Pyeonghwa Motors: Autobauer in Nordkorea
Mercedes und VW aus Nordkorea
Während Südkoreas Autoproduktion weltweit bekannt ist, kennen das nordkoreanische Pendant nur Insider. Dabei unterhält Pyeonghwa Motors Geschäftsbeziehungen in alle Welt.
Quelle: Pyeonghwa Motors
Pjöngjang – Jeder weiß inzwischen, dass aus Korea gute Autos kommen. Koreaner von Hyundai, Kia, Samsung (Renault), Ssangyong und General Motors kann bzw. konnte man auch bei uns kaufen. Weniger bekannt ist, dass auch nördlich des Eisernen Vorhangs Autos gebaut werden. Und zwar schon seit 1994.
Aktuelle Informationen über die Autobauer aus Nordkorea sind schwer zu finden: Die letzten Zahlen meldete das Unternehmen 2011 auf seiner Homepage. In Nampo an Nordkoreas Westküste produziert Pyeonghwa Motors. Geschätzt wird, dass der Hersteller rund 1.500 Fahrzeuge pro Jahr baut – weniger also als Ferrari oder Lamborghini. Andere Schätzungen gehen von rund 10.000 Fahrzeugen aus. Die einzige Handelsniederlassung befindet sich in Pjöngjang.
Der Großteil der Pyeonghwa-Modelle entsteht traditionell aus CKD-Kits. „CKD“ steht für „Completeley
Quelle: Screenshot: Pyeonghwa Motors
Mercedes-Technik aus Nordkorea
Zu den südkoreanischen Konzernen Hyundai und Ssangyong besteht eine besonders enge Verbindung. So basiert die Limousine Junma auf dem Ssanyong Chairman, der seinerseits auf dem Mercedes W 124 (mit der Optik des W 140) basiert.
Pyeonghwa ist das koreanische Wort für „Frieden“. Entsprechend sieht sich die Firma, die als Joint-Venture des nordkoreanischen Staats und einer Freikirche gegründet wurde, als „Brücke zwischen Süd- und Nordkorea“. In Südkorea kann man die nordkoreanischen Autos nicht nur kaufen. In der Slowakei beteiligt sich der Hersteller sogar an der Produktion des Hyundai Santa Fé. Als seine Vision sieht der Hersteller nicht etwa ein bestimmtes Wirtschaftsergebnis, sondern die Einheit des Landes.
Aktuell soll der Hersteller in Pjöngjang Modelle zu Preisen zwischen 10.000 und 30.000 US-Dollar anbieten. Eine Teilnahme an der Frankfurter Automesse IAA scheiterte im Jahr 2009.
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Screenshot: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Quelle: Pyeonghwa Motors
Interessante Story. Mir ist gerade mal aufgefallen, wie wenig Fahrzeuge man auf den Nordkoreanischen Straßen sieht, wenn man es mit der satelite view von google maps betrachtet. Die $10.000 bis $30.000 wird sich wahrscheinlich kaum jemand außer den ganz hohen Parteimitgliedern leisten können. Im Artikel ist mir noch ein kleiner Fehler aufgefallen, dort steht, dass seit 1994 produziert wird. Auf der zugegebener maßen sehr langsam ladenden Website des Südkoreaauftritts steht beim Nordkoreageschäft allerdings: "Date of Establishment: April 15, 1998" und Gründung der Pyeonghwa Group Corp in Seoul 02.1999.
http://www.pyeonghwamotors.com/eng/
Das SUV auf Bild 2 sieht sehr stark nach einem ML (W 164) aus.
Nicht doch eher so?
Interessant sind die Verbrauchsangaben. Man sollte denen einen NEFZ-Prüfstand liefern, dann verbrauchen alle nur noch die Hälfte.😆
Finde ich schon verwerflich, dass man als Autohersteller seine Modelle in Lizenz von diesem Staat bauen lässt. Traurig, traurig....
Der Profit steht leider auch bei der Lizenzvergabe im Vordergrund...
Die Internetseite ist aber aus Seoul. Sprich Südkorea.
Soweit ich weiß hat der Norden nicht wirklich Internet.
