Telematik-Tarife: Maas warnt vor Totalüberwachung von Autofahrern
Maas: "Es muss immer einen Aus-Knopf geben"
Mehrere Kfz-Versicherer haben vergangene Woche die Einführung von Telematik-Tarifen für Autofahrer angekündigt. Justizminister Maas fordert einen sensiblen Umgang mit den erhobenen Daten.
Berlin - Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat vor einer Totalüberwachung von Autofahrern durch Versicherungsunternehmen gewarnt. In einem Gastkommentar für das "Handelsblatt" (Montag) schrieb Maas: "Weil Menschen die Freiheit behalten müssen, über ihr Verhalten selbst zu entscheiden, müssen sie über die Verwendung ihrer Daten autonom entscheiden." Maas war zuletzt für seine Zustimmung zur Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung von Netzaktivisten heftig kritisiert worden.
Vor ein paar Wochen hatte MOTOR-TALK zusammen mit der Automobilwoche eine Umfrage zum Thema "Connected Car" gestartet. Ein Ergebnis: Nur 11 Prozent der Teilnehmer würden ihre Daten einer Versicherung anvertrauen.
Versicherungen wie Huk-Coburg oder Allianz hatten in den vergangenen Wochen die Einführung sogenannter Telematik-Tarife angekündigt. Dabei wird der Fahrstil, also beispielsweise das Beschleunigung- und Bremsverhalten, eines Versicherten aufgezeichnet, übermittelt und ausgewertet. Die Idee dahinter: Wer vernünftiger fährt, soll weniger bezahlen. Außerdem soll es im Falle eines Unfalls einen automatischen Notruf geben.
Maas stellt sich in seinem Beitrag nicht generell gegen diese Technologie. Er fordert jedoch die Einhaltung gewisser Regeln. Dazu gehört: Daten, die nur im laufenden Verkehr gebraucht werden, sollen anschließend gleich gelöscht werden. Und: "Es muss immer einen Aus-Knopf geben".
Kopfschütteln.....
...na prima....🙄
Richtig sollte es heißen "Wer schleicht zahlt das selbe wie bisher...alle anderen mehr"
Gesamtbeschleunigung des Fahrzeugs oder Gaspedalstellung? Das macht nämlich einen himmelweiten Unterschied, während des Beschleunigens mit etwa 90% Vollgas zu fahren und schnell hochzuschalten ist nämlich u.a. eine recht effektive Spritspartechnik...
Davon kann man ausgehen, oder glaubt hier tatsächlich wer, die Versicherungen wären daran interessiert "günstiger" zu werden und damit weniger Gewinn zu produzieren ?
Klar, und der Aus-Knopf führt dann zu unbezahlbaren Tarifen, sprich die Überwachung wird quasi erpresst...
notting
Naj, ganz blöd ist so eine Überwachung auch für den Kunden erstmal nicht. Heute kann es sein, dass man aus statistischen Gründen eine extreme Versicherung zahlen muss ( zu jung, zu männlich, falsches Fahrzeug, falscher erster Wohnort). Hier kann es sein, dass ein tatsächlich besonnener 18 Jähriger in einem höher motorisierten Kompaktwagen viel Geld sparen könne, wenn er wirklich besonnen fährt. Aber erstmal glaube ich trifft das genau 0,1 promille der 19 jährigen mit hoch motorisierten Kompaktwagen und leider glaube ich auch, dass es einfach nur teurer wird, wenn man sich nicht überwachen lässt. Im Gegenzug könnte der mitt 30er, der auch gerne höher motorisierte Fahrzuege fähr und auch gerne etwas flotter bzw. aktiver fährt sein blaues wunder erleben ( würden denn unterschiede gemacht um wieviel Uhr man z.B. wie schnell fährt, verdoppeln sich meine Tarife, wenn wer feststellt, dass man im Winter auch mal das böse eps knöpfchen drückt um ein wenig spass zu haben, wie sieht die aufzeichnung aus, wenn man mal auf einem Trackday mit dem fahrzeug war? Auch könnte es beim sparfuchs sogar zu einer gewissen gefahr kommen. Ich halte es heute so, dass ich beim überholen jedes Fahrzeug maximal beschleunige ( also die richtige Gangstufe vorwähle bzw. runterschalte, natürlich ( je nach grip) vollgas gebe) und auch einen bescheunigungsstreifen als solchen verstehe wie auch den verzögerungsstreifen ( könnte immer einen kleinen Tobsuchtsanfall bekommen, wenn jemand mit einem normal motorisierten fahrzeug mit 70 auf die BAB fährt oder das bremsmanöver schon deutlich vorm verzögerungsstreifen einleitet). Natürlich habe ich hierdurch höhere g Kräfte.
