Markttransparenzstelle für Diesel und Benzin
Meldepflicht für Spritpreise beschlossen
Der Bundestag hat die Einrichtung einer Markttransparenzstelle für Benzinpreise beschlossen. Billiger wird Benzin dadurch vermutlich nicht.
Im Frühjahr erklommen die Spritpreise luftige Höhen, die Politik musste sich etwas einfallen lassen. Das Kartellamt hatte nach jahrelanger Beobachtung keine Beweise für wettbewerbswidriges Verhalten der Ölkonzerne gefunden; also erfand der Wirtschaftsminister Rösler die Markttransparenzstelle, einzurichten beim Bundeskartellamt.
Mit den Daten sollte die Behörde die Ölkonzerne besser überwachen können; außerdem sollte ein umfassendes Benzinpreis-Vergleichsinstrument für Bürger aufgebaut werden. Auch Strom- und Gaspreise sollen künftig überwacht werden, allerdings nur im Großhandel.
Gesetz wurde stark entschärft
Nun hat das Parlament den Entwurf beschlossen; allerdings stark entschärft. Tankstellen müssen lediglich Preisänderungen melden. Nach Röslers ursprünglichen Plänen sollten sie auch Auskunft darüber geben, welche Mengen Treibstoff sie wo und wie teuer eingekauft haben. Dieser Vorschlag wurde von den Ölkonzernen stark kritisiert.
Die erhobenen Preise wird das Bundeskartellamt den Betreibern von Benzinpreis -Vergleichsportalen zur Verfügung stellen. So sollen die Bürger in die Lage versetzt werden, die günstigste Tankstelle zu wählen. Solche Vergleichsportale gibt es zwar schon; deren Daten stammen aber von Autofahrern, sind daher zufällig und gerade im ländlichen Raum oft veraltet.
Kleine und mittlere Unternehmen, also überwiegend freie Tankstellen, können sich von der Meldepflicht befreien lassen. Dies hatten die freien Tankstellen selbst gefordert, aus Angst vor hohem bürokratischen Aufwand. So ist es wahrscheinlich, dass ausgerechnet die günstigsten Tankstellen nicht in den Preislisten auftauchen.
Wird Benzin billiger?
Im Gesetzentwurf heißt es optimistisch:
„Auswirkungen auf das Preisniveau (…) lassen sich nicht quantifizieren. Es wird angesichts der präventiven Abschreckungswirkung (…) erwartet, dass das Gesetz preisdämpfend wirkt“.
Wie das genau funktionieren soll, dazu schweigt die Bundesregierung. Experten rechnen nicht damit, dass die Kraftstoffpreise durch die größere Markttransparenz insgesamt sinken; schließlich bestehen Benzin- und Dieselpreis größtenteils aus Steuern.
Die Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hofft auf eine "glättende Wirkung" auf das Preisniveau an den Tankstellen; große Preissprünge sollen also nach dem Wunsch der Politik künftig entfallen. Damit würden allerdings auch Preissenkungen entfallen, wie sie viele Tankstellen zum Abend hin vornehmen.
Quelle: dpa, dapd; BMWi; Focus Online
Das bringt meiner Meinung nach genau drei Vorteile:
A) Bessere und genauere Absprachen, da man die Preise direkt im Internet einsehen kann.
B) Eine glättende Wirkung (nach oben).
C) Eine neue Entschuldigung für höhere Preise (Zeitaufwand, der Kosten verursacht).
Da hat die Politik doch wieder etwas wirklich tolles beschlossen! 😊
Was soll damit sinnvoll rauskommen, außer bürokratischer Aufwand und damit verbundener zusätzlicher Kosten ?
Zitat:
Nun hat das Parlament den Entwurf beschlossen; allerdings stark entschärft.
Nach Röslers ursprünglichen Plänen sollten sie auch Auskunft darüber geben, welche Mengen Treibstoff sie wo und wie teuer eingekauft haben. Dieser Vorschlag wurde von den Ölkonzernen stark kritisiert.
Zitat Ende:
Noch Fragen😕🙄🙄
Wenn die Politik etwas macht dann immer nur zu Ihrem eigenen Vorteil oder dem Ihrer Lobbyisten.
Aber hauptsache wir Idioten gehen immer schön wählen...
Diese Kritik kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Wir leben in einer freien Marktwirtschaft und da kann man kein Unternehmen zwingen seine Preiskalkulation, seine Einkaufspreise o.ä. zu offenbaren. Ich käme auch nie auf die Idee zu Rewe zu gehen und mit der Milch zur Kasse zu laufen und zu fragen wie viel sie das jetzt im Einkauf gekostet hat.
