VW Golf 7 Facelift 2017: Daten, Bilder
Mehr Audi für den Golf 7 Version 2.0
Volkswagen hat genug Probleme. Das Facelift des Golf 7 sollte nicht dazu gehören. Äußerlich bleibt es unauffällig, elektronisch tut sich viel. Deshalb heißt es Update.
Wolfsburg – Natürlich ändert sich nicht viel. Hat ja auch niemand erwartet, und es passt in die unsicheren Zeiten. Brexit, US-Wahl, Diesel-Skandal – da kann ein bisschen Beständigkeit und Sicherheit nicht schaden. Also: Golf, Facelift. Nein, Verzeihung: Man spricht bei Volkswagen lieber vom „Update“. Klingt moderner, mehr nach New Economy als nach Dieselruß.
Aber es stimmt ja. Der Golf 7 in der Version 2.0 verhält sich zum Golf 7 prä-Facelift in etwa wie das iPhone 6S zum iPhone 6. Naja, nicht ganz. Ein bisschen was getan hat sich äußerlich schon. Andere Stoßfänger, andere Leuchten (Xenon wird ausrangiert, dafür kommt LED), neue Rücklichter, die jetzt immer in LED strahlen, in der Topausstattung wischen die Blinker wie bei Audi.
Innen ist mehr passiert. Das Active Info Display, also den voll digitalen Instrumententräger, kennen wir schon aus dem neuen Tiguan und dem Passat (oder von Audi), jetzt gibt es das auch im Golf. Hier lassen sich zwischen den animierten Rundinstrumenten die Navikarte, Fahrdaten oder Musikinfos anzeigen. Es misst die üblichen 12,3 Zoll und löst mit 1.440 mal 540 Pixeln auf.
Golf 7 Update: Mehr Größe fürs Infotainment
Auffälliger als die Digital-Instrumente ist das neue Infotainmentsystem Discover Pro. Man erkennt es sofort, denn VW verzichtet auf Hardwareknöpfe, bringt eine große, glänzende Scheibe an und versieht sie mit einigen wenigen Schaltflächen auf der Fahrerseite. Anders als bei den alten Systemen wählt man hier nur noch den Home-Bildschirm oder das Menü direkt an, Schaltflächen für Navi, Media oder Radio gibt es nicht. Immerhin die Lautstärke lässt VW im direkten Zugriff. Und übrigens auch die Klima-Funktionen im Bedienteil darunter. Zum Glück.
Der Bildschirm, der beim Einschalten der Zündung erstrahlt, misst jetzt 9,2 Zoll – ein guter Zoll mehr als bislang beim größten Infotainmentsystem (8 Zoll). Die Auflösung beträgt 1.280 mal 640 Pixel. Er lässt sich in der „Home“-Ansicht individuell konfigurieren und dreiteilen, so dass man sich etwa links die Navikarte anzeigen lassen kann und rechts beispielsweise Medien und Telefonkontakte.
Erstmals zieht damit auch Gestensteuerung in ein Auto von Volkswagen ein. Das hatte sich schon angekündigt, jetzt ist es Serie. Am wichtigsten ist dabei die „Wischgeste“, mit der sich horizontal durchs Menü navigieren lässt. So darf man den Radiosender wechseln oder durch Playlists blättern. Viel ist das noch nicht – und ob es komfortaber ist als simple Knöpfe und Schalter, haben wir uns schon beim 7er-BMW gefragt. Die Antwort steht aus.
Neuer Stauassistent fürs Golf 7 Facelift
Wer nicht das Geld fürs Top-Infotainment anlegen will, den muss das nicht kümmern. Der kann sich stattdessen darüber freuen, dass auch die kleineren Systeme jetzt größere Bildschirme haben. Statt fünf Zoll gibt es 6,5 Zoll, statt 6,5 Zoll gibt es acht Zoll. Das ist sichtbarer Fortschritt.
Bei den Assistenzsystemen geht es auch voran. So soll der Golf jetzt bis 60 km/h teilautonom im Stau fahren können. Will heißen: er hält die Spur, möglichst mittig oder auf der vom Fahrer bevorzugten Position innerhalb der Fahrspur, bremst und beschleunigt eigenständig. Außerdem bietet VW einen Emergency Assist an, der erkennen soll, wenn der Fahrer bewusstlos ist. Reagiert er selbst nach wiederholter „Aufforderung“ nicht, wird der Wagen bis zum Stillstand abgebremst. Neu ist auch die Fußgängererkennung der City-Notbremse und der Trailerassist, der das Rangieren mit Anhänger erleichtert. Auch der Parkpilot wurde weiterentwickelt und beherrscht jetzt fast jede Art von Parklücken.
Fehlt noch was? Natürlich: die Antriebstechnik. Künftig werden alle 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sukzessive durch ein neues 7-Gang-DSG ersetzt, bei den Motoren ändert sich wenig. Den vielversprechenden Vierzylinder-Turbobenziner 1.5 TSI Evo konnten wir schon in einer Vorserienversion fahren.
