Studie: Deutsche kaufen immer stärkere Autos
Mehr Leistung für Neuwagen
Die Leistung neuer Pkw steigt und steigt. Mittlerweile verfügen Autos in Deutschland im Schnitt über 148 PS. Im kommenden Jahr könnten es mehr als 150 PS werden.
Duisburg - Die Leistung von Neuwagen steigt. Nach einer Studie der Universität Duisburg-Essen kamen die zwischen Januar und September 2016 verkauften Diesel-Fahrzeuge im Schnitt auf 163 PS. Im Gesamtjahr 2015 waren es noch 160 PS, wie Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer errechnete.
Noch stärker nahm die durchschnittliche Leistung bei Benzinern zu: Von 129 PS im Vorjahr auf 135 PS in den ersten neun Monaten 2016. Insgesamt - also unter Einbeziehung der selten verkauften Plug-In-Hybride - kamen die verkauften Neuwagen in den ersten drei Quartalen im Schnitt auf den Rekordwert von 148 PS. Vor zehn Jahren waren es noch 126 PS, vor 20 Jahren lediglich 98 PS. "Bereits heute ist so gut wie sicher, dass im Jahre 2017 die psychologische Grenze von 150 PS pro Neuwagen übersprungen wird", meint Dudenhöffer.
Weiterhin kaufen die Menschen in Deutschland fast ausschließlich Benziner (52 Prozent) und Diesel (47 Prozent). Firmenwagen sind deutlich stärker motorisiert als Privatautos. Ihr Durchschnittswert stieg von 161 auf 164 PS, private Fahrzeuge legten von 135 auf 139 PS zu.
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Quelle: dpa
Die Überschrift ist falsch.
Es müßte heißen. Dem Deutschen werden immer stärkere Autos untergejubelt. Damit die Kosten für die Mobilität möglichst hoch bleiben.
Es gibt doch noch immer ausreichend leistungsschwache Alternativen. Der Griff zur Hochleistungsvariante ist daher nicht zwingend.
Bis dann eines nicht allzu fernen Tages das Tempolimit kommt.
(Für mich geht das Hand in Hand mit der massenhaften Einführung von eAutos)
Und dann sind die starken Kisten, einst für die Autobahn-Raserei gedacht, nur noch nervige Spritsäufer.
😉
Ausserhalb von Deutschland wird viel mehr Wert auf effiziente Fahrzeuge gelegt.
Hierzuland geht es eher darum, wer "den Größten hat" und theoretisch beim Autobahn-Duell gewinnen könnte....
Nicht unbedingt. Ich fahre als Cruiser auch einen Mondeo 2.5 mit 170 PS und muß diesen auf Grund der Leistung selten über 2000 U/min drehen. Durch den diesbezüglich möglichen hohen Teillastanteil kann das Fahrzeug mit 7-9 Litern auf 100 km bewegen.
wenn ich mir die fahrweise vieler autofahrer ansehe, dann sind sogar 70ps unterfordert....
Naja, schaut man sich das Fahrzeuggewicht vor 20 Jahren an, sind da ja auch einige Kilo zugekommen. Ein Golf mit 1,4 Tonnen ist schon eine Hausnummer und will halt bewegt werden.
Ausserdem ist ja die rechte Spur ausschliesslich LKW vorbehalten, für die linke Spur braucht man halt PS - auch wenn man trotzdem nachfolgende, schneller fahrende Fahrzeuge durch Kriecherei blockiert.
Ein SUV braucht wegen seiner schlechten Aerodynamik ebenfalls mehr PS.
Und ein wirklich bequemes Auto mit wenig Leistung gibt es ja auch nicht.
Dementsprechend geht die Leistung halt nach oben. Aber dies muss nicht zwingend ein Nachteil sein. Ein leistungsstarkes Fahrzeug im Teillastbereich gefahren ist teilweise sparsamer als ein Motor mit wenig Leistung.
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:
Das Wettrüsten unter der Motorhaube hat wirklich schon absurde Maßstäbe geschaffen, man hat ja schon das Gefühl, unter 100KW Motorleistung nicht mehr auf die Autobahn zu dürfen...
Das hängt vom Modell ab. Wer im Golf VI den 1.4 TSI mit 122 PS gewählt hat, muss jetzt 125 PS nehmen um keine schlechteren Fahrleistungen zu haben. Hätte VW sein Versprechen von -100 kg umgesetzt, würden auch 110 PS(1.2 TSI) oder 115 PS (1.0 TSI) ausreichen. Für den TSI mit 160 PS gibt es keinen adäquaten Nachfolger. Bleibt der Tiguan mit 180 PS.
Es sind beim Golf nur wenige Zehntelsekunden, aber es geht ums Prinzip.
Vielleicht trägt zu dem Trend auch die wachsende Verbreitung der E-Autos bei, die bei den Leistungsangaben immer schön effektheischend die Maximalleistung (Systemleistung Verbrenner + E-Antrieb) aller verbauten Motoren addieren, obwohl diese effektiv nur ein paar Minuten abrufbar ist. So kommen da locker 200 und mehr PS zustande.
gruß
electroman
dochdochdoch.......
unter 150PS kann man keinesfalls Strecken über 10km bewältigen.
Ja das stimmt,sehe ich tagtäglich wie viele mit 70 oder 80 über die Bundesstraße ballern und vor jeder Kurve Bremsen obwohl es nix zu bremsen gibt.
Unter der Haube meist weit über 100 PS und dann mit 6l Verbrauch prahlen.
So viel zum Thema, dass Auto sei in Zeiten der Unterhaltungselektronik kein Statussymbol mehr. Das behaupten ja vor allem die Befürworter des autonomen Fahrens gern. Ich habe aber noch nie so viele grossmotorige Mercedes, BMW, Audi, Porsche, Jaguar und sonstige PS-Kanonen anderer Hersteller auf der Strasse gesehen, wie heute. Die Leute könnten sich auch einen Punto oder Panda kaufen. Damit kommt man auch an's Ziel. Und mindestens 130 Km/h schaffen die auf der BAB auch. Aber die wenigsten, die sich's leisten können, kaufen solche Fahrzeuge. Warum wohl? Bestimmt, weil das Auto kein Statussymbol mehr ist *rolleyes*
Die Systemleistung eines Hybriden errechnet sich nicht aus bloßen addieren der Motorleistungen des Verbrenners und des E-Motors (bzw. bei Toyota der E-Motoren), würde man das machen wäre die Gesamtleistungsangabe höher. Deshalb heisst es ja auch Systemleistung und nicht Dauerleistung...