Update: Wolfgang Bernhard bei Daimler freigestellt
Lkw-Vorstand beurlaubt
Daimler verliert offenbar einen Leistungsträger: Wie "Spiegel Online" berichtet, will der Lkw-Vorstand Wolfgang Bernhard seinen Vertrag nicht verlängern. Ein Rückschlag für Daimler.
Update: Der Daimler-Konzern hat Wolfgang Berndard mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt. Daimlers Lastwagen-Chef Wolfgang Bernhard muss den Konzern verlassen. Bernhard scheide auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen aus, hieß es in einer Pressemitteilung. Übergangsweise werde Konzernchef Dieter Zetsche die Leitung des Geschäftsfelds Lkw übernehmen.
Als potenzielle Nachfolger Bernhards werden die Namen von Volker Mornhinweg, Chef der Transporter-Sparte, und Stefan Buchner, Chef der Lastwagenmarke Mercedes-Benz und verantwortlich für das Europageschäft, ins Spiel gebracht. Beide sind mit 57 Jahren älter. Chancen werden auch dem Produktionschef der Pkw-Sparte, Markus Schäfer (51), eingeräumt. Er bringe die Technikaffinität mit, die für das Lastwagengeschäft notwendig sei, heißt es im Umfeld des Konzerns. Auch das Alter spricht für Schäfer.
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Stuttgart - Daimlers Nutzfahrzeug-Vorstand Wolfgang Bernhard will den Konzern verlassen. Das berichtete "Spiegel Online" am Donnerstagabend: Der 56-jährige Manager werde auf seine geplante Vertragsverlängerung verzichten.
Bernhards Vertrag endet im Februar 2018. Die Verlängerung stand in den nächsten Wochen an. Wie lange Bernhard den Stuttgartern nun noch erhalten bleibt, war zunächst unklar. Ein Daimler-Sprecher wollte den Bericht am Donnerstag nicht kommentieren. Der Daimler-Aufsichtsrat tagt am Freitag.
Bernhards Abgang träfe Daimler zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Das Lkw-Geschäft läuft derzeit nicht rund: wichtige Märkte wie Nordamerika schwächeln. Ein neues Sparprogramm, dass jährlich 400 Millionen Euro sparen soll, sollte den Bereich wieder auf Kurs bringen. Bernhard wollte Details dazu bis Ende März ausarbeiten. Auch einen Stellenabbau schloss der als harter Sanierer bekannte Manager nicht aus.
Bernhard gilt bei Daimler als erfolgreich. Er schaffte es im vergangenen Jahr, trotz schwacher Märkte die Marge hoch zu halten. Bernhard trieb außerdem Zukunftsprojekte wie das Autonome Fahren und Elektromobilität in seiner Sparte voran.
Seine Zukunftsaussichten im Konzern waren allerdings begrenzt. Der Manager, der schon im Alter von 42 Jahren zusammen mit dem heutigen Daimler-Chef Dieter Zetsche Chrysler sanieren sollte, war selbst nach einem Engagement bei Volkswagen und seiner Rückkehr zu Daimler 2009 noch als Nachfolger von Zetsche gehandelt worden.
Inzwischen wird der deutlich jüngere Entwicklungsvorstand Ola Källenius (47) als Kronprinz gehandelt. Der Abschied Bernhards soll diesmal wohl endgültig sein. Laut "Spiegel Online" habe er erklärt, dass er künftig selbstständig arbeiten wolle, möglicherweise als Investor.
Zum Thema: E-Mobilität bei Nutzfahrzeugen
Quelle: dpa
😊😊 ja da geht dann einer...einer der sehr lange den Weg mit Daimler ging, zwar kein Strahlemann war und nicht immer an forderster Front aber beständig und erfolgreich...
ihn hätte ich mir als Nachfolger von Zetsche vorstellen können.
Källenius kann ich mir nicht vorstellen, der kommt mir zu glatt rüber, was hat er denn schon fertig gebracht, alle 1-3 Jahre einen anderen Posten...
große Pflöcke hat der noch nicht eingeschlagen....meine Meinung😊😊
So verhindert man das man die Böcke die man geschossen hat selbst wieder ausbaden muss. Will man nach Oben muss man wieder weg sein bevor rauskommt was für Müll man produziert hat.
So gibt es keinen Knick in der Karriereleiter.
Wird er möglicherweise venture capital Geber? Der hat verstanden, was es in Deutschland für eine gute Zukunft braucht. Gefällt mir!
Neue Startups zu fördern ist gerade heute in der Zeit der Umbrüche und disruptiven Innovationen durch die Digitalisierung sehr wichtig. Einige alte Konzerne werden es nicht schaffen. Da müssen neue Firmen mit neuen Arbeitsplätzen entstehen.
