Audi-Bilanz: Gewinn sinkt um acht Prozent
Mehr verkauft, weniger verdient
Audi hat im vergangen Jahr so viele Autos verkauft wie nie zuvor. Trotzdem ist die Kasse der wichtigsten VW-Tochter leerer. Zum Ärger der Konzernmutter.
Ingolstadt - Trotz eines neuen Absatzrekords in 2013 verdiente Audi im vergangenen Jahr weniger Geld. Der Gewinn fiel um 8 Prozent auf vier Milliarden Euro. Als Gründe für den Gewinneinbruch führt der Hersteller hohe Investitionen, Rabatte und die große Nachfrage nach kleineren Modellen an.
Ob die VW-Tochter im laufenden Jahr wieder mehr Geld verdienen wird, ließ Audi-Chef Rupert Stadler bei der Bilanzpressekonferenz am Dienstag offen. Stattdessen stellte er ein weiteres Absatzwachstum sowie einen leichten Umsatzanstieg auf mehr als 50 Milliarden Euro in Aussicht.
Audi verkauft 1,57 Millionen Autos
Insgesamt steht Audi gut da. Die Ingolstädter verdienen im Vergleich zu anderen Autoherstellern viel Geld pro Auto. Im Jahr 2013 verkaufte Audi weltweit mehr als 1,57 Millionen Autos, gut 8 Prozent mehr als 2012. China ist mit rund 492.000 Pkw inzwischen der wichtigste Absatzmarkt für die Oberbayern. Dennoch bleibt Europa die bedeutendste Region.
"2013 stand vor allem im Zeichen der Expansion und neuer Standorte", sagt Stadler. Audi investierte im vergangenen Jahr 3,6 Milliarden Euro und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr in den Ausbau der Produktion.
Auch im laufenden Jahr werde der Ausbau des Produktionsnetzes sowie Vorleistungen für neue Modelle und Technologien auf das Ergebnis drücken. Dank steigender Verkaufszahlen peilt der Konzern 2014 dennoch eine operative Umsatzrendite von 8 bis 10 Prozent an. Vergangenes Jahr hatte Audi diesen Korridor trotz des Gewinnrückgangs mit 10,1 Prozent leicht übertroffen.Große Nachfrage nach A3
Nicht nur die Investitionen drückten 2013 auf die Bilanz. Der Umsatzanstieg von gut zwei Prozent auf knapp 49,9 Milliarden Euro geht laut Finanzvorstand Axel Strotbek vor allem auf die wachsende Nachfrage nach der neuen Version des A3 zurück. Der Kompaktwagen liefert aber eine geringere Rendite als große Limousinen oder Geländewagen.
Audi beteiligt sich nicht an "Rabattschlacht"
Zudem musste Audi hohe Preisnachlässe auf schwachen europäischen Märkten gewähren. "Dieser Entwicklung, die mit entsprechendem Preisdruck einhergeht, können wir uns nicht vollständig entziehen", sagte Strotbek.
Auch die Mitarbeiter von Audi spüren den Gewinnrückgang. Die Prämie für die Tarifbeschäftigten an den deutschen Audi-Standorten sinkt um 14 Prozent von durchschnittlich 8.030 auf 6.900 Euro. Die Bezüge des Vorstands stiegen dagegen um 3 Prozent auf insgesamt 23,4 Millionen Euro. Weltweit beschäftigt Audi 73.700 Menschen, 52.500 davon in Deutschland.
Hauptsache die Bezüge für den Vorstand steigen, die müssten sich ihr täglich Brot ja auch irgendwie leisten können.🙄
Nur 4 Mrd. € Gewinn ist tatsächlich sehr, sehr enttäuschend! Logischerweise drückt dies auch die Prämien der Tarifbeschäftigten. Welch' Glück, daß die Vorstände ihr eigenes Süppchen kochen. Deren Bezüge (oder Prämien, falls vorhanden) steigen konsequent weiter.
Und das fällt ins Gewicht?
Das vielleicht nicht, es geht einfach ums Prinzip.
Das ist ein großer Denkfehler.
Mit Prinzipienreiterei ereicht man exakt nichts.
Wenn das deine Meinung dazu ist, finde ich das völlig in Ordnung.😉
Das ist Jammer auf hohen Niveau, wenn ich Milliarden Gewinne machen, dann habe ich keine leere Kassen. Investitionen sind nötig und sinnvoll.
Klar für Aktionäre nicht die nur von Quartal zu Quartal denken unbeliebt, wenn man aber in 5 bis 10 Jahresschritten denkt unverzichtbar.
An den Monatsgehältern wurde ja nicht gespart oder gekürzt, die Audianer sollten auch ~13,5 Gehälter bekommen. Sondern es wurde eine Gewinnabhängige Boniregelung angewendet. Die Regleung ist ja bekannt und nichts überraschendes. Somit muss keiner auf einmal Hunger leiden auch wenn er etwas weniger auf dem Konto hat jeden Monat. Im Automobilbereich wird mit den Tariflöhnen immer noch sehr gut bezahlt.
Das der Gewinn und damit die Boni für alle geringer ausfällt mag ärgerlich sein, aber langfristig sinnvoller sein zur Sicherung der Arbeitsplätze weil die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt.
PS Das ich mal ne Lanze für Audi breche hätte nicht gedacht. Mag diese VW auf Premium gestylten Kisten ja nicht so besonders. Aber das trifft ja auf alle Automobilbauer zu. Die haben ähnliche Entlohnungsstrukturen, dafür sorgt ja die IG Metall.
Wenn Audi so weiter macht, werden die noch von FCA geschluckt. 😆
Mögen oder nicht mögen kann man was man will aber dieser Spruch ist zu 90% falsch.
Ich denke der Gewinn wird in den nächsten Jahren eher noch sinken,
man denke nur an die nötigen Entwicklungen der neuen A4, A6 und A8- Modelle.
1/3 aller verkauften Audi nur in China ?
Bedenklich, falls die Chinesen irgendwann mal genug eigene Modelle haben, so wie sie es mit
anderen Industriezweigen auch gemacht haben !
Tut mir leid wenn ich einen VAG Fanboy auf die Nüsse getretten bin 😉
Woher soll das Geld denn auch kommen, wenn man seine Waren nur an sich selbst verkauft?
Naja, Audi haben schon sehr viel Technik drin die auch in den VWs steckt; egal ob das manche wahrhaben wollen oder nicht.
Aber freut mich das der kleine A3 der Verkaufsschlager ist, vielleicht kommen dann die Herren Hersteller auch mal auf den Gedanken das sich nicht jeder die höheren Klassen leisten kann.
Tatsächlich? Sind nicht A1, A3 und TT nicht mehr als teurere Ableger von Golf und Polo? Der Q7 ein Tuareg?
Nur der A4 unterscheidet sich wesentlich vom VW Pendant. Zum A6 gibt es keines. Zu 90% falsch? Wirklich?