Classic Driving News
Mercedes-Benz 190SL: Die Rettung der schlafenden Schönen
Er kann nicht gesucht, aber gefunden werden, der vielbeschworene Garagen-Fund. Legenden ranken um den versteckten Schatz, der vergessen seiner Entdeckung harrt. Hier nun die Geschichte eines echten Wunders.
Sagenhafte Mythen ranken sich um Scheunen- und Garagenfunde. Viel wird von ihnen erzählt und ein wissendes Raunen geht durch die Runde, kommen sie zur Sprache. Doch wird konkret nachgefragt kommt es schnell zur unsanften Landung auf dem harten Boden der Realität. Denn es gibt sie einfach sehr, sehr selten, die Fahrzeuge, die jahrelang Dornröschen-gleich in einem vorteilhaft temperierten Raum auf den Retter in schimmernder Rüstung warten, der dem Fluch der Bewegungslosigkeit ein Ende macht. Baris Baz ist ein solcher Retter, der sogar die Überquerung des Atlantiks auf sich nahm, um einen schwäbischen Sportwagen zurück in heimatliche Gefilde zu bringen. Kunde von der rettungswürdigen Schönheit bekam unser Held aber nicht von einer weisen Frau in den Tiefen des badischen Forstes sondern modernstes High-Tech verhalfen ihm zu den ersten Wissensbissen. Das elektronische Orakel, hier speziell eine bekannte Auktions-Plattform, stehen nun nicht eben im Ruf, der Verbreitung der lautersten Offenbarung zu dienen, vielmehr sind die meisten der hier lancierten Informationen mit mehr Vorbehalten zu betrachten, als ein Politikerversprechen vor der Wahl. Unser Retter wusste also nicht, ob er den trügerischen Einflüsterungen einer Sirene oder den wahren Worten eines Ehrenmannes lauschte. Die winzigen Bilder waren ein Anreiz, aber Gewissheit boten sie nicht. Unser kühner Held lies es darauf ankommen und hielt bis zum Ende mit, um schliesslich erfolgreich aus der Bieter-Schlacht hervorzugehen. Doch immer noch bestand die mehr als wahrscheinliche Möglichkeit, einem geschickten Schwindler aufgesessen zu sein. Kurz entschlossen reiste unser Held in den Westen der Neuen Welt, um sich von dem Zustand der schlafenden Schönheit vor Ort ein Bild zu machen. Und wie so oft war auch hier das Glück mit dem Tüchtigen, der ehrwürdige Mercedes-Benz 190 SL, der von seinem Besitzer vor 20 Jahren wegen einer fälligen Reparatur in einer Garage abgestellt worden war, bezauberte den weit Gereisten. Der Innenraum war mit cognacfarbenem MB-Tex beschlagen, dessen Zustand einen heutigen Neuwagen neidisch machen konnte. Die Karosserie zeigte sich nur wenig von den Angriffen des Rostes beeindruckt. Kein Unfall hatte die Linien der ehrwürdigen Sportwagen-Ikone entstellt. Der Verkäufer stellte sich als honoriger Ingenieur vor, der in den Diensten der amerikanischen Truppen auch einst in Deutschland gearbeitet und dort den Wagen aus erster Hand übernommen hatte. Dies alles war schon lange, lange Jahre her, doch der umsichtige Eigner hatte den Kaufvertrag von 1981 sicher verwahrt. Damals hatte der Nitribitt-Mercedes schon seine 19 Lenze auf dem schönen Rücken gehabt. Bei der Heimreise durfte das schwäbische Cabrio seinen Besitzer noch begleiten, auf eigener Achse die Strecke von San Francisco nach Modesto bewältigen. Doch dann wurde dem vierzylindrigen Herzen des Wagens jahrelange Ruhe verordnet. Nun zwangen den Ingenieur berufliche Gründe zum Umzug und er musste sich schweren Herzens von seiner seit zwanzig Jahren funktionslos in der Garage siechenden schwäbischen Schönheit trennen. Hier kreuzen sich nun die Wege unseres Helden und der schlafenden Schönen und das vorläufige Happy-End endete im Hafen. Per Container trat der holde Mercedes seine Heimreise an, im Ländle wird man sich intensiv um eine Reanimation der Technik und eine Beseitigung der Korrosion bemühen. Dann kann der mittlerweile 47-jährige Roadster wieder auf Deutschen Straßen seinem funkelnden Stern folgen. Und die Moral von der Geschichte? Manche Wunder werden wahr, auch im Zeitalter des Internets.Und die Moral von der Geschichte? Manche Wunder werden wahr, auch im Zeitalter des Internets.
von Frank Brendel
Quelle: Carsablanca
Zuviel der Euphorie ... der Innenraum ist erkennbar schon einmal "gemacht" wohl mit Kunstleder im Stil der Zeit, damit der Wagen 1981 für immerhin 22.000 DM, also auch schon weit über Neupreis an den Mann gebracht werden konnte ... Garantieausschluss und motorschaden lassen auch nichts Gutes erahnen ... und in den Ecken sitzt der Gilb ... bleibt zu hoffen, das wenigstens der erste Lack drauf ist ... aber die Geschichten vom Scheuenfund sind ja so schön ...
Gruß
T.O.
Das ist doch das übliche gewäsch bei carsablanca - hauptsache möglichst teuer
verkauft und wenn sich der rest der story wie Focus liest; 2 Seiten Werbung und
dann eine seite mit sinnlosem bla bla bla!
Die Heizungshebel sind auch vom Ponton, weil schwarz statt verchromt. Rost
am Boden und 2 Bilder sehen aus wie eine Computergrafik. Ist das Auto über
haupt echt? 😕