LKW-Mautsätze: Änderungen zum 1. Juli 2018 und ab 2019
LKW-Maut beschert hohe Einnahmen und viel Kritik
Auf Transportunternehmen kommen zwei Kostenschübe zu: Mit 1. Juli wird LKW-Maut auf allen Bundesstraßen fällig. Ab 2019 werden Kosten für Lärmbelastung hinzugerechnet.
Berlin - Ab 1. Januar 2019 sollen die LKW-Mautsätze geändert werden. Neue Regelungen könnten jährlich rund eine Milliarde Euro mehr in die Staatskasse bringen. Das geht aus einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Gesetzentwurf des Verkehrsministeriums hervor.
Zu Buche schlägt unter anderem, dass erstmals auch Kosten der Lärmbelastung durch Lastwagen in die Berechnung einbezogen werden. Zudem wird stärker nach leichteren und schweren Transportern unterschieden. Elektro-Lkws sollen von der Lkw-Maut befreit werden. Insgesamt werden von 2019 bis 2022 Mehreinnahmen von 4,2 Milliarden Euro erwartet.
Ab 1. Juli Maut auf Bundesstraßen
Bereits zum 1. Juli soll die derzeit auf Autobahnen und 2.300 Kilometern Bundesstraße fällige Maut für Lkw ab 7,5 Tonnen auf das ganze, 39.000 Kilometer lange Bundesstraßennetz ausgedehntwerden.
Dies soll zwei Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr einbringen. Die seit 2005 erhobene Gebühr bringt schon mehr als 4,5 Milliarden Euro pro Jahr in die Bundeskasse.
"Mit der Neuberechnung der Lkw-Maut werden wir schwere Nutzfahrzeugen noch stärker an den Kosten für die von ihnen verursachte Luftverschmutzung und erzeugten Lärm beteiligen", sagte SPD-Fraktionsvize Sören Bartol am Donnerstag der dpa. "Damit stärken wir das Verursacherprinzip. Wer laute und schmutzige Fahrzeuge einsetzt, zahlt mehr, als wenn er leise und saubere Lkws nutzt."
Teurere Waren als Folge?
Massive Kritik kam vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung. Die Änderungen würden - nur ein halbes Jahr nach der Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen - erneut zu einer deutlichen Verteuerung des Straßengüterverkehrs führen. "Wir weisen mit Nachdruck darauf hin, dass das mittelständische deutsche Transportgewerbe damit erneut einem Kostenschub ausgesetzt ist." Gerade für die im Gewerbe dominierenden schweren Lastwagen ergäben sich massive Steigerungen der Mautsätze. Dies werde sich auch in den Verbraucherpreisen niederschlagen. Das Ministerium rechnet dagegen ausdrücklich nicht mit solchen Auswirkungen.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie reagierte ebenfalls mit Kritik: "Die Ausweitung der Maut und die geplante Erhöhung der Mautsätze belasten die Industrie überproportional", sagte Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. "Die Industrie zahlt die Zeche." Für schadstoffarme, schwere Euro-VI-Lkw stiegen die Kosten pro Kilometer allein durch die höheren Mautsätze um rund 40 Prozent. Dabei trage der Straßengüterverkehr bereits jetzt vollumfänglich seinen Beitrag zu den Infrastrukturkosten.
Quelle: dpa
Weis jemand wie lange diese Erhöhung auf z.B. Lärm angekündigt war?
Wenn genug Planungssicherheit bestand der richtige Schritt zur richtigen Zeit.
Klaro, wars das.
http://www.trucker.de/...ssen-die-zeit-wird-immer-knapper-2057681.html
Und dann sowas von der LKW Lobby 😆
Wenn ich schon Mittelständisch lese muss ich lachen, die Großen: Fiege, Nagel, Schenker, Das sind doch die Jungs die erst für die Situation gesorgt haben.. Aber es ist eben auch nur Konsequent wenn man Mautvermeider zur Kasse bitten will
Bad Oyenhausen hat auch bis heute keine gescheite Lösung für ihr Verkehrsproblem, aber ist ja auchn Luftkurort 😉
Und die Preise werden niedrig bleiben, weil sonst die Konkurrenz eben fährt. Problematischer finde ich, dass der Spediteur das dann auf dem Fahrer abwälzt, aber die sind ja in Deutschland eh so beliebt wie Fußpilz -.-
Klar. Logisch. 'N Elektro- oder Hybrid-LKW macht... äh, wie genau bitte die Straßen weniger kaputt mit seinen GLEICHEN (!) Achslasten wie ein alter, ballernder V8?! 😎 🙄
Keine sorge sobald genug ELKW's auf den Staßen sind ist die temporäre Befreiung geschichte.
Das LKW-Gewerbe lebt hier immer noch wie im Schlaraffenland, sonst hätte es sich niemals so ausdehnen können. In der Schweiz gibt es zum Beispiel ein nachtfahrverbot, hier nicht.
Das sehe ich auch so. Die Interessenvertretungen jammern hier auf höchstem Niveau.
