Fiat Tipo 1.4 Pop: Erster Test, Händlerbesuch, Rabatte
Magnifico, Fiat - der Tipo ist mehr wert, als er kostet
Der neue Fiat Tipo kann was, vor allem für den Preis. In Brandenburg wird er für 9.999 Euro verkauft. Für so wenig gab es lange nicht so viel gutes Auto. Unser erster Fahrbericht.
Dahlwitz-Hoppegarten – „Für 15.000 Euro kriegste doch keinen Golf“. Autoverkäufer Steve Leipert schwärmt vom neuen Fiat Tipo. „Der geht so schon gut. Und Ende des Jahres kommt erst der Kombi“. Der soll dann ungefähr 15.000 Euro kosten. Im Moment bekommt man den Stufenheck-Tipo im Autohaus König am östlichen Rand von Berlin für viel weniger.
Die Neun muss vorne stehen, hat der Chef gesagt. Deswegen steht vor dem Autohaus jetzt ein weißer Fiat Tipo mit 1,4-Liter-Saugbenziner. Auf der Scheibe kleben große, gelbe Zahlen: 9.999 Euro.
Mit einer Eintauschprämie für unfallfreie und verkehrssichere Fahrzeuge, die nicht älter als Baujahr 2008 sind, sinkt der Preis nochmal um 3.000 auf 6.999 Euro. Obendrauf kommen Überführungskosten von 799 Euro und die Zulassungsgebühren. In der regulären Fiat-Liste kostet der Tipo mindestens 13.990 Euro - zuzüglich dieser Nebenkosten.
Die Serienausstattung im neuen Tipo
Leipert gibt uns den Schlüssel für einen seiner Vorführwagen. Am Straßenrand steht ein Fiat Tipo 1.4 16V Pop: 95 PS, 127 Newtonmeter Drehmoment, Höchstgeschwindigkeit 185 km/h. Preis: 10.499 Euro – wegen der schwarzen Metallic-Lackierung (500 Euro).
Ansonsten gibt es in diesem Tipo vieles ohne extra Preisaufschlag. Zur Serienausstattung gehören Zentralverriegelung mit Funkschlüssel, Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorn, beheizte und elektrisch verstellbare Außenspiegel sowie ein MP3-Radio mit vier Lautsprechern, USB- und Aux-Eingang. Die Rücksitzbank ist im Verhältnis 60/40 umklappbar. Für die Sicherheit gibt es einen Fahrerairbag und Seitenairbags vorn. ESP, ABS und Reifendruckkontrolle muss der Hersteller per Gesetz einbauen.
Auf zur Probefahrt
Wir drehen den Zündschlüssel, der 1,4er startet angenehm leise. Das kleine Display zwischen Tachometer und Drehzahlmesser zeigt den Kilometerstand: 151. Brandneu, nicht mal eingefahren. Der Drehzahlmesser rechts daneben zeigt am besten einen Wert zwischen 1.000 und 2.000 Touren. Darüber wird der Saugbenziner laut.
Aber „darüber“ muss mitunter sein. Die 95 PS lassen den nur 1.225 Kilogramm schweren Tipo locker im Verkehr mitrollen. Wenn im Berliner Umland allerdings der Feierabend anbricht, treten alle gerne fest aufs Gas. Man spürt im Tipo, dass anderen Autos das Beschleunigen leichter fällt. Wer es vergessen hat: So fühlt sich ein Auto mit einem Sprintwert von 11,5 Sekunden an.
Dazu bewegt die rechte Hand permanent den Schalthebel. Doch die viele Arbeit am Sechsgang-Getriebe lohnt sich. Der Tipo verbraucht auf unserer ambitionierten Probefahrt 7,4 Liter. Laut NEFZ sollen es 5,7 sein – trotzdem ist der Wert akzeptabel.
Fahrwerk, Lenkung und genug Platz
Der zähe Motor – wen überrascht das bei einem Auto für 9.999 Euro? Richtig. Überraschend gut ist dagegen das Fahrwerk des Tipo. Flott durch den Kreisverkehr oder über Brandenburger Bodenwellen, alles kein Problem. Der Tipo federt angenehm und fährt präzise um die Ecke. Das liegt auch an der gut arbeitenden Lenkung. Die bietet zusätzlich den bei Fiat üblichen City-Modus zum leichteren Rangieren bei wenig Platz. Eine Rückfahrkamera gibt es nicht.
