Ecclestone: Unterstützung für Putin
Liebesgrüße aus Sotschi
Nach 100 Jahren Pause gab es wieder einen Grand Prix in Russland: Beim Formel-1-Rennen in Sotschi diktierte Wladimir Putin die Bedingungen. Ecclestone stimmte zu.
Sotschi – Wenn Wladimir Putin zu seiner Loge geht, soll Funkstille herrschen. Wortwörtlich. Die Online-Ausgabe der „Bild“berichtete am Samstag, zehn bis 15 Minuten lang ließe der russische Präsident den Funkverkehr auf der Formel-1-Strecke in Sotschi sperren. Eine Sicherheitsmaßnahme gegen Sprengsätze, die im Nebeneffekt Fahrer und Teams kurzzeitig lahmlegt.
Überhaupt: Formel-1-Chef Ecclestone hat viele Kompromisse zugelassen. Putin hätte eine Sonderbehandlung während der Startaufstellung gewünscht, 800 „All Area“-Pässe bestellt und den internationalen TV-Teams gedroht, sagt die ansonsten nicht zaghafte Gerüchteküche des Fahrerlagers.
Formel 1 in Sotschi: Offiziell lief alles normal
Stimmt nicht, entgegnet das Formula One Management am Samstag. „Das ist absoluter Unsinn“, betonte Pasquale Lattuneddu vom FOM. Neue Ablaufpläne und Einschränkungen habe es nicht gegeben. Nur bei der Nationalhymne zollten alle Fahrer ihren Respekt. Eine neue Regelung, die ab sofort für alle Rennstrecken gelte.
Tatsächlich lief das Politik-Programm dann etwas anders ab: Putin verspätete sich. Sein Vizeministerpräsident Dimitri Kosak begleitete Ecclestone auf und neben der Rennstrecke. Er hatte vor vier Jahren mit Putin die Verträge für die Formel 1 unterschrieben. Und er empfing Putin TV-Bildern zufolge im Laufe des Rennens. Viele Bodyguards und zusätzliche TV-Teams gab es nicht.Ecclestone schwärmt von Putin
Trotzdem: In Sotschi ist alles anders. 500 Kilometer entfernt von der Krim wirkt Ecclestone nicht wie der Kaiser der Königsklasse. Er bleibt bis zum Rennende. Normalerweise verschwindet er vorher.
In russischen Medien schwärmt er von Präsident Putin. Die Online-Ausgabe der russischen Tageszeitung „Vedomosti“ zitiert den Formel-1-Boss. Seine Impressionen vom Geschäftsmann Putin seien „sehr gut“, Putin sei ein „First-Class-Man“. Ecclestone habe Putin und das, was er tue, immer unterstützt.
Die Vedomosti fragt, ob Putin Europa oder Amerika regieren könne. Dazu sei er wohl zu beschäftigt, habe Ecclestone gescherzt.
Dass seine Kollegen gegen die Formel 1 in Russland protestieren, interessiert Ecclestone nicht. Über Politik redet man in der Formel 1 nicht gern. Vor allem nicht in Russland. Der Markt ist groß, die Ausrede kommt gelegen: Es gehe nur um den Sport.
Vatanen protestierte, Ecclestone ignorierte
Im September sagte Ex-Rennfahrer und FIA-Komissionsleiter Ari Vatranen gegenüber der Zeitung „The Telegraph“, dass man mit dem Rennen Putins „unerhörte“ Aktivitäten in der Ukraine und Ost-Europa „dulde“. „Es wurde oft gesagt, dass die Formel 1 Sport und Politik nicht mischen sollte. Aber das russische Regime mixt Politik und Sport auf eklatante Weise, also müssen wir antworten. Es liegt an Bernie und den anderen, das Rennen abzusagen.FIA-Präsident Jean Todt äußerte privat Bedenken, sprach aber nicht öffentlich darüber. Ihm seien die Hände gebunden.
Nach dem Rennen am Sonntag überreichte Putin dem Erstplatzierten Hamilton die Trophäe.
Quelle: Bild, Focus, vedomosti.ru, The Telegraph, DPA, Jalopnik
Pest und Cholera auf einem Bild
Selten so einen Blödsinn gelesen 🙄
Ich fand das Rennen und die Siegerehrung gut, genauso wie die Winterspiele in Sotschi, von denen auch die Sportler schwärmten. Aber man schafft es immer wieder, auch die guten Dinge in den Dreck zu ziehen, damit meine ich nicht den Artikel bei MT.
Was sind denn für dich die "guten Dinge"?
EkelsteinEcclestone und Putin? 😱Na da haben sich aber zwei gefunden..... Ist mir schlecht!
Selten so einen verklärten Brei gelesen.
Von den Winterspielen in Sotschi haben alle geschwärmt. Putin, die Sportler, die Welt...
...und wahrscheinlich Bevölkerung, die
umgesiedelt wurdenganz freiwillig umgezogen sind, um sich jetzt auch in 50 Jahren noch die verweisten Sportstätten anzusehen.Merke: es gibt nichts, was gut genug ist, um Unrecht zu legitimieren - wir sollten das wissen.
....
Heftig wie viele BILD/Spiegel/Welt usw -Leser hier schreiben. Bitte nicht alles glauben was in unserer geleichgeschalteten Propagandapresse so steht.
Na um das Drama der Winterspiele nicht zu glauben muss man aber die Augen gaaaaaaaanz feste zudrücken... gleichzeitig die Ohren verohropaxen und sich im Keller verstecken.
Aber wer auf Umweltzerstörung, Energieverschwendung, Multi-Miliarden-Geldverpuffung (oder Bestechung) und brechreiz erregenden Materialismus steht, für den waren die Winterspiele erste Sahne!
Im Allgemeinen wahre Worte, aber von welchem Unrecht sprechen Sie?
Wenn mir die Formel 1 nicht sowieso komplett hinten dran vorbei gehen würde...aber ich kann es nur Börnies beginnender Altersdemenz anlassten, dass er sich in der Öffentlichkeit mit diesem Kriegstreiber und Despoten Putin so zeigt! Naja Geld regiert halt doch die Welt, auch wenn es sich um den "lupenreinen" Demokraten handelt. Wie wäre es denn z.B. mit einem Renntermin bei Kim Jong Un? Ach nee, geht ja nicht, der is ja zur Zeit nicht auffindbar...
Na da haben sich ja zwei gefunden...
Man dazu stehen wie man will, ich habe hier auf der Arbeit sowohl Ukrainer als auch Russen die sowohl ukrainische, russische und deutsche Nachrichten schauen. Ich sag mal so, die Informationslage (ich bin nicht so vermessen von Wahrheit zu sprechen) variiert je nach Quelle recht stark... 😆
Nein, es geht nur um das Geld! Das ist kein Geheimnis.
Politik wird hinter den Kulissen der F1 sehr wohl und ausgiebig diskutiert.
Aber wenn jedes Formel 1-Rennen ausfallen würde, wo es politische Unruhen oder soziale Ungerechtigkeiten gibt, würden die Boliden wohl zu Hause bleiben. Man kann es sowieso nicht allen recht machen.
Das Rennen in Sotschi fand ich langweilig, was ich aber vor allem der Strecke zuschreibe. So ein langweiliger Kurs! Den kann man auch nur für die F1 gebrauchen, so viele lange Geraden und eine so große Streckenbreite. Ein paar Hairpins waren zwar auch dabei, aber kaum der Rede wert. Man stelle sich mal vor da fahren langsamere Autos (Tourenwagen bspw.). Wie langweilig soll das denn bitte werden?