Merkel: Investitionen in die Zukunft statt in Dieselnachrüstung
Merkel will Autobauer nicht bremsen
Kanzlerin Merkel mahnte, die Konsequenzen aus dem Diesel-Skandal dürften die Autobranche nicht schwächen. Die Industrie solle lieber in die Zukunft investieren.
Berlin - Die nötigen Konsequenzen aus dem Diesel-Skandal dürfen die deutschen Autobauer aus Sicht von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht in zentralen Investitionen bremsen. "Es ist unsere Aufgabe, der Industrie zu sagen: Ihr müsst verloren gegangenes Vertrauen selber wieder gut machen", sagte sie am Mittwoch im Bundestag. Es könne aber "nicht unser Interesse sein, dass wir durch politische Maßnahmen die Automobilindustrie so schwächen, dass sie keine Kraft mehr hat, in die eigentlichen Zukunftsinvestitionen etwas hineinzustecken".
Merkel bekräftigte ihre Skepsis bei Umbauten an Motoren älterer Diesel für weniger Schadstoffausstoß, die auch der Koalitionspartner SPD fordert. Dies bedeute Kosten von Tausenden Euro je Fahrzeug und zwei bis drei Jahre Arbeit für alle Ingenieure. "Ist das die richtige Beschäftigung für die Automobilindustrie?" Vielmehr gelte es, alle Kräfte zusammenzunehmen und der Branche zu sagen: "Ihr müsst jetzt in die Mobilität der Zukunft investieren - ins autonomes Fahren, in alternative Antriebe - und da unterstützen wir Euch dabei."
Die Kanzlerin kündigte an, dass inzwischen vorliegende Gutachten im Auftrag der Bundesregierung nun bewertet würden. Dann sollten auch besonders von Luftverschmutzung betroffene Kommunen wieder eingeladen werden und auch das "Dieselforum" von Bund und Autobranche erneut tagen.
Quelle: dpa
Bin mit der Kanzlerin in Vielem nicht einig. Aber in diesem Punkt hat sie recht!
Meine Rede 😊
Nur mit den versprochenen Updates müssen Hersteller und KBA endlich zu Potte kommen.
Was anderes kann die Frau auch nicht sagen, sonst wird sie nochmal eingeladen auf ein Treffen mit dem VDA....
. . . "Dies bedeute Kosten von Tausenden Euro je Fahrzeug und zwei bis drei Jahre Arbeit für alle Ingenieure." . . .
Aber ist das nicht genau das Geld und die Zeit, das man vorher aus Knauserigkeit und/oder Faulheit mit diesen billigen (jedenfalls wohl billigeren) Software-Tricks eben eingespart hat ?
Nur sind diese Tricksereien eben aufgeflogen . . . egal . . . einfach vergessen, das eingesparte Geld und Hirnschmalz der Ingenieure bloß nimmer rausrücken und weitermachen, als wäre nix gewesen . . .
Und sonst müßt man vielleicht sogar zugeben, daß man selbst Fehler gemacht hat (oder zumindest aktiv weggeschaut).
Werd demnächst auch nur Besserung geloben für die Zukunft, falls ich mal geblitzt werde, aber bezahlen ? nöö, bedeutet doch Kosten, muß ich doch erst wieder erarbeiten, dieses Geld . . .
Richtig so!
Punktuelle Fahrverbote an den wirklichen Problemstellen ....... schneller Austausch von immer wieder dort verkehrenden staatlichen / städtischen / kommunalen Fahrzeugen auf umweltfreundlicherer Ausführungen ...... ansonsten möglichst schnell die E-Mobilität voran bringen.
Das ist volkswirtschaftlich gesehen das beste.
Und ja, die Schadstoffe sind stellenweise höher als die - willkürlich festgelegten - Grenzwerte. Aber vermutlich immer noch besser als vor 15, 25 oder 35 Jahren.
Wenn es rein nach der Umwelt und der Gesundheit der Einwohner ginge, müssten sofort alle Verbrennerfahrzeuge stillgelegt werden. Ebenso müsste der Individualverkehr massiv eingeschränkt werden (z.B. wegen Reifenabrieb, Bremsstaub). Es müssten sofort alle Braun- und Steinkohlekraftwerke abgeschaltet werden. Es müssten sofort alle Pelletheizungen untersagt werden.
---> es ist ein gesellschaftlicher Konsens, daß die Art, wie wir leben, auch Schadstoffe erzeugt.
Wir bemühen uns, diese zu minimieren. Aber bitte nicht, indem man einen ganzen Konzern ruiniert und die Wirtschaft eines ganzen Landes gefährdet ...
... bei einem Problem, welches schon 40 Jahr besteht ... und welches in 10 Jahren durch die E-Mobilität immer weniger relevant wird.
Da wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen - da wird grundlos Panik gemacht.
Klar, es gab einen Betrug durch VW und evtl. auch Betrug oder Grauzonen-Ausnutzung durch andere Hersteller. Aber es gab auch Versäumnisse und Bestechlichkeit bei den Politikern. Warum fordert hier niemand, daß Köpfe rollen sollen? Aberkennung von Pensionen der Politiker, die diese laschen Gesetze / Prüfvorschriften erlassen haben?
Nachrtrag:
Und ja, man sollte die Verantwortlichen PERSONEN bei VW, Audi und anderen Herstellern auch zur Verantwortung ziehen und bestrafen ... aber nicht das ganze Unternehmen vernichten / lähmen und alle (nichts-wissenden) Arbeitnehmer damit treffen ....
Puhh.
Da möchte ich Fr. Merkel doch zurufen:
Die Milliardengewinne, die in den letzten Jahren erwirtschaftet und danach AN DIE AKTIONÄRE verteilt wurden sind auch nicht in der Entwicklung geblieben.
