Umfragen-Auswertung: Höhere Parkgebühren für große Autos
Mehrheit gegen erhöhte Parkgebühren für große Autos
Autos werden breiter - zu breit für viele Parkhäuser. Könnten höhere Parkgebühren für größere Autos eine Lösung sein? Das halten die MOTOR-TALKer von der Idee.
Berlin – Autos wachsen, doch die Stellplätze dafür wachsen nicht mit. In Parkhäusern herrscht deshalb Platznot. Nur 2,30 Meter muss ein Stellplatz in der Regel breit sein, während Neuwagen inzwischen bei 1,80 Metern im Schnitt angekommen sind. Das hat die Universität Duisburg Essen in einer Studie ermittelt. Institutsleiter Ferdinand Dudenhöfer forderte daraufhin höhere Parkgebühren für größere Autos.
Die Idee des Auto-Experten: Vor den Parkhäusern werden Scanner aufgestellt, die die Größe eines Fahrzeugs messen und auf dieser Basis die Höhe der Parkgebühr berechnen. Der Fahrer eines Audi Q7 oder einer Mercedes S-Klasse würde dann mehr zahlen als der Fahrer eines VW Golf oder Renault Clio. Der Fahrer eines älteren Autos käme in der Regel günstiger zum Stellplatz als der Fahrer eines neuen Autos desselben Modells.
Eine Lösung, um Besitzer kleinerer Fahrzeuge vor Benachteiligung zu schützen, wie Dudenhöffer meint? Der ADAC findet das nicht. Der Club fordert grundsätzlich breitere Stellplätze. "Eine Breite von 2,50 Meter für öffentliche Stellplätze sollte als Standard umgesetzt werden", sagte der Leiter des Verkehrsressorts, Stefan Gerwens. "Der ADAC lehnt verpflichtende höhere Parkgebühren für breitere Pkw ab."
Umfrage mit gespaltenem Ergebnis
Wir wollten von Euch, den MOTOR-TALK-Nutzern, wissen: Soll wer mehr Platz benötigt, auch mehr dafür bezahlen? Die Community ist gespalten, in den Kommentaren wird aktiv gestritten. Die Mehrheit spricht sich gegen höhere Gebühren für größere Autos aus. Von den mehr als 1.200 Teilnehmern innerhalb einer Woche sagten 56,6 Prozent „nein“, für größere Autos sollten keine höheren Parkgebühren fällig werden. Immerhin 41,8 Prozent sind aber dafür (1,6 Prozent sind unentschieden).
Die meisten Befürworter halten die Idee grundsätzlich für gerecht, sehen aber Probleme bei der Umsetzung. Für Goify etwa ist das eine „logische Schlussfolgerung“. Er befürchtet jedoch, dass das nur mit Mehrkosten umgesetzt werden kann. Zumal er offenbar Einblick in die Planung hat: Bei Tiefgaragen sei die mögliche Parkplatzbreite oft durch das Raster, in dem die darüber liegenden Büros angeordnet sind, mehr oder weniger vorgegeben.
Nicht alle Befürworter höhere Kosten sind so radikal wie John-Mac-Dee: „Große Autos nehmen nur Platz weg, daher muss ihre Nutzung teuer sein damit die Leute es sich abgewöhnen dicke Karren zu kaufen“, schreibt er. SAP-Fuzzi sieht es ähnlich: „Wer mehr qm Wohnraum möchte, muss mehr Miete zahlen. Wer mehr Parkraum braucht, soll mehr Parkgebühren zahlen.“
Mehr Parkplatz für mehr Geld
Die meisten anderen Teilnehmer wollen, wie etwa Northbuddy, für mehr Geld zumindest breitere Parkplätze: „Das wäre natürlich gerecht. Allerdings sollten dann auch entsprechend große Lücken verfügbar sein und es nicht nur um höhere Gebühren gehen!“ Ein System mit zwei Parkplatzbreiten schwebt einigen MTlern vor. Wobei die breiteren entsprechend teurer seien. Dann könne jeder entscheiden, ob er sie nutzen will. MTler FWebe schreibt: „Grundsätzlich halte ich bewusst kleine Parkplätze für kleine Fahrzeuge und große Parkplätze für große Fahrzeuge für einen sinnigeren Weg, dann kann man sich vor der Einfahrt aussuchen, für welche Stellplatzart man ein Ticket ziehen will.“
Ähnliche Lösungen gibt es indes schon, wie unter anderem Hans_Rosenthal feststellt: „Ich würde das auch als Nicht-SUV-Fahrer begrüßen, wenn links und rechts mehr Platz wäre“. Er zahle gerne den Mehrpreis für die sogenannten Komfortparkplätze. „Leider gibt's davon noch viel zu wenige“.
