VW-Konzern: Neue Führungsspitze
Matthias Müller strukturiert die Führungsebene um
VW-Chef Müller baut die Konzernspitze um: Der Vorstand soll künftig strategischer arbeiten. Eine Ebene darunter benannte Müller neue Topmanager, die direkt an ihn berichten.
Wolfsburg – VW-Chef Matthias Müller will den Automobilkonzern umstrukturieren und benennt dafür seine neue Mannschaft. Schneller, unbürokratischer und dezentraler soll der Supertanker mit seinen zwölf Marken werden. Auf dem Weg dahin baut Müller zunächst sein Arbeitsumfeld um.
Wie, verkündete der Nachfolger des zurückgetretenen Martin Winterkorn bereits vor einer Woche. Im Konzernvorstand entsteht ein neuer Posten für Compliance, den das ehemalige Daimler-Vorstandsmitglied Christine Hohmann-Dennhardt erhält. Dafür entfallen die Vorstandsposten für Vertrieb, Forschung/Entwicklung und Produktion.
Das bedeutet nicht, dass diese Bereiche nicht mehr bearbeitet werden. Heute meldete VW, wer für diese und weitere Geschäftsbereiche direkt an Müller berichten soll. Es sind überwiegend branchenbekannte Topmanager, die 2016 ihre neue Arbeit bei VW aufnehmen.
Das sind die neuen Leute
Für Forschung und Entwicklung holt VW Ulrich Eichhorn (54) vom VDA zurück. Dort war der Ingenieur seit 2012 Geschäftsführer. Davor leitete er seit 2000 zuerst die VW-Konzernforschung und dann die Technik bei Bentley. Der zweite bekannte Name: Michael Mauer (53) leitet künftig den Konzernbereich Design. Für Daimler gestaltete er bis 2000 die A-Klasse, den SLK und den Smart. 2000 wechselte er zu Saab und zu General Motors, danach zu Porsche. Dort war er beispielsweise für den Cayenne und den Panamera verantwortlich.
Überlebenswichtig für VW bleibt das Baukastensystem. Diesen Bereich verantwortet künftig Ralf-Gerhard Willner (54). Der Ingenieur verbrachte seine gesamte Karriere im Konzern: 1987 begann er bei Audi, wechselte zu VW, von dort als Leiter Entwicklung zurück zu Audi, dann zu Italdesign Giugiaro und 2013 erneut als Leiter Fahrzeugkonzepte zu Audi.
Interne Entscheidungswege beschleunigen
Der Konzernbereich Produktion war unter Martin Winterkorn ein Politikum. Produktionsvorstand Michael Macht musste 2014 gehen. Die Fabrikplanung und die Umsetzung des Baukastensystems seien intern kritisiert worden, hieß es damals. Nicht im Vorstand, aber für den Bereich verantwortlich, berichtet ab 2016 Wolfram Thomas (59) an Müller. Der Ingenieur arbeitet seit 35 Jahren für VW und leitete unter anderem das Werk Kassel und die Produktion bei Seat.
Mit den neu berufenen Managern in seinem Ressort will Müller (62) „interne Entscheidungswege“ beschleunigen. Die Zahl der direkt an den Vorstandschef berichtenden Topmanager schrumpfe von 30 auf 19. „Mit den strukturellen Veränderungen steigern wir die Entscheidungsgeschwindigkeit, reduzieren die Komplexität und erhöhen die Effizienz“, sagte Müller.
Der Konzernvorstand solle sich stärker als bisher auf übergreifende Zukunftsthemen konzentrieren, wie die Elektromobilität und den digitalen Wandel mit zunehmend mehr Internet im Auto. Viele Entscheidungen werden die Marken künftig selbst treffen. (bmt/dpa)
Da können sie soviel umstrukturieren wie sie wollen, was bei VW fehlt ist der Dienst am Kunden.
Wenn du dein Geld einmal bei VW gelassen hast, wirst du nur noch als Bittsteller oder lästiges Übel behandelt.
Meine Erfahrung.
Da gebe ich den transarena recht, da ich leider auch solche Erfahrung mit VW gesammelt habe und man hört von dennen ständig stand der technick, auch wenn da was total kaputt ist und es auch als leihe sieht und versteht, dass es so nicht sein sollte.
