VW lässt Rolle in brasilianischer Militärdiktatur untersuchen
Militärdiktatur statt Käfer und Bulli
VW und Brasilien, das sind Käfer und Bulli - und eine mögliche Zusammenarbeit mit der Militärjunta. VW lässt jetzt die Rolle des Konzern extern untersuchen.
Wolfsburg/São Paulo - Die Vergangenheit lässt Volkswagen nicht los. Nach dem Ausscheiden des Chefhistorikers Manfred Grieger, hat der Konzern jetzt den Historiker Christopher Kopper von der Uni Bielefeld beauftragt, mutmaßliche Menschenrechtsverstöße während des Militärregimes in Brasilien zu untersuchen. "Wir wollen Licht in die dunklen Jahre der Militärdiktatur bringen sowie das Verhalten der damals Verantwortlichen in Brasilien und gegebenenfalls auch in Deutschland aufklären lassen", sagte die Chefin des Vorstandsbereichs Integrität und Recht, Christine Hohmann-Dennhardt.
Kopper solle "möglichst rasch" beginnen bis in die 1980er Jahre zurückreichenden Vorgänge im Konzern zu untersuchen. Dafür wird auch nach Brasilien reisen. Zwischenergebnisse berichte er an einen internen Beirat. Seine Arbeit dürfte ein Jahr dauern. Das abschließende Gutachten solle "dann einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden".
VW in Brasilien: Auseinandersetzung mit Unrecht
Volkswagen sieht sich seit Jahren dem Vorwurf ausgesetzt, das Regime zwischen 1964 bis 1985 unterstützt und beispielsweise schwarze Listen über Mitarbeiter erstellt zu haben. Vor einem Jahr hatte Volkswagens damaliger Chefhistoriker Manfred Grieger erklärt, der Konzern wolle sich seiner Verantwortung für die mögliche Kollaboration stellen. "Es geht um die Auseinandersetzung mit dem Unrecht, das damals geschehen ist", sagte er damals nach Gesprächen mit Brasiliens Justizbehörden. Medien spekulierten Ende 2015 auch über Reparationszahlungen von VW.
Grieger und der Konzern hatten sich allerdings kürzlich getrennt. Dem vorangegangen war nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein Streit über Abstimmungsauflagen für Grieger, nachdem der eine Analyse über die NS-Verstrickungen der Konzerntochter Audi kritisiert hatte. Volkswagen betonte, niemals Griegers Forschung beeinflusst zu haben.
Neuer Chefhistoriker soll für Grieger kommen
Kürzlich ergriffen Dutzende Historiker per offenem Brief Partei für Grieger. In dem Schreiben erwähnten die Wissenschaftler auch das Kapitel Brasilien: "Es stehen Vorwürfe im Raum, das Unternehmen habe wie andere deutsche Firmen das berüchtigte Folterzentrum Oban unterstützt und eng mit dem Geheimdienst der Diktatur kooperiert. Es gibt Bestrebungen, solche heiklen Themen unter den Teppich zu kehren. Noch hat sich VW nicht dazu geäußert, ob und wie das Brasilienprojekt nach dem Ausscheiden Griegers fortgesetzt wird."
Der VW-Konzern betonte am Donnerstag, Griegers vakante Stelle wieder zu besetzen. Derzeit würden Möglichkeiten geprüft. Der Leiter der Konzernkommunikation, Hans-Gerd Bode, sagte: "Der Volkswagen-Konzern stellt sich weiterhin seiner historischen Verantwortung. Die Historische Kommunikation spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Dies stand auch nie zur Disposition." Und Hohmann-Dennhardt betonte: "So wie wir es auch schon bei der Aufarbeitung von Themen wie der NS-Vergangenheit und der Beschäftigung von Zwangsarbeitern frühzeitig und umfassend getan haben, so werden wir auch die Aufarbeitung der Rolle des Unternehmens in der brasilianischen Militärdiktatur mit der gebotenen Konsequenz und Nachhaltigkeit vorantreiben."
Quelle: dpa
Das einzige was ich mir vorstellen kann ist, dass sie vielleicht für die dortigen Produktionen
bezahlt haben, was ja auch für das damalige Brasilien gut war in der Industriewelt dabei zu
sein. Was sollten Folterungen mit VW zu tun haben?
Die Frage stellte mir sich auch...aber wenn sie meinen, bitte. Oder sollen wir dafür auch noch blechen????