Die Parkhäuser sind das Problem, nicht die Autos
Gegner höherer Gebühren sehen vielfach die Pakhausbetreiber in der Pflicht. Slosh meint: „Das Problem sind doch die Parkhäuser und nicht die Autos. Die Betreiber sollten gesetzlich verpflichtet werden, ihre Parkplätze neu zu markieren.“ Das meint auch NDLimit. Er findet, die Betreiber, insbesondere älterer, „bereits abgeschriebener Parkhäuser“ sollten sich „vernünftig an die geänderten Anforderungen“ anpassen. „Breitere Flächen betreffen ja nicht nur diese städtischen Geländewagen sondern schon nen normalen Golf.“
Bei aller Differenzen, sind die meisten MTler sich allerdings einig, dass schon viel gewonnen wäre, wenn die Autofahrer schlicht besser parken würden. Unabhängig von der Größe ihres Fahrzeugs. Weilheimer meint: „Das bringt doch nix, wenn die Leute nicht ordentlich einparken - egal ob absichtlich oder aus Unfähigkeit.“ Dei MOTOR-TALKER klagen über Autofahrer, die schräg parken, über die Linien fahren oder dreist zwei Parkplätze besetzen.
PeterBH schlägt vor, dass alle Autofahrer dicht mit der jeweiligen Beifahrerseite an der Linie parken. Nutzer raw baut die Idee aus: Autofahrer könnten „so parken, dass immer die Beifahrerseite an die Beifahrerseite grenzt. Einer vorwärts, der Nebenmann rückwärts. Und schon gewinnt man die erforderlichen cm, um die Fahrertür öffnen zu können.“ Doch Vertrauen in die Mitarbeit der Autofahrer hat er nicht: „Einfache Lösung, praktisch nicht umsetzbar.“
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Klar, denn die Mehrheit fährt ja diese unnötig großen Angeberautos. Typisch: Protzen, aber geizen. Das Protzen ist ja so teuer, da kann man sich faire Preise nicht mehr leisten.
Aber logisch: Parkhäuser mit größeren Parkplätzen sind ähnlich teuer in Bau u. Unterhaltung wie gleichgroße mit mehr Parkplätzen, bringen aber weniger ein. Nein, die Differenz die durch die Angeberautos verloren geht, müssen die Angeber tragen. Verursacherprinzip. In meinen Augen machen sich die - erstrecht die geizigen - Protzer nur lächerlich.
Die idiotische Autoindustrie fördert ja das Protzertum, indem sie die Autos immer größer und stärker macht. Um noch mehr Reibach zu machen, wurden die Käufer hardwaremäßig beschissen. Die Betrüger sind aber aufgeflogen und der Kunde weiß um den Betrug. Nun müsste die Industrie den angerichteten Schaden wiedergutmachen - und zwar hardwaremäßig, nicht scheinheilig mit Softwarepfusch.
Aber die Bundesregierung beteiligt sich im Nachhinein an dem Betrug und betrügt nun auch die Wähler, indem sie den Verbrechern (Betrug ist ein Verbrechen, eine Straftat) die angemessene Wiedergutmachung (Beihilfe nach der Tat?) ersparen will. Zum finanziellen Nachteil der Wähler.
So haben die Autohersteller mehr Vermögen, weiterhin mit immer größer werdenden Modellen die Protzerlust der Kunden anzustacheln. Ohne die würden weit weniger Autos gekauft werden. Und die Autoprotzer müssten ihr Geld nicht so oft fürs Auto ausgeben und könnten sich noch einen Parkplatz leisten.
Erstmal dafür sorgen, dass die zu großen Autos korrekt geparkt werden. Nicht selten parkt Muddi vorm Supermarkt den Panzer mitten über der Linie - weil geht ja. Dieses asoziale Verhalten müsste viel härter sanktioniert werden. Sofort Parkkralle - 200€. Wieder was gelernt. Als Parkhausbetreiber würde ich eh so machen wie ich es für richtig halte.
Bitte tut uns einen Gefallen:
Tituliert „The Dude“ bitte nicht ständig Autoexperte. Der Typ ist als Hochschullehrer (einer Provinzuni) ein Totalausfall und hat in der Autoindustrie nur verbrannte Erde hinterlassen. Nur weil er Euch sagt, was ihr hören wollt, ist er noch kein Experte - eher das Gegenteil.
Das Thema ist ja schon längst in der Realität angekommen (vielleicht noch nicht in der Wissenschaft oder Stammtisch, hat gern Delay):
Die Parkgebühren für alle Autos kännen steigen. Denn Parkhausbetreiber zeichnen bei Renovierungen / Neubauten die Parkflächen neu ein - breiter, z.B. auf 2,50 Meter. Dadurch ist Platz für weniger Autos. Um mehr Profit zu machen, hebt man die Preise an (wenn es Lage, Wettbewerb und Klientel hergeben).
