Abgas-Skandal: Sammelklage gegen Daimler-Chef Zetsche
Mercedes-Fahrer verklagen Zetsche in den USA
In den USA läuft eine Sammelklage gegen Daimler und Dieter Zetsche. Der Vorwurf: Die Autos stießen zu viel Stickoxid aus. Daimler hält die Klage für unbegründet.
Stuttgart - Mit Blick auf die Abgaswerte von Dieselautos läuft in den USA eine Sammelklage gegen Daimler-Chef Dieter Zetsche. Eine Sprecherin des Dax-Konzerns bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Demnach richtet sich eine Klage vor einem Bezirksgericht in Kalifornien nicht nur gegen das Unternehmen, sondern auch gegen Zetsche und den Entwicklungsvorstand Thomas Weber. "Wir halten die Klagen für unbegründet und werden uns dagegen mit sämtlichen juristischen Mitteln zur Wehr setzen", kündigte die Sprecherin in. Es sei üblich, dass Sammelklagen auch gegen Vorstandsmitglieder erhoben würden.
Die Kläger fühlen sich laut "Spiegel" von Versprechen des Autobauers getäuscht, wonach die Fahrzeuge strengste Emissionswerte erfüllten. Stattdessen, so der Vorwurf, würden die zulässigen Stickoxidwerte deutlich überschritten.
Daimler muss sich in den USA wegen angeblicher Abgas-Manipulationen bereits mit Rechtsstreitigkeiten auseinandersetzen. Fahrzeugbesitzer aus mehreren US-Bundesstaaten werfen dem Hersteller illegal überhöhte Emissionswerte vor. Auch die US-Umweltbehörde EPA hat Aufklärung gefordert. Manipulationsvorwürfe wies Daimler zurück.
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Die Frage ist doch, wie und wann die Werte überschritten werden....
Wenn die Werte im entsprechenden Test nicht überschritten werden und das ohne illegalen Hilfsmitteln (so wie es VW gemacht hat), dann ist doch alles in Ordnung. Was die Autos im normalen gebrauch ausstoßen, das tut ja nichts zur Sache.
Klar gehts darum.
Die Frage ist nur ob es legal ist die Abgasreinigung bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius zu deaktivieren.
In Europa scheinbar schon.
Wie das in den USA ausgeht bleibt abzuwarten.
Hier ist es nicht nur "scheinbar" legal, es ist legal! Die Leute hinter NEFZ haben Vorgaben, an die sich die Hersteller halten müssen - das machen die (außer VW)!
Wie das in den USA aussieht, das weiß ich aber auch nicht...
Ne zu den Temperaturfenstern gab es keine Vorgaben.
Das Bundesverkehrsministerium hat sich jetzt zusammen mit dem KBA und den Herstellern darauf geinigt das es freiwillige Rückrufe gibt, und es nicht juristisch geklärt wird. Das gilt aber natürlich nur für Deutschland.
In den USA sind defeat devices, auch schon "Reduzier-Funktionen" grundsätzlich unzulässig.
Das ist eine rechtliche Vorschrift und die juristische Bedeutung von "grundsätzlich" ist eine etwas andere, als oft vermutet: Eine Ausnahme ist immer möglich, sofern eine Notwendigkeit für diese Ausnahme objektiv nachvollziehbar begründet ist.
In den USA muss man Temperaturfenster, Kaltstartfenster, Lastfenster, ... begründet beantragen (offenlegen der Parameter und Schaltpunkte) und sich genehmigen lassen.
Genau das Ding, was VW (Audi, Porsche) bei den 3-Liter Diesel als Problem haben: Sie haben "vergessen" einen entsprechenden Antrag zu diesen Funktionen und Parametern zu stellen (eventuell, weil die benutzen Parameter niemals genehmigt worden wären).
Und das ist auch der Hintergrund, wo Mercedes jetzt in den USA am machen ist: Mercedes hat zwar ordnungsgemäß einen Antrag mit entsprechenden Parametern gestellt und auch genehmigt bekommen, allerdings gibt es eine Zivilklage mit der Behauptung, dass Mercedes einen Temperaturschaltpunkt benutzt, der wesentlich höher als der genehmigte liegt.
