E-Auto-Prämie: Bafa ist auf Abwicklung vorbereitet
Mehr Personal und digitale Anträge für den Strom-Bonus
Bei der Bafa in Eschborn laufen die Fäden für die E-Prämie zusammen. Ein Fiasko wie bei der Abwrackprämie 2009 soll sich laut der Behörde aber nicht wiederholen.
Eschborn - Die E-Auto-Prämie kommt. Nachdem die EU-Kommission und der Haushaltsausschuss des Bundestages in den vergangenen Tagen grünes Licht für die Stromer-Subvention gegeben haben, soll es kommende Woche losgehen.
Für die Abwicklung ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bei Frankfurt zuständig. Doch die Behörde in der Büro-Vorstadt Eschborn stieß mit einem ähnlichen Projekt schon einmal an ihre Grenzen. Damit diesmal alles reibungslos funktioniert, hat sich die Bafa vorbereitet.
Im Jahr 2009 wurden die Beamten nahezu überrollt - von Anträgen Tausender Bürger, die sich die in der Finanz- und Wirtschaftskrise erfundene Abwrackprämie für ihr neues Auto sichern wollten. Altes Auto verschrotten, Prämie für Neuwagen kassieren. Wochenlang versank das Eschborner Amt im Chaos, Anträge blieben liegen, selbst Eingangsbestätigungen wurden nicht verschickt. Nicht wenige Autofahrer wollten sogar in Eschborn ihr Altauto persönlich vorführen, um die populäre Subvention auch sicher abzugreifen.
Schnelle und digitale Abwicklung
Innerhalb von sechs Monaten waren damals fast 2 Millionen Prämien von je 2.500 Euro abgeräumt - zur Freude der Industrie. Die neue Prämie für E-Autos, die kommende Woche anrollen könnte, wird ebenfalls im "Windhundverfahren" vergeben: Wer zuerst kommt, bekommt den Zuschlag. Das Bafa will diesmal von der fortgeschrittenen Digitalisierung der Gesellschaft profitieren. "Ein schriftliches Verfahren wie 2009 wird es nicht mehr geben, weil man inzwischen davon ausgehen kann, dass jeder Interessent Zugang zur elektronischen Kommunikation hat", kündigte Bafa-Präsident Arnold Wallraff bereits an.
Vor sieben Jahren musste die Behörde noch Fremdfirmen einsetzen, um die meist schriftlich eingegangenen Anträge einzuscannen. 2016 werden nur noch elektronische Anträge angenommen, bei denen die wenigen zur Vergabe notwendigen Dokumente als Kopie anhängen sollen: Kaufvertrag mit dokumentierter Herstellerprämie, Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief.
Mehr Personal, neue Technik
Bis zu 30 zusätzliche Leute will das Amt diesmal befristet einstellen. 2009 waren es noch mehr als 200 gewesen, für die kaum ausreichend Arbeitsplätze aufzutreiben waren. Jetzt sind die ersten Aushilfen bereits rekrutiert und gleichzeitig ist die IT-Struktur verbessert worden, heißt es bei der Bafa, deren Server vor sieben Jahren im Abwracksturm noch wochenlang in die Knie gegangen waren.
Auch auf kleinteilige Streitigkeiten, welcher Vollstromer oder Hybrid-Wagen am Ende nun förderfähig ist, wollen sich die Beamten nicht einlassen. Sie führen eine Positivliste: Steht das gekaufte Modell nicht drauf, gibt es kein Geld. Zu früh eingegangene Anträge würden bereits zurückgeschickt, erläutert ein Sprecher. Für reine E-Autos mit Batterie gibt es diesmal insgesamt 4.000 Euro von Bund und Hersteller. Bei Hybridautos, die per Stecker geladen werden und einen Verbrennungsmotor haben, sind es 3.000 Euro.
Betrüger sollen schneller auffliegen
Der Startschuss fällt mit der Veröffentlichung der Prämien-Verordnung im Bundesanzeiger, die für kommende Woche erwartet wird. Die Möglichkeiten zum Betrug sind bei der neuen Autosubvention geringer als 2009. Damals gab es Berichte über Scheinabwrackungen mit anschließender Verschiffung der Autos nach Afrika und Osteuropa.
Behördenchef Wallraff spricht nun von einer vergleichsweise einfach zu überprüfenden Subvention. "Davor haben wir keine Angst." Schließlich sei auch die Zahl der zu vergebenden Prämien mit 300.000 bis 400.000 vergleichsweise klein, so dass eine Bearbeitung in einer Zeit von weniger als vier Wochen erreichbar scheine. 2009 hatte das Staatsgeld noch für fast 2 Millionen Prämien gereicht.
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Quelle: dpa
Die Prämie ist eh ein Witz.
Rechne gerade nach: Beim Autokauf von ca. 25.000 Euro führt man ohne Leistung
schon ca. 4000,- Euro ans Finanzamt ab.
Also ist die Prämie in Wirklichkeit vom Käufer bezahlt.
Von der verloreren MWST. der Mill. normalen Autos ganz zu schweigen........
Grüsse sedi16
Da es damals wie heute um sehr neue Autos geht (damals dazu noch Jahreswagen), die typ. über einen Händler verkauft werden (also nicht von privat) und bei solchen Aktionen die Händlerrabatte eher mager sind, durfte man IMHO damals schon davon ausgehen, dass in den meisten Fällen das Autohaus den Antrag übermittelt, die doch hoffentlich inzwischen allesamt über Internetzugang verfügen...
notting
Ich würde gerne diese Positivliste sehen. Wäre mal interessant was da so alles drauf steht 😊
30 Leute mehr einstellen ?
Der Bearbeitungsrückstand wird dann nur 6 Monate betragen 🙄
Wäre auch gut, wenn man laufend nachsehen kann, wie der Verlauf der Antragstellungen bzw. Bewilligungen zeitlich ist, damit man einschätzen kann, ob man noch was bekommt.