Mehr Performance für Golf GTI Performance
Neben der Bluemotion-Version mit 130 PS, deren Brennverfahren vom Miller-Zyklus abgeleitet ist, gibt es auch eine 150-PS-Variante. Deren Normverbrauch soll bei 4,9 Litern liegen, der Bluemotion liegt 0,3 Liter darunter. In der Praxis verspricht VW sogar bis zu einem Liter weniger Verbrauch, unter anderem dank Segelfunktion. Außerdem bekommt der Benziner einen Partikelfilter. Mehr Leistung gibt es für den GTI (230 PS statt 220 PS), die Performance-Variante kommt auf 245 PS. Und: Mit dem E-Golf soll man jetzt 300 Kilometer weit kommen. Laut Norm.
Über neue – oder bekannte – Diesel-Motoren spricht VW bei der Premiere des Golf 7 Facelifts nicht. Dafür über ein erweitertes App-Angebot. Zum Beispiel gibt es im Golf jetzt „Security & Service“ für die automatische Unfallmeldung, den Pannenruf oder die Vereinbarung eines Services-Termins. Damit lassen sich zwar die Probleme des Konzerns nicht lösen, Aber immerhin trägt es zur Beruhigung bei. Wie gesagt: angenehm in unsicheren Zeiten.
Bestellungen für den gelifteten Golf nimmt Volkswagen ab Dezember 2016, also schon in einigen Wochen, entgegen. Spätestens dann wird die detaillierte Preisliste zur Verfügung stehen. Der Grundpreis (derzeit ab 17.850 Euro) soll sich laut dem Hersteller nicht ändern.
Front und Heckleuchten sehen richtig gut aus. Sehr spannend wir die Frage, ob man die VollLED Rückleuchten des neuen Variant in den alten Variant P&P nachrüsten kann.
Der große neue Discover Pro Screen passt leider nicht so ganz in die 'ältere' beibehaltene Mittelkonsole... Sieht so aus wie eine Nachrüstlösung...
Hinterachse?
http://www.motor-talk.de/.../...7-poltern-im-heckbereich-t4784357.html
1,5 Zoll mehr Bildschirmdiagonale sind "sichtbarer Fortschritt", aha!? 😕
Ist verbaut!
Bei mir auch, ich höre sie! 😉
Hmmhmmh... Für mich subjektiv optisch doch eine Ecke weniger attraktiv als die bisherige Ausführung.
Da hab ich mit dem 2014er Glück gehabt 😊
Wurde gesagt wann die neuen Preislisten erscheinen und ab wann das "Update" bestellt werden kann?
Das stimmt natürlich und liegt sicher hauptsächlich daran, dass sich an den Bedienelementen für die Klimatisierung nichts geändert hat.
Wenn Volkswagen mit dem GTI nicht aufpasst, dann wird der mit jeder Generation mehr und mehr zum Streifenhörnchen. Bald sind die roten Designelemente dann ominpräsent. 😆
Die Zeiger beim AID bitte in rot (ist bei Audi auch in rot).
Das sieht viel besser aus und es ist nicht so toll wenn Zahlen und Zeiger weiß sind. Das hat auch Mercedes erkannt. Zeiger wieder rot von A bis S-Klasse.
Beim analogen Display sind die Zeiger auch seit Generationen rot.
Außerdem bietet etwas rot auch mal Kontrast zu dem fast nur noch in kaltem weiß beleuchteten Innenraum.
Von außen ok, keine große Änderung.
Innen würde mich interessieren, ob der Navibildschirm hinter einem Glas sitzt, denn das würde zu extrem unschönen Fingerabdrücken führen und würde mich extrem nerven.
Außerdem finde ich die Lautstärkeverstellung am Navi nicht gut gelöst, da man kein haptisches Feedback mehr bekommt.
Die von Euch beschriebene „R-Version“ ist lediglich der R-Line Golf.
Gefällt mir, feines Auto. 😊
Das Active Info Display gefällt mir.
Dir LED Leuchten schauen auch netter aus.
Aber der Rest? Entweder ist es 100% beim alten geblieben oder aber, wie schon geschrieben wurde, das Infotainment sieht etwas nachgerüstet aus.
(Wie schlecht integriert)
Und so wie das aussieht, erhält nun jeder Mini Motor dicke Doppelblenden?
Das sieht ja mal echt bescheiden aus.
Ähnliches bei Mercedes. Da passt es wegen der allgemein edleren und besseren Kurven.
Aber auch hier etwas merkwürdig, wenn man einen C180 vor sich hat, mit 2 Plastik Blenden, die mir 2 dicke Endrohre suggerieren sollen.
Finde ich nicht schön!
Ich denke nicht das VW unter jeden Golf diese Blenden packen wird.
...ist und bleibt ein Golf, zumindest aussen-optisch. Die Mercedes-"Auspuffblenden" halten also auch Einzug, mir gefällt es nicht, auch nicht bei Audi (z.B. A6). Wenigstens der GTI hat noch echte "Rohre".