nicht mehr ertragen), niemand hätte auch nur irgend etwas selbst durchgezogen, ohne dass es vorher von "oben" abgesegnet worden ist.
Und Gehorsam, willfährig oder aus Ego die Leiter hoch zu klettern ... da passen schriftliche Anordnungen zu so heiklen Themen nicht wirklich in's Bild. Die wussten genau, was sie tun.
Also hatte er doch eine Wahl und sich schlicht falsch entschieden.
Ich möchte zur Verdeutlichung mit einer Erzählung von GM-Veteran Bob Lutz antworten, die seinerzeit als Kolumne im Magazin Road & Track erschienen ist. Darin beschreibt er den Führungsstil unter Ferdinand Karl Piech, der zwar im Oktober 2011 bereits Aufsichtsratsvorsitzender der VW AG war, dennoch über Martin Winterkorn die Zügel niemals aus der Hand gegeben hat.
Wenn wir bei diesen Bildern bleiben, dann ist es naheliegend, dass die von Ferdinand Karl Piëch befohlenen und von Ex-Konzernchef Martin Winterkorn Top-Down geforderten NOx-Ziele mit legalen Mitteln nicht zu erreichen gewesen sind.
Ich will Ergebnisse sehen, aber nicht wissen wie die entstanden sind.
Wobei Piech zuzutrauen ist das er diese Software befohlen hat weil Billiger.
Aber wenn man keinen eigenen PC nutzt und somit keine Mails an Ihn direkt adressiert sind und Anderes grundsätzlich über das Vorzimmer läuft wo auch im Auftrag unterschrieben wurde hat man ein Maximum an Selbstschutz da keine schriftlichen Beweise vorliegen.
Egal wer den Einsatz der Betrugssoftware angeordnet hat hat das sicher nicht per schriftlicher Anweisung mit seiner Unterschrift gemacht.
Das Blöde ist wenn mehrere Personen unter Eid aussagen das bestimmte Personen bei Besprechungen zu diesem Thema mit eingebunden waren und Detailkenntnisse hatten.
Die sprechen also sogar so einen Kleinkram wie Größe der AdBlue Tanks mit Konkurrenten ab, wissen aber nicht, wie die Agbasnachbehandlung erfolgt?
https://www.zeit.de/2006/09/Ras_Int__Winterkorn
http://www.faz.net/.../martin-winterkorn-der-auto-star-1572567-p2.html
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Wie naiv kann man denn sein? 🙄
Das ist jetzt wohl wie ein Adventskalender mit 49 Türchen.
VON BILD präsentiert und hier im Weiteren kommentierbar. Wie schön...
der war gut 😆
Offenlegen heißt sicherlich "Sündenbock bitte melden, weil Winterkorn & Co waren es per Definition nicht". Denen war lediglich egal wie deren "Ziele" erreicht werden.