Elektrosportwagen Toroidion 1MW mit 1.360 PS
Mal eben schnell die Welt verändern
Die spinnen, die Finnen: Pasi Pennanen hat einen elektrischen Supersportler mit 1 MW Leistung erdacht. Der soll die 24 Stunden von Le Mans gewinnen können - theoretisch.
Von MOTOR-TALK Reporter Marcel Sommer
Raasepori - Wer in Deutschland einen Toroidion 1MW zulassen will, hat ein kleines Problem. Das Feld P.2 für "Nennleistung in kW" im Fahrzeugschein war bislang nur für drei Ziffern ausgelegt. Bei dem finnischen Supersportwagen Toroidion 1MW reicht das nicht, er leistet 1.360 PS und damit 1.000 kW. Ein Schicksal, das nur wenige Autos teilen, etwa der schwedische Koenigsegg One:1.
Während aber beim Koenigsegg ein fünf Liter großer Benziner für die Leistung verantwortlich ist, entsteht sie beim Toroidion aus Strom. Der Vorteil ist auf der Stoppuhr abzulesen. Der Schwede erreicht nach rund 20 Sekunden das Zieltempo, der Finne braucht nur 11 – von 0 auf 400 km/h, wohlgemerkt. Und das Beste: Der Toroidion könnte noch 50 km/h schneller.
Der Reichweite des E-Mobils tut das nicht gut. Wer es ruhiger angehen lässt, soll aber mehr als 500 Kilometer schaffen. Für den Antrieb sind zwei je 200 Kilowatt starke Motoren an den Vorderrädern und zwei je 300 Kilowatt starke Motoren an den Hinterrädern zuständig. Damit die aufgebaute Allrad-Energie zuverlässig abgebaut werden kann, gibt es eine Carbon-Keramik-Bremsanlage.Le Mans mit Steve McQueen als Initialzündung
Der Mann, der dieses Über-Auto aus Raasepori in Finnland erdacht hat, ist der Mittvierziger Pasi Pennanen. Als er acht Jahre alt war, sah er den Film Le Mans mit Steve McQueen. Seitdem drehte sich bei ihm alles nur noch um Autos. Zwanzig Jahre lang entwickelte er Konzept- und Serienfahrzeuge für die Marken Jaguar, Honda und Zagato. Vor acht Jahren dann nahm die etwas größenwahnsinnige Idee zum ersten eigenen Auto Gestalt an. Es sollte ein Auto sein, „das die Welt verändert.“
2011 gründete Pennanen die Marke Toroidion, mit dem Ziel, „ein Elektroauto auf die Räder zu stellen, das die 24 Stunden von Le Mans gewinnen kann“, wie der CEO und Chefdesigner in Personalunion sagt. Das – nun ja, recht ambitionierte Ziel – wurde zunächst am Computer definiert. „Nach zahllosen Berechnungen haben wir unsere größte Frage – zumindest theoretisch – beantwortet: Ja, man kann Le Mans mit einem Elektroauto gewinnen!“ Die Entwicklung des Megawatt-Mobils dauerte vier Jahre - und unzählige Arbeitsstunden.
Solarenergie für den Komfort im Innenraum
Halb so lange müssen Käufer auf einen Toroidion 1MW warten. Und sie müssen 50 Prozent anzahlen. Bei einem Preis von 1,5 bis 3,5 Millionen Euro, je nach Ausstattung, keine Peanuts. Immerhin gibt es dafür auch praktische Qualitäten: einen Kofferraum mit 500 Litern Volumen, ein GPS-System gegen Diebstahl und ein höhenverstellbares Fahrwerk. Die Lüftung im Innenraum wird per Solarenergie angetrieben und auf Wunsch gibt es eine Klimaanlage sowie eine leichte Panzerung.Ohne wiegt der 4,32 Meter lange Toroidion nur 860 Kilo. Für den Einsatz auf der Rennstrecke gibt es einen FIA-zugelassenen Käfig, ein Aerodynamik-Kit und beleuchtete Startnummern sowie Rennstreifen.
Pennanens ganzer Stolz ist aber die Batterietechnik, mit der er laut eigener Aussage „in keiner Konkurrenz zu Tesla“ steht. „Die machen was anderes als wir.“ Tatsächlich lässt sich bei seinem Auto die Batterie tauschen. Der Fahrer entriegelt sie vom Cockpit aus und der neue Akku kann dann nachgeschoben werden. Wir erinnern uns: Der Toroidion 1MW soll Le Mans gewinnen können - zumindest theoretisch. Selbst mit der schnellsten Ladetechnik wäre das nicht machbar. Oder man bräuchte ein Auto, das wirklich die Welt verändert.
