Mercedes Vision Tokyo: Autonome Mittelklasse-Studie in Tokio
Mercedes bringt Licht ins Sofa
Eine Studie für die ganz ferne Zukunft: Mercedes zeigt den Vision Tokyo, ein Konzept mit Brennstoffzelle, beleuchtetem Sofa und viel digitalem Schnickschnack.
Tokio/Japan - Hätte dieses Raumschiff keinen Stern, könnte es Hollywoodstar Will Smith zum Kampf gegen renitente Roboter bringen. Das Konzeptfahrzeug "Vision Tokyo“ weise „weit über die nächste Fahrzeuggeneration hinaus“, gibt uns Mercedes mit auf den Weg. Ein überflüssiger Hinweis, der aber viele Stammkunden beruhigen dürfte.
Mercedes sieht in der Studie für die Tokyo Motor Show die Fortsetzung des Konzepts F 015, das im Januar 2015 in Las Vegas vorgestellt wurde: Ein Auto, das von Menschen gelenkt werden kann, aber im Normalfall von selbst fährt. Im Gegensatz zur Luxuslimousine F 015 passt Vision Tokyo mit 4,80 Metern Länge aber eher in die gehobene Mittelklasse.
Mercedes Vision Tokyo: Ein beleuchtetes Sofa und eine einzige Tür
Mit einer Höhe von 1,60 Metern überragt die Studie allerdings eine herkömmliche E-Klasse. Und über 26-Zoll-Felgen denken wohl die wenigsten Besitzer aktueller Mercedes-Limousinen nach.
Da im Benz der Zukunft niemand mehr fahren muss, versammeln sich die Insassen der „Vision Tokyo“ auf einer Couch. Sie lassen in der Vorstellung der Mercedes-Designer die Megastädte der Zukunft an sich vorbeiziehen. Dabei blicken sie durch Fenster, die per Siebdruckverfahren lackiert wurden. Das schaffe etwas Privatsphäre. Die einzige Tür der Studie öffnet nach oben. Die Passagiere sitzen auf von innen beleuchtetem, perforiertem Leder. Wozu das gut sein soll, bleibt offen.
Deutlich realistischer, weil nützlicher, scheint das „Deep Machine Learning“: Die Fahrzeugsoftware lernt ihre Passagiere jeden Tag besser kennen. Datenschutzkonflikte sind in der Zukunft natürlich gelöst – auf die eine oder andere Weise. Ebenfalls klar: Apps schaut man sich nicht mehr auf dem Smartphone an, sie schweben als Hologramm dreidimensional im Raum.
Elektro-Antrieb, Akkus und eine Brennstoffzelle
Angetrieben wird Mercedes‘ „Vision Tokyo“ von einem Elektroantrieb mit Batterie. Zusätzlich ist eine Brennstoffzelle mit Wasserstofftank an Bord. Die Reichweite seiner Zukunftsvision sagt Mercedes genauer vorher als Europas CO2-Grenzwerte für 2025: 980 Kilometer, wobei der Akku für 190 Kilometer reichen soll und der gespeicherte Wasserstoff für weitere 790 Kilometer.Beim autonomen Fahrzeug der Zukunft plant Daimler fest mit einem Display an der Front. Es soll hauptsächlich mit Passanten kommunizieren („Danke, dass Sie mich vorlassen“), kann aber in dieser Studie auch weniger nützliche Dinge anzeigen. Beispielsweise den Rhythmus der Musik, die im Auto läuft.
Ein bisschen schade: Zur Messe in Tokio hat Mercedes von diesem Konzept nur die Außenhaut mitgebracht. Innen ist das Auto, so wie es auf der Bühne steht, leer: Kein Sofa, keine Hologramme.
Laut Mercedes richtet sich die Studie speziell an junge Menschen Anfang 20, die derzeit in Tokio leben. Bis diese Generation Mercedes fährt, vergehen noch Jahrzehnte – Jahrzehnte, in denen noch manche skurrile Studie die Tokioter Messerampen hinunterrollen wird.
Ein sinniges Konzept.
Die Brennstoffzelle erscheint mir aktuell nachhaltigste Lösung, um einen ernsthaft ökologischen Weg zu beschreiten. Reine Elektroantriebe bewirken lediglich eine Verlagerung der Umweltbelastung in die meist am Stadtrand liegenden Kraftwerke.
