Abschleppstopp: Gerät soll Abschleppen verhindern
Liebe Politesse, bitte hier drücken
Nie wieder abgeschleppt werden – davon träumen viele Autofahrer. Die Erfindung eines Stuttgarters soll es möglich machen, steckt aber noch in der Entwicklung.
Berlin – Der Name ist etwas sperrig: Abschleppstopp. Besser klingt da schon die englische Variante "Towstop". Worum es geht, ist dafür sofort klar: nie wieder abgeschleppt werden. Ein Traum für jeden Autofahrer, der sein Auto schon mal auslösen musste.
Der Stuttgarter Daniel Kalliontzis hat sich das Gerät ausgedacht. Mit Saugnäpfen wird es von innen an die Windschutzscheibe geheftet. Mitarbeiter des Ordnungsamts oder der Polizei können dann mit einer Berührung den Fahrer benachrichtigen, statt sein Auto sofort abschleppen zu lassen. In dem kleinen Kasten befindet sich ein Smartphone, das den Fahrer auf seinem Telefon (Mobil oder Festnetz) anruft.
Um dem Abschlepper zu entgehen, muss sich der Falschparker dann nur noch möglichst schnell zu seinem Auto begeben. Dort kann er die Sache hoffentlich klären, etwaige Strafzettel muss er natürlich trotzdem bezahlen.
Es bleiben rechtliche Bedenken
Zuerst präsentierte Kalliontzis seine Erfindung in der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“. Doch bei den Juroren fiel der Abschleppstopp durch. Die rechtlichen Bedenken waren zu groß. Warum sollte ein Ordnungshüter das Gerät aktivieren, statt das Auto abschleppen zu lassen?
Kalliontzis Antwort war einfach: Weil er aufgrund der Verhältnismäßigkeit rechtlich dazu angehalten ist. Demnach muss er den für den Fahrzeughalter günstigsten Weg wählen, um das Fahrzeug zu entfernen. Doch „den Löwen“ reichte das nicht. Sollte ein Ordnungshüter das Gerät dennoch nicht benutzen, gäbe es bisher keinen entsprechenden Präzedenzfall. Der Fahrer müsse „sein Recht“ unter großem Aufwand einklagen.
Neuer Versuch mit Crowdfunding
Gegenüber der guten, alten Telefonnummer auf dem Zettel scheint das System dennoch klar im Vorteil. Hier gab es nämlich laut Erfinder ein gerichtliches Urteil, welches bestätigt, dass Ordnungshüter Falschparker nicht anrufen müssen.Mit dem Abschleppstopp ruft sich der Fahrer hingegen selbst an. Das Gerät wird von ihm mit einer Sim-Karte bestückt (vorzugsweise Prepaid). Die Ordnungshüter verändern mit ihrer Hand lediglich ein vom Gerät erzeugtes elektrisches Feld und lösen so den Anruf aus. Geladen wird der Abschleppstopp über ein USB-Kabel im Auto.
Nach dem Scheitern in der Fernsehsendung versucht der Erfinder nun, mittels Crowdfunding an das nötige Kapital zu kommen. Ab 54 Euro bietet er das Gerät im Internet an.
Allerdings müssen sich erst genug Interessenten finden, um 50.000 Euro für den Start der Produktion zusammen zu bekommen. Die ersten Interessenten könnten ihren Abschleppstopp dann im Juni nächsten Jahres erhalten. Die Sammelaktion läuft noch bis zum 16. November 2014.
Bleibt noch die Frage, wie sich das Gerät gegen Lausbuben wehrt, die den Fahrer nur aus Spaß anklingeln? Es fotografiert sie. Das integrierte Smartphone macht beim Auslösen einen Schnappschuss und sendet ihn an den Besitzer. Der kann so sehen, ob wirklich akute Abschleppgefahr besteht.
Was haltet Ihr vom Abschleppstopp? Eine gute Idee oder potenzieller Freifahrtsschein für Wildparker?
Sinnlos, man muss halt nicht falschparken. Und jetzt kommt mir nicht mit es hat keine Parkplätze in der Stadt. In der City ist man mit dem Auto so oder so nicht willkommen.
Jeder Spaßvogel wird dann mal "einfach drauf drücken"...und sich einen ins Fäustchen lachen.
Und mit dem "Bildchen" macht nur eines...den Provider reich der für jede MMS kassiert.
Klar dagegen. Die dreisten Falschparker gehen mir in Berlin NUR auf die Nerven! Wer mal wirklich einen Grund zum Falschparken hat (Krankenhaus, Arzt, etc), der kauft sich vorher nicht so ein Gerät. Das kaufen sich nur die notorischen Falschparker, die zu blöd dafür sind, sich einen richtigen Parkplatz zu suchen. Bei eben jenigen würde ich dieses Gerät auch mit dem Mittelfinger auslösen, damit sie auf dem Bild direkt die richtige Botschaft bekommen.
