Subaru Outback 2015: Fahrbericht
Meine Boots, mein Holzfällerhemd, mein Subaru
Subaru stellt die fünfte Generation des Outback vor. Der Gelände-Kombi soll kultivierter und sicherer fahren – aber trotzdem ein raubeiniger Außenseiter bleiben. Ein erster Test.
Ljubljana/Slowenien – Nach nur fünf Minuten Fahrt sieht der Kombi aus wie ein echter Geländewagen. Hellbrauner Schlamm ziert die schwarzen Plastikschweller, bedeckt die Kotflügel und die großen runden Nebelscheinwerfer. Der Subaru Outback brettert über einen Schotterweg, dann über eine Kuppe und durch eine weitere Pfütze aus Dreck, Wasser und Steinen.
Das ist es, was Subaru-Fahrer wollen. Ein bisschen Abenteuer, in der Natur, im Schlamm. Da darf man sich auch mal schmutzig machen, nur steckenbleiben darf man nicht. Eine Umfrage des japanischen Herstellers unter seinen
Kunden hat ergeben, dass sie vor allem vier Dinge schätzen: Verlässlichkeit, Nonkonformität, Nutzwert und Allrad-Antrieb.Wir stellen uns den typischen Subaru-Fahrer mit Vollbart und Boots vor, also als den Lumbersexual unter den Autofahrern. Er liebt sein Auto genauso wie sein gutsitzendes Holzfällerhemd. Daran ändert auch die neue Generation kaum etwas, nur der Schnitt soll moderner werden.
Subaru Eyesight erstmals in Europa
Modern ist allerdings Interpretationssache. Subaru versteht darunter vor allem die Einführung des Eyesight-Systems samt mehrerer Assistenzsysteme (u. a. Notbremse, Abstandstempomat, Spurhalteassistent, Spurleitassistent), die mit dem Outback erstmals in Europa verfügbar werden. Subaru ist stolz auf diese Helfer. Doch heutzutage kann ein Autohersteller mit einem gut funktionierenden Abstandstempomaten und einem übereifrigen (bing-bing-bing-bing) Spurhalteassistenten ohne Lenkeingriffe (bing-bing-bing-bing) nicht mal den letzten Einsiedler hinterm Baum hervor locken.
Sinnvoll ist die Notbremsfunktion (bis 50 km/h), überflüssig der „Lead-Vehicle-Start-Alert", der darauf hinweist, wenn das vorausfahrende Fahrzeug sich in Bewegung setzt. Subaru wird hier in den nächsten Jahren nachlegen. Doch so oder so zählen für Subaru-Fans ganz andere Dinge: Boxermotoren und vier angetriebene Räder.
Ein sehr umfangreiches Facelift?
Beides bietet selbstverständlich auch die fünfte Generation des Gelände-Kombis. Und beides stammt im Grunde aus dem Vorgänger. Beim permanenten Allrad-Antrieb stört das kein Stück. Auf den Schotterpisten in den Wäldern rund um Ljubljana zeigt der Outback, was Traktion bedeutet. Das Heck lässt sich nicht mal mutwillig und mit ausgeschalteter Traktionskontrolle zum Ausbrechen bewegen. Geht es viel zu schnell, schiebt der Outback lediglich leicht über die Vorderachse – und lässt sich sofort wieder einfangen.Ob der Outback eine neue Generation oder ein umfangreiches Facelift ist - darüber lässt sich streiten. Die Plattform bleibt auf jeden Fall die gleiche. Dafür hat Subaru nach eigenen Angaben 60 Prozent aller Teile erneuert. Chassis, Aufhängung, Lenkung, Bremsen – alles neu.
