Fahrdienst-Vermittler Didi sammelt sieben Milliarden Dollar ein
Milliardenschlacht auf dem Fahrdienst-Markt
Fahrdienst-Vermittlern gehört die Zukunft - meinen Investoren und geben reichlich Geld. Nach Uber erhält nun auch der chinesische Konkurrent Didi weitere Milliarden.
Peking - Für den Kampf um den chinesischen Fahrdienst-Markt füllen Didi und Uber ihre finanziellen Rücklagen auf: Das Unternehmen Didi Chuxing besorgte sich nach eigenen Angaben sieben Milliarden Dollar frisches Geld. Allein die jüngste Finanzierungsrunde hat insgesamt 4,5 Milliarden Dollar eingebracht, wie das Unternehmen nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag in Peking berichtete.
Darunter sind die bereits berichteten eine Milliarde vom iPhone-Konzern Apple sowie 300 Millionen Dollar von der China Life Insurance. Auch frühere chinesische Unterstützer wie die weltgrößte Online-Handelsplattform Alibaba, der Computerkonzern Tencent, die China Merchants Bank und der japanische Telekom-Konzern SoftBank hätten sich weiter beteiligt.
Zusätzlich habe sich Didi Kredite von 2,5 Milliarden Dollar von der China Merchants Bank und 200 Millionen von China Life gesichert. Damit habe das Unternehmen nun insgesamt zehn Milliarden Dollar (rund neun Mrd Euro) zur Verfügung, berichteten unter anderem das "Wall Street Journal" und der Finanzdienst Bloomberg. Uber besorgte sich bisher insgesamt rund elf Milliarden Dollar.
Beide Fahrdienste nehmen China ins Visier
Die beiden Unternehmen liefern sich einen erbitterten Wettstreit um den chinesischen Markt mit hohen Rabatten und schreiben dadurch erhebliche Verluste. Uber gibt mindestens eine Milliarde Dollar jährlich in China aus. Didi legte dort zuletzt schneller als Uber zu und kam nach jüngsten Angaben auf 14 Millionen Fahrten pro Tag. Das ist fast drei Mal so viel wie Uber weltweit macht.
Bei der Gesamtbewertung liegt Uber noch klar vorn. Das global agierende Start-up aus San Francisco war bei der vergangenen Geldspritze mit gut 60 Milliarden Dollar bewertet worden. Didi kam jetzt laut "Wall Street Journal" auf mehr als 25 Milliarden Dollar, Bloomberg sowie dem Technologieblog "Recode" zufolge sogar auf 28 Milliarden Dollar. Die Gesamtbewertung entscheidet darüber, welchen Anteil an einem Unternehmen der Investor in einer Finanzierungsrunde für sein Geld bekommt.
China ist ein aussichtsreicher Markt für Fahrdienste, nicht nur wegen der Größe, sondern auch weil die chinesische Regierung Einschränkungen auf Autobesitz und Verkehr in Städten eingeführt hat.
Hinter Didi Chuxing stehen unter anderem die chinesischen Internet-Riesen Tencent und Alibaba. Das Unternehmen ging eine internationale Allianz gegen Uber unter anderem mit dem US-Anbieter Lyft und Ola aus Indien ein.
Uber holte sich in der aktuellen Finanzierungsrunde rund fünf Milliarden Dollar von Investoren, darunter 3,5 Milliarden aus Saudi-Arabien.
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Quelle: dpa
In China ist dieser „Didi C.“ offenbar das absolute Schwergewicht, hingegen Uber sich in der ganzen Welt (eher verbittert) aufzustellen versucht. Uber hatte jüngst aus Saudi Arabien ja usd 3,5 Milliarden von einem Investmentfond erhalten und hat somit weltweit jahrelang überhaupt erst rd usd 10 Milliarden in die Hand bekommen („Didi C.“ hat soviel Geld nahezu adhoc eingesammelt, wie wir hier z.T. lesen können). Glaube, Uber wird nochmals weitere usd 10 Milliarden bis Ende 2017 benötigen, um nicht unterzugehen. Wenn Uber in China versagt, wird es schwer für deren CEO mit weiterem Geldauftreiben und verbrennen.
Irrsinn - die Anbieter jonglieren mit Milliarden(-verlusten) und haben als Produkt nichts weiter als eine Handy-App, die vergleichsweise quasi nichts wert ist.
