Michelin investiert 450 Millionen Euro für Reifenwerk in Mexiko
Michelin sucht Nähe zu Autoherstellern
Viele Autokonzerne zieht es derzeit nach Mexiko. Davon will auch der Reifenhersteller Michelin profitieren und gibt 450 Millionen Euro für eine neue Fabrik aus.
Clermont-Ferrand/León - Mexiko erlebt seit mehreren Jahren einen deutlichen Aufschwung der Autoindustrie. Das liegt nicht zuletzt an den milliardenschweren Investitionen der internationalen Autohersteller wie Nissan, Ford, General Motors oder Toyota. Auch VW, BMW und Daimler sind in dem lateinamerikanischen Land vertreten. Der Reifenhersteller Michelin will nun ebenfalls sein Engagement in Mexiko ausbauen. Bis Ende 2018 soll ein neues Reifenwerk im Zentrum des Landes entstehen.
Das französische Unternehmen wird 450 Millionen Euro in seine zweite Produktionsstätte in León im Bundesstaat Guanajuato investieren. Zwischen vier und fünf Millionen Reifen für Pkw und leichte Lkw sollen jährlich gefertigt werden, wie Michelin am Montag mitteilte. Es sei die größte Investition der Franzosen in diesem Jahr.
Mit den neuen Werk reagiere das Unternehmen auf das kräftige Wachstum der Autoindustrie in Mexiko, teilte Michelin mit. In unmittelbarer Umgebung der neuen Fabrik seien 18 große Fahrzeughersteller ansässig. Mexiko ist der siebtgrößte Autoproduzent der Welt. Bis 2020 will das Land Indien und Südkorea überholen und sich einen Platz unter den Top Fünf sichern. Bis dahin soll die Jahresproduktion auf rund fünf Millionen Fahrzeuge gesteigert werden.
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Quelle: dpa
MEXIKO ist die Produktionsdrehscheibe, dank offener Handelsabkommen, für die EU & USA - ein riesiger Volumenmarkt. Verlierer sind dagegen US- und EU-Arbeitsplätze. Hier entstehen diese großen Einheiten nicht mehr. MEXIKO ist halt ein paar Cent bis ein paar Euro preiswerter.
Es ist die harte Auslese der weiterziehenden Fabriken. Dort Gegenden mit einem Soghype (Mexiko) und dort mit dem morbiden Charme einer früheren Blütezeit (Detroit, USA), wo sich Nichts tut, außer Tristesse.
In der EU kann man sehr froh sein, wenn wenigstens die bestehenden Fabriken gehalten werden können.
Bei Reifenwerken ist es allerdings so, dass diese häufig in den Zielmärkten ---nahe bei den Autoherstellern--- entstehen.
Verlierer wird wahrscheinlich in der EU die britische Autoindustrie sein. Hier dürfte die Deindustrialisierung nach dem BREXIT am Schnellsten in der EU voranschreiten. Nicht unbedingt im nächsten Jahr, aber innerhalb der kommenden 10 bis 15 Jahre.