Lkw-Maut: Ministerium erwartet nur wenig Verlagerung auf Landstraßen
Laster bleiben auf Bundesstraßen und Autobahnen
Seit Anfang Juli gilt die Lkw-Maut auch auf allen Bundesstraßen in Deutschland. Weichen Lastwagen auf Landstraßen aus? Das Ministerium erwartet wenig Verlagerung.
Berlin/München - Nach der Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen erwartet das Bundesverkehrsministerium keine „nennenswerte“ Verlagerung des Lastwagenverkehrs auf Landstraßen.
Damit werde nicht gerechnet, da die Kostenersparnis bei der Maut die zusätzliche Fahrzeit nicht aufwiege, teilte das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mit. „Da die Maut auf allen Bundesstraßen inklusive der Ortsdurchfahrten erhoben wird, ist zu erwarten, dass Ausweichverkehre noch weiter auf die Autobahnen zurückverlagert werden.“ Allerdings sei es für belastbare Aussagen zu eventuellen Ausweichverkehren - damit ist das Ausweichen auf Straßen gemeint, die nicht-mautpflichtig sind - noch zu früh.
Die Lkw-Maut gilt seit Anfang Juli 2018 auf allen Bundesstraßen in Deutschland. Dies soll mehr Geld für Verkehrsinvestitionen einbringen. Bisher mussten Laster ab 7,5 Tonnen schon für rund 2.300 Kilometer Bundesstraße zahlen, inzwischen gilt die Mautpflicht auch für das 39.000 Kilometer lange Bundesstraßen-Netz.
Das Verkehrsministerium erinnert an die Einführung der Maut auf den Autobahnen. „Mautausweichreaktionen“ hätten nur auf vereinzelten, meist gut ausgebauten Streckenabschnitten, festgestellt werden können. „Am Anfang kam es vereinzelt zu weiteren Verkehrsverlagerungen, die sich aber nach wenigen Wochen wieder gelegt haben, weil sich die zusätzliche Fahrzeit nicht rechnete.“
Auch bei der Ausweitung der Lkw-Maut auf rund 2.300 Kilometer Bundesstraßen habe sich an fast allen Strecken „keine signifikante Veränderung“ ergeben. „Vielmehr gab es bei einigen Strecken einen mautbedingten Rückgang, der nahezu komplett auf die Autobahnen zurückverlagert wurde.“
In Bayern ergibt sich bei Ausweichverkehren ein unterschiedliches Bild. Im oberbayerischen Rohrdorf zum Beispiel haben sich seit der Ausdehnung der Lkw-Maut die Beschwerden der Anwohner gehäuft. Wie ein Vertreter des Ordnungsamts sagte, sind auffällig mehr Lastwagen unterwegs - durch die Gemeinde führt eine mautfreie Staatsstraße in Richtung Rosenheim.
Wie die Gemeinde gegen die Ausweichroute vorgehen oder sie gar schließen könnte, sei derzeit noch nicht zu sagen. Im Nachbarort Stephanskirchen dagegen sind bisher keine spürbaren Veränderungen im Ortsverkehr bekannt. „Wir würden es aber sehr bedauern“, sollten Lastwagenfahrer ausweichen wollen, sagte Bürgermeister Rainer Auer.
Eine prädestinierte Ausweichroute für Lastwagenfahrer wäre Markt Rettenbach im schwäbischen Unterallgäu: Im Norden führt die Autobahn 96 von München in Richtung Lindau, im Westen liegt die Autobahn 7 von Füssen nach Ulm und im Osten die Bundesstraße 16, die Günzburg mit Füssen verbindet - alles drei mautpflichtige Straßen. Von einem Ausweichverkehr im Gemeindegebiet kann aber keine Rede sein, hieß es aus dem Rathaus. Bürgermeister Alfons Weber waren bisher keine spürbaren Auswirkungen bekannt.
Quelle: dpa
Bei uns haben sie aber trotzdem mehrere Dörfer an der ehemaligen Bundesstr. die parallel zur AB verläuft) auf 30km/h limitiert, wodurch der Verkehr lauter wurde[1]. Begründung waren eben LKW. Aber die machen keine Anstalten, das rückgängig zu machen wenn sich das mit den LKW nun ändert 😤
Seit dem kaufe ich in diesen Dörfern nichts mehr ein, obwohl ich das früher regelm. getan habe. Mir ist scheißegal, was mit denen passiert. Bzw. wenn die Dörfer mal ausgestorben sind, kann man ja endl. eine (gelbe) AB hinmachen mit mehr Spuren, die die parallel AB stark entlasten wird und weil dann weniger Umwege gefahren werden (es war ja das Ziel, den Verkehr draußen zu halten, obwohl das eben mal eine in der Gegend recht wichtige Bundesstr. war) auch die Umwelt entlastet.
notting
[1] Hab das auch in der Nacht vor meinem Schlafzimmerfenster -> entweder geringere Drehzahl = Brummen = geht besser durch die Wand = lauter oder höhere Drehzahl = lauter.
