Bentley Continental GT (2018): Leichte Rennversion für die GT3
Mehr Schlacht, weniger Schiff
Das Serienmodell des Bentley Continental GT wiegt mehr als 2,2 Tonnen. Bei der GT3-Version drücken die Engländer das Gewicht auf weniger als 1.300 Kilogramm.
Crewe – Manchmal ist Rennsport-Geschichte anschaulicher, wenn man die Jahreszahlen weglässt. Als Bentley zum ersten Mal einen Le-Mans-Gesamtsieg holte, glichen die Rennwagen der stärksten Kategorie noch Pferdekutschen. Den bislang letzten ihrer sechs Siege beim 24-Stunden-Klassiker fuhren die Engländer bereits mit einer High-Tech-Flunder ein. Und jetzt soll ausgerechnet die GT3-Variante des nächsten Bentley Continental das aufregendste Rennauto der Firmengeschichte sein? Wir kaufen den Engländern diese Aussage aus der Pressemitteilung nicht ab.
Wirklich aufregend ist jedoch die Gewichtsersparnis im Vergleich zum Serienmodell: Weniger als 1.300 Kilogramm soll der GT3-Renner wiegen, für die Straßen-Version zeigt die Waage in jedem Fall mehr als 2,2 Tonnen.
V8 anstelle eines W12
Klar, einige Kilos spart der Bentley-Renner durch den Verzicht auf Rückbank, Beifahrersitz und überhaupt jedweden Luxus. Schalensitz, Lenkrad, Überrollkäfig und Feuerlöschanlage – mehr braucht es im reinen Rennwagen nicht. Anbauteile aus Carbon helfen ebenfalls bei der Gewichtsreduktion. Am meisten dürfte man bei Motor und Antrieb einsparen: Das Serienmodell kommt mit einem wuchtigen 6.0-Liter-W12-Motor, einem aufwändigen 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb.Die Rennversion darf vieles davon schon reglementbedingt nicht. Im Motorraum des Continental GT3 sitzt ein 4,0-Liter Twin Turbo V8 mit Trockensumpfschmierung. Die maximale Leistung gibt Bentley mit 550 PS an. In einigen Rennserien muss der GT3 mit Restriktor antreten, dann richtet sich die maximale Leistung nach der Größe dieses Luftmengenbegrenzers. 4WD ist in der GT3 nicht erlaubt, über ein sequenzielles 6-Gang Getriebe mit Schaltpaddles werden die Hinterräder angetrieben. Anders als beim Serienmodell sitzt das Getriebe an der Hinterachse, mit dem Aggregat verbunden über eine Kardanwelle aus Karbon. Die Transaxle-Bauweise soll für eine möglichst ausgewogene Gewichtsverteilung sorgen.
Mit dem Vorgänger holte man 45 (Klassen-)Siege
Für potent motorisierte Track-Tools ist eine gute Fahrbarkeit entscheidend. Doch die besten Rundenzeiten nützen bei einem Langstrecken-Rennen nichts, wenn das Team zu oft an der Box steht. Bentley wollte daher den Spritverbrauch im Vergleich zum Vorgänger weiter senken.Mit der letzten Generation des Continental GT3 holte Bentley in 528 Rennen 45 Klassensiege, insgesamt 120 Mal stand ein Bentley-Team auf dem Podest. Mit dem neu entwickelten Werks-Sportler will man zunächst in der Intercontinental GT-Serie sowie dem Blancpain Endurance Cup fahren. Als ersten offiziellen Einsatz visiert man den Lauf Mitte April in Monza an. Ob Bentleys neue GT-Waffe auch an Kundenteams geht, ist vorerst nicht bekannt.
Früher waren Rennwagen mal klein und leicht. Jetzt sind sie fett und brauchen Unmengen Leistung, damit sie schnell sind und können nur durch Anpassung der BoP (und weil die Konkurrenz genauso fett ist) gewinnen.
hallo
das auto hat aber ausser dem namen rein garnix mit der strassenversion zu tun , 900 kg schraubt keiner aus nen pkw raus
Mfg Kai
Das ist für nächstes Jahr wirklich ein Siegkandidat in der Blancpain GT Series.
Wenn die Technik nicht streikt,kann das was werden und die Daten sind schon ziemlich gut.
War die letzten Jahre oft bei Rennen auch bei 24H,da hat mich der Bentley schon ziemlich beeindruckt:-)
Dieses Dicke Gerät geht wie die S......:-)
Sound ist sowieso genial.
Ich freue mich auf die neue Saison! Gruß
Leider schießt der Artikel komplett am Ziel vorbei. Der Gt3 Renner hat mit der Serie genauso viel Gemeinsamkeiten wie ein VW Polo mit einem Bentley.
Die Aussage "
Wirklich aufregend ist jedoch die Gewichtsersparnis im Vergleich zum Serienmodell: Weniger als 1.300 Kilogramm soll der GT3-Renner wiegen..." Ist
nicht nur irreführend sondern schlichtweg falsch. Es wurden keine 900 kg Gramm gespart. Es wurde eine völlig andere Fahrzeugkonstruktion entwickelt und lediglich eine Bentley Hülle drüber gestülpt.