Allgemein zum Gesetz: Vollkommen sinnlos. Wird die Industrie nicht beeindrucken und Apps/Internetseiten die das "privat" überwachen gibt es schon lange und zur genüge. Wird außer Bürokratie und Kosten nichts bringen.
Absolut deiner Meinung, ich habe so lange darauf gewartet und nun ist es endlich beschlossene Sache.
Ich finde den Politikern steht nun ein verdienter Urlaub und eine saftige Diätenerhöhung zu.
Mensch, es funktioniert also doch noch etwas in unserem schönen Land 😊
Gruß Thomas
Prinzipiell zwar nicht schlecht, aber ändern wird das nichts, absprachen bleiben nach wie vor bestehen.
SCHWACHSINN!!!
Für so ne sinnlose Sache wirds Geld verschleudert...🙄
Wie realitätsfremd ist man ganz oben mittlerweile?
Solche Meldungen sind für mich der blanke Hohn.
Ich ziehe meinen Steuerbescheid ausm Briefkasten und was les ich?
Kilometerpauschale ist nicht angerechnet...
Aber ich hab ja ne App aufm Telefon die günstige Tankstellen 40km weiter ausspuckt.
Und unsere Politik klopft sich auf die Schultern für sinnlos Taten.
Man man man und die Masse sagt dazu auch noch:Toll!Endlich tut sich was....🙄
Die ganz oben sollten jeden ihrer Wege selbst bezahlen dann würden sie evtl.
merken wie hoch der Preis für Mobilität zum Arbeitsplatz ist.
Aber ne wir dummes kleines Volk können ja dafür aufkommen.
Sinnlose Umweltzonen werden eingeführt,für immense Summen und keine spürbaren Entlastungen bringen.
Dem Volk wird nahe gelegt aufs Rad umzusteigen,aber die Innenstädte hermetisch vor Fahrrädern abgeriegelt.
Bei uns in EF wurde einer der wichtigsten Durchgänge zur Stadt(die Bahnhofsdurchfahrt) mit zig Millionen Euro erneuert aber an den Radverkehr hat keiner der so genannten "Verkehrsplaner"gedacht.
Wie lange denkt manch ein hohes Tier eigentlich lassen wir uns noch verarschen???
Armes Deutschland...
Mit kopfschüttelnden und wütenden Grüssen an unsere Obrigkeit.
Ich frage mich immer wieder, was für Flachzangen in diesem Land leben und mit welchen Erwartungen Sie an die Politik gehen.... 🙄
1.) Benzin wird nie mehr günstig werden. Nie mehr. Warum? Langfristig sinkendes Angebot und mittelfristig steigende Nachfrage. Der Anteil von Spekulanten an Benzin macht es vielleicht teurer als es sein mag, Preise mit 0,xx € pro Liter sind (leider) Vergangenheit.
2.) Apps auf dem Smartphone, ist ja wunderbar. Diese Apps leben von den freiwilligen Meldungen, wer solche Apps hat und nicht in Hamburg lebt, wird die Situation kennen... da sind allenfalls 4 Tankstellen gemeldet mit Preisen von Vorgestern. Prima Sache.
3.) Dieses Gesetz ist die richtige Lösung. Es gibt uns Verbrauchern die Möglichkeit, 'richtige' Preise in Echtzeit nachzusehen und so die Möglichkeit der Marksteuerung zu tätigen.
Nur sollte man die Möglichkeit, die einem als Konsumenten gegeben sind, auch nutzen - statt nur zu meckern, mosern und motzen.
Und die Aussage mit "bürokratischem Aufwand"... das ist Pillepalle im Vergleich zu den Anforderungen, die ein Tankstellenbetreiber erfüllen muss.
Ich habe vielmehr das Gefühl, wir Deutsche sind ein Volk von Pessimisten, Meckerern und Dauernörglern. Das Glas ist stets halb leer und anstatt es auszutrinken, verschütten wir es lieber damit wir auch einen Grund haben, uns zu beschweren.
Nehmt die Möglichkeit an, die hier geboten wird. Fahrt einen kleinen Umweg zu den günstigeren Preisen. Nur so funktioniert eine Marktwirtschaft. Nur so kann eine Lenkungsfunktion realisiert werden.
Kleine Berichtigung: Die haben mehrere Dienstfahrzeuge.
Ich zitiere mal aus heutigem Berliner Kurier zu den Privilegien der Ex-Kanzler: Schröder hat 7 Dienstwagen, Kohl 6 und Schmidt 4. (Das mit den Kosten der zustehenden Büros und Angestellten lass ich weg).
Gruß
Wenn dadurch die Preise verlässlicher werden, wäre das schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Das nervtötende Auf und Ab und die damit verbundenen Hamsterkäufe und langen Schlangen an den Zapfsäulen wären dann passé.
