DS DS3 Cabrio Facelift: Test, Dreizylinder, Performance-Modell
Mehr Ecken und Kanten, aber keine Winkel mehr
Nominell kein Citroën mehr, technisch aber noch der gleiche: Der DS3 trägt jetzt Lettern statt Doppelwinkel und bekommt einen neuen Dreizylinder. Erster Test.
St. Tropez – Karosserieformen lassen wenig Raum für Interpretationen. Das Kraftfahrtbundesamt definiert deshalb: Der offene DS3 ist kein Cabriolet, er hat ein Faltdach. Wir drücken ein Auge zu – schließlich heißen heute viele viertürige Limousinen Coupé. Und trotz seiner festen Dachholme macht das DS3 Cabrio ganz viel Platz nach oben: Das Stoffdach faltet sich so weit zusammen wie bei echten Cabrios, nämlich bis zur Fensterkante.
Cabrio, Faltdach, Haarspalterei. Schön fährt es sich offen allemal, denn im Innenraum wird es frisch und sonnig – bleibt aber verhältnismäßig windstill. Außerdem gibt es beim DS3 Cabrio mehrere Öffnungsgrade (Schiebedach, Faltdach, ganz offen) und mehr Sicherheit durch die Dachholme.
DS3 Facelift: Altes Blech, neue Marke
So weit, so bekannt. Citroën bietet den DS3 seit 2010 an. Jetzt eben unter dem Luxuslabel des PSA-Konzerns. Offiziell heißt er DS Automobiles DS3. Chassis und Karosserie bleiben gleich, die Doppelwinkel fallen weg. Vor dem DS3 verloren schon DS4 und DS5 das Citroën-Logo, in China gibt es noch das SUV DS6.
Wichtigste Neuerung beim DS3 - neben dem hübscheren Gesicht: Ein Dreizylinder-Benziner mit 1,2 Litern Hubraum, 130 PS und 230 Newtonmeter Drehmoment. Er ersetzt den 1,6-Liter-Sauger der Citroën-Variante des Kleinwagens (120 PS, 160 Nm). DS verspricht 20 Kilogramm weniger Gewicht auf der Vorderachse und einen Normverbrauch von 4,5 Litern pro 100 Kilometer.Der kleine Block lässt den DS3 im Leerlauf zittern. Sobald er fährt, arbeitet er aber besser als der Vierzylinder. Er zieht den Kleinwagen flott vorwärts, sprintet in 9,0 Sekunden auf Tempo 100 und rennt beeindruckende 202 km/h Spitze. Nur so schnell mag es der DS3 im Grunde nicht. DS stimmt das Fahrwerk dafür einen Tick zu weich und komfortabel ab. Flotte Kurven und scharfe Bremsmanöver mag er nicht besonders, eher sanftes Gleiten. Dann verbraucht er rund 6 Liter pro 100 Kilometer. Der DS3 soll hübsch und flott sein, ein Café-Feger, keine Rennkiste.
DS3 Performance: Technik aus dem Peugeot 208 GTi
Schneller geht es in der neu vorgestellten Sport-Variante. Der DS3 Performance liegt tiefer (1,5 Zentimeter), bekommt eine breitere Spur (2,6 Zentimeter), 18-Zöller und einen 1,6-Liter-Turbobenziner mit 208 PS. Einen ähnlichen dynamischen DS3 gab es von 2010 bis 2014. Doch sein Motor basierte auf dem 156-PS-Viezylinder. Bei hohen Drehzahlen fehlte ihm die Kraft.
Mit ihm hat der Neue nur den Motorblock gemeinsam. Das Aggregat stammt aus der Jubiläumsedition des Peugeot 208 GTi und stemmt 300 Newtonmeter gegen die Kupplung. Ein Torsen-Differenzial sperrt sich gegen den Schlupf. Toll: Das Moment des Motors kommt an den Reifen an, nicht am Lenkrad.
Von der Bequemlichkeit des Basismodells will der DS3 Performance nichts wissen. Er sprintet in 6,5 Sekunden auf Tempo 100 und läuft 230 km/h Spitze. Dabei wippt er straff über Bodenwellen, rotzt frech aus dem Pott und braust flink um enge Kurven. Breitere Achsen und ein stärkerer Stabilisator lassen kaum Spielraum für Wankbewegungen, Brembo-Bremsen fangen den DS3 zuverlässig wieder ein. Federweg ist kaum vorhanden, dafür aber ein toll ausbalanciertes Fahrwerk.
