Opel: Sechs Monate Kurzarbeit im Stammwerk Rüsselsheim
Kurzarbeit soll Entlassungen vermeiden
Im Opel Stammwerk Rüsselsheim beginnt voraussichtlich noch in dieser Woche die Kurzarbeit. Mit der Maßnahme will Neu-Eigentümer PSA etwaigen Entlassungen vorbeugen.
Rüsselsheim - Opel stellt im Stammwerk Rüsselsheim auf Kurzarbeit um. Die Maßnahme soll noch in dieser Woche beginnen und voraussichtlich sechs Monate andauern. Die Bundesagentur für Arbeit habe dies bewilligt, so ein Unternehmenssprecher am Montagabend. Zuvor hatten Geschäftsleitung und Betriebsrat in Abstimmung mit der IG Metall die Kurzarbeit vereinbart. Betroffen sind die Produktentwicklung und Verwaltungsbereiche, hieß es.
Die Kurzarbeit war bereits im Dezember vereinbart worden. Ziel ist, das Arbeitsvolumen an den deutschen Standorten mit derzeit rund 19.000 Arbeitern zu verringern. Dadurch sollen bei dem vom französischen PSA-Konzern übernommenen Autobauer Entlassungen vermieden werden. Die Opel-Mitarbeiter in Deutschland sind vertraglich bis Ende 2018 vor betriebsbedingten Entlassungen geschützt. Etwaige Werkschließungen sind ebenfalls nicht vorgesehen.
Mit "Pace" zurück in die Gewinnzone
Kurzarbeit ist nicht die einzige Maßnahme. So kündigte Opel-Chef Michael Lohscheller im Dezember an, das Altersteilzeitprogramm bis auf den Geburtsjahrgang 1960 auszuweiten. Es gebe auch Vorruhestandsregeln für Mitarbeiter, die 36 Monate vor dem frühestmöglichen Renteneintritt sind. Die Vereinbarung zwischen Management und Betriebsrat sieht zudem eine deutliche Verringerung der Zahl der Leiharbeiter in den Produktionswerken Rüsselsheim und Kaiserslautern vor.
Das Sanierungsprogramm "Pace" soll den deutschen Automobilbauer wieder in die Gewinnzone bringen. Dabei wird auch auf neue Technologien und Ideen gesetzt. Am Sitz in Rüsselsheim sollen globale Kompetenzzentren für die gesamte PSA-Gruppe entstehen. Als erste Aufgabenfelder sind die Entwicklung von Brennstoffzellen, ausgewählten Assistenzsystemen und Technologien zum automatisierten Fahren vorgesehen.
Quelle: dpa
Liest eigentlich irgendwer diese Meldungen durch, bevor sie veröffentlicht werden?
Dieser Inhalt "Die Kurzarbeit war bereits im Dezember vereinbart worden. Ziel ist, das Arbeitsvolumen an den deutschen Standorten mit derzeit rund 19.000 Arbeitern zu verringern. Dadurch sollen bei dem vom französischen PSA-Konzern übernommenen Autobauer Entlassungen vermieden werden." ist doch komplett von jeglichem Sinn befreit. Durch Verringerung des Arbeitsvolumens, also der Menge an Arbeit, sollen Entlassungen vermieden werden? Das ist doch ein Widerspruch in sich!
Eher an der Menge der "potentiellen" Arbeit ... denn das mögliche Volumen ist begrenzt. Und so muss bzw. sollte keiner gekündigt werden.
Die Kritik ist schon berechtigt. Kurzarbeit reduziert nicht die vorhandene Arbeit (die ist ja gegeben, ausser man verweigert Aufträge auszuführen) sondern sie reduziert einzig und allein die geleisteten Arbeitsstunden und damit die zu bezahlenden Löhne. Und als Folge davon braucht man eben länger, um die anfallende Arbeit zu erledigen. Oder es entsteht weniger Leerlauf, wenn nicht genug Arbeit für alle Angestellten vorhanden ist.
Haben wir eine Wirtschaftskrise? Ist der Autobau wie das Dachdecken im Winter nicht möglich? Wer winkt so etwas bei der BA durch?
Hier werden einmal mehr Kosten durch unternehmerischer Fehlleistungen auf die Allgemeinheit (bzw. die Arbeitlosenversicherung) abgewälzt. Der Dammbruch war allerdings schon früher. Was man VW durch deren selbsterzeugte Lieferantenstreitigkeiten erlaubte, kann man Opel nun kaum verwehren.
😕
http://www.manager-magazin.de/.../...h-fordert-umdenken-a-1109616.html
Übrig geblieben ist das Werk Emden, mit knapp 7000 Leuten, die teilweise in Kurzarbeit waren. Das alles ist nicht vergleichbar mit 19000 für 6 Monate.
Außerdem:
Das Kurzarbeitergeld wird von der Agentur für Arbeit gezahlt. Es soll Firmen entlasten, die unverschuldet in Schwierigkeiten geraten sind und ohne die Hilfen womöglich Mitarbeiter entlassen müssten. Laut dem dritten Sozialgesetzbuch soll Kurzarbeitergeld gezahlt werden, sofern es sich um einen "nicht vermeidbaren Arbeitsausfall" handelt.
Erstmal ist ja nur in Rüsselsheim fie Entwicklung und Verwaltung dran mit Kurzarbeit. Und das sind garantiert keine 19 000 Mitarbeiter.....
Vergleichbar ist die Lage bei Opel wohl kaum mit der zitierten Lage der Volkswagen AG...da hast Du wohl recht. Ich bin mir aber nicht sicher ob wir den gleichen Grund für die Erkenntniss erheben. Wohl eher nicht...
Aber gut, rund läuft es bei VW wohl auch nicht...aber alles ist relativ. Der verstaatlichte VW konzern in Niedersachsen kann man ja nicht weigern...
angeblich Rüsselsheim und Eisenach. Da könnte die Zahl in etwa hinkommen.
In England gab es weitere Entlassungen.
Als diese Regelungen erweitert worden sind, erfolgte das unter dem Eindruck der gesamtwirtschaftlichen Verwerfungen im Rahmen der Finanzkrise, um die Realwirtschaft zu schützen.
Unter Unverschuldet verstehe ich halt etwas anderes, als die Eskalation eines Lieferantenstreits.
Wenn es aber nur in Entwicklung und Verwaltung Kurzarbeit gibt dann kommen keine 19 000 zusammen....
ja, wenn die Produktion einfach weiter läuft hast Du recht. Dann sind es eher um die 8000 plus etwa 2000 aus Eisenach....Erwa die Hälfte von 19000 dann.
Warum sind diese Berichte doch so grottenschlecht recherchiert und tendenziös negativ geschrieben. 🙁
Naja steht doch drin, das mit Entwicklung und Verwaltung. Kann vielleicht trotzdem sein das die Produktion in Eisenach auch noch kommt.
Hier geht es zwar um Opel, aber verstaatlicht ist VW nicht. Auch nicht teilverstaatlicht...
Doch. Seit den 70 ern hält das Land Niedersachsen 20 % Anteil am VW Konzern und hat somit sogar Sperrminorität....
Ist also sozusagen ein fünftel verstaatlicht....
Sonst wäre der Schuppen ende der 70 er pleite gewesen.....