Geil. 😎
Wobei das Bremsen über die Motoren auch hervorragend funktionieren dürfte.
Von 0 auf 400 in 11 Sekunden? Frage mich was da vom Fahrer übrig bleibt.
Von der Seite und von hinten sicher sehr hübsch. Von vorne... uargh! 😱
Naja, Geschmackssache. Dass man Le Mans mit einem E-Auto gewinnen können soll wage ich zu bezweifeln. Selbst mit austauschbaren Akkus. Wie lange halten die Akkus denn die Vollgasbelastung durch? Wann sind sie leer? 😉
Beweise für die 0-400 Zeit?
Oder nur Marketinggeschwafel?
Sieht schick aus, aber wenn ein Spiegel abbricht gehts in die Zehntausende 😎
Und Elektroautos können doch gut aussehen, aber dafür ist der Toroidion 1MW bestimmt nicht vegan, oder?! 😆
Von hinten sieht er ziemlich geil aus.
von aussen hui von innen pfui.
wer hat denn diese riesigige Schalterarmada verbrochen?
860kg? mit akkus für 500km reichweite.... ja ne ist klar........wo sind die eigentlich? im anhänger?
0-400 in 11 sec ...sicher sicher!!!
da die bilder jetzt schon fast ein jahr alt sind und man seitdem nix mehr davon gehört dürfte sich das projekt wohl erledigt haben.
Ich als E-Auto Hasser muß diesmal echt sagen: GEILE KISTE !!!
Da fang ich doch schon mal das Sparen an :-)
Das Gewicht glaube ich auch nicht. Vielleicht ohne Akku? Es wird ja geschrieben das er herausnehmbar ist 😆
Die 0-400 Zeit wird er wohl nur auf einer präparierten Track-Strecke mit Slicks schaffen.
Von innen finde ich ihn sogar noch ganz schick. Spartanisch eben.
Die Schalterarmada wirst du wohl brauchen, um alle Subsysteme auszuschalten, damit du noch etwas mehr Reichweite in Le Mans rauskitzeln kannst. 😆 😆 😆
Cool, dass jemand solche Visionen hat und auch umsetzt. Der Name klingt für Nicht-Finnen recht bescheuert, irgendwie nach Dinosaurier, obwohl er ja das Gegenteil verkörpern soll. Die 0-400 Angabe erscheint sehr ambitioniert, selbst bei linearer Beschleunigung...😜
Mal abgesehen von den illusorischen Fakten wie Gewicht, Reichweite und Beschleunigung, hat der Redakteur das Prinzip des Wechselakkus nicht begriffen.
Dem Hersteller schwebt sicherlich die Idee vor, das bei einem Boxenstopp in Le Mans der im Fahrzeug befindliche Akku schnell gegen einen geladenen zweiten Akku getauscht werden kann. Dieses Prozedere kann man sicherlich in wenigen Sekunden durchführen. In der Box müssen nur ausreichend Akkus vorhanden sein, damit für 24h der Wagen am Laufen gehalten wird. Unter rennähnlichen Bedingungen wird die Reichweite von 500 km vielleicht auf 50 - 100 km zusammenschrumpfen. Die Streckenlänge beträgt 14 km. Daraus ergibt sich eine geschätzte Rundenanzahl von 5 Runden zwischen zwei Boxenstopps. Ob man den Zeitverlust der häufigen Stopps mit einem derartigen Fahrzeug rausfahren kann, kann ich nicht beurteilen. Das ist aber eh alles Mutmaßung.
Eventuell kann der Redakteur ja auch mal in Erfahrung bringen, wie der augenblickliche Stand beim Hersteller ist.
Aber das Prinzip von standardisierten Wechselakkus würde der ganzen E-Mobilität gut tun. Das vorhandene Tankstellennetz könnte für den Tauschservice genutzt werden. Die Batterien selbst gehören großen Anbietern und der Kunde bezahlt einfach den verbrauchten Strom, den jeweiligen Abschreibungsanteil der genutzten Batterie und den Service für den Wechsel. Wir haben in Deutschland alle 45 km eine Tankstelle und könnten damit ganz galant das Problem der geringen Reichweite umgehen. Außerdem ist es auch Quatsch das jeder sein Fahrzeug individuell lädt.
Details zum Akku wären echt mal ganz interessant. Mich würde interessieren, was der an Kapazität hat und was das Teil wiegen soll...