Autos gibt es in Singapur am Auto-Maten
Mal schnell ein Auto aus dem Automaten
45 Meter hoch ist der ABM (Autobahn Motors) in Singapur. Ein Automat an dem man sich ein Auto "ziehen" kann. Die Ähnlichkeit mit einem Süßigkeiten-Automaten ist nicht zufällig. Inspiriert wurde Firmengründer Gary Hong von seinem kleinen Sohn.
Singapur - Der Quadratmeter Boden ist in Singapur deutlich mehr wert als anderswo. Zu sehen ist das in der Regel nicht. Nun jedoch gibt es in dem asiatischen Stadtstaat eine Adresse, wo der Wert von Baugrund anschaulich wird: in der Straße Jalan Kilang, Hausnummer 20. Wo vor kurzem noch ein einfaches Lagerhaus stand, ragt nun ein 15-stöckiger Autoturm mit Nobelkarossen für viele Millionen in den Himmel.
Die Schaufenster reichen bis hinauf in 45 Meter Höhe. Auf vier Stellplätzen pro Etage sind 60 Modelle ausgestellt: britische Edel-Autos wie Rolls Royce, Bentley oder Aston Martin, deutsche Luxusmodelle von Porsche, Mercedes und BMW, italienische Sportwagen-Klassiker wie ein Ferrari 512M, ein Lamborghini Aventador und ein Maserati Quattroporte. Teurer geht kaum.
Das Ganze sieht aus wie ein viel zu groß geratener Süßigkeiten-Automat. Oder wie ein Kleine-Jungen-Traum, der wahr geworden ist. Nur, dass es sich um keine Matchbox-Modelle handelt. Tatsächlich will Firmenchef Gary Hong (45) die Idee dazu gehabt haben, als er mit seinem kleinen Sohn im Spielzeugladen war. Die Umsetzung kostete drei Millionen Singapur-Dollar (etwa 1,9 Millionen Euro). Vor allem in der Dunkelheit ist der Anblick spektakulär.
Selbstbedienung beim Autokauf
Hong leitet das Autohaus ABM (ausgeschrieben: Autobahn Motors) zusammen mit drei Brüdern.
Der Familienbetrieb hat sich seit 25 Jahren auf den Verkauf von gebrauchten Luxuswagen spezialisiert. In Singapur gibt es einen ziemlich großen Markt dafür. Die 5,6-Millionen-Einwohner-Stadt hat Millionäre genug, die sich ein Faible für teure Autos leisten können. Was es weniger gibt: Platz und Zeit manchmal auch.Also beschloss Hong, in die Höhe zu bauen und eine Art Selbstbedienungssystem zu entwickeln. Das Wunschauto lässt sich nun im Erdgeschoss mit einem Fingertipp auf einem Display bestellen. Der Wagen wird dann innerhalb von zwei Minuten über ein Rollbandsystem mit dem Aufzug nach unten gebracht. Die Wartezeit kann der Kunde in einem teuren Ledersofa damit verbringen, sich das eigens gedrehte Video über seines Auto anzusehen. Voraussetzung für alles ist natürlich, dass die Kreditkarte das aushält.
Das Konzept scheint aufzugehen: In den ersten Monaten hat ABM nach eigenen Angaben bereits 30 Autos verkauft. Teuerster Wagen war ein Rolls Royce Phantom Drophead Coupé, der für 900.000 Singapur-Dollar (etwa 580.000 Euro) den Besitzer wechselte.
Beim Auto-Maten laufen auch deutsche Fahrzeuge gut
Perry Sim kam an dem Auto-Maten billiger davon. Er zahlte für einen Nissan G-TR, ein Sportwagen-Coupé, umgerechnet etwa 130.000 Euro. "Das war eine richtige Wow-Erfahrung!", schwärmt der 39-Jährige. "Als das Auto mit dem Lift nach unten kam, war das ein wunderbares Erlebnis. Ich habe gekauft, ohne eine einzige Testfahrt zu machen."
Die meisten Käufer waren bislang Männer. Aber es gebe unter seinen Kunden auch eine "beträchtliche
Anzahl Frauen", sagt Hong. Mehr will er nicht verraten. Das Interesse an deutschen Autos sei besonders groß. "Die haben bei uns in Singapur einen ausgezeichneten Ruf, weil sie extrem zuverlässig sind." Ein Golf Cabrio, Baujahr 2013, gehört bei ABM zu den billigeren Modellen.Automatisierte Autohäuser gibt es auch schon in den USA und in Japan, allerdings in kleinerem Maßstab. In Deutschland hat VW in seiner Wolfsburger "Autostadt" zwei Autotürme gebaut, wo man sich den Neuwagen abholen kann. Bei der Daimler-Marke Smart gehörten in die Höhe gebaute Showrooms einige Jahre zum Konzept - allerdings ohne Direktverkauf und mit einigen Etagen weniger.