Im Porsche habe eine anzeige im Navi, welches mir die maximalen längs und quer G Kräfte bei der aktuellen fahrt anzeigt - ich komme ( wenn es nicht grade zum bäcker ist) selten auf längs unter 0,5g und quer unter 0,7g - auch bei betont sparsamer und ruhiger fahrt ( da ist der traktor der überholt werden möchte, das abbiegen, was so einfach flüssiger geht - also was wird da genau gemessen. Also würde ich dann in die Raser fraktion fallen und mein Großvater ( der wöchentlich was trifft) der aber nur gas und bremse streichelt und auch nur grob spurtreu lenkt wäre ein "sicherer" fahrer - Nein danke!.
Ferner fände ich es hochproblematisch, wenn mein gesamtes Fahrprofil auf irgendeinem server liegt. Je nach sicherheit der server könnte im besten Fall der Staat es "missbrauchen" und z.B. beim Firmenwagen sagen - was hat der in der Hundeschule zu suchen, im schlimmsten Falle kann es in ganz falsche Hände kommen, wo im besten Falle ein Dieb genau wüsste wo welches Fahrzeug grade steht ( gut bei auftragsdiebstahl), im schlimmeren Falle sieht er, dass das Fahrzeug grade 1000km vom haus weg ist - man also schön rein gehen kann, im aller schlimmsten falle weiß ein subjekt wann ich typischer weise meine Kinder zu spät von der schule abhole.
1. Kräftiges beschleunigen auch bei kurzen Beschleunigungsspuren (oft genug auch an AB) wird negativ ausgelegt (wie du auch weiter unten auch geschrieben hast).
2. Im Zweifelsfall wird dir alles negativ ausgelegt.
3. Seit Jahren können junge Fahrer bei div. Versicherungen dadurch Rabatte bekommen, dass sie den Flensburger Kontoauszug mit möglichst wenig Punkten an die Versicherung schicken. Finde ich vom Datenschutz her eine akzeptable Lösung.
Rest übrigens auch Full ACK.
notting
Was noch gar nicht besprochen (geschrieben) wurde, wie wirken sich diese Daten auf Gerichtsverfahren aus.
Z.B. bei Personenschäden oder schweren Unfällen und in wieweit wird der Verursachen von den Versicherer in Regreß genommen, weil Aufgrund der Daten festgestellt wurde, dass dieser gar nicht gebremst hatte (also Vorsatz, Ablenkung durch Smartphone Bedienung usw), also grob fahrlässig oder Vorsatz.
Und bestimmt kann die Polizei bei einer Flucht das KFZ über den Hersteller auch fahrunfähig machen.
Ist mir auch egal, solche Funktionen kommen in mein Auto nicht rein, egal, wie hoch die Versicherungsbeiträge sind.
Genau das, was Corsadiesel schreibt wäre natürlich ein Grund dafür. Gerade wenn es um die ermittlungen schwerer straftaten geht wäre es natürlich eine sehr gute option. Und ob ein stilllegen vom fahrzeug geht ist eine andere sache, die aber heute schon über connect dienste ( z.B. Porsche Vehicle Tracking Services) möglich sind ( wenn gewünscht). Und wenn dann wäre in D sicher nur ein wiederstart stop möglich - ein direkter abschaltvorgang wäre nie zulässig ( zu recht). Aber sowas wäre auch offline möglich in form eine blackbox.
http://www.heise.de/.../...gen-immer-oefter-Bankkonten-ab-2599010.html
Kontoabfrage wurde auch angeblich für schwerste Verbrechen eingeführt -> heute werden hauptsächlich z. B. Bafög-Empfänger damit gejagt, die nicht wissen, dass jmd. auf deren Namen mal Geld angelegt hat -> die Profi-Verbrecher wissen sich zu schützen, Otto Normalo landet dagegen leicht in den Mühlen der Justiz...
notting
Ich möchte hiermit vor der Totalüberwachung durch durchgeknallte Geheimdienste warnen...!
Kann alles sein - wobei es ja anders gelagert ist. Sollte z.B. eine Art Blackbox im fahrzeug sein könnte man Unfälle einfach besser ermitteln ( unfälle sind in der regel nicht von profi verbrechern begangen - versicherungsbetrug evt. schon - aber die sollten dann erledigt sein). In wie fern es bei kapital verbrechen hilft steht natürlich auf einem anderen Blatt - aber gegen eine blackbox hätte ich so weit nichts ( solange diese offline ist).
1. Telematik bedeutet implizit, dass Telekommunikationstechnik im Spiel ist = nix Offline-Blackbox, sondern Online-Blackbox.
2. Selbst wenn offline: Dann gilt immernoch die Grundregel: Alles wird zu deinem Nachteil ausgelegt.
notting