Die bessere Verteilung hochfester Stähle macht das Auto 67 Prozent steifer und senkt den Schwerpunkt. Der Subaru Outback wächst in der Länge um 2,5 und in der Breite um 2,0 Zentimeter. Ein Spoiler über der Heckklappe verbessert gemeinsam mit der in einem günstigeren Winkel stehenden Windschutzscheibe die Aerodynamik. Dass die Scheibe außerdem nach vorn versetzt wurde, soll für mehr Platz sorgen: vorn sitzt
man im neuen Outback sehr bequem, hinten gut und ganz hinten wächst das Ladevolumen von 526 auf 559 Liter.Japanische und europäische Ohren
Die zahlreichen Veränderungen sollen das Raubein ein bisschen kultivieren. Der Outback soll besser fahren und sich besser anfühlen. An die selbsternannte Konkurrenz von Audi Allroad und Volvo Cross Country reicht der Outback vor allem im Innenraum nicht heran.
Laut Subaru sinkt der Geräuschpegel hier um 12 Prozent. Bei der Fahrt mit dem 2,5-Liter-Benziner bleiben Windgeräusche dennoch deutlich hörbar. Viel störender empfinden europäische Ohren allerdings das mit dem CVT-Getriebe verbundene monotone Heulen des Motors. Trotz der sechs simulierten Fahrstufen wirkt der Benziner-Boxer oft angestrengt und laut. Der Diesel mit sieben Fahrstufen wirkt dagegen außergewöhnlich leise. Erst bei hoher Drehzahl oder Geschwindigkeit auf der Autobahn fängt er an zu rasseln.
Überarbeitete Motoren für den Subaru Outback
Auf dem Papier verbrauchen beide Motoren weniger als zuvor. Beim Benziner sinkt der Normverbrauch (mit CVT) von 7,6 auf 7,0 Liter, beim Diesel von 6,3 auf 6,1. Auf der anstrengenden Testfahrt mit einem hohen Anteil an bergigen Matschpisten schluckt der Benziner satte 13,0 Liter. Auf der Landstraße schafft man auch die 9 Liter. Der Diesel lässt sich mit 8,1 Litern flott bewegen.Schade, dass die Start-Stopp-Automatik fehlt. Sie könnte den Verbrauch weiter senken. Doch das ist eben der Preis für Nonkonformität und den einzigen Diesel-Boxer auf dem Markt.
Auf die Straße kommt der neue Subaru Outback am 28. März 2015. Die Preise beginnen bei 34.940 Euro für den Diesel mit manuellem Sechsgang-Getriebe. Der Benziner startet bei 36.440 Euro. Beide sind damit rund 2.000 Euro billiger als zuvor.
Technische Daten – Subaru Outback 2015
Der Benziner
- Motor: 2,5-Liter-Vierzylinder-Boxer
- Leistung: 175 PS, 129 kW
- Drehmoment: 235 Nm
- Getriebe: stufenloses Automatikgetriebe („Lineartronic“ mit sechsstufigem manuellem Programm)
- Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
- 0 – 100 km/h:
- Verbrauch: 7,0 l (NEFZ), Test: ca. 13,0 l
- C02: 161 g/km
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,82 x 1,84 x 1,61
- Radstand: 2,75 m
- Leergewicht (ohne Fahrer): 1.582 bis 1.651 kg (ausstattungsabhängig)
- Kofferraumvolumen: 559 l
- Preis: ab 36.440 Euro, vorher 39.000
Der Diesel
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo-Boxer
- Leistung: 150 PS, 110 kW
- Drehmoment: 350 Nm
- Getriebe: stufenloses Automatikgetriebe („Lineartronic“ mit siebenstufigem manuellem Programm)
- Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h
- 0 – 100 km/h:
- Verbrauch: 6,1 l (NEFZ)
- C02: 159 g/km
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,82 x 1,84 x 1,61
- Radstand: 2,75 m
- Leergewicht (ohne Fahrer): 1.676 bis 1.738 kg (ausstattungsabhängig)
- Kofferraumvolumen: 559 l
- Preis: ab 38.940 Euro, vorher ab 37.500 (34.940 mit manuellem Sechsgang-Getriebe, vorher 35.500)
Ich finde den Subaru Outback ein interessantes Auto,
leider weist die Front bei dem 2015 Modell starke Ähnlichkeit zum Hyundai Santa Fe auf und die Subaru typische Charakteristik geht verloren. Tolles Auto trotzdem
ps. was zur Hölle ist ein Lumbersexual?! - egal will ich garnicht wissen! - beknacktes Neusprech!
