Magna kauft deutschen Getriebehersteller
Magna schluckt Getrag
Der deutsche Getriebe-Gigant Getrag wird von Magna gekauft. Das Unternehmen ist dem kanadisch-österreichischen Konzern 2,45 Milliarden Euro wert.
Aurora/Untergruppenbach - Der kanadisch-österreichische Konzern Magna kauft für etwa 1,75 Milliarden Euro den deutschen Getriebehersteller Getrag, wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Mit Magna an der Seite stoße Getrag in eine ganz neue Dimension vor, sagte der Chef des bisherigen Familienunternehmens, Mihir Kotecha. Mit dem neuen Eigentümer werde das Unternehmen künftig noch robuster gegenüber Marktschwankungen.
Magna übernimmt Millionen-Verbindlichkeiten
Magna-Chef Don Walker sagte, im Zuge der laufenden Überprüfung habe man festgestellt, dass der Ausbau des Bereichs Antriebsstrang eine strategische Priorität habe.
Getrag ist einer der führenden Hersteller von Getrieben für Kraftfahrzeuge: Die manuellen und automatischen Getriebe von Getrag stecken in Fahrzeugen von BMW, Daimler, Ford, Renault, Volvo sowie in chinesischen Fabrikaten von Jiangling, Dongfeng oder Great Wall. Im Zuge des Geschäfts übernimmt Magna auch Schulden in Höhe von 700 Millionen Euro.
Insgesamt wird der Familienbetrieb aus Untergruppenbach in Baden-Württemberg bei dem Geschäft mit 2,45 Milliarden Euro bewertet. Der konsolidierte Umsatz von Getrag betrug im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden Euro, hinzukommen weitere 1,6 Milliarden Euro an Erlösen aus Gemeinschaftsunternehmen. Getrag stellte im vergangenen Jahr 3,9 Millionen Getriebe her und beschäftigte weltweit 13.500 Mitarbeiter, davon 4.950 in Deutschland.
Es sei kein Stellenabbau geplant, sagte ein Getrag-Sprecher auf Anfrage. Insgesamt besitzt das Unternehmen weltweit 23 Produktions- und Entwicklungsstandorte.
Kartellamt muss dem Deal noch zustimmen
Magna will die Übernahme bis Ende 2015 abschließen. Dem Geschäft müssen die Kartellbehörden noch zustimmen. Im Jahr 2010 hatte es zwischen Magna und Getrag schon einmal Gespräche gegeben, wie die "Heilbronner Stimme" berichtete. Bosch ist vor Magna nach Berechnungen der Branchenzeitung "Automobilwoche" weiter der weltgrößte Autozulieferer.
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