Gerade Wolfgang Bernhard ist mir nur aus dem Personalkarussell in Erinnerung. Er war bei VW und hatte auch bei Daimler einige Posten, aber was er erreicht hat? Der LKW-Sparte von Daimler geht es nach dem Artikel auch nicht gut.
Jaja, von wegen auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen..
Wenn das so wäre, würde er nicht quasi sofort rausgeschmissen werden, sondern würde seinen Vertrag noch bis zum Ende erfüllen. 😉
Wundert mich nicht das der geht. Karre in den Dreck gefahren und sich dann verpissen. (Müssen?) Um den Typen ist es nicht schade, kann nur noch besser werden danach. Seit der Renschler damals zu VW ist ,geht es mit den Trucks bergab. Und unter Bernhard Eyerle kam keine wirkliche Neuerung mehr
Wie kommst du darauf, daß er sofort 'rausgeschmissen wurde? 😕
Er erfüllt seinen Vertrag bis zum Ende und wurde lediglich mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt.
Die LKW Sparte lief letztes Jahr für Daimler deutlich schlechter.
Gut möglich, dass er deswegen entlassen wurde und Daimler nun frischen Wind brauch um nicht noch weiter abzufallen.
Hier der Artikel dazu.
Klingt irgendwie komisch die Formulierung, "sofort freigestellt und so". War es ein Rausschmiss? Hat er sich was zu Schulden kommen lassen? Hätte der nicht freundlichere Worte beim Abgang kriegen müssen?
Kenne ihn nicht näher, aber er wirkt auf mich wie einer der wenigen besseren deutschen Auto-Manager. Anscheinend sehr selbstbewusst, vielleicht zu selbstbewusst für manche Firmen?
Das Lkw Geschäft ist schon immer stark zyklisch mit regelmäßigen Hochs und Tiefs. Das ist bekannt und wenn man in den guten Zeiten Rücklagen bilden würde müsste man beim Abschwung nicht immer in blindem Aktionismus Verfallen.
Bernhard ist nicht unumstritten für seine Karriere geht der über Leichen bzw. über Jobs.
Schon die Sanierung von Chrysler war ein floppy. Kurzfristige Erfolge ja aber nix nachhaltiges.
Die chefs von heute denken einfach zu kurzfristig.
Gruß Tobias
Liegt an den Auflagen denen Börsennotierte AGs unterliegen. Die müssen jedes Quartal quasi eine Bilanz vorlegen und rechtfertigen und wehe die Richtung stimmt nicht dann gibt es Zoff mit den Großaktionären.
Langfristige Planung über Jahre ist dann fast nur noch möglich wenn die Mehrheit der Großaktionäre mitzieht, siehe BMW, aber nicht wenn sich diese Gruppe Aktionäre aus Fonds zusammensetzt die auf schnellen Gewinn setzen.
Der Aufschwung von Porsche kam zb auch erst als man sich von der Börse zurückzog und keine Quartalsergebnisse mehr vorlegen musste, lässt sich einfach ruhiger arbeiten.
Porsche Automobil vz. Aktie
WKN: PAH003 / ISIN: DE000PAH0038
In den letzten 12 Monaten 40 Prozent zugelegt. 😊
einen muß es ja geben der aufräumt und dafür war er genau geschaffen. Er war ein Sanierer, hatte aber nichts mit Chrysler zu tun.
Hat bei VW- den Sciroco auf die Räder gebracht und wurde dann wieder von Daimler geholt.
Mit dem Vertrieb hatte er nie was zu tun, somit kann man ihm in Sachen Verkaufszahlen nichts am Hut flicken.
Wie schnell doch hier so manche Fachleute sich zu Dingen äußern ohne Anhnung zu haben und ohne Fakten zu liefern.
Hauptsache mal drauf gehauen😆😕
Hi,
Bernhard war zusammen mit Zetsche in Detroit um Chrysler nach Übernahme durch Daimler zu sanieren.
Kurzfristig hatten sie auch Erfolge, aber eben nichts Nachhaltiges deswegen wurde Chrysler ja auch wieder abgestoßen.
Es ist doch offensichtlich das Bernhards vor allem Interesse an einer hohen Führungsposition hat und wenn es für ihn mal nicht so optimal läuft schmeißt er es hin. Erst bei Daimler,dann bei VW und jetzt zum 2. mal bei Daimler.
So Ähnlich sind heute wahrscheinlich viele Führungskräfte drauf positiv finde ich das aber nicht gerade. Das Interesse am Produkt und dem Wohlergehen der Firma und der Beschäftigen sollte wichtiger sein als die Karriere.
Gruß Tobias