Andererseits sinken bei manchen Parkhäusern die Preise (nicht direkt, aber über Kundenkarten), bei denen man wg. Säulen / alt die Flächen nicht breiter machen kann und die Auffahrten eng sind. Hier parkt man mit einem kleineren Fahrzeug evtl. günstiger. SUV-Panzerfahrer meiden i.d.R. diese Parkhäuser.
Man sollte mehr geleistet haben um jemanden Anderem seine Expertise auszusprechen. Wer Inhaber eines Lehrstuhles ist, der hat bis auf ganz seltene Ausnahme seine Wissen und Können unter Beweis gestellt. Dieses anonyme Schimpfen und Herabwürdigen finde ich erbärmlich.
Und nein, ich teile seine Meinung so gut wie nie.
Es gibt nur einen "Dude" und der fliegt höchstens mit dem Teppich.
Essen-Duisburg ist auch keine Provinzuni, aber der Experte hat sich wohl eher selbst dazu ernannt.
~15 Sätze mit 6x mal dem Wort Protzen ... da hat sich aber jemand mal was richtig von der Seele reden müssen. Aber besser hier wie in der freien Wildbahn Amok laufen ...
Es gibt alleine schon das Problem, dass Gebühren auf die Stellfläche des Fahrzeuges in der Praxis schwer automatisch zu erfassen sind.
Hat der "Auto-Experte" schon vergessen das er selbst eifriger Befürworter der Prämien-Kampagne zur Abschaffung älterer Fahrzeuge war und ist?!
Der Fahrer eines älteren Autos kommt u. U. bald nicht mehr in die Innenstädte um besagtes Parkhaus zu nutzen!
Der Gesetzgeber hat die Entwicklung einfach verpennt.
Selbst die geforderten 2,50m Parkplatzbreite reichen schon jetzt kaum noch aus.
Man muss einfach bedenken, dass auch Platz zum Ein- und Aussteigen benötigt wird.
Daher sollten es sogar mindestens 3 Meter sein.
Das passt schon. Zur Not steige ich durch die Heckklappe aus, wenn der Parkplatznachbar nicht parken kann oder können will.
Dieser Lehrstuhl macht sich hier zum Fürsprecher sämtlicher Parkhausbetreiber, ob gewollt oder ungewollt, weiß man bei dem Kerl nicht immer so genau.
Irgendwie ist das doch Unsinn! Die Autos sind heute doch fast alle ähnlich breit. Bei der Fahrzeugbreite unterscheidet sich ein Golf 7 zu einem 5er um 7 Zentimeter in der Breite, also 3,5 cm jede Seite. Das ist jetzt nicht wirklich viel, als dass es höhere Preise für das größere Modell rechtfertigen würde.
Und größere Flächen für diejenigen, die mehr bezahlen, gibt es dann wohl auch nicht.
Das ist doch dann alles unrealistisch und unbegründet und auch nicht mehr im Sinne der Gleichbehandlung, zudem auch aufwändig umzusetzen.
Genauso sinnvoll begründet wäre es, bei größeren Felgen mehr KFZ-Steuern zu verlangen.
Kann man machen, muss man aber nicht!
Viele Parkhäuser wurden in den Nachkriegsjahren entworfen und ein Käfer war damals eben deutlich kleiner als ein Golf heute. Es hapert also eher an den veralteten Gebäuden. Die Betreiber scheuen hohe Kosten für Umbauten und wollen auch nicht weniger Stellflächen einzeichnen, weil sie dann noch weniger verdienen.
Ich kenne ein Parkhaus, da kann ich nichtmal mehr reinfahren, weil die Zufahrt zu schmal ist. Soetwas müsste man abreißen und neu bauen, dafür wurden letztendlich auch jahrzehntelang die Parkhauspreise eingesammelt.
😆 😆 😆
Tear_down was hat die Felgengröße denn mit der Kfz-steuer zu tun? Wenn dann müsste man das Leergewicht des Fahrzeugs bemessen.
Was Parkplätze im Parkhaus betrifft, freue ich mich wenn ich neben einem normalen Auto einen freien Platz finde, setze den Blinker und siehe da. Belegt ein Kleinstwagen ala Smart Lupo etc. Blockiert einen ganzen Platz obwohl nur 50 % der Länge benötigt wird. Ist nicht zu ändern, aber ein Mittelklassekombi belegt hier genauso den platz.
Wahrscheinlich hat er heute keinen Parkplatz gefunden und muss das jetzt verbal kompensieren.😆
Dass es mit den Parkplätzen auch anders geht, zeigt die Neuanlage bei unserem Globus-Markt in der Nähe. Komplett neu eingezeichnete Parkflächen, die groß genug sind, damit man auf allen Seiten beim geparkten Auto bequem Aussteigen kann. Es geht, wenn man nur will. Bequemes Parken, zufriedene Kunden, mehr Umsatz. Wird sich sicherlich rechnen.
Gruß
electroman