In Deutschland total unterschätzte Marke.
Schöner Boxermotor mit exzellenter Laufkultur und gutem Allrad.
Natürlich nix für den Autobahnraser Leistungswahn.
Ich mag Subaru, das jetzige Outback-Modell sieht auch wieder deutlich gefälliger (Innen+Außen) aus, als der Vorgänger.
Wohl mit Abstand der meistverkaufte Kombi in den USA.
Na ja, für mich eher einer von Vielen aus dem Segment. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal sehe ich nicht, auch nicht preislich. Optisch auch eher etwas langweilig, aber sowas ist wie immer Geschmackssache...
Boxer-Saugmotor in Kombination mit stufenlosem Getriebe, Allrad und Geländetauglichkeit reicht nicht? 😊
Laut NEFZ 7,0 l und im Test 13,0 l...... hat sich da nur wer verschrieben beim Benziner?
Also da würde ich den aber ruckzuck zurückgeben, auch wenn ich Subaru für sehr zuverlässig und solide halte! Mein früherer Opel-Händler in Bielefeld hatte ein paar Jahre auch die Subaru-Niederlassung und der Verkaufsleiter sagte damals mal leise zu mir "die sehen wir eigentlich gar nicht wieder, so zuverlässig laufen die...." und das zeigt durchaus auch der TÜV-Report und der Zufriedenheitsindex aller Hersteller....
Vorher würde ich an deiner Stelle aber noch kurz die Prüfkriterien des NEFZ durchlesen ... 😉
Gruss
Steuerkatze
13 Liter im Gelände! .... hat sich da nur wer verlesen 😉
Ich bewege meinen ML 350 mit um die 14l, aber ich bewege dabei über 2,2t mit 3,5l Hubraum und darf 3,5to. an den Haken nehmen. Also sollten 13l im normalen Alltag für den Subaru zuviel sein, ausser man knattert überwiegend im Wald rum. Aber dann sollte das in einem Test auch entsprechend erwähnt werden.
Das der NEFZ für die Tonne ist, da brauchen wir nicht drüber reden.
Ist der Boxerdiesel inzwischen standfest ?
Da gabs nämlich Probleme mit der Lebensdauer.
Franz
Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber mit dem Outback würde ich nur sehr ungern in's Gelände fahren wollen, dafür scheint er nicht wirklich gemacht zu sein.
Einen alten Jimny (vor 2012) würde ich da zum Beispiel deutlich vorziehen.
PS: Das ist nur ein reiner Vergleich der Geländetauglich- und Gängigkeit, es ist mir klar, dass man die beiden Fahrzeuge sonst nicht vernünftig miteinander vergleichen kann. 😉
Typisch dt. Berichterstattung über ausländische Autos. Egal... Wenn man in den Foren schaut, wird man feststellen,dass sich ein 2,5l Benziner Outback mit 9l locker bewegen lässt.
Egal,der NEFZ ist zum vergessen. Wenn der WLTP kommt,werden einige 6l Benziner ihr Wunder erleben.
Nachdem mich die "Qualität" der Ware des VAG-Konzern so gut wie zur Abkehr von denen gebracht hat (Allroad meiner und Allroads von Bekannten), habe ich mir Gedanken nach einen Ersatz gemacht.
Subaru war mein erster Gedanke. Habe fleissig im Netz Erfahrungen von Subaru - Eignern gelesen. Tja, die Diesel-Boxer gehen gar nicht - genauso wie der VAG-Müll. Und dann sind da noch häufig Lackprobleme genannt worden (sau empfindlich).
Kann man nur hoffen, dass die neue Generation nicht die VAG-Qualitäts- Umsetzung übernommen hat....