Mich hat so ein Idiot mal zugeparkt, mit einem Robben & Wientjes Fahrzeug. Bin 5 Minuten rum gelaufen und hab den dann beim "public Viewing" auf einem Platz entdeckt, war zur WM-Zeit. Dialog war in etwa so: "Können sie ihr Auto bitte weg fahren? Sie haben mich zugeparkt." - "Aber jetzt ist Fußball" - "Das ist mir egal, ich möchte weg fahren." - stöhnt und steht langsam auf - "Sie stehen doch eh im Halteverbot" - "Nein, das tue ich nicht" .. Am Auto: "Da - sehen sie?" - "Die Schilder gelten bis zum 29. und ab dem 1. wieder. Heute ist der 30. Fahren sie bitte einfach weg."
Ich ärgere mich bis heute jedes mal wenn ich daran denke, dass ich nicht die Polizei gerufen hab und die den Wagen abgeschleppt haben. Im Anschluss fuhr der Pfosten auf eine schraffierte Fläche, während 20 Meter weiter dutzende Parkplätze waren. Warum sollte man solchen Pennern, die noch die Dreistigkeit haben, sich sowas an die Scheibe zu heften, auch noch einen Gefallen tun?
Super Idee! Falsch Parken, am besten noch mit Behinderung, Gefährdung oder gar - zB auf einem fremden Privatparkplatz - Nötigung, und dann mit so einem Blödsinn den Spieß umdrehen wollen. Klar, Ordnungshüter sind verpflichtet, das zu nutzen. Und Regen fällt nach oben. Ich sehe jetzt schon hunderte "besonders schlauer" Leute bei Amazon nachsehen, ab wann der Mist lieferbar ist und man endlich parken kann wie man will. Herr lass Verstand regnen und nimm Leuten wie den Erfindern dieses Blödsinns den Schirm weg...
Ich würde es nicht ausschließen, dass da einige sich dann nen Spaß draus machen und einfach so draufdrücken...wer aber falsch parkt, dem geschieht das grade recht... ;-)
Bei ausgelegter Nummer muss man wenigstens noch lästig telefonieren und reden, das scheint in Zeiten von Faltrates wenigstens abschreckend genug... ;-)
Hat keine Zukunft. Sobald autonomes Fahren keinen aktiven Fahrer voraussetzt, fahren die Fahrzeuge ein par Runden um den Block (suchen ggf. einen gebührenfreien Parkplatz einige hundert Meter weiter) und holen den Besitzer wieder ab. Das wäre sogar machbar...😊
Eine rechtliche Zulassung dürfte in Deutschland an der Fotografier-Funktion scheitern. Da ist der Entwickler eindeutig über's Ziel hinausgeschossen.
Ich würde mir so ein klobiges Teil auch nicht hinter die Windschutzscheibe pappen. Neben Umweltplakette, evtl. Parkscheibe und Vignetten hat man dann bald nur noch ein Guckloch zum Rausschauen 😆.
Mit der Verwendung des Geräts ist der Vorsatz dann auch gleich noch dokumentiert.
So sehe ich das auch.
Muss mich hier den vielen Gegnern anschließen,
Man parkt nicht Falsch.
Wer das Geld für ein solches System hat, kann auch mal eben ins Parkhaus fahren und bezahlen.
Zudem kann ja praktisch jeder diesen Schalter aktivieren und spätestens beim 10 Fehlalarm durch Passanten oder Kinder schmeißt man das Ding doch wieder raus oder man reagiert dann nicht mehr wenn dann Echte Anruf kommt.
Schwachsinns Idee in meinen Augen.
Von juristischen Dingen scheint der Erfinder ja auch nicht allzu viel Ahnung zu haben, wenn er hier das Prinzip der "Verhältnismäßigkeit" ins Spiel bringt. Es ist sicherlich keine Schande, nicht in allen Bereichen über entsprechendes Wissen zu verfügen, aber er hätte sich durchaus die Mühe machen und sich rechtlichen Rat bei einem Fachmann holen können.
Zettel mit Handynummer aufs Armaturenbrett legen, funktioniert billiger!
Wenn man Glück hat, wird man angerufen. Wenn die Damen & Herren aber ihren Knöllchenplan noch nicht erfüllt haben, dann so oder so nicht.
Schwachsinn. Wo soll die Motivation dafür sein? Das impliziert ja, dass die Politessen die Knöllchen nur verteilen, weil der arme Fahrer nicht da ist. Deren Dienstherr hat den aber genau vorgegeben, dass die gefälligst den Umsatz zu maximieren haben und Knöllchen geben deren Existenzberechtigung ist.