Taxibranche will Mindestlohn per Tarifvertrag
Lohnniveau soll langsamer steigen
Die Mindestlohndebatte bringt Bewegung ins Lohngefüge der Taxibranche: EIn Verband will jetzt mit den Gewerkschaften einen Tarifvertrag aushandeln.
Frankfurt- Der Deutsche Taxi-und Mietwagenverband (BZP) will mit der Gewerkschaft Verdi Verhandlungen über einen bundesweiten Tarifvertrag zur Bezahlung der rund 200.000 Fahrer aufnehmen, bestätigte am Freitag der BZP-Geschäftsführer Thomas Grätz in Frankfurt einen Bericht der "Wirtschaftswoche". Ziel sei es, die bei rund 6,50 Euro liegenden Stundenlöhne nur schrittweise und nicht bereits zum Beginn kommenden Jahres auf 8,50 Euro zu erhöhen.
Die Gewerkschaft bestätigte in Berlin ihre grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft. Zu vorerst niedrigeren Lohnuntergrenzen sei man nur bereit, wenn mittelfristig für die Fahrer Zusatznutzen herauskäme, sagte ein Verdi-Sprecher. So müsse der Tariflohn perspektivisch ab 2017 über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. Denkbar seien auch Regelungen zu Nacht- und Feiertagszuschlägen.
Der BZP plant Grätz zufolge für Anfang Juni die Gründung eines Arbeitgeberverbandes. Verdi will dann eine Tarifkommission gründen. Ein Tarifvertrag könnte schon Ende Juli stehen, so Grätz.
Problematisch sehen beide Seiten den Umstand, dass die Taxipreise nicht von den Unternehmen, sondern von den kommunalen Ordnungsbehörden in bundesweit 802 Gebieten festgelegt werden. Allzu drastische Preissteigerungen in Folge höherer Löhne könnten zudem für viele der rund 33 000 Unternehmen das wirtschaftliche Aus bedeuten, befürchtet der Verband.
Quelle: dpa
Ohne Ausnahme ...das waren die Worte der Arbeitsministerin.....daran sollte man sie messen.
Gruß Christof
Bekommen die Taxifahrer nur den Stundenlohn, oder auch eine Provision je nach Umsatz??
6,50 Euro sind ja schon sehr wenig...
Bei einigen Firmen bekommen Sie wohl nur eine Umsatzbeteiligung und dann dürfte der Lohn oft weit unter 6,50€ liegen.
Aber bevor die Unternehmen die Löhne anheben können müssen die Komunen die Tarife anpassen und zwar so das die gestiegenen Lohnkosten auch erwirtschaftet werden können.
Grundsätzlich gesehen dürften aber in vielen Städten schlicht zu viele Konzessionen mit zu vielen Fahrzeugen genehmigt sein so das die Masse an Taxen die Löhne versauen weil zu viele Fahrer auf zu wenig Kunden treffen.
Anderst geht es zb in London, knallharte Anforderungen, streng limitierte Konzessionen und dafür ein weitgehend gesichertes Einkommen mit dem man gut leben kann.
Hallo,
genau hier liegt ja das Problem. Da lassen sich die einzelnen Kommunen nicht reinreden. Lieber lassen sie einzelne Taxiunternehmen über die Klinge springen, als hier Eingeständnisse zu machen.
Da kommt unter anderem wahrscheinlich wieder der Satz: Taxi fahren soll für den Bürger bezahlbar bleiben!
Das Ganze liesse sich nur umgehen, wenn die Tarife von ganz oben verordnet werden könnten, und nicht von den kleinen und kleinsten Kommunen.
Bei uns in der Großgemeinde gab es früher 3 kleinere Taxiunternehmen. Alle drei sind kaputtgewirtschaftet worden, weil die Gemeinde den Tarif nicht anheben wollte. Jetzt gibt es nur noch ein Unternehmen, das Mietfahrzeuge mit oder ohne Fahrer bereitstellt. Dort kann man für Fahrten einen Preis aushandeln. Offiziell ist es kein Taxiunternehmen mehr. Es fahren auch nur noch Chef, seine Frau und der Sohn. Bis vor 4 Jahren waren dort noch 3 Fahrer zusätzlich beschäftigt.
Mfg
Andi