Daimler wechselt von Werkverträgen auf Leiharbeit
Leiharbeit statt Lohndumping
Nach monatelanger Kritik will der Autohersteller Daimler rund 1.400 Mitarbeiter in Werkverträgen künftig als Leiharbeiter beschäftigen.
Stuttgart - Nach Informationen des Gesamtbetriebsrats sollen die Beschäftigungsverhältnisse bei Daimler vor allem in der Entwicklung, aber auch in der IT umgewandelt werden. Eine Betriebsratssprecherin bestätigte entsprechende Berichte "Stuttgarter Nachrichten" und "Stuttgarter Zeitung" (Donnerstag).
Firmen kaufen über Werkverträge Dienstleistungen von anderen Unternehmen ein. In jüngster Zeit war seitens der Gewerkschaft der Vorwurf des Lohndumping aufgekommen. Denn im Gegensatz zu Leiharbeitern unterliegen externe Mitarbeiter in Werkverträgen weder tarifvertraglichen Regelungen, noch Branchenzuschlägen oder Betriebsvereinbarungen. So hat der Betriebsrat kein Mitspracherecht.
Öffentliche Debatte zeigt Wirkung
"Wir überprüfen derzeit sehr genau die laufenden Werkverträge", sagte Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm. Der nun angekündigte Schritt von Werkverträgen zur Leiharbeit sei eine Reaktion darauf und das Ergebnis der öffentlichen Debatte. "Der Druck des Betriebsrats hat nicht unmerklich zur Einschätzung des Unternehmens beigetragen, dass diese Werkverträge auf Dauer nicht haltbar sind", sagte Klemm den "Stuttgarter Nachrichten". Nach seinen Worten sind 600 Verträge bereits unterschrieben, die übrigen 800 stehen kurz bevor.
Ein Daimler-Sprecher wollte die Zahlen nicht bestätigen. Daimler unterziehe seit einigen Monaten alle Werkverträge einer gründlichen Überprüfung. Vor diesem Hintergrund seien einige nicht verlängert oder ausgesetzt worden - darunter auch Verträge, deren rechtliche Klärung noch ausstehe. Hier stelle Daimler im Zweifelsfall die Mitarbeiter fest ein oder setze Zeitarbeit ein.
1.400 neue Leiharbeiter
Daimler war in den vergangenen Monaten wegen umstrittener Werkverträge in die Kritik geraten. Zwei bei Dienstleistern beschäftigte IT-Spezialisten hatten vor dem Landesarbeitsgericht in Stuttgart auf Einstellung geklagt und damit Erfolg. Daraufhin hatte der Konzern ein Expertenteam zur Überprüfung der Werkverträge ins Leben gerufen und soziale Mindeststandards festgelegt. Diese gehen dem Betriebsrat aber nicht weit genug.
Die 1.400 neuen Leiharbeiter haben nach dem Tarifvertrag für Leiharbeit auch Anspruch auf eine Übernahme nach zwei Jahren. Das sieht ein Tarifvertrag zur Leiharbeit vor. Weitere 100 Entwickler in Sindelfingen, die seit 18 Monaten als Leiharbeiter bei Daimler sind, könnten demnach 2014 feste Arbeitsverträge bekommen.
Warum muss eigentlich Daimler immer vorbildlich sein (siehe auch Kühlmitteldebatte), und Audi und BMW können machen was sie wollen?
Weil Daimler ein Mythos ist , zutiefst in der deutschen Seele verwurzelt , so wie der deutsche Wald...Muß unbefleckt bleiben , wie die Jungfrau Maria...
Leiharbeit statt Lohndumping?
Arbeitnehmerverleiher zahlen zwischen 7,10Euro und 10,84 Euro Brutto die Stunde, was soll daran kein Dumpinglohn sein?
Der Lohn derer ist nicht höher oder niedriger als der, der aus Werkverträgen an den Dumpinglöhner ausgezahlt wird..
Grundsätzlich hast du recht, hier wird aber von "Entwicklern" gesprochen, und die haben schon einen ganz anderen Stundensatz😉
Stimmt, sie arbeiten für etwa 4/7 dessen, was verdienen würden, wenn sich keiner an deren Einkommen vergreift.
Wiederlicht das das noch gefeiert wird.😤
Der Rest wird mit Sicherheit zu den Zulieferern abgeschoben um ja die weiße Weste zu behalten.
Vorbildlich? Immer?
Man sollte doch nicht vergessen, dass Daimler so lange FÜR das neue Kältemittel war, bis die öffentliche Meinung umgeschlagen ist.
