Taxibranche will Mindestlohn per Tarifvertrag

Lohnniveau soll langsamer steigen

verfasst am Sat May 24 11:20:46 CEST 2014

Die Mindestlohndebatte bringt Bewegung ins Lohngefüge der Taxibranche: EIn Verband will jetzt mit den Gewerkschaften einen Tarifvertrag aushandeln.

Der Deutsche Taxi-und Mietwagenverband will einen Tarifvertrag verhandeln, um den Mindestlohn erst später zahlen zu müssen
Quelle: dpa/Picture Alliance

Frankfurt- Der Deutsche Taxi-und Mietwagenverband (BZP) will mit der Gewerkschaft Verdi Verhandlungen über einen bundesweiten Tarifvertrag zur Bezahlung der rund 200.000 Fahrer aufnehmen, bestätigte am Freitag der BZP-Geschäftsführer Thomas Grätz in Frankfurt einen Bericht der "Wirtschaftswoche". Ziel sei es, die bei rund 6,50 Euro liegenden Stundenlöhne nur schrittweise und nicht bereits zum Beginn kommenden Jahres auf 8,50 Euro zu erhöhen.

Die Gewerkschaft bestätigte in Berlin ihre grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft. Zu vorerst niedrigeren Lohnuntergrenzen sei man nur bereit, wenn mittelfristig für die Fahrer Zusatznutzen herauskäme, sagte ein Verdi-Sprecher. So müsse der Tariflohn perspektivisch ab 2017 über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. Denkbar seien auch Regelungen zu Nacht- und Feiertagszuschlägen.

Der BZP plant Grätz zufolge für Anfang Juni die Gründung eines Arbeitgeberverbandes. Verdi will dann eine Tarifkommission gründen. Ein Tarifvertrag könnte schon Ende Juli stehen, so Grätz.

Problematisch sehen beide Seiten den Umstand, dass die Taxipreise nicht von den Unternehmen, sondern von den kommunalen Ordnungsbehörden in bundesweit 802 Gebieten festgelegt werden. Allzu drastische Preissteigerungen in Folge höherer Löhne könnten zudem für viele der rund 33 000 Unternehmen das wirtschaftliche Aus bedeuten, befürchtet der Verband.

 

 

Quelle: dpa