Groß fühlt es sich in Innern an. Fahrer und Beifahrer sitzen mit genügend Raum und auf erstaunlich bequemen Stoffsitzen. Die Beinfreiheit auf den hinteren äußeren Sitzen ist für ein Fahrzeug der Kompaktklasse sehr gut, der Kofferraum reicht mit einer guten Geometrie für satte 520 Liter Gepäck.
Der in der Türkei gebaute Tipo steht auf der sogenannten „small/wide“-Plattform von FCA, auf der auch 500L, 500X und Jeep Renegade aufbauen. Der Innenraum wirkt ansonsten allerdings eher rumänisch als italienisch. Türverkleidungen, Schalter, Mittelkonsole – die hier verwendeten Materialien erinnern an extreme Günstig-Marken wie Dacia oder Lada. Die Verarbeitung ist passabel.
Dacia, Fiat, egal?
Käufer halten diese Schwächen nicht ab. Im Gegenteil, die sind begeistert, sagt Verkäufer Leipert. Manche wollen gleich den Vorführwagen mitnehmen, statt auf ein frisches Auto zu warten. „Autos für fünfzig- bis sechzigtausend Euro – das kann sich doch keiner leisten“.
Der Händler bietet erst seit Kurzem Autos der Marke Fiat an, hat aber offensichtlich schnell verstanden, worum es geht. 150 Tipo hat er vorbestellt. Andere Händler orderten einstellig, erzählt Herr Leipert, und fragen jetzt nach Nachschub.
Ins Spiel kommt der Tipo besonders bei Menschen, bei denen sonst ein Gebrauchter oder ein neuer Dacia die erste Wahl wäre. Den größeren Dacia Logan MCV (Kombi) gibt es schon ab 7.990 – allerdings ohne Klimaanlage und Radio. Wer beides will, muss schon 10.190 Euro bezahlen.
Dazu hat der Tipo einen Vorteil: Fiat, das klingt für viele eben besser als Dacia. Steve Leipert kann es egal sein. Auf der anderen Straßenseite verkauft der Händler die Autos der Renault Gruppe - und Gebrauchtwagen.
Weitere Informationen über die Preise beim neuen Fiat Tipo findet Ihr hier.
Technische Daten – Fiat Tipo 1.4 Pop
- Modell: 1.4 16V
- Motor: 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner
- Leistung: 95 PS (70 kW) bei 6.000 U/min
- Drehmoment: 127 Nm bei 4.500 U/min
- Getriebe: Sechsgang-Handschaltung, Frontantrieb
- 0-100 km/h: 11,5 s
- Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h
- Verbrauch: 5,7 l/100 km
- CO2: 133 g/km
- Länge: 4,532 m
- Breite: 1,792 m
- Höhe: 1,497 m
- Leergewicht: 1.225 kg
- Kofferraum: 520 l
- Listenpreis: Ab 13.990 Euro
- Händlerpreis: Mit Rabatt und Eintauschprämie ab 6.990 Euro
Hübsches, preislich attraktives sowie sinnvoll und zukunftssicher motorisiertes (Saugmotor ohne Direkteinspritzung) Limousinchen, wenn nur nicht diese hässlichen Rückstrahler am Heckstoßfänger wären. Diese billigtuningartig aussehenden Teile gefallen mir gar nicht, ich hab´s gern in die Heckleuchten integriert, wie früher üblich.
Endlich haben sie den verdammten Multipla Designer gefeuert und machen mal was schönes 😊
Hm, schönes Kennzeichen, aber sonst...
Also wegen der Optik kann er gegenüber einem Dacia schonmal nicht punkten, schon eher wegen der Ausstattung.
Endlich? 😆 Grande Punto, Bravo, Croma etc sehen doch auch alle gut aus.
Interessanter fände ich einen Test mit den 2 stärksten Motorisierungen. Freue mich schon auf den hatchback 😆
Die Front finde ich gelungen. Gibt's den auch mit Xenon? Bei Halogen entsteht sofort der Eindruck, dass es für richtige Ausstattung nicht gereicht hat.
Das Heck ist dann wieder typisch Fiat sackehässlich. Schade.
Der Fiatfahrer interessiert sich im Allgemeinen nicht dafür "welchen Eindruck er macht".
Er benötigt auch kein Xenon für die linke Spur. 😉
Diese Art von Fahrzeugen werden wohl eher von Pragmatikern gekauft.
Was ich vermisse, ist der Hinweis "Anzeige" vor und hinter dem Artikel, wenn so offensiv Werbung für ein Autohaus gemacht wird.