Interessant zu besichtigen wäre dieses eingesperrte Land allerdings sicherlich mal.
Glaubst du ernsthaft das Fiat, VW oder Mercedes dafür eine Lizenz erteilt haben? Nordkorea schert sich nicht um Lizenzen.
Warum glaubst du dass auf deren Messestand nur der Brilliance und die Toyota-Vans waren? Weil sie die anderen nicht ausführen dürfen!
ein optisch modernisierter, Werks-Neu 2015 gebauter W124 aus Originalteilen für 20.000 wär doch äußerst interessant.. :-)
Ich finde diese bigotte Einstellung traurig.
Die Politik sollte nicht den Handel behindern, außer den Waffenhandel.
Ein guter Kunde bei den Waffenlieferungen ist Saudi Arabien. Besser als Nordkorea ist dieser Staat auch nicht.
Wer Langeweile hat, kann dort jede Woche zu öffentlichen Hinrichtungen gehen.
Einen großen Anteil Schuld an dem Flüchtlingsstrom nach Europa hat dieses Land, welches alle Bürgerkriege in Nahost unterstützt aber selbst nicht bereit ist, muslimische Flüchtlinge aufzunehmen. Der einzige Beitrag ist, 200 Moscheen für die sunnitischen Flüchtlinge in Deutschland zu bauen.
Da halte ich die Lieferung von Autobausätzen in dieses Land für weniger schlimm.
😆😆😆
Und DU glaubst ernsthaft, die bauen das mal eben so nach, oder wie? Wer liefert denn die Pressen für den Doblo? Oder für dieses VW-"Derivat"? 😕
"Der Großteil der Pyeonghwa-Modelle entsteht traditionell aus CKD-Kits. „CKD“ steht für „Completeley Knocked Down“ und bedeutet: Die Fahrzeuge werden als Bausatz angeliefert und in Lizenz zusammengebaut. So basierten nordkoreanische Autos bereits auf Bausätzen von Mercedes, Fiat, Toyota oder chinesischen Fabrikaten wie Shuguang. Aktuell produziert man offenbar eine Limousine auf VW-Basis"
Beitrag richtig gelesen? 🙄
"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral."
Quark. Wo habe ich mich über Saudi-Arabien geäußert?
Ich halte den Handel mit allen verbrecherischen Systemen für falsch. Aber meine Meinung bringt eben kein Geld...
Ich find das gar nicht so leicht zu beantworten. Großen Profit machen die Hersteller sicherlich nicht. Ist ja fast alles CKD. Vorproduktion, Versand, Support etc bei den kleinen Stückzahlen. Da machen die keinen Gewinn.
Sind ja Kia/Hyundai, Fiat und VW. Für 1000 Lizenzpassat der Aufwand? Nee da bleibt kein Geld.
Die Motivation wird mehrere Gründe haben. Zum einen als Entwicklungshilfe/Völkerverständigung. Die Geschichte zeigt immer wieder, dass das Aushungern von Staaten nicht wirklich klappt. Nordkorea ist nur eines der Ländern die seit Jahrzehnten standhalten. Da ist die Frage ob man nicht eher einen politischen Wandel durch wirtschaftliche Verflechtungen schafft. Da CKD ist man von anderen Ländern abhängig. Sollte Nordkorea es übertreiben kommen eben keine Autoteile mehr an. Die Einnahmen und Arbeitsplätze die aus diesem bisschen Industrie entstehen tun dem Land gut. Je ärmer das Land, desto mehr wird mit Säbelrasseln abgelenkt. Eine Öffnung des Landes funktioniert immer nur wenn ein gewisses Selbstbewusstsein da ist (und nicht nur militärische Drohungen).
Für die Hersteller lohnt sich das heute nicht. Die Motivation dürfte eher die Zukunftsperspektive sein. Sollte sich Nordkorea öffnen hat VW für einen riesigen Markt den Fuß in der Tür. Man müsste das Werk nur noch ausbauen...
@Abkueko
So "nett" wie deine These klingen mag, glaube ich nicht das gerade VW und Daimler in weitsichtiger positiver Absicht ("Entwicklungshilfe") handeln....😉