Lkw-Herstellern drohen hohe Bußen wegen Preisabsprachen
Lkw-Hersteller im Verdacht: "Sehr schwere Kartellverstöße"
Die EU-Kommission verdächtigt eine Reihe von großen Lkw-Herstellern wegen unerlaubter Preisabsprachen. Daimler, Volvo und MAN bestätigten die Untersuchungen.
Quelle: picture alliance / dpa
Brüssel - Mehreren Lastwagen-Herstellern drohen hohe Geldbußen. Die Brüsseler EU-Kommission hat die Firmen im Verdacht, unerlaubt Preise abgesprochen zu haben. Das teilte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag in Brüssel mit. Das Ergebnis der Ermittlungen sei aber noch offen. Daimler, Volvo und MAN bestätigten Untersuchungen.
Vestager selbst nannte keine Namen, erklärte aber, "eine große Zahl an Firmen" sei betroffen. Es gehe um Hersteller schwerer und mittelgroßer Lastwagen. Sie stünden im Verdacht, eines "sehr schweren Verstoßes gegen Kartellregeln". Einige der Unternehmen arbeiteten mit der EU-Kommission zusammen. Leidtragende der mutmaßlichen Absprachen seien vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Bei unerlaubter Zusammenarbeit droht Unternehmen in Europa eine Buße von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.
Die EU-Kommission hat inzwischen konkrete Verdachtsmomente und hat die Firmen darüber informiert. Diese haben nun Gelegenheit, dazu Stellung zu nehmen. Vestager sagte, das vermutete Kartell sei "sehr alt" und habe seinen Höhepunkt vor zehn Jahren gehabt.
Eine Daimler-Sprecherin sagte auf Anfrage, man habe "Kenntnis über den Erlass der Beschwerdepunkte". Der Konzern warte aber noch auf die förmliche Zustellung. Darüber hinaus wollte sie den Vorgang nicht kommentieren. Volvo bestätigte ebenfalls Untersuchungen und teilte mit, man werte nun die Vorwürfe aus.
Auch die Volkswagen-Tochter MAN bestätigte Ermittlungen um einen möglichen unerlaubten Austausch von Informationen zwischen den Herstellern. Das laufende Verfahren wollte der Konzern ebenfalls nicht näher kommentieren. Vestager verwies auf Durchsuchungen vom Januar 2011 - damals hatte die EU-Kommission auch die VW-Tochter Scania untersucht.
Zum Leid der kleinen Unternehmen
Vestager selbst nannte keine Namen, erklärte aber, "eine große Zahl an Firmen" sei betroffen. Es gehe um Hersteller schwerer und mittelgroßer Lastwagen. Sie stünden im Verdacht, eines "sehr schweren Verstoßes gegen Kartellregeln". Einige der Unternehmen arbeiteten mit der EU-Kommission zusammen. Leidtragende der mutmaßlichen Absprachen seien vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Bei unerlaubter Zusammenarbeit droht Unternehmen in Europa eine Buße von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.
Die EU-Kommission hat inzwischen konkrete Verdachtsmomente und hat die Firmen darüber informiert. Diese haben nun Gelegenheit, dazu Stellung zu nehmen. Vestager sagte, das vermutete Kartell sei "sehr alt" und habe seinen Höhepunkt vor zehn Jahren gehabt.
Daimler, Volvo und MAN bestätigen Untersuchung
Eine Daimler-Sprecherin sagte auf Anfrage, man habe "Kenntnis über den Erlass der Beschwerdepunkte". Der Konzern warte aber noch auf die förmliche Zustellung. Darüber hinaus wollte sie den Vorgang nicht kommentieren. Volvo bestätigte ebenfalls Untersuchungen und teilte mit, man werte nun die Vorwürfe aus.
Auch die Volkswagen-Tochter MAN bestätigte Ermittlungen um einen möglichen unerlaubten Austausch von Informationen zwischen den Herstellern. Das laufende Verfahren wollte der Konzern ebenfalls nicht näher kommentieren. Vestager verwies auf Durchsuchungen vom Januar 2011 - damals hatte die EU-Kommission auch die VW-Tochter Scania untersucht.