Traurig sowas, die haben selber ihren guten ruf kaputt gemacht!!!!!
Ist der Ruf einmal ruiniert,
lebt sich völlig ungeniert!
Wo bleibt die völlige Offenheit mit dem Dieselmist?
Offenheit und VW schließt sich aus.
Ein Fliegengitter in den Ansaugtrakt und alles ist wieder gut. -- So wird da gearbeitet.
Die Verschlankung der Vorstandsebene und Zusammenfassung von Ressorts an eine geringere Zahl von Entscheidern, die direkt an den VV berichten, ist sicher eine richtige -und nicht nur kostensparende- Massnahme.
Aber um VW wieder zu altem Glanz zurückzuführen, bedarf es wesentlich mehr. Ob Müller (der mit seiner ruhigen, besonnenen Art an den wegen Erfolglosigkeit abgelösten DeuBa-VV Fitschen erinnert) aber wirklich der Richtige für den notwendigen Konzernumbau ist, bezweifeln viele.
Änderungen der Führungsstruktur sind ein Thema, innovative und zukunftsfähige Konzepte auf die Füße zu stellen (und dabei vor allem auch die Mitarbeiter dieses Riesenladens mitzunehmen und entsprechend zu motivieren), ein anderes.
Man mag Müller nur sehr viel Erfolg wünschen bei seiner Mission, denn der VW-Konzern hat kräftig Schnupfen zurzeit. Dafür, dass er keine Grippe bekommt, muss Müller sorgen und jetzt schnell zeigen, dass er's drauf hat - und dass er eben nicht nur einer der Wenigen war, die für diesen Posten halt gerade so bereit standen.
Denn dass VW abschmiert, kann sich keiner in Deutschland und Europa ernsthaft wünschen. Die Folgen wären höchst unerfreulich, für sehr sehr viele Menschen.
Es reicht bei VW nicht wenn nur beim Hersteller was Neues gemacht wird. Solange man den Vertragswerkstätten nicht auf die Finger schaut und dort Qualitätsarbeit einfordert wird sich nichts verändern.
Der Konzern muß intern wie auch extern eine Wandlung durchmachen.
Intern muß der diktatorische Herrschaftsstil abgeschafft werden, was ich mir extrem schwierig vorstelle, denn viele der leitenden Manager machen das doch schon immer so. Wie sollen die denn umerzogen werden zu einem menschenwürdigen Führungsstil?
Das zweite ist extern gegenüber den (zahlenden!) Kunden: Garantieansprüche werden abgewimmelt,
versprochene Ersatzwägen sind dann keine "neuen Glf GTIs" sondern 10 Jahre alte Mülleimer, verdreckt bis oben hin, unfreundliche Mitarbeiter, wenn falsches nicht passendes Zubehör trotz vorgelegten KFZ Schein verkauft wird und dann mit der Begründung "meine Nummer hier stimmt aber" nicht mehr zurückgenommen wird (Betrug) und vieles mehr.
Wir haben in unserer Familie schon viele Autos neu gekauft, BMW, Opel, VW, Audi, Mazda, aber keine Firma war so übel und miserabel wie VW. Und bevor wieder die VW Fans mit irgendwelchen dümmlichen Unterstellungen wie "... warst wohl selbst unfreundlich....wie man in den Wald hineinschreit.." und ähnlichem: Ihr ward nicht dabei und könnt es daher gar nicht beurteilen !
Unsere Erfahrungen sind so haarsträubend, das sie manchem wirklich "unglaublich" vorkommen müssen.
Aber bis vor 3 Monaten hätten genau die selben Leute auch das auch gesagt, wenn ich "behauptet" hätte, VW betrüge in gigantischem Masstab mit falscher Software, das das Quatsch sei.
