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LincVolt: Neil Youngs Öko-Cruiser bei Feuer schwer beschädigt
Neil Young Fans kennen das Fahrzeug, und auch auf Automessen wie der SEMA war das Fahrzeug zu sehen. Gestern wurde bekannt, dass Neil Youngs spektakulärer LincVolt bei einem Feuer schwer beschädigt wurde. Das Unikat soll aber wieder aufgebaut werden.
Was ist LincVolt? Der feuchte Traum eines alternden Rockstars mit schlechtem Umweltgewissen, oder ein Leuchtturm der automobilen Zukunft? Vielleicht ein bisschen von beidem. In jedem Fall hat Young mit seinem Umbau einen interessanten Ansatz entwickelt, die ökologische Vernunft der Elektromobilität und die irrationale Emotionalität eines gnadenlos überdimensionierten amerikanischen Straßenkreuzers zu vereinen.
Aber halt, erstmal die Fakten. Vor rund zweieinhalb Jahren begann der Rockstar Neil Young (65, ‚Heart Of Gold‘) das Projekt „LincVolt“, das auch öffentlich im Internet dokumentiert wurde. Ein 1959er Lincoln Continental Mk. III wurde zu einem Elektroauto der etwas anderen Art umgebaut. Bereits die Anschubinvestitionen verschlangen 120.000 US-Dollar, Geld, das der Musiker selbst aufbrachte, bevor er sich auch um Sponsoren bemühte.
Straßenkreuzer und Prius-Killer
LincVolt ist ein „Elektroturbinen-Biodiesel getriebener Langstrecken-Straßenkreuzer. Das Design von 1959, und die Technik von morgen: Das Antriebskonzept ist einem Opel Ampera nicht unähnlich. Ein kleiner Biodiesel-Motor lädt die Batterien eines einen 150 kW-Elektromotors. Laut Young kommt das Fahrzeug mit maximal 60 Prozent des Sprits aus, den die aktuelle Hybridversion des Toyota Prius verbraucht. Dabei wiegt das knapp sechs m lange Fahrzeug rund doppelt so viel wie der Toyota, nämlich 2,8 Tonnen. Die Reichweite beträgt rund 650 km.
Die Fähigkeiten großer Autos, die weit fahren können und sollen, in die Zukunft zu transportieren, weil Amerikaner solche Autos eben brauchen, sei das Ziel gewesen, sagt Neil Young – und natürlich, ein tolles, spektakuläres, aber ökologisches Auto zu haben.
Zerstörung bei unbeaufsichtigtem Ladevorgang
Direkt nach der Präsentation bei der SEMA wurde das spektakuläre Show-Car nun bei einem Brand zerstört. Das Hybridfahrzeug selbst war die Brandursache, es hatte sich bei unbeaufsichtigtem Laden an einer nicht gesicherten Ladestation entzündet und eine komplette Lagerhalle auf Youngs Anwesen mit in Flammen gesetzt. Das Fahrzeug brannte aus, soll aber rekonstruiert werden.
Weite Teile der Komponenten sind zerstört, der teure Motor aber intakt, heißt es auf der Webseite des Musikers. Die Original-Substanz des Lincoln Continental Oldtimers ist ebenfalls mehr oder weniger unwiederbringlich beschädigt. Young will zwei weitere baugleiche Fahrzeuge ausschlachten, um seinen Traum wieder aufleben zu lassen.
Von Bert Schulzki
Quelle: MOTOR-TALK
"Die Original-Substanz des Lincoln Continental Oldtimers ist ebenfalls mehr oder weniger unwiederbringlich beschädigt"
Aber so viel Oldtimer ist das nicht mehr, wenn eh 90 % nicht aus der Zeit vor der Jahrtausendwende ist
Es sollte unter Strafe gestellt werden, kostbare alte Autos so zu versaubeuteln! Den Idioten sollte man ihren Scheiß-Elektomotor in den Hals stopfen und da wieder einen vernünftigen V8 einbauen!
Wie kann man ein solches Fahrzeug an einer nicht gesicherten Ladestation aufladen? 😱
So etwas passiert i.d.R. doch nur blutigen Anfängern.
Moin Drahkke,
das sollte sicher bedeuten, dass das Ladegrät nicht mit dem Li - ionen Akku richtig
abgestimmt war. Vermutlich war die Ladeschlußspannung zu hoch, > 4,2 V / Zelle,
das zerstört leider die Li ion-Zellen sofort, sie blähen sich auf, fangen an zu brennen.
Das wars dann.
Test es lieber nicht
Es ist halt schon eine Pionierleistung, solch ein nicht standardgemässes Fahrzeug zu betreiben. Da kann halt auch mal was in Brand geraten. Die Infrastruktur für Spritfresser stösst Elektromobile halt ab und so passiert es dann. Aber gerade diese historischen "Schnauferl" eignen sich wegen ihrer geringeren Kompliziertheit besonders für solche Umbauten. Das ist auch hierzulande oftmals ihre letzte Rettung. Und was ist schöner, als beispielsweise einen Citroen DS von 1958, der bis heute unerreicht futuristisch aussieht, nun endlich elektrisch zu fahren? Dieser Lincoln wäre ohne Hybridumrüstung wahrscheinlich auch schon lange in der Schrottpresse verschwunden, denn so ein großer Schlucker ist auch in USA kaum mehr zu betreiben. Würde man dieses 3 Tonnen Monster nicht mit Strom betreiben, könnte man es eigentlich gar nicht mehr fahren. Also einfach abregen. Sieht nur so aus, dass hier am falschen Ende gespart wurde und auf eine Leistungselektronik, die auch den Akku immer sicher laden kann, verzichtet wurde.
Halb so Wild das Ganze. In jedem Pionierzeitalter hat es manche Schwierigkeiten gegeben.