Das hat aber keinen gestört, denn die Ausschüttung an die Teilhaber ist "normal".
Die weitere Schädigung von Betroffenen durch Nicht-Umrüstung ist aber OK.
Denn daran was zu ändern ist - leider - zu teuer. Da könnte vielleicht ein Jahr mal weniger für die Anteilseigner übrig bleiben.
Nein, Nein. Das geht nicht.
Das ist vielleicht eine verlogene Sippe.
Gruß
SchwarzerLeon
Genau, jahrelang haben die Konzerne riesen Gewinne gemacht und gestützt durch die Politik schön an der Umwelt vorbei entwickelt.
Und der Merkel glaube ich sowieso nichts. Sie sagt doch nur das was die Konzerne wollen.
@6502
vor Jahrzehnten lag der Dieselanteil aber nicht bei über 50% der Neuzulassungen sondern war eine Randerscheinung für Landwirte und Handwerker sowie Taxler.
Ein niedrigerer Ausstoß pro Auto wie früher führt bei gleichzeitiger Vervielfachung der Fahrzeuganzahl trotzdem zu mehr Belastung in Summe.
SchwarzerLeon
Aber trotzdem ist die Luft im Ruhrgebiet besser als je zuvor (Mittelalter ausgenommen) ?
Kann es sein, daß hier punktelle Problemstellen ..... Stuttgart mit Talkessel-Lage, Großstädte wie München mit sehr vielen Pendlern aufgrund exorbitant hoher Mieten aufgrund ausbleibender (die Altbesitzer protektionierender) ausreichender politischer Bauland-Ausweisung und aufgrund politischen Vorschriften zum teuren Bauen).....
...zum bundesweiten Problem aufgebauscht werden?
Na das war doch nicht anders zu erwarten. Die Politik kriecht mal wieder der Automobillobby bis zum Anschlag in den Hintern. Dass man uns Kunden jahrelang betrogen hat, interessiert natürlich keinen. Dass man die Gesetzesgrundlage zur Sammelklage politisch verhindert hat und somit VW vor Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe verschont hat, war ja auch ganz gezielt von Fr. Merkel und ihrer Sippe zugunsten der Automobillobby durchgesetzt worden. Es ist längst bewiesen, dass Softwareupdates am realen Schadstoffausstoß so gut wie nichts ändern und stattdessen hohe Folgekosten verursachen, weil die Motoren dafür gar nicht ausgelegt sind. Hardewarenachrüstungen hingegen reduzieren den NOx Ausstoß um bis zu 90% und brauchen weit weniger Eingriff in die Motorelektronik, weil sie nachgelagert die Abgase reinigen.
Es reicht aber noch nicht aus, dass die Unternehmen, die mit dem Verkauf von manipulierten Fahrzeugen 100erte Milliarden verdient haben, keinen Cent bezahlen müssen. Es wird sogar politisch verhindert, dass wir unsere Betrugsdiesel selbst auf eigene Kosten nachrüsten lassen können. Denn es gibt bis heute für keine Lösung eine Zulassung vom KBA.
Man will uns also zum Fahrzeugneukauf zwingen. Nicht mit mir, die glauben wohl ernsthaft, man könne den deutschen Michel immer noch ausnehmen wie eine Weihnachtsgans.
Armes Deutschland!!!
Nein, da das eine (Dieselbetrug) mit dem anderen (freiwillige Nachrüstung aufgrund Luftreinhaltebestimmungen der EU/Grenzwertüberschreitung in deutschen Großstädten) nichts zu tun hat.
@6502
ich kenne nun keine konkreten Werte vom Ruhrgebiet.
Es wäre aber aus meiner Sicht wahrscheinlich, dass dort die Luft aufgrund einem massiven Strukturwandel besser wurde.
keine Hochöfen, deutlich bessere Reinigungssysteme in Kraftwerken und der Industrie.
Andere Heiztechnik in Häusern etc. etc.
Allein der Verbrauch an Braunkohle-Briketts zur privaten Feuerung dürfte sich m a s s i v reduziert haben.
Ich habe keine Zahlen, ganz klar.
Die Logik sagt mir aber, dass da noch viel, viel mehr möglich wäre wenn die Autoindustrie sich angestrengt hätte.
Also angestrengt im Sinne von Schadstoffreduzierung, nicht so wie tatsächlich passiert angestrengt im Sinne von Quartalszahlen und Lobbyarbeit.
Aber darin waren sie - leider - sehr viel erfolgreicher als in der Technik und Entwicklung.
Andererseits - bewegte Abbiege-Blinklichtbänder und die vollumfängliche App-Anbindung des neuesten Ei-Phones sind auch Innovation - irgendwie.
Zum Glück mussten die Ingenieure nicht bei derart wichtigen und bahnbrechenden Projekten abgezogen werden um sich stattdessen dem Schadstoffausstoß am Motor etc. zu widmen.
was bin ich froh.
Gruß
SchwarzerLeon
Ich bin verwundert , wie schnell hier die Probleme miteinander vermischt werden . Die geforderten Nachrüstungen und der VW Betrug werden ganz schnell hier miteinander vermischt . Wer wirklich an saubere Luft denkt , sollte aber alle Diesel im Auge behalten , und da sehe ich rechtlich ein Problem . Wo man vielleicht noch die deutschen Autohersteller irgendwie in Regress nehmen könnte , sind Ausländische Hersteller raus aus der Nr . Das keiner seine eigene Industrie benachteiligten will , ist mehr als verständlich .
Angela wieder auf Wandertour im Dickdarm der Automobilindustrie.
Weiter so.