CO2-Bilanz des Pkw-Verkehrs
Mehr Motorleistung, mehr Laufleistung, mehr Emissionen
Schlecht für die Klimaziele der Bundesregierung: Der CO2-Ausstoß des deutschen Pkw-Verkehrs ist seit 2008 gestiegen, statt zu fallen. Das meldet das Statistische Bundesamt.
Wiesbaden – Ende September hat Deutschland das Pariser Klimaabkommen von 2015 unterzeichnet. Mit ihm soll erreicht werden, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, den Ausstoß von CO2 bis 2020 gegenüber 1990 um 40 Prozent zu senken.
Aber: 2020 ist nicht mehr weit weg, und die Ziele erreichen sich nicht von allein. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Pkw-Verkehr in Deutschland. Der Behörde zufolge ist der CO2-Ausstoß aus Personenkraftwagen zwischen 2008 und 2015 nicht etwa gesunken, sondern gestiegen. Und zwar um 4,9 Tonnen, was einer Zunahme um 4,6 Prozent entspricht.
Den Hauptgrund dafür sieht das Statistische Bundesamt in der Zunahme der durchschnittlichen Motorleistung. Hätten Deutschlands Pkw-Flotte 2015 noch den Leistungs-Schnitt des Jahres 2008 gehabt, wären in Deutschland 9,3 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden. Jedoch wuchs die durchschnittliche Motorleistung bei Neuzulassungen auf heute 143,71 PS, gegenüber 131,07 PS im Jahr 2008.
Tatsächlich sind vor allem Diesel-Pkw für die Zunahme der Emissionen aus dem Pkw-Verkehr verantwortlich. Ihre Zahl wuchs gegenüber 2008 um 41 Prozent auf mehr als 14,5 Millionen. Um satte 35 Prozent wuchs parallel die Gesamt-Laufleistung der Dieselflotte, der Durchschnittsverbrauch blieb den Daten zufolge mit 6,8 l/100 km praktisch gleich.
Benziner mit schrumpfendem Anteil
Dabei, so die Behörde, steigt vor allem der Anteil kräftig motorisierter Diesel. Der Gesamtverbrauch der Dieselflotte mit mehr als 100 kW Leistung (136 PS) hat sich seit 2008 fast verdoppelt. Mit diesen werden besonders häufig weite Strecken gefahren.Auch bei den Benzinern steigt der Anteil stark motorisierter Fahrzeuge, während der Anteil von Benzin-Pkw mit weniger als 70 PS von 22 Prozent auf 15 Prozent schrumpfte. Aber die Zahl der Otto-Pkw nimmt insgesamt ab: Sie schrumpfte zwischen 2008 und 2015 um 2,2 Prozent auf 29,9 Millionen. Noch deutlicher sank die addierte Fahrleistung, und zwar um neun Prozent.
Das Statistische Bundesamt sieht den Hauptgrund für die deutliche Verschiebung im Trend hin zu SUV und Geländewagen, „einem Segment mit hoher Motorleistung und hohem Verbrauch“. Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer sagt: „Die Deutschen bleiben im PS-Rausch“.
Den Herstellern drohen Strafen
Dieses Kaufverhalten habe auch Folgen für die hiesigen Autobauer, meint der Branchenexperte. Sie bekommen Probleme beim Erreichen von europäischen Umweltzielen. So steige die Gefahr, EU-Vorgaben für den Ausstoß von CO2 zu verfehlen. Und das bedeutet Strafzahlungen für die Hersteller.
Ein weiteres Hindernis für sinkende CO2-Emissionen sieht Dudenhöffer in sinkenden Diesel-Verkäufen als Folge des Abgas-Skandals. Auf den ersten Blick ein Widerspruch zu den Daten des Statistischen Bundesamts. Aber: Dieselmotoren stoßen im Schnitt weniger CO2 aus als gleich starke Benziner. Dudenhöffers Prognose: Bis 2018 sinkt der Dieselanteil auf weniger als 40 Prozent aller Neuwagen. Ende 2015 waren es noch knapp 50 Prozent.
Quelle: m. Material v. dpa
Das überrascht eigentlich niemanden. Antriebsleistung lässt sich nur durch Energieumsatz erzielen und mit diesem entsteht dann eben CO2.
Die Fahrzeuge in Deutschland wurden stetig schwerer und nicht leichter
Die Höchstgeschwindigkeit ist noch immer ein großes psychologisches Verkaufsargument
Die Beliebtheit von SUVs ist noch immer ungebrochen
Ein NEFZ Test ist das eine, das Abrufen der Leistung im Straßenverkehr das andere
Egal ob PKW mit hubraumstarken Motor, dreifach aufgeladenem Minimotor, Turbodiesel oder Elektrofahrzeug - wer voll aufs Gaspedal tritt setzt vollen Energieeinsatz frei, die Motortechnologie spielt dabei keine Rolle. Für Änderungen wären erstmal ein öffentliches Überdenken des Autoverständnisses notwendig - brauche ich ein Fahrzeug mit 143 PS oder würden 100 PS auch ausreichen? Brauche ich ungedingt ein Fahrzeug das nach Geländewagen aussieht?
Was wird auch wieder erwartet? Also bitte!
Der Hausfrauenpanzer (SUV) benötigt nunmal 200+PS um Sören-Malte die 800 Meter zur Schule zu juckeln!