Das Auto ist schön und ich verfolge so ziemlich jede News dazu. Für mich das praktischste Fahrzeugkonzept: Kompatklimousine. Nicht ohne Grund wird der Vento schon so lange gefahren, er bietet Platz bei zugleich kompakten Außenabmessungen an. Jetzt kann man natürlich kommen mit "Öh in meinem Hatchback geht auch mal eine Waschmaschine oder sonstwas rein" - aber sowas lasse ich mir liefern, das ist ein Auto, kein Transporter. Dafür ist mein Gepäck abgetrennt vom Innenraum und nervt nicht mit seinen Geräuschen (Werkzeugkiste) oder Gerüchen. Und es sieht schöner aus als son Stummelheck. (Geschmackssache)
Habe mir heute einen beim örtlichen Händler angesehen, der Kofferraum ist groß, breit und geht in die Tiefe. 520 Liter Fassungsvolumen, ordentlich. Das Platzangebot ist für die Abmaße erstaunlich, hinten ist in Puncto Beinfreiheit sogar recht luftig, wenngleich die Kopffreiheit etwas leidet, aber gut, ich sitze selten hinten. Die Verarbeitung und auch der haptische/optische eindruck der Materialien ist preiswert, aber nicht billig wie es im kurzen Bericht der Autobild hieß. Viele Fahrzeuge die teurer sind, haben genau dasselbe Anmutungsniveau, also verstehe ich die Kritik nicht. Allerdings muss man auch Einbußen bei der Ausstattung hinnehmen, die Aufpreisliste ist eher so auf dem Stand eines Kompaktfahrzeuges im Jahre 2005/06. Fragt sich natürlich auch, wer braucht all das was es heute gibt, wie z.B. Assistenzsysteme? Ich jedenfalls habe bisher keinen Drang nach so etwas gespürt.
Das Auto ist günstig, bietet Platz und sieht obendrein nicht so "War halt billig" aus wie andere Fahrzeuge in dieser Preisklasse. Ich warte ab und hoffe, dass der 1,4l Turbo mit 120PS nachgeschoben wird. Der soll folgen, mit Autogas und Erdgas. LPG, das habe ich schon in meinem Fahrzeug lieb gewonnen und das möchte ich wieder haben. Diesel - nein Danke!
Für das Geld gibt es auch nen C4 Cactus... und den finde ich optisch und was das Konzept angeht deutlich interessanter.
Leider geil.
Könnte mir den echt als nächsten vorstellen.
Hoffentlich bekommen sie den Kombi auch so gut hin. Obwohl ich mir den auch als Limousine holen würde.
Man mag von Herrn M. von Fiat halten, was man will, aber das Auto scheint mir der große Wurf zu sein. Wenn er scheitert, dann lag es am Markenlogo.
Nein, der ist hoch angesehen und arbeitet immer noch bei FCA, weil er zugleich diesen designt hat, der Fiat mächtig nach vorne brachte.
Der Artikel hat übrigens einen Fehler: Der Tipo ist technisch keineswegs mit Alfas Giulietta verwandt (= C-Evo-Plattform, weiterentwickelt zu CUSW), sondern mit dem Fiat 500L, Fiat 500X, Jeep Renegade und dem neuen Fiat Toro Pickup (= BUSW-Plattform).
Das hab ich mir auch gedacht! 🙄
BTW, Wo kommen eigentlich die 3000€ ET-Prämie her?
Das ist doch totaler Käse den ihr da schreibt. Die 3.000,- € sind schon mit eingerechnet, so das man auf 9.990,- € kommt.
Bei dem Preis geht nichts mehr runter.
Eine Rückfahrkamera gibt es gegen Aufpreis (ab Ausstattunglinie Lounge)
Für 15.000 gibts keinen Golf? Auf welchem Planeten lebt der? Tageszulassungen oder EU Fahrzeuge sind schon mit 13.000€ dabei. Und das ganze dann mit wesentlich besserer Ausstattung als dieser Fiat.
Also im Detail betrachtet liegt der Tipo etwas über dem Dacia Niveau, aber das wars auch schon. Für notorische Geizkragen denen die letzten 2000€ zum Golf fehlen scheinbar das richtige Auto.
Ist ein tolles Fahrzeug geworden. Wirkt von der Seite zwar etwas hochbeinig, aber das ist verschmerzbar. Der wird sich sehr gut verkaufen, behaupte ich mal.