Polizei in Bayern stoppt falsches "führerscheinfreies" Fahrzeug
Mann fuhr jahrzehntelang ohne Führerschein
Ein 57-Jähriger fuhr jahrzehntelang ohne Führerschein, Zulassung oder Kfz-Versicherung. Nun stoppte die Polizei den Mann und ermittelt wegen einer Reihe von Verstößen.
Lauf - Wer besonders langsam mit seinem Auto fährt, braucht weder Führerschein, Zulassung noch Kfz-Versicherung. Das hat zumindest ein Autofahrer aus Bayern geglaubt. Der 57-Jährige war jahrelang ohne diese Dokumente unterwegs - und hatte an seinem Kleinwagen sogar die Schilder "Führerscheinfrei" angebracht.
Eine Polizeistreife bemerkte den mit etwa 20 Stundenkilometern dahinzuckelnden Wagen am Montag bei Lauf an der Pegnitz. Das Auto war weder zugelassen noch versichert. "Nach bisherigem Ermittlungsstand scheint der Mann wohl mehrere Jahrzehnte auf diese Weise unterwegs gewesen zu sein", teilte die Polizei am Dienstag mit.
Der 57-Jährige aus Oberfranken gab an, die Dokumente nicht zu benötigen, wenn er mit weniger als sechs Stundenkilometern fahre. Eine Polizeisprecherin erklärte: Für Fahrzeuge, die so langsam fahren, sei zwar tatsächlich keine Fahrerlaubnis erforderlich - aber die Geschwindigkeit müsse baulich gedrosselt sein.
Zulassung und Versicherung seien immer Pflicht. Gegen den Fahrer wird nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, eines Verstoßes nach der Fahrzeugzulassungsverordnung sowie Vergehen nach der Abgabenordnung und des Pflichtversicherungsgesetzes ermittelt.
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Es dauert also Jahrzehnte, bis die Polizei mal ein offensichtliches Verkehrshindernis rauszieht? Gilt der Paragraph 3 Absatz 2 nur am 29. Februar von 24:00 bis Mitternacht oder wie? Na Hauptsache es wird fleißig geblitzt...
Allein schon die Tatsache, dass "Führerscheinfrei"-Aufkleber drauf sind, das Ding aber trotzdem 20 Sachen fährt, hätte ja wohl irgendwann Aufsehen erregen können. Und dass das die erste Streife seit Jahrzehnten ist, die an ihm vorbeikommt, wage ich stark zu bezweifeln.
Den Typ würd ich jeden Heller und Pfennig den er sich die letzten Jahrzehnte "gespart" hat, an eine gemeinnützige Organisation abdrücken lassen. Samt Zins und Zineszins plus eine richtig saftige Geldstrafe. Und ein paar Jahre hinter schwedischen Gardinen dürften ihm auch nicht schaden...
Warum? Hat er jemanden gefährdet? Gegen solche Verkehrsteilnehmer hätte ich nichts. Der hat die Regeln genauso für sich ausgelegt, wie es einer macht, der im Überholverbot mit überhöhter Geschwindigkeit überholt. Letzterer macht das sicher auch aus Gewohnheit über Jahrzehnte und wird wahrscheinlich nie erwischt oder angezeigt... nur mit dem Unterschied, dass hier unter Umständen eine richtige Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer vorliegt und er nur durch Glück nicht schon längst unter der Erde liegt.
Ich frage mich gerade, ob der Kerl selbst an die Story geglaubt hat, die er den Beamten bei der Kontrolle aufgetischt hat. Dann wäre er wirklich ziemlich einfach strukturiert.
Diese "Autos" wurden bis vor wenigen Jahren sogar in der ADAC Motorwelt per Anzeige beworben und als "Führrscheinfrei" angepriesen. Auch bei der Polizei war da lange Unsicherheit. Irgendwann wurde dann mal im Gesetz klargestellt, dass diese Fahrzeuge doch versichert werden müssen und ab einer gewissen Geschwindigkeit auch ein Führerschein gebraucht wird. Ab diesem Zeitpunkt hat der ADAC die Hersteller aus seiner Anzeigenkundschaft verbannt. Aber wenn jemand schon so lange mit dem Ding rumfährt? Glaube ich gerne dass der Mann kein schlechtes Gewissen hatte. Und die Polizei hat auch besseres zu tun als solche Einkaufswagen zu kontrollieren.
