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Mercedes: Sindelfingen verliert C-Klasse-Produktion
Wie erwartet wird Daimler die Produktion der C-Klasse ab dem Generationswechsel 2014 aus Sindelfingen abziehen. Künftig soll die Mittelklasse-Baureihe in Bremen und den USA vom Band laufen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. 1.800 Mitarbeiter sind betroffen.
Nach der Entscheidung des Vorstands soll das Werk Sindelfingen als "zentraler Technologie- und Forschungsstandort" von Mercedes-Benz Cars sowie als weltweites Kompetenzzentrum für die Produktion von Fahrzeugen der Ober- und Luxusklasse "gestärkt" werden.
Die Produktion der C-Klase wird nach Bremen verlegt, im Gegenzug die des SL-Roadsters nach Sindelfingen. Zusätzlich werden die für die USA und Kanada bestimmten Einheiten der C-Klasse im US-Werk Tuscaloosa gebaut, wo bisher nur die großen SUVs (M-, R-, GL-Klasse) entstehen, die derzeit wegen der Image-Problematik und der fortschreitenden Alters der M-Klasse mit rückläufigen Verkaufszahlen kämpfen müssen. Aus heutiger Sicht seien dies weniger als ein Fünftel des gesamten Volumens dieser Baureihe, hieß es. Medienberichten zufolge geht ein weiteres Fünftel an Standorte in Südafrika und China.
Aufgrund der prognostizierten demographischen Entwicklung gerade in den USA werde der dortige Automobilmarkt seine ohnehin wichtige Rolle weiter ausbauen und zusätzliche Wachstumschancen eröffnen, erklärte das Unternehmen. Um diese optimal und wettbewerbsfähig nutzen zu können, sei eine marktnahe Produktion der volumenstarken C-Klasse unerlässlich. Schon heute ist die Limousine dieser Baureihe das meistverkaufte Modell von Mercedes-Benz auf dem US-Markt.
"Wir wissen um die große emotionale Bedeutung der C-Klasse für die Mitarbeiter am Standort Sindelfingen und wir anerkennen die hervorragende Leistung, die die Mannschaft dort jeden Tag erbringt", sagte Daimler- und Mercedes-Chef Dieter Zetsche. Man habe sich deshalb diese Entscheidung nicht leicht gemacht. "Dieser Schritt ist aber aus strategisch-wirtschaftlicher Sicht unabdingbar, damit wir mit Mercedes-Benz auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben und die Wachstumschancen nutzen können."
Daimler erwartet eigenen Angaben zufolge, dass ein "wesentlicher Teil der ab 2014 wirksamen Beschäftigungseffekte" aus der Neuordnung der C-Klasse-Produktion durch die Montage des SL kompensiert wird. Rund 1.800 Mitarbeiter würden verbleiben, denen man "auch zukünftig attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten" anbieten wolle, so Daimler im letzten Drittel der Verlautbarung. Der Betriebsrat zeigte sich denn auch enttäuscht. Insgesamt seien im größten Daimler-Werk 3.000 Arbeitsplätze gefährdet. Der Titel der Konzernerklärung - "Mercedes-Benz Cars erhöht Wachstumschancen und sichert Beschäftigung" - dürfte in den Augen der Arbeitnehmervertreter wie Hohn klingen.
Daimler baut derzeit zudem ein Werk in Ungarn, wo Teile der Nachfolgegeneration von A- und B-Klasse produziert werden sollen. Der Rest verbleibt am Standort Rastatt.
Quelle: Autokiste
Und - verehrte Autokiste? - die C- Klasse wird eben nicht nur in Deutschland verkauft. Weshalb soll sie dann nicht unter anderem auch dort gebaut werden, wo sie verkauft wird? In der Welt werden nun einmal wesentlich mehr Leistungen in Dollar als in € bezahlt. Allein die USA haben ca. 310 Mio. Einwohner gegenüber ca. 82 Mio. Einwohner in Deutschland. Also ein ca. vierfach größeres Marktpotential als in Deutschland.
Es verbleiben noch ca. 60% der Produktion in Deutschland. Betriebswirtschaftlich ist dies nicht nur sinnvoll, sondern sogar unumgänglich. Wird damit doch besonders das Kursrisiko des Dollars gegen den € weitgehend ausgeglichen. Dies ist auch und vor allem für die Mercedes-Mitarbeiter in Deutschland sehr wichtig und erhält u.a. deren Arbeitsplätze. Die Belegschaft sollte wichtige und insbesondere operative Managemententscheidungen eben dem Management überlassen. Dafür wird dieses auch bezahlt.