Wir haben Sonntagsfahrverbot.. Ich liebe Die Schweiz, weil die haben eine Transitsperre für LKW ^^
Ich wußte gar nicht, dass Spediteure altruistisch veranlagte Unternehmer sind. . .
Das Ministerium wird diese Auswirkungen, wie stets, voller Überraschung über diese unerwartete Entwicklung, zur Kenntnis nehmen. Und seine Bestürzung darüber ausdrücken. 😮
Die Regierung gab schon immer als Ziel an, mehr LKW-Vwerkehr auf die Schiene zu verlagern. Was ist geschehen? DAS GEGENTEIL. Der LKW-Verkehr hat drastische Ausmaße angenommen. Was tut die Regierung? Sie baut 1000 Autobahnparkplätze aus, dass noch mehr LKW´s dort übernachten können um sich die 10 Euro Stellgebühren auf den Autohofparkplätze zu sparen. Jetzt kommt bestimmt, dass die Fahrer ja nicht weiter fahren dürfen, wenn sie die 8? Stunden Fahrzeit erreicht haben. Dieses Limit kommt nämlich unerwartet und plötzlich. Deshalb müssen sie plötzlich auf der Stelle stehen bleiben und sei es auf einer Parkplatzauffahrt auf der Autobahn. Vorausschauend zu planen und reschtzeitig einen Autohof anfahren geht nicht in deren Köpfe.... Und das wird auch noch von der Polizei geduldet.
Ich verstehe nicht, warum es unsere Nachbarländer Österreich und die Schweiz alles viel besser lösen.
Die Preise werden steigen und der Druck auf deutsche Speditionen und deren Fahrer wird noch mehr zunehemen.Der SPD-Fuzzi kann gut reden.
[Beitrag editiert, OT entfernt, bitte die Beitragsregeln beachten. ballex, MT-Team]
Zuständig ist der Bundesverkehrsminister und der kommt seit vielen Jahren von der CSU.
In der Tat ist der Wunsch, Güter auf die Schiene zu verlegen ein frommer Wunsch, man muss es halt wollen. Will man wirklich? Für viele Jahre gab es nichts wichtigeres, als die Bahn, den Finanzgeiern vor die Füsse zu werfen. Von diesem Schwachsinn ist man zum Glück weg, aber die normale Ratio und der Rückstau an Problemen ist noch riesig.
Auch der Gütertransport auf dem Wasser scheint immer mehr abzunehmen...
@aspergius: fehlen da ein paar Smilies?
Fragen über Fragen.
"Zu Buche schlägt unter anderem, dass erstmals auch Kosten der Lärmbelastung durch Lastwagen in die Berechnung einbezogen werden."
Ich glaube wohl kaum, dass die Bosse auf ihre Gewinne einfach so verzichten werden. Sicherlich werden die Mehrkosten letztendlich eh auf die Produkte aufgeschlagen, die der Endkunde dann zu bezahlen hat.
Klingt für mich sehr Paradox, wenn man im Fall von Bewohnern ausgeht, die durch LKW-Lärm belästigt sind, dann auch noch für diesen Lärm bei Aldi durch LKW-Maut verteuerte Produkte noch selbst bezahlen müssen.
"Mit der Neuberechnung der Lkw-Maut werden wir schwere Nutzfahrzeugen noch stärker an den Kosten für die von ihnen verursachte Luftverschmutzung und erzeugten Lärm beteiligen"
Was tut der Staat konkret mit den Einnahmen gegen die Luftverschmutzung?
Ist es nicht eher so, dass die Gebühren gegen die Luftverschmutzung eher unser Leben verteuern, als sie wirklich was nutzen?
"Wer laute und schmutzige Fahrzeuge einsetzt, zahlt mehr, als wenn er leise und saubere Lkws nutzt."
Hat das aber auch nicht unter anderem umweltschädigende Auswirkungen?
Werden dann nicht Firmen belohnt, die nach nur wenigen Jahren sich wieder das neuste Fahrzeug kaufen? Soll sich das Umweltbilanz-technisch tatsächlich lohnen?
"Dies werde sich auch in den Verbraucherpreisen niederschlagen. Das Ministerium rechnet dagegen ausdrücklich nicht mit solchen Auswirkungen."
Warum nicht?
Die Mauterhöhung für LKWs hat durchaus ihre Berechtigung - wie ist es sonst zu erklären, dass speziell in Deutschland der Güterverkehr ungeahnte Ausmaße annimmt.
Viele Straßen sind mittlerweile heruntergekommen, Hauptursache sind die LkWs, immerhin verursacht ein 30 Tonner ca. 10.000 mal mehr Schaden an der Fahrbahn als ein PKW.
Sollen die Speditionen die Mehrkosten doch durchreichen, wir brauchen mehr Inflation (mindestens 2 % /Jahr) sagt die EZB.
Im übrigen, belastet die Mauterhöhung vermutlich ausländische Transporteure prozentual noch stärker, da diese niedrigere Fixkosten haben.
Mehreinnahmen durch Mauterhöhung Preisanstieg der waren ? Hmm dann lohnt Suchmaschine für den Staat ja doppelt ( Mehrwertsteuer)