Was für Autos? 😕
Im Eröffnungsbeitrag wurde doch weder der Hersteller noch das Modell genannt und außerdem noch darauf hingewiesen, daß der PKW, den dieser Fahrer fuhr, nicht gedrosselt war.
Rechnest du auf der Landstraße mit einem Kleinwagen der 20 fährt? Auch wenn er so einen bescheuerten Aufkleber hat, den man auf größere Distanz sowieso nicht lesen kann. Mal ganz abgesehen davon, dass er einfach jeden faktisch zum Überholen zwingt, auch Unerfahrene, die ungern überholen.
Fakt ist (auch wenn solche Autos unter bestimmten Umständen erlaubt sind), dass er soziemlich jede Regel gebrochen hat, die nur irgendwie zu brechen ist. Das mit dem Führerschein ist da noch das Harmloseste. Schafft er es, einen Fußgänger umzufahren und er steht ohne Versicherungsschutz da, ist die Kacke richtig am dampfen. Nicht nur für ihn, sondern v.a. für den Geschädigten, der dann irgendwie schauen darf, wie er an sein Geld kommt...
Vielleicht kommt bei dem Verfahren gegen den Kerl noch heraus, welche Beweggründe ihn zu der Tat getrieben haben. Die wären nämlich bei der Strafzumessung auch noch zu berücksichtigen.
Also ich rechne auf der Landstraße mit allem. Fahrradfahrer, die in kurvigen und dunklen Wäldern mitten auf der Straße stehen, landwirtschaftliche Fahrzeuge ohne Beleuchtung... nicht umsonst muss man innerhalb der einsehbaren Strecke problemlos anhalten können.
Wieso? Steht doch im Text
Der 57-Jährige aus Oberfranken gab an, die Dokumente nicht zu benötigen, wenn er mit weniger als sechs Stundenkilometern fahre.
... Unwissen resp. Halbwissen
Wie ich schon schrieb, habe ich starke Zweifel daran, daß der Typ diesen Salmon selbst geglaubt hat - für viel wahrscheinlicher halte ich die Möglichkeit, daß er die Beamten mit dieser Aussage veräppeln wollte.
Man muss mit alles rechnen, auch mit einem normalen PKW der aufgrund eines Schadens nur noch langsam fährt, mit einem Fahrer der mit seinem Handy beschäftigt ist, mit Autos die an den unmöglichsten Stellen plötzlich wenden....
Auch durch ein langsames Fahrzeug wird niemand zum Überholen gezwungen. Ist ein Überholen nicht gefahrlos möglich, muss der Fahrer des langsamen Fahrzeugs an einer geeigneten Stelle schnellere Fahrzeuge vorbei lassen.
Überholen bei Überholverbot soll also auch nicht bestraft werden? Oder weil der andere nicht erwischt wurde, soll der eine nicht bestraft werden? Was soll das denn für eine Logik sein?
Wer Regeln bricht, der gehört entsprechend bestraft! Und Unwissenheit schützt auch nicht vor Strafe...
Fakt ist: Da ist einer ohne Führerschein gefahren und das ist verboten!
Wenn er ohne fahren dürfte, warum sollen das dann andere nicht auch dürfen?
Einige Aussagen der Raserei vor dem Herrn sind ja mal wieder genial. Will da keine Panne auf der Landstraße haben. Kann ja keiner mit rechnen und deshalb von vornherein vorsichtig fahren. 🙄
Ich glaube tatsächlich, dass dieser ältere Herr so einen Wagen Marke "Mofa mit Dach und vier Rädern" fuhr und das schon zu Zeiten, als rechtlich noch nicht geklärt war, ob das Ding als PKW einzustufen ist (der Text spricht ja von Jahrzehnten).
Weiter oben hat ja jemand das auch mit dem ADAC erzählt. Die wussten es damals auch nicht besser. Man dachte, dass Ding geht ohne Führerschein.
Der Knilch hat nur nicht mitbekommen, dass sich das geändert hat. Wie denn auch?
Nur schützt Unwissenheit vor Strafe nicht.
war da nicht mal sowas mit einem gering motorisiertem karton so wie ein goggo oder ähnlich, den man mit dem alten führerschein 4 , fahren durfte ? sowas wie bis 125ccm . ist aber auch schon jahrzehnte her,