Hong hält sein System jedenfalls für einzigartig. Mit viel Stolz spricht er von der "größten Auto-Verkaufsmaschine der Welt". Auf jeden Fall hat die Idee aus Singapur auch schon Interessenten aus dem Ausland angelockt. Mehrere andere Händler interessieren sich dafür - aber auch einige Leute aus Städten mit ähnlichen Platzproblemen, die die Technik für Parkhäuser nutzen wollen.
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Quelle: dpa
Die Smart-Tower war damals im Konzept zur Auslieferung gedacht. Er ist schnell auch zum Display von Lagerfahrzeugen benutzt worden. Denn der Smart verkaufte sich von Anfang an in Deutschland nicht und man wollte trotzdem volle Türme, um nicht Misserfolg zu suggerieren. Insofern konnte man damals tatsächlich aus dem Turm wählen.
Diese Idee ist betriebswirtschaftlich gesehen der Wahnsinn.
1. Der Turm fällt auf. Die Leute reden darüber, es gibt eine gewisse Anziehungskraft.
2. Der Kunde bedient "sich selber", was Personalkosten spart.
3. Die Öffnungszeiten sind quasi 24/7.
4. Das Feilschen um Nachlässe entfällt, da kein Verkäufer zugegen ist. Auch teure Incentives, wie bspw. ein Sportfahrertraining mit dem neu erworbenen Sportwagen, die nicht unüblich sind, entfallen.
Ein wirklich kluger Schachzug...
....bleibt nur das Problem der Zulassung und der geplatzten Schecks aka Kreditkarte.
Was die Fahrt vom Händler nach Hause angeht, wird es bestimmt eine Lösung geben. Ein Kurzzeitkennzeichen oder vergleichbares gibt es in den meisten Ländern.
Kreditkartenzahlungen sind dem Händler garantiert, da gibt es kein Zurück für das Geld. 😉
Toll, das sog. Premium Produkt Auto aus dem Automaten. Warum eigentlich nicht gleich aus dem Wühlkorb im Sechserpack.
Endlich werden diese Karren ihrem wahren Wert entsprechend behandelt,......... minderwertiger kurzlebiger Konsum Schrott !
Da bekommt das Automobil den Stellenwert den es in Zukunft noch haben wird - low interest!
mit einem platzsparenden turm, wo man autos dort teuer parken kann, läßt sich im gegenzug sicher auch gut geld verdienen...😆
Der Smart-Tower hat vor allem falsche Begehrlichkeiten geweckt. Ursprünglich hatte das Smart-Konzept mal versprochen, dass man hinkommt, sich sein Wunschauto aussucht und die Extras ankreuzt. Dann sollte das Auto aus dem Turm gezogen und die Extras in der Werkstatt eingebaut werden. Der Plan war, das Auto noch am Tag der Bestellung an den Kunden auszuliefern. Tatsächlich hat das aber selten geklappt. Ich stand einmal Anfang März in einem Smart-Laden, und meine Hand mit dem Füller war schon über der gepunkteten Linie. Dann habe ich gefragt: Wenn ich das Auto heute bestelle, wann bekomme ich es denn dann? Antwort, nach einer Recherche im Computer: "Im August". Ich hab's dann gelassen.
In einigen Ländern ist die Versicherung mit dem Kennzeichen verquickt und das Kennzeichen mit dem Auto. Da es sich um Gebrachtwagen handelt, könnte es tatsächlich klappen, direkt in die Startaufstellung an der nächsten Ampel zu rollen.😜
Das mit der Kreditkarte war mir neu. Hatte gedacht, dass es ähnlich läuft, wie bei ec, wo dann der Händler und nicht die Bank die Rennerei und Kosten hat.
- Aufzug / Fördersystem / Löschsystem
- Lichtinstallation
- Computer- / Bezahlsystem
- Turmumbau (Abrissarbeiten, Trockenbau, Fassadenarbeiten, Streichen)
- Planung (Statik) / Genehmigung
- teures Ledersofa 😉
Das bekommt man für 1,9 Mio €? (Turm und Grundstück gar nicht eingerechnet)
Wie das denn? 😕
Politischer OT wurde entfernt. Bitte bleibt beim Thema.
ballex
MT-Team
Ja, genau.
Deshalb verkaufen sich an dem Turm auch Autos für über eine halbe Million Euro. Weil sie "low interest" sind.. 🙄🙄