Entgegen eurer Aussage habt ihr euch also doch blind auf den Pressetext von Bentley verlassen.
Ja, früher war man auch schnell Tod bei Unfällen wo man heute ohne Kratzer aussteigt.
Die Kisten könnten auch anders gebaut werden, aber das Reglement sieht nun mal anders aus...
Der Motor ist sehr seriennah.
Der Rest vom Auto ist auch viel näher an der Serie als bei einem DTM Auto.
Aber natürlich mittlerweile wirklich verrückt das man Basisfahrzeuge die in der Serie völlig unterschiedlich sind zusammenBOPt. 911 und Bentley sind schon sehr Verschieden aber auf der Rennstrecke plötzlich irgendwie gleich schnell. Rennversionen die deutlich weniger Leistung als die Straßenfahrzeuge haben sind vielen auch schwer zu vermitteln. Aber die GT3 Energien sind sehr erfolgreich. Völlig falsch scheint das Konzept als nicht zu sein.
Ja, näher an der Serie wie ein DTM Wagen auf jeden Fall, denn das sind reine Siluettenautos mit Kohlefaser Monocoque. Allerdings ist bei den GT3, abgesehen von der Karosse, ab Spritzwand, nichts mehr übrig vom Serienwagen.
Die Kritik von Flo ist ja durchaus berechtigt. Das GT3-Klassement wurde ursprünglich als "seriennah" definiert. Die BoP-Regelung sorgte im Laufe der Zeit dafür, dass sich das Klassement immer weiter von diesem Ursprung entfernt hat. Auch aufgrund des Einflusses der Autoindustrie. Gleichwohl verkaufen uns die Marketing-Abteilungen eben dieser weiterhin die GT3-Autos als "seriennah", obwohl sie alles andere als das sind.
Anstatt diese Entwicklung umzukehren, ruft man entweder ein neues Klassement ins Leben (TCR), oder modifiziert und pervertiert ein bereits bestehendes so, dass es den Herstellern wieder passt (GT4).
In ein paar Jahren werden die GT4-Autos da stehen wo die GT3-Autos heute sind. 😉
Mit der alten DTM war es übrigens ähnlich. Eine tolle Rennserie kaputt gemacht von den Herstellern, nachdem die mitbekommen hatten, dass die Serie beliebt ist. 😉
Das Gruppe N und A oder das alte Gruppe 1 und 2 Reglement der DRM, war ein Gutes, alles was darüber hinaus geht, geht m.M.n. am Tourenwagensport, so wie ich ihn verstehe, vorbei.
Auch schon die DRM war am Ende zu weit von der Serie entfernt (was sie ursprünglich nicht sein sollte). Daraufhin wurde die DTM ins Leben gerufen, mit (wieder) seriennahen und günstigeren Fahrzeugen. "Breitensport" eben. Auch die Serie wurde kaputtgemacht. Dann kam die STW,...
Ja, mit Aufkommen der Gruppe 5, deswegen habe ich es auf Gruppe 1+2 eingegrenzt. 😊 Obwohl, der Gruppe 5 Zakspeed Capri ist ein verdammt geiles Teil.. 😆
Bleibt also meine Kernaussage: Gute Rennserien sind (leider nur) Momentaufnahmen. Sie kommen und gehen wieder mit ihrem Erfolg. Die Probleme sind selbstgemacht, und am Ende eine Art ewiger Kreislauf.
Wozu es führt, wenn die Fahrzeughersteller zu viel Macht haben, sieht man an der aktuellen DTM (das M steht für Masters, nicht für Meisterschaft).
Ja kann man so sagen. Aktuelle DTM brauchen wir nicht drüber sprechen, Marketingveranstaltung der Hersteller halt... 😆
Auch wenn die GT3´s mittlerweile ihren Ursprüngen entwachsen sind, ist z.B. die GT Masters immer noch eine sympathische Rennserie. Meine Freundin und ich verfolgen u.a. diese Serie seit Jahren live vor Ort am Lausitz- und Sachsenring. Gerade das es verschiedenen Antriebskonzepte gibt die auf Augenhöhe miteinander agieren macht den Reiz aus. Klangtechnisch ist es ebenfalls ein Erlebnis. Ob es die kreischenden V10 von Lambo und Audi sind. Die V8 von Corvette, BMW, AMG, Camaro,* Ford GT* und Bentley*, die 6 Zylinder Boxer oder die V6 vom Nissan GTR - ist für jeden was dabei. Und ein nettes Gespräch mit den Fahrern kann man gerade an den nicht überlaufenen Freitagstrainings auch noch führen.
* aktuell nicht mehr dabei
Nette Anekdote am Rande - ich fahre mittlerweile die Radlager, die an den Original Camaros die vor dem Umbau auf GT3 von Reiter Engineering verbaut waren in meiner Kiste. 😊 Leider wird der Camaro nicht mehr eingesetzt. War klangtechnisch neben dem BMW Z4 mein Favorit.