Daimler hätte schon vor Jahren gegen das neue Kühlmittel sein können und Alternativen entwickeln können. Stattdessen hat man dort (wie alle anderen Hersteller) abgewartet und sich erst mehrere Jahre später gerührt, als es eigentlich schon zu spät war.
Das gleiche jetzt hier bei den Leiharbeitern.
Erst, nachdem der Druck in den Medien zu groß wurde hat sich was bewegt.
Also vorbildlich sieht anders aus. Daimler macht auch nur das, was nötig ist. Bzw. das, was dem Image gerade am besten zugute kommt.
Wobei ich ehrlich gesagt nicht weiß, wo jetzt groß Lohndumping bekämpft wird, wenn man aus den Werkverträgen Leiharbeiter macht.
Ein wirklich vorbildlicher Schritt wären feste Arbeitsverträge gewesen. Ohne "Zwischenhändler".
So ist es in meinen Augen nur eine PR-Kampagne.
Richtig aber nur für ungebildete Idioten oder auf wen soll das abzielen?
Richtig ist: Üble Leiharbeit statt übelstes Lohndumping.
Das Beste oder nichts, scheint bei Daimler kaum für Arbeitnehmerrechte zu gelten.
Die Übernahmechance für Leiharbeitssklaven ist die Wurst, die man ihnen vor die Nase hängt und sich nur allzu selten realisiert. Genauso wie der unbefristete Arbeitsvertrag in der Leiharbeit nichts wert ist, da die Kündigung jederzeit erfolgen kann. Immerhin hat die Bundesregierung den Werkvertragsmissbrauch für übelstes Lohndumping endlich erkannt. Bleibt abzuwarten was sich kostenbewusste "kreative" Personalmanager als nächstes Schlupfloch einfallen lassen, vielleicht demnächst viele Scheinselbständige am Fliessband.
Und Gesamtbetriebsratschef Klemm war noch im Mai 2013 gegenüber den Werkvertragssklaven total ahnungslos, konnte er nicht wissen, war er nicht zuständig, obwohl diese üble Lohndrückerpraxis seit 2010 bekannt ist... da mussten erst 2 externe IT-Spezialisten vor dem Arbeitsgericht gegen Daimler erfolgreich klagen.
tja irgendjemand muss die Zeche für IG Metall Beamtentarife zahlen. Das "Jobwunder" in Deutschland auf den Knochen des prekären Billiglohnsektors, subventioniert auf Steuerzahlerskosten. Das freut den Daimler Aktionär im dicken Benz. 🙄
http://www.alternative-info.org/
http://www.spiegel.de/.../...kvertraege-in-leiharbeit-um-a-936072.html
Das ist in meinen Augen nicht wahr! Woher hast du das? Daimler war es, der überhaupt interne Tests gemacht hat und die Gefährlichkeit unabhängig festgestellt hat.
Leiharbeit IST Lohndumping. 🙄
Es ist doch ganz egal ob Werkverträge oder Leiharbeiter.
Daimler transportiert doch sowieso immer mehr Jobs in Länder ohne Gewerkschaften und Tarifverträge. Deswegen ist es grade vollkommen wurst ob jetzt ein paar mehr oder weniger WV ler oder Leiharbeiter beschäftigt werden.
Das Ziel des Mangements ist die Kosten immer weiter zu drücken weil die Autos ja sowieso immer zu teuer sind und die Kundne nach Rabatten schreien.
Und irgenwann werden Standorte in Deutschland geschlossen weil es woanders ohne Dreinreden von irgendwelchen Gutmenschen einfacher und billiger funktioniert.
Es lebe die Globalisierung ....😤
Lohndumping führt zur Kaufkraftschwächung, Fehlbeträgen in der Altersvorsorge jeden zukünftigen Dumpingrentners und belastst Kommunen und Gemeinden die heute und zukünftig die Renten aufstocken müssen.
Das Problem hat nichts mit der Globalisierung zu tun, es ist durch die Gewinnmaximierung der Aktienunternehmen entstanden. Der Staat wird jährlich durch Verschiebungen von Geldern innerhalb der Konzerne und Tochter- und Enkeltochterunternehmen um Milliarden Euro betrogen, der Kündigungsschutz wird durch Leiharbeit ausgehebelt, die Hauptlasten haben die Steuerzahler und künftigen Rentner auszubaden.
Scheiss Leiharbeit!!
Festangestellte bei Daimler behandeln die Leiharbeiter wie Stück Dreck!!! Festangestellte werden vor Drecksarbeit verschont & der Sklave darf seinen Hintern aufreißen, weil er hofft, fest übernommen zu werden !!! ///Die Leiharbeiter werden nur verarscht/// und am Schluss bekommen sie einen Tritt in den Hintern....
Ich übertreibe nicht.. alles schon durchgemacht!!!