Ich wage die Prognose, dass die Bilanz der involvierten Unternehmen im betreffenden Jahr der Strafverkündung nachhaltig im Eimer sein wird. Kurz: dat wird richtig teuer.......😱🙁
Das mag sein, aber wirklich abschreckend sind die Bußgelder offensichtlich immer noch nicht.
in meinen Augen müsste nicht das Unternehmen eine saftige Strafe erhalten, das schadet unterm strich nur den kleinen Mitarbeiter, in meinen Augen müssten alle in der Chefetage mit ihrem kompletten Privatvermögen belangt werden, Luxusvilla, Sportwagen, die Yacht alles wegnehmen, und noch ein paar Jahre einsperren, und schon würden diese Pfeifen so einen scheiß nicht mehr machen,
aber in Deutschland wird das Unternehmen bestraft, und früher oder später werden Mitarbeiter entlassen und die Ar....löcher in ihren Büros machen so weiter als wäre nichts gewesen, hier ist die Politik gefordert, ach hoppala, die Politiker sitzen ja teilweise mit in der Führungsebene,
Da das LKW Geschäft lt. Meldungen ohnehin am Boden liegt, dürften die Gewinne ohnehin schrumpfen.
Wenn jetzt noch Strafgelder hinzu kommen, müssen die Hersteller sich was einfallen lassen.
Vermutlich Downsizing 😆😆😆.
1 Mio. Strafe??? Lol! Wir reden hier über Strafen in Höhe von bis zu 10% des Jahresumsatzes und bei dem Verfahren soll es sich um einen besonders schweren Fall handeln. Das sind keine Peanuts mehr, um einmal einen früheren Deutsche Bank Vorstand zu zitieren. Die Hersteller bewegen sich allesamt im Umsatzbereich von > 1 Mrd. €, d.h. man sollte hier jeweils mit Bussgeldern im 3-stelligen Mio. € Bereich rechnen.
Rein rechtlich gesehen ist das Procedere zumindest fraglich: die Strafen werden von keinem Gericht sondern von einer Kontrollbehörde verhängt. Das jedoch ist rechtlich nicht korrekt, daher werden die Vergehen kurzerhand als Ordnungswidrigkeit deklariert und mit einem Bussgeld belegt. Ein richtig teures Knöllchen also, denn eine Knölle ist rechtlich gesehen das Gleiche.
Was nichts daran ändert, dass das Verhalten der Marktteilnehmer illegal ist und geahndet werden muss.
Es wäre mal sehr interessant in einer weltweiten Statistik/Rangliste zu sehen, welche Automobilkonzerne in den vergangenen Jahren am öftesten kartell- und/oder strafrechtlich belangt wurden, inclusive den Gründen und den Strafen hierfür!
Da würde wohl so manchen Konzern in ein völlig anderes, nachdenkenswertes Licht rücken! 😱
bei Illegalen absprachen oder Steuerbetrug müssen die verantwortlichen die das angezettelt haben zur Kasse gezwungen werden, nicht das Unternehmen,
Es ist sehr verwunderlich, dass die Nutzfahrzeugbranche (Güter- und Personenbeförderung) in regelmässigen Abständen immer wieder für negative Schlagzeilen sorgt und die Vorfälle stets zu Lasten der Kleinen und Endkunden gehen.
Bei sich selber sind sie mit der Auslegung von Compliance sehr grosszügig, bei kleinen Mitarbeitern wird die grosse Keule geschwungen. Mir ist es nämlich so ergangen. Habe in einem grossen Projekt versucht, das Thema zu beschleunigen und angefragt, ob ich einem Direktor etwas von der Provision abgeben solle, damit hier mal "Druck auf den Kessel" kommt?
In einem inhouse-Vorgang der keinem geschadet hätte wurde mir fristlos gekündigt, bei einem Vorfall mit grosser Aussenwirkung und bei sehr hohen Beträgen, zieht sich die Branche mal wieder in ein Schneckenhaus zurück und lässt nur die Pressesprecher ein paar Luftblasen ausplaudern. Ein vermutlich dann gefundener Bösewicht, wird gestehen und anschliessend mit dem "goldenen Handschlag" verabschiedet. Mir hängt mein Verstoss wie eine bleierne Kette am Hals und kein Unternehmen aus dieser Nutzfahrzeugbranche wird mir eine Stelle anbieten.