Überarbeitete Harley-Davidson Forty-Eight: Fahrbericht
Mehr Komfort für Harleys Topseller
Harley-Davidson überarbeitet sein Erfolgsmodell Forty-Eight. Neben Details an der Optik wurde vor allem das Fahrwerk überholt. Die Preise beginnen bei 12.435 Euro.
Barcelona – Harley-Davidson hat seinem Bestseller „Forty-Eight“ eine Modellpflege spendiert. 6.047 Stück wurden in den letzten vier Jahren in Deutschland verkauft, so viele wie von keinem anderen Motorrad aus Milwaukee. Die wichtigsten technischen Änderungen betreffen die Fahrwerkskomponenten. Zudem hat die US-Marke an der Optik gefeilt, auch wenn manches Detail erst auf den zweiten Blick auffällt.
Andere Gabel, neue Federn
Der charakteristische, 130 Millimeter breite Vorderreifen ist dem Modell der Sportster-Reihe erhalten geblieben. Die Radführungen wurden hingegen verändert. Ab sofort kommt eine Telegabel mit 49 Millimeter Standrohren (bisher 39 mm) zum Einsatz, deren Gabelrohre von drei massiven Gabelbrücken verbunden und damit stabilisiert werden. Die gelungene Fahrwerksabstimmung wird durch das höherwertige Innenleben der Gabeln komplettiert. An der Schräglagengrenze rollt die XL 1200X - so lautet die alphanumerische Modellbezeichnung der Forty-Eight – stabil durch die Kurve. Selbst im Falle von gelegentlichen Aufsetzern kommt der Kreislauf des Fahrers nie in Wallung.
Hinten sind zwei neue Federbeine mit separierten Öl- und Gasreservoirs eingebaut. Der Federungskomfort erreicht zwar nicht Sänften-Niveau, aber angesichts des kurzen Federwegs (hinten 54 Millimeter) darf man zufrieden sein.
Serienmäßig ist die Forty-Eight mit einem Zweikreis-ABS ausgerüstet. Die Regelungsgüte ist ausreichend schnell und präzise, und reicht auch bei wechselnden Fahrbahnzuständen für hohe Verzögerungen. Begrenzt wird diese Möglichkeit durch die Einscheibenbremse am Vorderrad.
Angesichts des Gewichts von 252 Kilogramm wäre aus technischen Überlegungen eine Doppelscheiben-Anlage wünschenswert. Die ist aber für keines der Sportster-Modelle erhältlich. Die hintere Einscheibenbremse bremst dafür überdurchschnittlich gut mit, was nicht zuletzt an der leicht hecklastigen Gewichtsverteilung von 45:55 Prozent liegt. Insgesamt verlangt die Bremse relativ hohe Kräfte, um die volle Wirkung zu entfalten.
Ebenfalls zum neuen Fahrwerk zählen die neu gestalteten Aluminium-Gussräder mit Doppelspeichen. Sie sind laut Hersteller „besonders leichtgewichtig“. Auch die moderate Hinterreifenbreite von lediglich 150 Millimetern trägt zum angenehm agilen, dabei aber unaufgeregten Fahrverhalten der XL 1200X bei.
Kleiner Tank für kurze Cruising-Touren
Am 67 PS starken Triebwerk hat sich nichts geändert. Der luftgekühlte Midsize-V2 mit seinen 1.202 Kubikzentimetern hat ein angenehmes Laufverhalten. Nicht der Drehmoment-Bestwert von 96 Newtonmetern bei 3.500 Umdrehungen beeindruckt, sondern die angenehm füllige Drehmomentkurve. Zumeist werden die Gänge bereits ein ganzes Stück unterhalb des Drehmoment-Höchstwertes gewechselt.
Lohn dieser Auslegung ist ein geringer Benzinkonsum. Man kann die Forty-Eight mit wenig über vier Litern auf 100 Kilometer bewegen. Das ist allerdings auch nötig: 7,9 Liter Tankvolumen (davon 2,5 Liter Reserve) reichen nur für einen kleinen Ausflug. Nach etwa 135 Kilometern leuchtet oft schon die gelbe Tankwarnleuchte. Ein zentrales Rücklicht entfällt, weil Brems- und Rücklichtfunktion in die Heckblinker integriert sind.
