BMW veröffentlicht Quartalszahlen
Mehr Absatz, aber weniger Gewinn für BMW
BMW bleibt mit hohen Absatzzahlen der Anführer in der Oberklasse. Dennoch sorgen hohe Investitionen für einen Gewinnrückgang im dritten Quartal.
München - Nach den überraschend hohen Gewinnen im Frühjahr 2014 hat BMW zum Auftakt der zweiten Jahreshälfte an Schwung verloren. Der Gewinn lag im dritten Quartal mit 1,3 Milliarden Euro um 1,2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Das teilte der Konzern am Dienstag mit.
Dennoch verteidigen die Münchner ihre Spitzenposition in der Oberklasse. Der Absatz der Marke BMW kletterte um 6,9 Prozent auf 433.145 Fahrzeuge. BMW liegt damit weiter vor der Konkurrenz von Audi und Daimler. Der BMW-Konzernumsatz stieg um 4,5 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro. Bei Investoren stießen die Zahlen aber auf Skepsis: BMW-Aktien lagen zu Börsenbeginn mit 1,30 Prozent im Minus.
BMW investiert viel und verkauft mehr kleine Autos
Die Gründe für den leichten Gewinnrückgang finden sich abseits des Kerngeschäfts. So zahlten die Münchner mehr Steuern und mussten ihre Beteiligung an dem angeschlagenen Partner SGL deutlich abwerten. Verglichen mit dem zweiten Quartal ging der operative Gewinn deutlich zurück, weil die Kosten für Investitionen und neue Produktanläufe stiegen. Für Forschung und Entwicklung gab BMW im dritten Quartal rund 100 Millionen Euro mehr aus als zwischen April und Juni.
Insgesamt verschob sich der Modellmix bei BMW im Sommer (etwa durch den Anlauf des neuen Mini) zu kleineren Autos. Diese werden wichtiger, weil sie BMW helfen, die CO2-Auflagen in der Europäischen Union einzuhalten - spülen aber weniger Gewinn in die Kassen. Vor allem das SUV-Modell X5 verkaufte sich trotzdem sehr gut: In den ersten neun Monaten stiegen die Auslieferungen um mehr als ein Drittel.
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In der Headline liest sich "weniger Gewinn" schon etwas dramatisch - im Text ist dann die Rede von 1,2 % weniger - und zwar nur im dritten Quartal. Aber so ist Journalismus heutzutage ...
Dass der Gewinn nach Steuern im Zeitraum 1. Januar bis 30. September 2014 um 12,7 % (= rd. 500 Mio. €) höher ist als im Vorjahreszeitraum, wird diskret verschwiegen.
Wie heißt es so schön: Am Ende wird zusammengezählt.
Viele Grüße
Der Chaosmanager
So wirklich pervers wird es dann, wenn man sich anguckt, dass die Aktie bei solchen Geschäftszahlen nachgegeben hat...
Reithofer hat ja schon bei der Präsentation der Quartalszahlen 1 und 2 gesagt, dass es gegen Ende des Jahres anders aussehen wird (eben wegen der besagten Verschiebung im Modellmix). Von daher gibt es überhaupt keinen Grund zur Aufregung.