Niki Lauda wünscht sich mehr Risiko in Formel 1
Lauda: Wenn die Autos schneller werden, steigt der Kitzel
Die Formel 1 soll wieder spannender werden. Dafür müssten ein paar Regeln abgeschafft und das Risiko erhöht werden, findet der dreimalige Weltmeister Niki Lauda.
Berlin - Der dreimalige Weltmeister Niki Lauda wünscht sich wieder mehr Risiko in der Formel 1. "Es gibt zu viel Kontrolle und zu viele Regeln und keine Charaktere mehr", sagte der Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams der "Bild am Sonntag". Lauda forderte, dass die Autos in der Königsklasse künftig wieder schwerer zu fahren und deutlich schneller werden müssten. "Ich sage ja nicht, dass die Sicherheit vernachlässigt werden darf. Aber in dem Moment, wo die Autos schneller werden, erhöht sich der Kitzel für Fahrer und Zuschauer automatisch", erklärte der Österreicher.
Die Formel-1-Teams, der Rechte-Inhaber um Geschäftsführer Bernie Ecclestone und der Weltverband FIA diskutieren seit einiger Zeit über erneute Reformen für die Rennserie. Ziel ist es, die Spannung zu erhöhen und wieder mehr Zuschauer vor allem aus der jüngeren Zielgruppe zu gewinnen. Bislang gibt es jedoch keine Einigung auf ein umfassendes Maßnahmenpaket.
Einstampfen die ganze Kacke. Bevor irgendwann alle so aussehen wie Lauda ...
Recht hat er... und ich meine Lauda, nicht Captain_Hindsight 😉
Ich wünsche mir weniger Lauda in der Formel Eins.
Ja wo ist denn das Risiko bei Mercedes wo er 10% der Anteile hält? Sobald 1 Pilot dem anderen nahe kommt heißt es "Deine Bremsen überhitzen!" oder "Du musst auf den Benzinverbrauch achten!" oder "Pass auf deine Reifen auf!"
Wenn es mehr Risiko gibt, meckern aber die Fahrer rum.
Die wollen ihr Geld ja schließlich ohne etwas zu tun bekommen. Würde ja jeder so machen 😆
Zum Beispiel wäre die F1 ohne DRS undenkbar - man müsste ja tatsächlich fahren können, um zu überholen!
Kenn mich bei der Formel 1 nicht aus, haben die auch Assistenten, zum einparken in der Box, Spurhalte,....;-)
In der Formel 1 gibt es keine Assistenzsysteme - also keine Traktionskontrollen, kein ABS. Die Flügelverstellung (DRS) muss der Fahrer selbst durchführen, dazu haben viele Autos einen einfachen Seilzug. Ebenfalls manuell erfolgt die Umstellung der Bremsbalance. Das sah man früher immer sehr schön bei Alonso, als er noch für Ferrari fuhr. Der hat vor jedem Streckenabschnitt selber die Bremsbalance verstellt.
Ebenso manuell erfolgt die Umstellung auf verschiedene Motoreneinstellungen. Da kann man natürlich mehr zaubern als früher, aber man muss ja auch irgendwo mit der Zeit gehen.
Ein F1-Auto zu fahren ist durchaus nicht einfach, ganz im Gegenteil. Der Grenzbereich ist so "spitz", dass kleinste Fehler genügen um das Auto wegzuschmeißen. Die Fahrer sind nur ALLESAMT außerordentlich gut. Alleine schon die Bremspunkte zu treffen und die Aerodynamik des Autos auszunutzen ist viel schwieriger als sich die meisten vorstellen.
Herr Lauda sollte ganz vorsichtig sein mit dem was er sich wünscht. Natürlich stellt man einem Fahrer das Auto hin was er haben möchte, wenn man kann. Eine bessere Fahrbarkeit führt zu weniger Fehlern, das macht auch schneller!
Ob ein Auto nun mit 300 Km/h oder mit 400 Km/h fährt, macht für mich als Zuschauer am Bildschirm nicht viel Unterschied aus.
Die F1 ist einfach zu überreglementiert. In ihren "goldenen" Zeiten hatten auch kleinere Teams eine Chance, weil sie mit technischen Innovationen wenigstens für eine Saison das Geschehen dominieren konnten. Natürlich gab es damals schon politische Einflüsse, etwa von Ferrari - und genau deshalb ist die F1 mittlerweile so überreglementiert. Weil sich einzelne - einflussreiche - Teams in das Reglement eingemischt haben, damit sie wieder Vorteile gegenüber anderen Teams haben.