Wieso Wir? Wenn, dann doch VW?
naja, mit Faschisten arbeitet es sich halt am angenehmsten... Wenn da einer Ahnung von hat dann wohl VW...
(für alle die es nicht verstehen: das war Sarkasmus)
Erst den hauseigenen Historiker "entsorgen" weil seine Antworten nicht dem Oberst gefielen und jetzt einen Externen beauftragen, der dann einfacher bestochen werden kann - oder so ähnlich...
Warten wir doch erst einmal das Ergebnis der Untersuchungen des Historikers und die Reaktion des Konzerns darauf ab.
Bis dahin können wir sowieso nur Spekulationen anstellen.
Ich denke VW ist auch Schuld daran das es gerade regnet.
😕🙄
Sorry, aber das ist doch wieder mal purer Hohn. Wie im Artikel schon angedeutet wird hat Volkswagen eng mit der Diktatur und dem damaligen Geheimdienst zusammengearbeitet, schwarze Listen über Mitarbeiter geführt - höchstwahrscheinlich sogar auf Anordnung von Konzernlenkern aus Deutschland. Verkaufen um jeden Preis. Produktion um jeden Preis.
Das ist doch genau das anrüchige Verhalten mit dem man reinen Tisch machen muss.
Eure polemischen Beiträge zeigen mir mal wieder, dass offensichtlich kein Anstand vorherrscht.
Kommt einfach damit klar, dass VW eben schon immer in irgendwelche Skandale verwickelt war.
http://www.handelsblatt.com/.../2755142.html
Was willst du dich darüber aufregen? Nach dem Skandal ist vor dem Skandal und das für alle Konzerne die weltweit agieren😉.
Was denkst ist gerade in Afrika los, besonders mit chinesischen Konzernen. Die holen sich da die billigen Rohstoffe und machen gemeinsame Sache mit den ekelhaftesten Diktatoren damit Apple dein Iphone (oder jedes andere Gerät) günstig in China herstellen lassen kann. Also, schmeiß dein Iphone weg, lass das Auto stehen und werde Vegetariere damit du ein reines Gewissen hast.
Egal was wir in der westlichen Welt machen, die Wirtschaft hat weltweit ihre Finger in so vielen krummen Geschäften, dass du dir sicher sein kannst, dass beim nächsten Hosenkauf irgend ein Mensch in Südostasien das Ding unter miesen Bedingen zusammen gezimmert hat.
Das heißt aber nicht, dass es richtig ist. 😉
Ethik und Moral werden in Deutschland ja gerne nach außen ausgestrahlt. Wenn sich dahinter etwas anderes verbirgt macht man aber gerne zu.
Aufregen tue ich mich nicht. Ich frage mich nur ernsthaft wieso man das auch noch verteidigen muss.
Was mich angeht habe ich ganz sicher nichts zu verteidigen hier. Ich bin erstaunt, dass schon wieder
ein Skandal am Aufdecken ist. Was wäre denn das Ziel gewesen diese Arbeiter auszuhorchen? Wegen
Möglicher Bildung von Gewerkschaften?
Es ist auch richtig dass solche Dinge aus kommen. Doch leider leben die meisten Verantwortlichen
nicht mehr.
Okay. Dann habe ich das falsch verstanden.
Es ging darum potentielle Feinde des politischen Regimes aufzudecken und zu verraten. So ähnlich wie das in der DDR der Fall war. Da haben Unternehmer und Kollegen ja auch ihre Mitarbeiter bespitzelt. Wenn man jemanden einfach nur was böses wollte hat man das dann an die entsprechenden Stellen weitergegeben. Der betroffene durfte dann ins Zuchthaus für Umerziehungsmaßnahmen - im besten Fall.
In Brasilien wurden auch gerne Leute erschossen.
In dem Fall liegen die Ereignisse noch nicht sooooo lange zurück.
Ich nicht... Aber scheinbar ist man bei VW offensichtlich gewillt von selbst aufzudecken. Jedenfalls scheint es so kommuniziert zu werden. Ob NGOs früher schon Forderungen danach gestellt haben weiß ich nicht.
Wenn sich Regimegegner verbünden, besteht die Gefahr, dass das Regime irgendwie gestürzt werden kann. Daher wird sowas ja unterbunden. Wenn irgendwer auf der Arbeit etwas regimefeindliches sagt, dann wird das durch den Arbeitgeber (z.B. VW) and diie weiteren Funktionäre weitergetragen...
Da können Wir Uns nur noch Drahkke anschliessen und abwarten und hören was da wieder für
eine Schande abgelaufen ist.🙁