Nun hat die Realität die Vorstellungskraft der allermeisten VW Fans überholt:-)
rzz
Und genau das meinte ich auch:
Müller muss es schaffen, dass es in den Köpfen der Mitarbeiter ankommt. Dass es so eben nicht weitergehen kann, wenn man neue Kunden werben will. Der abartige Kostendruck, den die letzten Führungsfiguren (schon damals beginnend mit Piech als VV) werksintern durchgesetzt haben bis hinunter zum Mitarbeiter an der Teiletheke, führte doch auch nicht selten dazu, dass manche Mitarbeiter "innerlich gekündigt" hatten. Da ist die Grenze ein sehr schmaler Grat, und auch Winterkorn hat das m.E. unterschätzt.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass der immense Kosten- und Entwicklungsdruck "von oben" auch die Softwareentwickler (ja, ich weiß, die SW war von Bosch entwickelt, trotzdem) derart unter Druck setzte, dass die sich gar nicht anders zu helfen wussten, als schließlich zu bescheißen.
Deshalb muss Müller, wenn es gelingen soll, die Mitarbeiter "mitnehmen", sonst wird das nichts.
Hilft nichts, wenn die Produkte von minderwertiger Qualität sind und Service ein Fremdwort ist.
Den "Service" machen doch erst einmal die Menschen, die Mitarbeiter. Und die müssen auch umdenken, genauso, wie die Vorstände ganz oben dafür auch die Voraussetzungen schaffen müssen. Auch in der Produktqualität. Denn auch die passte ja schon länger nicht mehr zur Preisgestaltung.
Da wird es in den nächsten beiden Jahren ganz von allein eine Bereinigung geben, denn zumindest für diese Zeit erwarten alle, nicht zuletzt VW selbst, einen regelrechten Verkaufseinbruch, in dessen Folge dann so einige VW-Händler über die Wupper gehen werden, mit anderen Worten: Das Händlernetz wird auf ganz natürliche Art und Weise etwas "ausgedünnt".
Da werden dann nur die Händler überleben, die schnell reagiert haben, also ihren Service umgestellt haben auf echten Service und Kundenfreundlichkeit, die arroganten Verteiler und Bittgesuchentgegennehmer, die sich zur Zeit "Verkaufsberater" nennen, müssen sich nach einem neuen Wirkungsfeld umsehen.
Ob VW die Kurve kriegen wird? Zu hoffen wäre es, der Herr Müller als neuer Chef ist jedoch eine eher schlechte Wahl, der hat doch überhaupt kein Charisma, keine Ausstrahlung, der stammelt und nuschelt was vor sich hin.
Außerdem ist der als "alter" Mitarbeiter in den vordersten Reihen wohl selber vom Skandal betroffen, der ist höchst unglaubwürdig wenn er sagt, das obere Management habe angeblich nichts gewusst.
Und selbst, wenns so wäre, wäre das ein Armutszeugnis für die gesamte Chefriege, die HABEN SOWAS ZU WISSEN!
Mit durchweg altem Personal kann man doch keinen Neuanfang machen, wie soll das gehen? Jeder kennt den anderen von früher, also verfällt man alsbald in den gewohnten Trott, das ist nur natürlich.
Es gehört die gesamte Führungsspitze ausgewechselt, alle Vorstandsmitglieder und alle Leiter von Abteilungen sollten gehen, neue Leute müssen her, nur dann kann ein Neuanfang glaubwürdig klappen. Und der Chef muss eine Führungspersönlichkeit sein, sowas wie den Piech, nur in gut.
Grüße
Udo
Die Händler-Bereinigung wird stattfinden, das glaube ich auch.
Aber den Vorstand komplett neu zu besetzen mit VW-fremden Managern wäre zwar theoretisch sicher richtig und konsequent, aber in der Praxis kaum umsetzbar.
Erstens müssten dafür im Kreis der fähigsten Unternehmensführer die Besten abgeworben werden bei anderen Konzernen (und das würde eine Vielzahl neuer Personalien bedeuten), und zweitens müssten sich diese erst einmal in die Unternehmensstrukturen einfinden, was auch nicht von heute auf morgen umsetzbar ist, also Zeit bedarf. Und die hat VW -zurzeit jedenfalls- gerade nicht.
Bis hierzu eine Freigabe des KBA vorliegt, ist das auch nur Wunschdenken im Wolfsburger Konzern.
Diese Erfahrung kann ich bestätigen, allerdings stammt sie aus dem Jahr 1981 und seit dem kommt kein VW mehr auf dem Hof.
Denn die Händler machen das, was sie schon immer gemacht haben. Da hilft auch keine Veränderung der Top Manager.