Kann man da nicht einfach CO2 Zertifikate kaufen und dann stimmt die Bilanz wieder 😉
Das hat sicher viele Gründe. SUV sind nur ein Teil. Direkt vergleichen konnte ich den Langzeitverbrauch des 3er BMW und des X1. Bei gleichem Getriebe und gleichem Motor verbraucht der X1 ca. 20% mehr (5 zu 6 Liter).
Ein weiterer Grund für die zunehmenden Fahrleistungen ist sicher auch die eingeforderte Flexibilität der Arbeitgeber, und auf der anderen Seit eine zunehmende Bereitschaft, in eine weiter entfernte Stadt zu ziehen für einen guten Job. Dann möchte man natürlich öfter mal Familie und Freunde sehen und muss dann fahren.
Und natürlich reichlich Leute im Außendienst. Denen ist dann auch egal, was das Fahrzeug verbraucht - Firma zahlt. Die Fahrzeuge werden dann auch privat genutzt.
Alles Gründe für mehr Verkehr. Mit der derzeitigen Politik (z.B. Dienstwagenregelung mit Vergünstigungen, der Subventionierung von Diesel, günstigen Steuern dank auf dem Papier niedrigem Verbrauch, etc.) wird das ja sogar gefördert. Ein Widerspruch zu den selbst gesetzten Zielen.
Tja, so ist das nunmal wenn die Lobby sagt, wo es langgeht.
Ich erinnere mich noch,
Scirrocco 1 760kg Leergewicht, 86Ps, Bj 79
Scirrocco 2 840kg Leergewicht, 72Ps, Bj 88
Für Normale Ansprüche vollkommen ausreichend.
1,4t für einen Kompakten, da brauchst einiges mehr, es sterben halt nicht mehr so viele im Straßenverkehr, dafür ersticken wir halt.
Der Mensch muss unbedingt seinen Energiehunger drosseln, sonst wird das nix.
Eine Limousine mit Kofferaum ist am besten um auf Autobahnen wenig zu verbrauchen.
Tja, es gibt halt inzwischen zu viele, die den Sprit nicht zahlen brauchen 😉
Zudem war Treibstoff, vor allem Diesel, in dem beleuchteten Zeitraum "zu günstig" geworden.
Mein neuer braucht nach Norm 0,5 Liter/100 km weniger, real aber gefühlt etwas mehr als mein alter Wagen, was bei > 50 kg mehr Gewicht und ca. 10 % mehr Stirnfläche nicht verwunderlich ist. Allerdings hat er die 70 PS noch nicht geknackt, wobei das heute viele 1.0er bereits schaffen.
Da sieht man doch schon die Probleme, wobei es durchaus positive Beispiele für sparsame Klein(st)wagen gibt bzw. fast jeder Kleinstwagen, auch mit mehr als 70 PS sparsamer sein dürfte als Kleinwagen vor rund 20 Jahren und dabei noch deutlich komfortabler und sicherer.
Es ist also nicht alles schlecht, nur... was will man erwarten, wenn das "neue" Auto keinesfalls schwächer und kleiner sein soll als das alte (aus Prinzip) und die Klassen immer weiter wachsen. Weniger Verbrauch jedenfalls nicht. 😮 😎
Auf dem Weg aber noch am Bio-Laden halten und einen veganen Schokofrühstücksriegel für die Große Pause kaufen.....😉
Aber es heißt doch immer auf dem Papier; mehr Leistung, weniger Verbrauch...
Abgesehen davon gibt es viele Wege den CO2 Ausstoß zu reduzieren. Gerade deswegen bin ich überzeugt, dass die Lobby's den Klimawandel als Profitmaschine nutzen.
Firmen-Flottenleasing, Diesel, SUV, die drei Erfolgsfaktoren der Hersteller!
Aber eben auch die dreier-Dreckformel!
Irgendwo hat sich bei den Gewichten ein Fehler eingeschlichen - 2,8t wiegt nicht einmal ein
Rolls Royce Phantom 😉
Scirocco I 780 - 855kg Leergewicht, 50 - 110 PS
Scirocco II 830 - 960kg Leergewicht, 60 - 140 PS ?
Scirocco III 1.280 - 1.439kg Leergewicht, 120 - 280 PS
Egal welches Verbrennungsprinzip oder wieviel Pferdestärken. Einfach die Fahrten reduzieren, speziell im urbanen Bereich. Ein wenig mehr Bewegung des eigenen Körpers hilft allen, viele Kurzfahrten sind echt vermeidbar. Und das Fitnessstudio kann dann gecanceled werden.
er meint wohl eher scirocco 1 760kg & scirocco 2 840kg 😉
interessant finde ich aber schon ursels downsizing & das vor schon fast immerhin schon 30 jahren 😆
ich mag den ton von VWs müller nicht,aber leider hat der schmierlappen nicht ganz unrecht 🙁
wir als verbraucher sind weit davon entfernt,irgendwelche spritsparkonzepte oder gar e-mobilität auf die strasse zu bringen & dabei aber genauso mitverantwortlich
aber nichts für ungut,ich selber sehe mich in den nächsten jahren auch nicht im eigenen e-auto,hybrid oder sonstwas
aber wir planen auch wahrscheinlich in naher zukunft einen autokauf & man kann die kirche durchaus im dorf lassen,zumal symphatischerweise bei einigen herstellern auch autos mit downsizing der anderen art zu finden sind
man muss sie halt nur sehen 😊
ps.: mit der vorgeschlagenen fahr- & mobilitätsweise meines vorredners kann man aber auch viel erreichen 😊
selbst im 325ps starken traumspochtwagen 😆