Platz nein, Lifestyle ja
Egal ob bequem oder sportlich, im DS3 geht es um Lifestyle. DS spricht stolz vom einzigen Fünfsitzer-Cabriolet im Segment. Tatsächlich bleibt hinter den Vordersitzen von Cabrio und Dreitürer viel weniger Platz als in Kleinwagen mit Vernunfts-Charakter. Die Ladeluke des Cabrios ist winzig, dahinter gibt es aber immerhin mehr Raum als im offenen Mini.Vernunft und praktischer Nutzen stehen nicht in der Aufpreisliste des DS3. Dafür aber hübsche Lacke, bunte Stoffe und viele Kombinationsmöglichkeiten. Das klingt kurios, funktioniert aber super. Mit 390.000 verkauften Fahrzeugen seit 2010 ist der DS3 das erfolgreichste Modell von DS.
Hinter dem neuen Logo steckt ungefähr der alte Preis. DS passt die Ausstattung in Pakete zusammen, der DS3 kann insgesamt also teurer werden. In der Basisversion (Dreitürer, Benzin, 82 PS) kostet er 15.890 Euro – so viel wie viele Kompakte. Die offene Version startet mit dem gleichen Motor bei 19.840 Euro, inklusive der Ausstattungsvariante „So Chic“. Rechnerisch ergibt das einen Aufpreis von rund 3.000 Euro. Der DS3 Performance soll in Deutschland weniger als 30.000 Euro kosten.
Zum Vergleich: Ein Mini Cabrio (mit echtem Cabriolet-Verdeck) startet bei 21.900 Euro, ein geschlossener Opel Adam bei 11.950 Euro. Peugeot verkauft den 208 GTi mit beinahe identischer Technik für 28.290 Euro.
DS Automobiles DS3: Technische Daten
- Der neue Dreizylinder:
- Motor: 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner
- Getriebe: Sechsgang-Handschaltung
- Leistung: 130 PS
- Drehmoment: 230 Nm
- Verbrauch: 4,5 l pro 100 Kilometer laut NEFZ
- Testverbrauch: 6,0 l pro 100 Kilometer
- 0 – 100 km/h: 9,0 s
- Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h
- Länge: 3,95 m
- Breite: 1,72 m
- Höhe: 1,48 m
- Preis: ab 16.430 Euro, Cabrio: 22.230 Euro
- Das Performance-Modell:
- Motor: 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
- Getriebe: Sechsgang-Handschaltung
- Leistung: 208 PS
- Drehmoment: 300 Nm
- Verbrauch: 5,4 Liter pro 100 Kilometer laut NEFZ
- Testverbrauch: 7,5 l pro 100 Kilometer
- 0 – 100 km/h: 6,5 s
- Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
- Länge: 3,95 m
- Breite: 1,72 m
- Höhe: 1,46 m
- Preis: noch unbekannt, voraussichtlich unter 30.000 Euro
3 Zylinder, 130 ps. Performance. Modell 😆
Wer lesen kann ist klar im Vorteil:Performance:4Zyl,1,6l,208PS
Bei den Bildern liest man etwas zu einer neuen Wandlerautomatik.. aber im Text fehlt sie..
Welche ist es denn?
Zu unruhig gestaltet.
Der Innenraum gefällt mir, wie bei fast allen Franzosen, überhaupt nicht. Naja, ehrlichgesagt gefällt er mir von außen auch nicht 😆 Ist das Performance-Modell abgeregelt oder wieso schafft die kleine Kiste mit 208 PS keine 250?
Die Front sieht seit dem Facelift wirklich übel aus...ein deutlicher Rückschritt. Der gewünschte Effekt eines "edlen" Kleinwagens ist mMn völlig zerstört. Schade, denn Heck (ruhig) und Seitenansicht (besonders) sind deutlich gelungener.
Der kleine Dreizylinder hat ziemlich viel Drehmoment.
Ich habe mich bei dem Bild gerade einmal spontan geschüttelt. Der alte sah ja ganz gut aus, aber diese Front ... total unruhig, bei dem Modell trifft der Ausdruck jetzt wirklich mal zu!
Dieses Auto ist ein optischer Tinnitus.
Die Front gefällt mir gar nicht.
"Cabrio"
Irgendwie ist die alte Front viel ästhetischer oder sehe nur ich das so?
Die DS sehen alle irgendwie chinesifiziert aus.
Nö!