VW Golf R Variant: Erste Details
Laderaum statt Hubraum
Der stärkste VW-Kombi wird ein Golf: Auf der L. A. Auto Show zeigt VW die R-Version des großen Kompakten. Der bekommt 300 PS, Allradantrieb und ein abschaltbares ESP.
Los Angeles – Zum zweiten Mal in der VW-Geschichte ziert ein „R“ die Heckklappe eines Kombis. Bisher trug nur der Passat „Passarati“ R36 den schnellsten Buchstaben im VW-Alphabet auf dem Blech. Sein Nachfolger ist ein Kompakter: Im Frühjahr 2015 startet der Golf R Variant in Deutschland. VW zeigt den schnellsten Kombi der Marke derzeit auf der Los Angeles Auto Show.
Golf 7 Variant: Premiere in Los Angeles
Golf-Fans auf MOTOR-TALK sind sich längst sicher, dass der Golf R Variant kommt. Seit März 2014 diskutieren sie auf 15 Seiten im Golf-7-Forum alle Details zum Power-Kombi. VW macht aus Gerüchten Realität und bestätigt: Im schnellsten Variant steckt der 2,0-Liter-EA888-Motor aus dem kürzeren Golf R. Der leistet weiterhin 300 PS sowie 380 Newtonmeter und zieht den Kombi in 5,1 Sekunden auf Tempo 100.Damit ist er nur einen Wimpernschlag langsamer als sein Schrägheck-Bruder. Ein Handschaltgetriebe wird es im Golf R Variant allerdings nicht geben, einzige Option ist ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Das leitet die Kraft im Normalfall an die Vorderräder. Bei Schlupf kommen bis zu 50 Prozent des Moments an der Hinterachse an. Über Bremseingriffe an der Vorderachse kann der Golf in gewissen Situationen eine hecklastige Kraftverteilung simulieren.
Neben viel Leistung und einem Allradantrieb bekommt der Golf R Variant zwei Zentimeter Tieferlegung, vier Auspuff-Endrohre, große Schürzen und einen sportlicheren Innenraum. Laut NEFZ liegt der Durchschnittsverbrauch bei 7,0 Litern pro 100 Kilometer, also 0,1 Liter über dem des kleineren Golf R. Das Stabilitätsprogramm lässt sich bei beiden Modellen vollständig deaktivieren.
Schneller und günstiger als ein Passat R36
Natürlich kann ein schneller Golf keinen schnellen Passat ersetzen. Dazu fehlen ihm 1,6 Liter Hubraum und zwei Zylinder, außerdem fährt er nominell eine Klasse tiefer. Dafür beschleunigt er schneller und bietet fast den gleichen Laderaum: In den Golf passen 605 bzw. 1.620 Liter Gepäck. Beim Passat 3C R36 waren es zwei Liter weniger bzw. 111 Liter mehr.
Der Passarati kostete 2008 allerdings gut 45.000 Euro. Einen Golf R gibt es derzeit für mindestens 38.325 Euro, der übliche Variant-Aufschlag beträgt 2.150 Euro. Vielleicht können schnelle Familienväter für einen geldwerten Vorteil von knapp 5.000 Euro sogar das Downsizing auf vier Zylinder und einen Sound-Aktuator verschmerzen.
Gefällt, sogar mit Allrad 😊.
4 Endrohre sind peinlich für einen 4 Zylinder, da hätte auch ein Einzelnes gereicht.
Und beim Diesel ist immer noch bei 150PS Schluss, während Skoda mit dem RS TDI kaum mit der Produktion hinterher kommt. Selbst den Leon ST gibt es mit 184PS. Die Modellpolitik soll mal einer verstehen.
In der Praxis hat der "Passarati" trotzdem einen größeren Kofferaum. Damals hat es VW eben noch nicht so beherrscht sich Kofferraumvolumen dazu zu rechnen 😉
Ansonsten: Ein interessantes Auto, Ich finde die Mischung aus Vernunft (Kombi) und Unvernunft irgendwie ganz gut. Das hat mir schon beim Focus ST gut gefallen.
Schönes Teil, wo nahezu Alles stimmt:
Der einzige Wermutstropfen ist das doch recht angegraute 6-Gang DSG. Nicht wegen der Anzahl der Gänge, sondern einfach weil es mal Zeit wäre, dass dieses ersetzt wird😉
Das 6 Gang DSG ist doch das einzigste das helbwegs funktioniert...
Warum sollte das DSG ersetzt werden?
Ich bin super zufrieden damit! Es schaltet blitzschnell, ohne Rucken und ist einfach super 😊
4 Jahre Garantie hab ich auch noch 😉
Stimmt auch wieder. Wobei das DQ500 auch geht, aber zu schwer.
Tja, und noch ein Auto das aufgrund von Downsizing total uninteressant für mich ist.
>Bei Schlupf kommen bis zu 50 Prozent des Moments an der Hinterachse an.
warum nur 50%
ich dachte mir da ginge inzwischen mehr?
Nein, die Kupplung zur Hinterachse kann nur geschlossen werden, mehr nicht. Dann ist die Kraft 50/50 verteilt. Dies hat leider zur Folge dass das Fahrzeug untersteuernd wird im Grenzbereich. Ein richtiger Quattro Antrieb ist scheinbar nicht möglich mit Quermotor.
"Über Bremseingriffe an der Vorderachse kann der Golf eine gewisse Hecklastigkeit simulieren".
Das ist wieder Blödsinntechnik vom Feinsten.
VAG wäre besser beraten standfeste Benzinmotoren zu entwickeln, funktionieren tun irgendwie nur die Diesel.
"Die Traktionskontrolle lässt sich bei beiden Modellen vollständig deaktivieren."
Das sagt mir im Gegensatz zur Überschrift, dass das ESP NICHT deaktivierbar ist!
Wie ist es denn jetzt nun? Nur Traktionskontrolle oder alles ausschaltbar?
Nennt sich auch integriertes "Bremsbelag & Sprit - Vernichtungssystem".
Wie sieht es eigentlich mit der Gewichtsverteilung aus, hat der Wagen endlich 50/50?
Wieso, die 2.0 T(F)SI laufen doch weitestgehend ohne Probleme. 😉