So mancher muss ja noch warten, bis sein Wunsch e-Auto gebaut wird.
Tja hätte der Passat GTE oben im Bild nen 2.0 TDI vorne angeflanscht, anstatt des lahmen TSI würde der im Firmenwagenverkauf weggehen wie warme Semmeln.
Ich würde das Hybridsystem wahrscheinlich hauptsächlich als F1 KERS- System auf der Bahn misbrauchen 😊
Was für ein Vergleich mit damals, zu allerlei Kriterien so unterschiedlich, ganz zu schweigen von einem (erneuten) vermeintlich erwartbaren Ansturm 🙄🙄😕
Strom Bonus....
eigentlich müsste man wütend durch die Städte ziehen und diese Stromer demonstrativ abfackeln und zwar mit Benzin.....
Mich ärgert das, mit den Geld könnte man sinnvolleres anfangen aber hey; die Aktenkofferträger waren mal wieder fleißig im Bundestag (gemeint sind Lobbyisten) 😤
Hi,
ich empfehle mal einen Aufenthalt in den Metropolen. Besonders bei Smog. Da kann man den ganzen Irrsinn/Wahnsinn erleben.
Statt dermaßen rumzumeckern und zu Straftaten aufzurufen, wäre ein konstruktiver Vorschlag nicht schlecht.
Sowie man mit gewissem Bier-Kauf vermeintlich Regenwälder "rettet",
könnte man hier ja das Geld auch sinnvoller einsetzen, statt den wohlhabenden Early-Adopter zuzuwerfen
Die E-Prämie bis zu einem Listenpreis von 60.000 € - selten so gelacht!
Aber unsere "Regierungsfachleute" haben richtig erkannt, wer sich einen Porsche E-Cayenne für 100.000 € leisten kann, braucht vermutlich keine zusätzliche Prämie. 😉
Ich bin wie man lesen kann sauer auf diese Pseudolösung.
Ein Auto mit nem anderen Auto ausstauschen ist meiner Ansicht nach einfach nicht zweckmäßig fertig aus!
Die Gelder sollen sie meinetwegen in Öffentlichen Nahverkehr stecken in welcher Form auch immer.
Für Pendler gehören gescheite Park and Ride Lösungen her.....
Diese Rumgebastel ist doch albern.
Wenn sie wirklich was positiv ändern wollen dann sollen sie gefälligst dazu stehen und halt dafür Sorgen das es weniger Autos gibt (aber dafür ist ja der Druck zu hoch).
Selbstverständlich will ich nicht das jemand Autos abfackelt ich unterstreiche damit meinen Unmut über diese Aktion.
Warum gillt diese "E-Prämie" nicht beim Kauf von Elektromobilen die keine Autos sind (Fahrräder etc.)
Dann hätten die ihre Millionen längst auf der Straße. Ein Strohfeuer wie die Abwarckprämie wird das und im Endeffekt hat die ja auch "ganz viel gebracht"....
und die Sauberen Diesels von damals; naja
und bevor jetzt wieder kommt kehr vor der eigenen Tür:
ich fahr mittlerweile immer weniger Auto, ich versuche so viele Fahrten wie nur möglich zu vermeiden.
Aus Protest vor den Irsinn der sich ums Thema Auto/Verkehr so abspielt.
Das ist ja auch offensichtlich nicht der Hintergedanke. Man muss kein Auto deswegen weggeben.
- Oft genug bräuchte man aber auf dem Ziel-P&R-Parkplatz noch ein Auto, um unterm Strich in zeitl. halbwegs akzeptabler Zeit (wenn die Bahn mal ausnahmsweise keine Verspätung hat) zu eigentlich Ziel zu bekommen. 2 Autos + 1...x ÖPNV-Karten ist doch niemals billiger als einfach direkt mit dem Auto zu fahren, auch weil Überland recht sprit-/reifensparend, weil man gut rollen lassen kann, der Motor besser warm wird, etc. ...
- In den letzten Jahren hat auf dem Weg von mir daheim zur Arbeit öfters irgendein Teil des ÖPNVs gestreikt. Also nicht nur die Bahn, sondern eben z. B. auch bei TVÖD-Tarifstreiks. Dazu noch die ständigen Verspätungen (=heißt oft 1h zu spät am Ziel wg. verpasstem Anschluss), die noch schlimmer sind als auf der Autobahn. Sprich in die Bahn in ihrer jetzigen substanzangreifenden gewinnmaximierenden Form Geld zu investieren, ist auch rausgeworfenes Geld.
Bzw. man braucht das Auto auch als Alternative während ÖPNV-Streiks.
Wenn ich's richtig weiß, werden dadurch max. ca. 9% vom Kaufpreis vom Staat gefördert (billigstes mit mir bekanntes E-Auto Renault Zoe ab 21.500EUR abzgl. 2kEUR staatl. Förderung). Würde man das bei E-Bikes machen, wäre der Verwaltungsaufwand sicher im Verhältnis viel zu hoch, sprich noch mehr Geld verbrannt.
Bei der AWP durften etliche Gelbe-Plakette-Diesel gar nicht abgewrackt werden, obwohl ein paar Jahre später fast überall schon grün Pflicht war...
Ich mach schon bevor ich ein eigenes Auto hatte viel mit dem Fahrrad, wo sinnvoll mögl. Bzw. eigentl. müsste man öfters mal mit etwas zu niedrigem Gang durch die 30er-Bereiche auf Hauptverkehrsstr. fahren, um zu zeigen, dass das ggü. Tempo 50 nix bringt außer mehr Lärm und Abgase.
notting
TWIZY mit drin oder draußen ?