Lexus in Europa: Toyota-Tochter im Wachstum
Mauerblümchen mit Diablo-Grill
70.000 Autos wird Toyotas Luxusmarke Lexus 2016 in Europa verkaufen: Die Japaner werden langsam zur Alternative - und zwar mit 98 Prozent Hybrid-Anteil.
Paris - Bei BMW, Audi oder Mercedes können Lexus-Händler wenig lernen, glaubt Alain Uyttenhoven. Der Europachef von Toyotas Edelmarke Lexus schickt seine Verkäufer lieber in kleine, teure Hotels. Die großen europäischen Premiumhersteller vergleicht er mit Luxus-Hotelketten: “Mit einem Riesenbuffet und 1.000 Kingsize-Betten, aber ohne die Möglichkeit, den Kunden ganz persönlich anzusprechen.”
Dagegen setzt Lexus die ganz persönliche Ansprache. “Wenn unser Kunde seinen Lexus persönlich überreicht bekommt, dann sind seine Lieblings-Sender im Radio schon eingestellt und das Smartphone verbunden”, erklärt Uyttenhoven das Lexus-Modell.
Es scheint zu funktionieren. Nach zwei Jahren deutlichen Wachstums ist für die Weltmarktgröße Lexus endlich auch in Europa nennenswerter Erfolg in Sicht. Die 70.000er-Marke wird die Toyota-Tochter 2016 schaffen, in drei Jahren sollen es 100.000 werden. Neue Modelle, der Eintritt in neue Segmente und ein radikal verändertes Design schafften die Wende, 26 Jahre nach der Erfindung der Nobelmarke.
Design: Endlich auffallen
Das aggressive, neue Design trägt dazu bei. Riesen-Kühlergrille und zackige Außenhaut seien ein Bruch mit der gefälligen und unauffälligen Vergangenheit. Aber ein kalkulierter: “Als wir mit der Marke gestartet sind, wollten wir nicht anecken, allen gefallen. Mit großen, üppig motorisierten Limousinen ging die Strategie in den USA auch auf”, sagt Alain Uyttenhoven.
In Europa, vor allem in Deutschland, nicht. “Seit wir aber ab 2005 auch in China sind und verstärkt auf Europa schauen, mussten wir uns ändern”, hat Uyttenhoven erkannt. “Wir mussten sagen, wer wir sind - und stärker polarisieren.” Die Qualität und der Service stimme, nun sei das Design der japanischen Premium-Autos endlich ein zusätzliches Verkaufsargument.
In Deutschland ist der Erfolg überschaubar. Die Neuzulassungen kletterten immerhin in den ersten sechs Monaten 2016 auf 991 Fahrzeuge. Aber europaweit schafft Uyttenhovens Marke mit der neuen Strategie ein Plus von 16% auf 36.405 Fahrzeuge. Mitgeholfen hat vielleicht die Dieselkrise, die umweltbewusste Besserverdiener zum Hybrid-Marktführer zog.
Elektroauto? Ohne Lexus
98 Prozent aller in Europa verkauften Lexus haben einen Hybridmotor. Lexus setzt, anders als alle anderen, nicht auf die Plug-In-Technologie oder Elektroantriebe. “Die wenigsten unserer Kunden in den Metropolen haben komfortablen Zugriff auf eine Lademöglichkeit”, so der Manager.
Die Elektrobatterie hält der Toyota-Manager für einen Irrweg, und die Elektrifizierungspläne vieler Konkurrenten für einen Verzweiflungsakt. “Anders können die das CO2-Ziel von 95 Gramm bis 2020 nicht erreichen. Wir schon.” Er sieht die Zukunft in Wasserstoff und Brennstoffzelle.
Die nächste LS-Limousine werde es mit diesem Antrieb geben - und mit dem aggressiven Design, das zum Markenzeichen geworden ist. Uyttenhoven verspricht noch weitere Modelle seiner Marke unterhalb der Mittelklasse - und unter 40.000-Euro. “Bisher haben wir da nur ein einziges Modell.”
Quelle: SP-X
Sehr zu empfehlen die Fahrzeuge. Qualität stimmt.
Nur schade das die front bei allen Modellen fast gleich aussieht.
Als ich neulich beim Stadtbummel in der City am neuen Lexus Pop-Up-Store vorbei kam und dabei den Lexus RC gesehen habe, fand ich Fzg. und Idee sehr interessant. Ich hatte Lexus RC bei meiner Kaufentscheidung gar nicht auf dem Schirm, da die Marke kaum Präsenz hat(te). So nimmt man sie aber war. Qualität und Technik scheinen zu passen, Preise entsprechen dem europäischem Wettbewerb - warum also nicht? Für mich halt jetzt zu spät, obwohl der RC einen Wow-Effekt auslöste.