Respekt, das Thema mal wieder voll getroffen...😆😆
Du hast mal wieder die Zusammenhänge nicht verstanden...
notting
Ähm, Dorfbewohner "ausrotten", damit man ne (gelbe) AB bauen kann? 😉
Nö, die wollten das so wie es jetzt ist, sind also selber schuld.
notting
Wer ist an was schuld, weil du nicht mehr in den Nachbardörfern einkaufst? Diese abstruse Logik muss man mir erklären.
Also nochmal ganz langsam für dich, da du offensichtl. nicht weißt, wie Dörfer aussterben (auch wenn das sicher in div. Dokus z. B. der ÖR angesprochen wird, die man oft auch auf YT finden):
In diesem Fall wollen die Bewohner allg. weniger Durchgangsverkehr, auch LKW. Wurde dann auf offiziellen Wegen umgesetzt (z. B. Tempo 30, Busse blockieren regelm. insb. zur Rushhour die Fahrbahn (z. T. sogar beide Richtungen gleichzeitig!) statt wie früher in entspr. Haltebuchten zu fahren, etc.). Nun fahren da eben wg. dieser Aktion der Bewohner nicht mehr soviele durch (mich eingeschlossen) weil der Zeitverlust dadurch zu groß wurde. Wenn ich nicht dort bin, werde ich dort logischerweise nix kaufen (gibt dort nix besonderes, sind nur 08/15-Filialen für den Alltagsbedarf). Bzw. soviel Leute wohnen da nicht, dass sich z. B. dieses kleine Einkaufszentrum mit 3 Läden großer Ketten was sich erst kurz vor der Herabstufung dort gebildet hat lohnen wurde. Auch nicht die 2 Tankstellen (bei einem der Dörfer an beiden enden des Orts jew. eine), von denen eine vor einigen Jahren erst groß renoviert wurde. Und der Getränkehändler dort hat eh beschissene Öffnungszeiten bzw. in der Stadt gibt's schon länger endl. wieder Konkurrenz.
Wenn die Läden also langsam wegbrechen, werden die Bewohner mehr fahren müssen bzw. stärker merken wie nervig das ist. Bzw. allg. werden weniger Leute dorthin ziehen, dass sich die Läden nochmal weniger lohnen usw. -> Teufelskreis.
notting
Also man kann sich auch wirklich dumm stellen.
Das sind nunmal die Auswirkungen von Umleitungen oder Abkürzungen. Die B6 bei Neustadt am Rübenberge ist seit x Jahren für schwere Lkw gesperrt. Umleitung führt über mehrere Dörfer und überall dort ist 30. Niemand nimmt mehr diesen Weg, 1. weil er durch lkw verstopft ist und 2., weil man doppelt so schnell einfach durch die Innenstadt von Neustadt fahren könnte... die Anwohner dort werden sich auch bedanken.
Nun ist eine Sperrung doch noch was anderes als die Maut, aber es ändert nichts am Kern der Problematik.
Jetzt mal Butter bei de Fische: Hat sich in deinem Wohnort der LKW- Verkehr bzgl. der Maut signifikant erhöht, ist zurückgegangen oder ist das nicht spürbar? Darum geht es hier und nicht um Einkaufzentren und deine Einkaufsgewohnheiten und ob der Getränkehändler "beschissene Öffnungszeiten" hat.
@notting
War eigentlich nicht so schwer zu verstehen 😉
Als eine Umgehungsstraße fertig wurde hat der Lkw Verkehr stark zu genommen um die Bab zu umfahren , hauptsächlich osteuropäische. Und da es leider nur ne s Straße bei uns ist hat die Maut leider kein Einfluß.
Und zu allem Überfluss sind die auch noch jeden Tag zublöde auf der a4 so das es noch mehr werden.
Deshalb Maut für jeden Lkw ab 2,8 Tonnen egal ob Bab b oder s Straße
Wenn schon, denn schon, für jedes KFZ ab 1,5t, von wegen sich hier einfach rausschmuggeln. 😆
Hätte ich eigentlich auch kein Problem vorausgesetzt das Geld geht zu 100%in die Straße
Auf dem Papier ja, mehr Geld ist trotzdem nicht da, weil man den entsprechenden Bundeszuschuss in Höhe der Mauteinnahmen senkt.
Bei uns wird das kaum zu Problemen führen, wir sind ohnehin ausschließlich über Bundesstraßen erreichbar. Das einzige, was etwas irritiert, sind die blauen Säulen für die LKW-Maut, weil ungefähr ein Drittel der Autofahrer scheinbar immer noch denken, dass es Blitzer sind und erstmal auf die Bremse latschen, obwohl sie sowieso nur 90 in der 100er Zone gefahren sind. First World Problems eben 😆