Von den gesparten Transporten über die Weltmeere überhaupt nicht zu reden. Viele Bürger beklagen doch, daß soviele Waren unnütz und umweltschädlich durch die Gegend transportiert werden. Jetzt folgt ein Hersteller mit seiner Produktion seinen Märkten - wieder nicht in Ordnung. Was tun?
...weiterhin Premiumpreise verlangen...!
na billiger wird die c-klasse natürlich nicht werden - hier geht's rein um gewinnmaximierung und erfolgsprämien der vorstände...
Eben. Das ist Kapitalismus.
Hallo,
ich will ja jetzt das Vorgehen nicht schönreden.... schliesslich sind mir Arbeitsplätze in Deutschland auch lieber....
aber
man muss auch der Realität ins Auge sehen. Und die heisst nunmal, dass der Automobilmarkt in Deutschland und Eurpa quasi gesättigt ist und damit für die Anbieter - gleich welcher Hersteller - kein Wachstum mehr hergibt. Die Musik spielt in den nächsten 20 Jahren in Asien. MB produziert meines Wissens ja ach schon in China. Man muss sich leider im Klaren sein, dass zukünftig wahrscheinlich alle namenhaften Hersteller zukünftige Investitionen eher dort tätigen werden, wo Wachstum zu erwarten ist - und das ist leider nicht in Deutschland. Ansonsten kann ein Unternehmen auf Dauer nicht überleben.
Aus Kosten- und auch aus Risikogesichtspunkten ist es nunmal deutlich wirtschaftlicher, in dem Land bzw. Währungsraum zu produzieren, in dem man auch verkauft.
Ich persönlch denke, dass die Entwiclung in Zukunft auf jeden Fall weiter gehen wird - ob wir wollen oder nicht. Spannend wird sein, wie unsere Volkswirtschaft in 20 Jahren aussehen wird....
Gruss
Andi
Der SL von Bremen hilft Sifi. wenig. Wesentlich kleinere Stückzahlen als heutige C-Produktionszahlen.
Es geht immer weiter:
M, ML und R und bald C aus USA, CLC aus Brasilien, A und B aus Polen.
Armes Deutschland.
Gruß - Dieter
...und gerade bei der ML-Produktion hatte man am Anfang gesehen,was für eine klapprige,besch...Qualität aus diesem Schakalukka kam.. 😉
Es gibt ja noch Mittelklassewagen die in Deutschland produziert werden.
bmw 3er
vw passat
opel insignia
audi a3
Warum sollte ich also 3-8t € mehr für ein Auto mehr bezahlen das nicht in D gebaut wird?
für den europäischen markt wird c-klasse doch dann in bremen gebaut oder nicht?
wir müssen uns halt damit abfinden das das zusammenschrauben von baugruppen andere halt genauso gut und günstiger können. man verdient eh mehr geld mit der herstellung der baugruppen als dem zusammenschrauben. das kostet nur 😉
wichtig ist das die technologiezentren, also die ing.-arbeit in deutschland bleibt. so scheiße sich das anhören mag.
werden beide in der selben Stundenanzahl zusammen geschraubt? 🙄
Bei unserer Bildungspolitik wird aber nicht mal das klappen mangels Ingenieuren. Als nächstes geht dann die Entwicklung nach Amerika und dann gibt es auch keine Grund mehr warum die Geschäftsleitung in DE sein sollte.
In Detroit ist ja genug Platz ;o)
Brutalstmöglicher Unsinn.
Alle C-Klassen, die in Europa verkauft werden, werden auch nach 2014 in Deutschland gebaut. Nochmal zum mitschreiben: Bremen liegt in Deutschland. Alle oben genannten Fahrzeuge werden auch an ausländischen Standorten für ausländische Märkte gefertigt. Gleiches gilt seit vielen Jahren für die C-Klasse.
Hier wird eine unwirtschaftliche Produktion an zwei Standorten im selben Land in einem Standort konsolidiert. Gleichzeitig erzielt man ein natürliches Hedging von Währungsschwankungen. Das ist nachhaltiges Wirtschaften in einem globalen Umfeld.
Alles andere ist plumper Populismus.
Grüße,
Stepho
Sei froh. Im Sozialismus dürften wir alle ein paar Jahrzehnte auf unseren Trabbi warten. Da gäb's gar kein Mercedes oder BMW mehr.
Ich glaube nicht, daß es im Sozialismus so kommen würde. Aber da ihn noch niemand praktiziert hat, wissen wir es nicht.