Die Aussage zu der individuellen Ansprache kann ich aber nicht nachvollziehen, da habe ich mich bisher in der BMW NL immer gut betreut gefühlt (inkl. Einstellen des Radiosenders und Smartphone-Kopplung im Rahmen der Fahrzeugübergabe).
Lexus wie auch Infinity sind durchaus präsent, jedoch nicht in der AMS und Autobild. Speziell in den US Medien sind Lexus nahezu immer vertreten.
Was hat ams damit zu tun. Wohl eher ist lexus in Deutschland nicht präsent. Eigentlich Schöne Fahrzeuge.
Dieses Prinzip wird aber bei BMW, MB und - allen voran- Audi, noch viel mehr auf die Spitze getrieben... 😉
Häßlich die Karosse.
Ein wenig wie ein zusammen geknülltes Stück Bonbonpapier.
Nun ja, die heimischen Medien tragen natürlich auch ihren zusätzlichen Teil dazu bei, dass solche Marken für die große Mehrheit der Leser (bewusst) unter der Wahrnehmungsschwelle gehalten und mangels Bekanntheitsgrad bei 90% der Konsumenten gar nicht erst als Alternative in eine potentielle Kaufentscheidung einbezogen werden. Auch eine (gezielte) Folge der einseitigen Berichterstattung.
Man braucht sich doch nur mal Inhalte und Titelzeilen solcher Hefte über eine längeren Zeitraum ansehen:
Da existieren in jedem Heft ständige Berichte über: 5x BMW, 4x über MB, 8x über VW und 5x über Audi. (Dazu mal noch ab und zu Skoda und Seat)
Und selbst wenn es mal nichts zu vergleichen oder zu testen gibt.... saugt man sich mittels Photoshop halt dann fröhlich frei erfundene Fahrzeugzeichnungen aus den Fingern und bringt dazu einen sechsseitigen "Exclusiv-Artikel" -der nur aus Annahmen und Mutmaßungen besteht- und titelt in dicken Buchstaben auf dem Umschlag: "Alle VW-Neuheiten bis 2030!", "So will Audi BMW bis 2025 schlagen!", "Alle Zukunftspläne von Mercedes!", " So gut wird der neue Golf VIIII 2024!", "So will Skoda bis 2020 mehr premium werden!", "Audi will die Technologieführerschaft und bringt den Super-Hybrid 2018!", "VW wird bald führend bei E-Antrieben!", "Die geheimen Zukunftspläne von Mercedes: So will Daimler Audi und BMW ärgern!", "Der neue A6. Schon jetzt besser als 5er-BMW und E-Klasse?", "VW`s Technikoffensive: So will VW die Konkurrenz in allen Klassen schlagen - und bringt 20 neue Modelle bis 2018!", usw. usw. usw....
Etwas anderes gibt es in der deutschen Medienlandschaft nicht. Recht viel mehr existiert in deren Universum nicht. Das Blickfeld bleibt stets immer innerhalb des heimischen Tellerrands, aber kaum jemals darüber hinaus.
Muss es nicht „Diabolo“ Grill heißen?
Die Medien schreiben eben über das was die Leute interessiert. Das äußert sich schon in den Verkaufszahlen. Lexus und sogar Toyota sind in Deutschland nur (noch) Randerscheinungen.
Sieht man doch allein bei dieser MT News wie sehr "man" an der Vermittlung von Informationen interessiert ist. Außer dem einzigen gezeigten Foto des UX scheint MT nicht mehr Infos über dieses SUV bekommen zu haben. Nicht zu vergessen - die Vorstellung war bereits vor 2 Tagen!
Hat es vor 2 Jahren beim NX auch schon oft als Kommentar gegeben, in der Realität verkauft sich der NX allerdings wesentlich besser als erwartet. Obwohl im Moment nur zwei Antriebe zur Auswahl stehen.
Ist doch auch verständlich, dass sich Medien wie Hersteller auf ihre wichtigen Märkte konzentrieren. So ist für die Medien Deutschland wichtig, für Lexus die USA.
Wie bei Audi? 😉
Aber gut das sie langsam Anerkennung in Europa finden, besonders in Deutschland wo die Vorurteile gegen Auslaender recht hoch sind.
Hier in den USA sind sie auf Augenhoehe mit Mercedes. Audi sehe ich eher als Marke fuer Neureiche. 😉
Pete