Das ist Turbokapitalismus pur. Alle Mitbewerber und Taxiunternehmer können locker auf Verlustbasis unterboten werden, bis sie vom Markt verschwunden sind...
Verdienen tut das Management der beteiligten Firmen. Selbst wenn diese irgendwann pleite sind, werden Abermillionen hängengeblieben sein.
Wobei ein Risiko aus Preisdumping seitens Uber sogar noch auf die ausführenden Beförderer übergeht, die mit Mindereinnahmen zurechtkommen oder pleite gehen müssen. Andere Beförderer rücken nach in dem Glauben, es "richtiger / besser" zu können. Ganz simpel das Ganze und funtioniert auf Dauer eher nur, wenn Kostenanteile minimiert werden (können), keine Steuern zahlen, Autoversicherung zu 30% (rd. 300,-/Jahr) und nichts auffliegt. "Knallt" es im "Outsourcing-Auto" jedoch, ist der finanzielle Schaden unabwendbar groß. Jedoch wird jeder Mitmachende hoffen, dass es ihn selbst gerade nicht erwischt, sonder möglichst die anderen.
Didi wird momentan mit 28 Milliarden bewertet.....
Nungut, da wächst eine Blase, wo Anbieter x von y für z Fantastilliarden gekauft wird.
Dann lässt sich Lobby a ein Gesetz b schreiben, um Konkurrent c mit Geschäftsmodell d zu verhindern usw. usw.
Ändert alles nix daran, dass wir heute alle wunderbar vernetzte Smartphones in der Tasche haben, die ein unglaublich gutes Werkzeug zur Organisation der Menschen untereinander sind.
Das wird sich auf der Dauer nicht unterbinden lassen, auch wenn das vielen klassischen Dienstleistern - sei es jetzt das Taxi- oder das Hotel- und Gaststättengewerbe - oder auch der öffentlichen Hand nicht gefällt.
Das ist ein gesellschaftlicher "Megatrend", den kannst du nicht stoppen.
Will ja auch keiner, sondern Mitspieler möglichst jeder soviel Anteil für sich, wie es eben (mit Geld zu kaufen) geht. Das ist alles und möglichst alles.
Weg mit den sogenannten Fahrdiensten.
Die Taxibranche ist aus unserer mobilen Gesellschaft einfach nicht mehr wegzudenken. Die Folgen eines Verschwindens reichen weiter, als sich so mancher vorstellen kann.
Was ich immer noch nicht so recht verstehe (vlt hilft mir an diesem Punkt jmd weiter):
Taxiunternehmen brauchen eine Konzession, die Fahrer eine Lizenz, die Autos bestimmte Voraussetzungen (was alles viel Geld kostet) und plötzlich kommen jetzt Unternehmen daher die "irgendwelche" Leute anheuern die dann "Taxi" spielen😕 Ich verstehe nicht auf welcher gesetzlichen Basis das stattfindet. Ich darf doch auch nicht einfach so gewerblich Leute umher fahren, oder?
Einfach illegal, sollen Betroffene doch gerichtlich klagen.
Uber steht doch nahezu ueberall vor Gericht. Jedenfalls sind die Zeitungen immer wieder voll davon.
Prozesskosten sind offenbar peanuts für die .....
Sind die Konkurrenten auf dem Weg durch die Instanzen aufgrund weniger Umsätze aber Mindestlohnzahlungen erstmal pleite, haben sich auch die Klagen erledigt.
Die uebliche Nummer eben...
Moin Forenten,
jo, der Klassiker der Finanzbranche.
Wir alle wollen mit reich werden und daher machen wir alle willfährig -- seien wir ehrlich: sehr gerne -- mit. Wir wählen auch nur solche Parteien, die dieser Art wirtschaftlicher Betätigung den Weg ebnet. Schließlich haben wir die Vorstellung, selbst kurz vor der Partizipation an diesem Wirtschaftsmodell zu stehen und selbst reich werden. Dass das nicht so ist, sehen wir nicht. Wohl, weil wir es nicht sehen wollen: wir wollen die Vorstellung nicht aufgeben, dass wir doch mal Glück im Leben haben und in den inneren Kreis solcher Unternehmungen aufsteigen werden. Wir Menschen sind so. Daher ist das nicht zu beanstanden.
Möge es nützen
Peter