Viel Zubehör
Zur Ausstattung der Forty-Eight gehören eine Wegfahrsperre und Alarmanlage mit einem schlüssellosen Startsystem, gut funktionierende selbstrückstellende Blinker sowie eine Warnblinkanlage. Die Ganganzeige in Verbindung mit einer digitalen Anzeige der Motordrehzahl fällt leider sehr klein und damit fast unleserlich aus.
Sechs Farben stehen zur Auswahl. Dazu kommen viele Seiten mit Zusatzausrüstungen im Harley-Katalog. Der Grundpreis für die Forty-Eight beträgt 12.345 Euro. Dafür wird es aber für die Mehrzahl der Kunden nicht bleiben. Glücklicherweise unterliegt der eher niedrige Preis erfahrungsgemäß einem überdurchschnittlich geringen Wertverlust.
Harley-Davidson XL 1200X „Forty-Eight“: Technische Daten
- Motor: Luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-V-Motor
- Hubraum: 1.202 ccm
- Leistung: 67 PS bei 6.000 U/min.
- Drehmoment: 96 Nm bei 3.500 U/min
- Getriebe: 5 Gänge
- Antriebsart: Zahnriemen
- Fahrwerk: Stahl-Doppelschleifenrahmen; 49 mm Telegabel vorne, Stahl-Kastenschwinge, zwei Federbeine (Vorspannung einstellbar) hinten
- Reifen: 130/90 B 16 (vorne) und 150/80 B 16 (hinten)
- Bremse: 300 mm Einscheibenbremse vorne, 260 mm Einscheibenbremse hinten
- Assistenzsysteme: ABS
- Radstand: 1.495 mm
- Sitzhöhe: 710 mm
- Gewicht: fahrfertig 252 kg
- Tankinhalt: 7,9 l
- Preis: ab 12.435 Euro
"Fantastisch klingenden Lacke" ??? 😕
Was soll das sein?
für die Mädels ein schönes Mopped
In dieser Preis- und Gewichtsklasse gibt es auch die Superlow 1200T. Der Tank fasst 17 Liter. Da können auch schon mal Strecken von 200 Kilometer an einem Stück gefahren werden.
Wozu das Tankvolumen von 7,9 Liter bei der Fourty-Eight wohl gut sein soll? 😕
Um 3x an der Eisdiele vorbei zu fahren reicht es...
...........so ein Motorrad gefällt mir leider nicht ! Da fände ich bei JEDEM japanischen Hersteller was Passenderes.
Über 12.000 € für ein Motorrad sind also für den Autor ein eher niedriger Preis?
Nun, für eine Harley schon. Heutzutage kann man dieses Geld auch für einen Roller ausgeben!
Wenn ich einen Artikel über ein Motorrad verfasse, sollte ich schon auch wissen wie man den Namen schreibt.
Fourty-EightForty-Eight
Das bedeutet, dass der Durchmesser größer wird und NICHT (so wie es unter dem Foto steht), dass die Standrohre länger werden.
Viele Grüße,
Thomas
tolles Motorrad! bin ich auch schon gefahren. Leider sieht sie unter mir (180cm) bissel klein aus. 🙁
Grüße,
Eric
Das Tankvolumen ist lächerlich, mir sind meine 14l manchmal schon zu klein.
Jeder Harley-Kenner weiß, dass es sich um die Forty-Eight handelt. Es ist die Modellreihe der Sportster, da gehören noch die Seventy-Two, die SuperLow, die Iron 883, die 1200 Custom und die SuperLow 1200T dazu.
Warum da ein Drama draus machen.
Und für die Männer 😎
Gruß
Andi
Ist wohl eine Sache des Standpunktes für eine HD ist es schon günstig, für eine Japanerin mit den gleichen Daten eher teuer. Ob man das dann bezahlen will ist wieder eine Glaubensfrage.
Das Stimmt eine bestimmte Größe darf man echt nicht überschreiten, durfte die meines Nachbarn schon bewegen und mit 1,87 kommt man da nicht weit ohne einen Rücken- und Knieschaden.
Wen man alleine fährt mag das ja noch gehen in der Gruppe ist es nervig gerade für die Mitfahrenden.
Wir waren jetzt erst in Österreich Kurven jagen, mit einer 2015er, da war spätestens nach 130Km inkl- Reserve Schluss. Also nix mit 4 Litern eher 5-6.