Und bis zur vollen Ausstattung mit alternativen Lösungen ist aufgrund der bremsenden Energielobby noch ein ewig langer Weg.
Ausserdem ist die giftige Entsorgung bzw. Aufbereitung verbrauchter Akkus noch nicht geklärt.
Ich hoffe dennoch auf eine batterieelektrische Zukunft ohne Brennstoffzelle ;-)
Brennstoffzellen Fahrzeuge benötigen auch Batterien als Puffer,allerdings schon erheblich kleiner als bei reinen EV. Nachhaltig wird ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle aber nur wenn der Wasserstoff entsprechend umweltfreundlich hergestellt wird,aktuell ist das nicht der Fall ganz im Gegenteil.
Gruß Tobias
man glaubt also bei Mercedes das in einigen Jahrzehnten das "eigene Auto" noch immer das Maß der Dinge ist ? ich glaube es nicht…
Es wird, vorallem in Großstädten gemanagte carsharing Flotten aus selbstfahrenden Elektrofahrzeugen geben die man per App an den Abholort beordert und nur für die Nutzungszeit bezahlt werden. Ein privates Auto steh >90% der Zeit rum kostet Geld und blockiert Parkflächen.
Das Design und die Personen könnten glatt aus der Serie "Raumschiff Enterprise" aus den 60er Jahren entsprungen sein. Die Klamotten der Darsteller und die Raumtransporter sahen da so ähnlich aus 😆
Haha, also kann ich das Flugticket dorthin ja wieder stornieren 😉
Ähhh, weil es eine Studie ist (?), Show & Shine !
Oder fragt jetzt noch jemand nach Gurten ?!?!
PS: Hey, die weibl. Manga-Figur könnte glatt die Schwester von Captain Future sein. Cool (!)
Schade, ich dachte in Zukunft baut Mercedes mal wieder schöne Autos. Zu früh gefreut.
sogar als Leichenwagen der Zukunft sieht er hässlich aus
Bei dem Fensterschnitt dachte ich spontan zuerst an einen Skoda ROOMSTER-Nachfolger.
Das Label ist beim Benz-Future-Design ja ziemlich austauschbar...
Sieht schon echt geil aus 😊. Mal sehen, ob wir sowas noch im Echtbetrieb sehen, aber ich danke in den nächsten 25 Jahren ist das durchaus realisierbar, wenn der Gesetzgeber mitspielt.
Für die ältere Generation, die immer öfter Ihren Führerschein abgeben muss, wäre das ein Segen. Das Ding sieht sogar halbwegs Rollstuhlfahrergeeignet aus.
Naja vorrausgesetzt, man hat das passende Kleingeld 😆
Danke! Endlich mal jemand der es verstanden hat!
Die Zeit der gekauften Fahrzeuge ist mittelfristig vorbei. Was das für unserer Wirtschaft bedeuten wird kann sich jeder selbst vor Augen führen.
Eure Glaskugel hätte ich mal gern 😆. Und selbst WENN es so kommen sollte, bedeutet das, dass die Carsharingflotten extrem ausgebaut werden müssen und auch diese müssen gebaut und repariert werden.
Berufliche Zweige oder Menschen außerhalb von Ballungsräumen werden eh nie auf Carsharing setzen (können).
Und mal nebenbei, die Welt besteht nicht nur aus Deutschland, in anderen Ländern ist der Trend gerade nämlich genau andersherum.
Die Kosten dieser (unglaublich hässligen) Studie habt Ihr Mercedes Fahrer jetzt bezahlt. 😆
Komm mal aus der Vergangenheit in die Zukunft.
Wenn schon der Strom für E-Autos nicht sauber sein sollte, warum sollte er es beiu der Wassertstoffherstellung sein?
Ich finde das ist eine Verlagerung des Tankvorgangs aus der heimischen Garage zum "Versorger" an der Tanke. Und nur das kann der Grund sein auf so eine Technik mit miesem Wirkungsgrad zu setzen.
Warum also den Strom nicht gleich in einen (übrigens weder besonders dreckigen noch nicht-recyclebaren) Akku stecken und damit direkt fahren?