Also: hoffenlich werden die Preissprünge geringer, und vor allem die Häufigkeit der Preisänderungen reduziert.
Mehr Transparenz? Bei BP, Shell & Co. werden die Sektkorken knallen. Was jeder Endkonsument dann auf seinem Iphone sieht, wird auch auf den Bildschirmen der Preiszentralen von den Öl-Konzeren zu sehen sein. Die können so viel schneller auf Preisänderungen reagieren als bisher. Glauben die Politiker echt noch an eine Marktabsprache. Wenn einer der großen Zwei (entweder die mit dem gelben oder die mit dem blauen Logo) hoch geht, ziehen die anderen nach, dafür muss keiner von Aral bei Shell anrufen. Mit so einer Transparenzstelle wird das jetzt aber binnen Minuten gehen.
Damit hat man den Pöbel erst mal ruhig gestellt und suggeriert, die Regierung würde etwas für den geschröpften Auto/Motorrad/LKW-fahrer tun. Hoffentlich gibt es dazu eine vernünftige API, so dass ich die Werte abgreifen kann um Analysen mit den Daten zu fahren. Bin mal auf die Umsetzung gespannt, wenn die Smartphone Apps da sind. Ob man dann auch wirklich die günstigste Tanke mit aktuellen Preisen ansteuern kann.
Selbst bei 5 Cent Unterschied kommt man bei einer Tankfüllung von 50 Liter und einem Verbrauch von 7 Liter keine 25 km weit. 🙁
Bei einem Unterschied von 2 Cent dementsprechend keine 10 km. 😉
Große Umwege lohnen sich schon allein wegen des Verbrauchs nicht.
Und selbst bei nur 5 km Umweg würde ich mir überlegen, ob ich das mache. Rechne doch einmal die Gesamtkosten eines Autos gegen. Bei 20 Cent je Kilometer ist das 1 €. Dagegen noch der Zeitaufwand und wenn es besonders blöd läuft, stehe ich dann vor der Tankstelle im Stau, weil alle so schlau waren wie ich und sparen wollen. 😮 😱
Dann nehmen wir noch den Unfallversicherungsschutz auf dem Arbeitsweg und dann erklär mal, wenn es ganz dumm läuft, warum du 5 km ab vom Schuss einen Unfall gebaut hast oder lass es auch nur 500 m jenseits deines Arbeitsplatzes oder deiner Wohnung sein, wenn auf dem Arbeitsweg 5 Tankstellen liegen. 😎
Den kleinen Umweg für zwischendurch, den fährt ohnehin jeder, beispielsweise wenn man die Tankstellenkette XY nimmt, die meist günstiger ist als die Tankstellenkette YZ, weil man das weiß. 😊
Fragt man sich also tatsächlich was dieses System bezwecken soll. Schon allein aus Umweltschutzgründen läuft das gegen jede Logik, wenn die Leute nun Umwege fahren. 🙁
Bleibt die Überlegung, ob es beim Kauf nicht doch der kleinere oder sparsamere Motor getan hätte, denn damit hätte man in 99 % der Fälle mehr Geld gespart, egal ob man nun nur Spritkosten oder gar so Dinge wie Wartung und Versicherung betrachtet. Es gibt reichlich mehr Möglichkeiten Geld zu sparen und diese - lassen wir es 5 Cent sein - sind bei 7 Liter Verbrauch auf 15.000 km im Jahr keine 55 €. 😤
Das macht das Kraut fett!
Da tanke ich doch lieber an meiner Lieblingstankstelle, wo ich einen günstigen Kaffee bekomme und den Tankwart kenne. 😊
Jeder, der sich über den einen Euro hin oder her beschwert, dann aber in der Tankstelle einkauft, egal was, Brötchen, Brezel, Getränk, Alkohol oder Motoröl, dem geht es ohnehin noch zu gut. 😎
Ja, böse sind Spritkosten für Pendler mit geringem Einkommen, Familienväter, Alleinerziehende Mütter, die ohnehin schon kleine Autos fahren, um zu sparen. 🙁
Das bestreite ich auch gar nicht, aber gerade die haben von solch einem System doch noch am wenigsten. Mutti checkt mit dem Kind am Arm noch schnell die Preise und fährt einen Umweg. Papa kommt 10 Minuten später heim, weil er noch einen Umweg fährt. 😱
Ist doch alles Dummfug, aber wenn der Michel meint die 2 Cent rechtfertigen 10 km Umweg, dann soll er seine effektiv 30 Cent je Tankfüllung sparen. 😊
Durch den erhöhten Büroaufwand wird der Sprit eher teurer als billiger.