Daher wird jetzt unter Aufsicht der US-Umweltbehörde der gesamte Zulassungsablauf auf dem Prüfstand gefahren, sämtliche Parameter ermittelt und dann die ermittelten Parameter mit den beantragten und genehmigten Werten verglichen.
Liegt dann etwas neben dem Antrag/Genehmigung, ist "dreckiger", dann gibt es was auf die Nuss. Entspricht es dem Antrag/Genehmigung oder ist "sauberer", dann ist Mercedes raus.
Letztendlich kommt heraus, dass Euro 5 und Euro 6 Dieselfahrzeuge eigentlich keine sind.
Zumindest sind sie es nur bei sommerlicheren Temperaturen, bis zu einer gewissen Höhe über dem Meeresspiegel und bis zu einer gewissen Geschwindigkeit.
Da sind die Prüfhallen ja immer gut geheizt.
Was der Sinn dahinter ist, keine Ahnung.
Ob es wirklich noch legal ist, wird sich zeigen. Ich glaube nicht, dass es Ausnahmeregelungen in bestimmten Betriebszuständen gibt - in den USA schon mal gar nicht.
Fakt ist jedenfalls, dass auch diese Fahrzeuge die erforderlichen Werte nur auf dem Prüfstand bringen, im realen Fahrbetrieb aber nicht.
Also handelt es sich auch um eine Manipulation. Sie ist lediglich in den Gesamtbetrieb integriert anstatt ausgelagert.
VE macht das auch - nur anders.
Opel kriegt eine
Daimler kriegt eine
Na da geht's ja rund
Bin gespannt was in den USA rauskommt
Aber verstehen kann ich die Kundschaft absolut
Mein Nissan Leaf Elektroauto freut sich über Emissionsfreiheit im Betrieb.
Letztendlich wird es in einem Wirtschaftskrieg enden, wo man jetzt eben versucht, General Motors genauso zu beschädigen.
Würde ich ihnen vergönnen.
Sorry aber das ist Blödsinn.
Die USA geht gegen eigen Hersteller genauso vor.
Nur wissen die das und waren, genauso wie die Japaner, schlau genug keine Diesel PKWs in den USA anzubieten.
Deutsche Hersteller die es gewohnt sind der Politik auf der Nase herum zu tanzen können da schon mal in stolpern kommen wenn sie sich an die dortigen Gegebenheiten nicht anpassen.
Ach ja! Was wäre die Welt nur ohne ein paar herzhafte Verschwörungstheorien und wie schön es doch ist, dass man die Gesetzesbrüche der deutschen Marken so toll verdrängen kann – es ist ja nicht wirklich so, dass der VW Konzern Fehler gemacht hat. Nein, die Amerikaner haben Schuld! Wie können es diese dreckigen Amis nur wagen, darauf zu achten, dass deren Gesetze nicht gebrochen werden und, wenn das doch der Fall ist, die Täter auch noch zu bestrafen?
Mich würde übrigens brennend interessieren, weshalb Du es ausgerechnet General Motors gönnen würdest, dass sie Schaden nehmen. Warum gönnst Du es nicht Ford oder Chrysler? Fühlst Du Dich durch General Motors stärker bedroht als durch Ford und Chrysler? Oder hattest Du in Deiner Aufregung völlig verdrängt, dass es in den von Dir offensichtlich extrem gehassten USA mehr als einen Automobilhersteller gibt?
PS: Übrigens werden in den USA die Gesetze, genau wie in Deutschland auch, durch die Legislative erlassen und nicht durch Konzerne. Du solltest Deine Wut darüber, dass es die deutsche Hi-Tech Automobilindustrie offenbar nicht ohne Tricksereien schafft, sich an geltende Gesetze zu halten, eher an der amerikanischen Gesetzgebung auslassen als an einem Industrieunternehmen, dass zudem auch noch dafür sorgt, dass tausende Deutsche und Europäer ihr Auskommen haben. 😉
Das ist so nicht richtig: General Motors hatte Chevrolet Diesel PKW (Cruze) im Angebot und Chrysler bietet den Jeep Grand Cherokee nach wie vor auch mit Dieselmotor an.
Ja mag sein das ich mich da vertan habe, aber es wurden zumindest nur sehr wenige Angeboten.
Nur dass Chrysler seit einiger Zeit zu Fiat gehört und damit einem Europäer, der seine Dieselmotoren dort reinpflanzt.
Chrysler gehört nicht mehr zu GM