Wer bspw. erinnert sich noch an das Fan-Car? 😉
Natürlich würden dann die Entwicklungskosten steigen, aber mal ehrlich: Wir sind in der F1, das ist keine Amateur-Veranstaltung mehr. Mit ständigen Reglementänderungen MUSS ich rechnen, wenn ich dort als Team einsteige, egal was mir andere erzählen. Das weiß man auch, nimmt das Risiko aber wohlwollend in Kauf, denn man hat auch Vorteile - etwa die Werbeeinnahmen, die mit keiner anderen Serie vergleichbar wären. Oder aber den von mir angesprochenen Vorteil, mit kleinem Budget und einer technischen Innovation, ganz nach vorne zu kommen. Das gibt es sonst nirgends.
Ok, danke für die ganzen Detail-Ausführungen.
Hat man Herrn Lauda eigentlich mal in einem aktuellen F-1 gesehen, fährt er sowas auch mal um noch "mitreden" zu können ?
Bei aller Ehre zu seinem "historischen Hintergrundwissen", fundierte Basis ist ihm gewiss aber...
ernsthaft, ist das in der kombination möglich ? bei wenig geld und dennoch was zu "erfinden" im rahmen des reglements, zeit+aufwand...
mir kam gerade so zusammenspinnend in den sinn. metallisierter asphalt und ein magnet im auto. downforce ohne spoiler ;-)
"magnetic ride" ist doch schon beworben ;-)
Ja, das gab es früher mal. Bestes Beispiel dafür ist Lotus in den 70ern, die so ziemlich als erste ein Auto mit Ground Effect hingestellt haben, und damit mehrere (!!!) Jahre in Folge alles in Grund und Boden gefahren haben. Die hatten im Vergleich zu Ferrari ein eher unterdurchschnittliches Budget.
Natürlich ist es schwierig neue Sachen zu finden. Autos sind mehr oder weniger technisch ausgereift. Turbinen, die das Auto an den Boden ansaugen gab es auch schon, wurden aber verboten (so genannte "Fan-Cars").
Es gab auch flexible Spoiler (Ferrari), die sich je nach Fahrtwind (langsam oder schnell) von selbst verstellen konnten, was genauso verboten wurde.
Und zuletzt gab es bspw. Autos, die den (heißen) Abgasstrom aus ihrem Auspuff über den Diffusor weitergeleitet haben, um sich davon aerodynamische Vorteile zu versprechen, was auch sehr gut funktioniert hat. Das hat vor allem das Team Red Bull massiv nach vorne gebracht. Es wurde ebenfalls verboten...
Zeitweilig verboten war auch das KERS-System (Bremsrekuperationsenergie), dann wurde es jedoch ausdrücklich unter Auflagen erlaubt.
DRS (Flügelverstellung) ist ebenfalls nichts neues. Das gab es alles schonmal, allerdings wurde auch das verboten, und dann wieder aus der Mottenkiste ausgegraben.
Sehe ich genauso. Er hat ein aktuelles F1-Auto nicht unter realen Bedingungen pilotiert, und hätte wahrscheinlich auch nicht die Kondition dazu. Zu seiner Zeit war er ein sehr genialer Fahrer, der auch mehrere Stadien der Fahrzeugentwicklung durchgemacht hat.
Wahrscheinlich sind die heutigen Autos aber trotzdem einfacher zu fahren als bspw. sein McLaren aus den 80ern, mit Ground Effect und Turbomonster (mit genauso großem Turboloch), und vergleichsweise kurzem Radstand. Vor allem bei Regen dürfte die Fuhre weit unbeherrschbarer gewesen sein als die heutigen Autos.
Ich bin für freie ladedruckverstellung wie früher. Man muss dann halt mit dem Sprit auskommen. Auch der frontflügel sollte wie schmaler und insgesamt kleiner werden. Und vor allem sollten alle volles Rohr fahren dürfen. Was man mal wieder in canada gesehen hat, 1,5 Sekunden langsamer pro Runde, als man hätte können. Gut das ist moderner optimierter Motorsport. Aber für den Zuschauer ist es Langeweile pur.
Wobei wohl weniger die 1,5 Sekunden mehr für Langeweile sorgen, sondern die allgemein defensive Fahrweise.
Wenn der Herr Lauda mehr Risiko will, sollten die bei Mercedes zunächst mal aufhören die eigenen Piloten einzubremsen.
Und warum sollte er, wie hier gefordert das eigene Auto fahren. Das machen doch die ganzen Ingenieure auch nicht. Fürs Fahren werden die Fahrer bezahlt.